Die grüne Cosa: Bergauf?

Sollte es jetzt wirklich langsam mit der grünen Cosa bergauf gehen? Ich bin nicht sicher, nein, eigentlich glaube ich es nicht. Dennoch: Heute hat ausnahmsweise mal alles geklappt und ich hab keine Wutanfälle bekommen.

Die grüne Cosa

Die Bremsankerplatte hinten ist überholt, gereinigt, gefettet und mit Neuteilen versehen wieder montiert. Ebenso ist die Dichtung der Ausgangswelle erneuert und die Stahlflex-Bremsleitung ist eingezogen – was wirklich nicht ganz trivial war.

Die grüne Cosa

Der hintere Radlauf ist entrostet und konserviert. Beinahe macht die grüne Cosa jetzt einen vertauenerweckenden Eindruck. Und beim nächsten Einsatz geht’s an die Bremshydraulik.

 

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Rollerei und Mobil

Nur die ganz Alten werden sich noch erinnern: In den 50er Jahren, also der Hochzeit der Motorroller und Kleinwagen, gab es mal eine eigene Zeitschreift für diese Gattung von Fahrzeugen. Abgespalten von „Das Motorrad“ nannte sich das Heftchen „Rollerei und Mobil“. Ich glaube, das ging aber nur ein paar Jahre gut, dann war auch die Phase vorbei.

Tja, und das das Wetter! Ist irgendwie ein seltsamer Monat bisher, dieser Juni. Fast ständig weht ein starker und kühler Wind, so dass das ganz nett aussehende Wetter nicht recht zur Geltung kommt. Könnte sein, dass nach dem Mai auch der Juni statistisch gesehen zu kalt wird – es sei denn, die Sache kippt noch.

Yello

Yello allerdings mag das etwas kühlere Wetter.

Llloyd

Ein kurzer Besuch bei Egon und seinem Alexander TS. Inzwischen läuft das Autochen ganz ordentlich, aber es scheint einen Wartungsstau gegeben zu haben, denn Egon muss ein paar Kleinigkeiten richten. Aber bei diesem Fahrzeug ist alles so traumhaft zugänglich – wenn ich da an meinen MG denke …..

Yello

Als Hundeauto wäre der Llloyd auch nicht übel.

Vespa & Harley

Bei späteren Einkauf im Baumarkt mit dem Roller begegne ich doch tatsächlich noch einem „richtigen“ Fahrzeug.

 

Das Cafe Zündstoff

Nachdem mein gestriger Versuch, zum Edersee zu kommen, am Wetter gescheitert ist, gibt es heute einen neuen Anlauf. Die meteorolgischen Voraussetzungen sind gut: Kein Regen, keine Bullenhitze.

So richtig früh komme ich allerdings nicht aus den Federn und schaffe den Start erst um 7:45. Um diese Zeit ist der Verkehr zwar noch erfreulich dünn, aber die Straße gehört nicht zu 100% nur mir.

Harley Davidson Sportster 883

So schön eine frühmorgendliche Fahrt auch ist – ein bisschen kühl ist mir doch. So kühl, dass ich nach 15 Kilometern kurz rechts ran fahre, und eine Fließweste aus dem Rucksack anziehe. Schon viel besser!

Dann gehts es aber ohne Zwischenstop bis in den Kellerwald. Allerdings hätte ich beinahe einen ungeplanten Halt einlegen müssen: Zwischen Rauschenberg und Halsdorf läuft mir ein Reh quasi vors Vorderrad. Ich bremse, das Reh bremst – und dann starren wir uns Sekundenbruchteile in die Augen, bis das Tier dann weiter rennt. Puh, das war verdammt knapp.

Harley Davidson Sportster 883

Wenn das Hohe Lohr zu sehen ist, dann bist Du dem Kellerwald ganz nahe. Und hier sehe ich diesen Turm bereits, ebenso wie die Dächer von Haina.

Harley Davidson Sportster 883

In Frankenau überlege ich, ob es nicht besser wäre, zu tanken. Ein kleiner Trupp Motorradfahrer an der Kartentankstelle erleichtert mir die Wahl. Es handelt sich um vier Hondafahrer aus Niederösterreich, genauer aus Waidhofen/Thaia, die von einem Honda-Four-Treffen am Edersee kommen.

Cafe Zündstoff

Von Frankenau fahre ich über Frebershausen, Kleinert und Giflitz – eine herrliche Strecke durch den Naturpark Kellerwald. Und von Giflitz bis an den See zum Cafe Zündstoff ist es auch nur noch ein Klacks. Das erste, was auffällt, ist aber, dass ausser meiner alten Sporty hier keine Harleys zu sehen sind. Dafür aber jede Menge BMW, eigentlich fast nur BMW.

Cafe Zündstoff

Ah ja, BMW zeigt hier sein komplettes Zweirad-Programm bis zum E-Scooter. Alle Maschinen stehen bereit zu Probefahrten.

R nineT

Auch das aus meiner Sicht derzeit schönste Bike von BMW, die R nineT, ist am Ort. Ein BMW Mann drängt mich, damit eine Probefahrt zu machen, und ich bin kurz davor, mich einzuschreiben. Aber in letzter Sekunde schrecke ich zurück: Seit ich die Sporty fahre, bin ich ein so schnelles und starkes Motorrad nicht mehr gewohnt und würde womöglich die gesamte Gruppe ausbremsen. Also lass ich’s lieber – für heute.

Am Edersee

Ich schaue mich ein wenig um in der Hoffnung, irgendwo eine Gruppe mit Harleys zu sehen, aber da ist Fehlanzeige. Sollte ich mich im Datum geirrt haben?

Cafe Zündstoff

Zurück am Cafe Zündstoff entschliesse ich mich zu einem der berühmt guten Frühstücke dort.

Cafe Zündstoff

Wahrhaftig ist jetzt sogar eine Harley unter den Motorrädern – ob die allerdings etwas mit dem Treffen des Milwaukee-Forums zu tun hat, weiss ich nicht.

Cafe Zündstoff

Aber jetzt erst einmal das zweite Frühstück – in der Tat vorzüglich.

Cafe Zündstoff

Danach sieht die Harley-Welt schon etwas freundlicher aus – hab ich beim Frühstück auch schon gehört, dieses V-Twin Bollern.

Am Cafe Zündstoff

Jetzt ist doch schon eine zweistellige Zahl der Milwaukee-Twins zu sehen.

Treffen 2015 Milwaukee Forum am Edersee

Und diese Gruppe, zweifelsfrei als Harley-Fahrer auszumachen, bestätigt mir: Ja, wir sind das Treffen des Milwaukee Forums. Leider waren aber nur ca. 25 Fahrer beim Treffen, während es im Vorjahr an die 100 waren. Aber an der Truppe sieht man, dass die Stimmung trotzdem ausgesprochen gut war.

Harley am Cafe Zündstoff

Jetzt werden es doch zunehmend mehr.

Harley am Cafe Zündstoff

Schöne Roadking, komplett in schwarz.

Harley am Cafe Zündstoff

Harley in Motion.

Sourogate

Und noch mehr – aber halt, die beiden entpuppen sich beim Näherkommen als V-Twins von Kawasaki und Suzuki.

Harley am Cafe Zündstoff

Dennoch – immer mehr Harley laufen ein, und ……

Harley am Cafe Zündstoff

…. so langsam müssten alle Teilnehmer des Milwaukee-Treffens hier angekommen sein. Aber auch jede Menge anderer Kräder laufen ein, und jetzt wird es mir einfach zu voll hier. Hab immer noch das Bild vor Augen als im letzten Jahr ein Kamikaze-Großroller in die geparkten Bikes gebrettert ist.

Harley Davidson Sportster 883

Also mach ich mich wieder auf und schlage den Rückweg ein. Ab Frebershause nehme ich aber einen anderen Weg, der über die allerkleinsten und allerschönsten Sträßchen in Richtung Bergfreiheit führt.

Harley Davidson Sportster 883

Im Schneewittchendorf Bergfreiheit nehme ich die Traumstraße nach Oberurff unter die Räder. Hier geht es 5 Kilometer lang immer an der Urff entlang durch den dichten Wald. Hier ist es so schön, dass ein Päuschen ein Muss ist.

Urff

Die Urff.

Harley Davidson Sportster 883

So schön es hier auch ist – es muss weiter gehen.

Harley Davidson Sportster 883

Meine Lieblingspflanze, die im und um den Kellerwald erstaunlich häufig zu sehen ist: Mohn – und zwar nur wegen des Mohns im Mohnkuchen.

Harley Davidson Sportster 883

Den letzten Stopp heute gibt es zwischen Neustadt und Kirtorf in der Nähe der Kaserne. Weil die Straße ja eigentlich gesperrt ist, hast Du hier immer deine Ruhe.

Am frühen Nachmittag bin ich nach schönen 160 Meilen wieder zu Hause. Und einen Hauch vom Treffen des Milwaukee-Forums hab ich zumindest mitbekommen.

Von wegen Edersee

Mein Plan sieht vor, am heutigen Samstag frühest möglich in der Morgenkühle gen Edersee zu bollern. Tatsächlich wache ich auch um 5:30 in der Früh auf – und höre als erstes das Geräusch von strömendem Regen. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt mir das, und glaubt mir, der Regen ist gewaltig.

Bei so einem Wetter fahre ich keinesfalls an den Edersee und so lege ich mich zurück ins warme, weiche Bett – auch schön.

Etliche Stunden später hat der Regen längst aufgehört, und als so gegen 10:00 auch die Straßen weitgehend getrocknet sind, wage ich einen neuen Anlauf. Zuerst fahre ich aber eine kleine Testrunde um zu sehen, ob mit der gestern renovierten Gabel alles OK ist. Ist es, aber die Bremse erscheint mir ein wenig stumpf. Hab ich vielleicht doch mit öligen Handschuhen die Bremsscheibe begrapscht.

Weil ich gerade kurz vor Ulrichstein bin, fahre ich kurz zu TomBike und lasse mir eine Ladungs Bremsenreiniger auf die Scheibe sprühen. Und schon wird die Bremsere besser und ist nach wenigen Kilometern wieder in Ordnung.

Harley Davidson Sportster 883

Jetzt bewege ich mich nach Meiches auf den Totenköppel. Vielleicht kann ich von hier aus erkennen, wie das Wetter der nächsten Stunden wird.

Totenköppel Meiches

Der Blick weit in den Vogelsberg hinein zeigt überall einen strahlend blauen Himmel. Und wie immer bekomme ich hier Anregungen, wo ich mal eben schnell hinbollern könnte. Heute denke ich an das Getürms bei Billertshausen oder das Hessische Kegelspiel. Und natürlich bleibt der Edersee im Spiel.

Harley Davidson Sportster 883

Während ich mich so langsam nordwärts halte, wird es fast schlagartig extrem schwül, dabei kommt ein relativ starker Wind auf und der Himmel zieht sich mit grauen Wolken zu. Ob das vielleicht schon die für den Nachmittag angedrohten Gewitter sind? Jedenfalls schwenke ich sofort um, besuche noch kurz das Getürms und dann gehts zurück nach Hause.

Und so kommt es, dass ich heute überhaupt nicht an den Edersee komme und statt dessen nur lausige 50 Meilen mit der Sporty unterwegs bin.

Aber vielleicht war’s doch zu etwas gut! So kommt nämlich das Hessische Kegelspiel wieder in meinen Kopf, wo ich längere Zeit nicht gewesen bin. Dabei handelt es sich um die Gegend Burghaun, Hünfeld, Nüsttal und Rasdorf – eine Gegend, die direkt an der früheren deutschen Grenze liegt und auch heute noch ein wenig abseits des großen Geschehens ist. Dabei ist es dort wunderschön.

Ein paar Worte von Wikipedia zum Hessischen Kegelspiel:

Das Hessische Kegelspiel ist eine Anordnung kegelförmiger Vulkanberge im nordwestlichen, flachsten Teil der Rhön in Osthessen, Deutschland. Die beeindruckende Ansammlung von Vulkankegeln liegt in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Fulda im Nordwestteil der Kuppenrhön östlich von Eiterfeld und südlich von Schenklengsfeld.

Der Kern dieser Kuppen, die wegen ihrer Gleichförmigkeit und der Anzahl der Berge Hessisches Kegelspiel genannt werden, besteht aus zumeist hexagonalen Basaltsäulen (siehe dazu unter Stoppelsberg), die beim Abkühlen der Lava entstanden.

Der Sage nach betrieben hier Riesen eine Kegelbahn, der Stoppelsberg stellte die Kugel dar.

Die Gabel

Nachdem die Undichtigkeiten an der Gabel auf den letzten Fahrten immer schlimmer wurden, hab ich mich heute mal dran gemacht. Die Teile lagen ja schon seit dem vorigen Jahr bei mir, aber ihr kennt das ja: Immer wieder verschieben, soo schlimm ist es ja gar nicht – aber jetzt gilt’s.

Das tolle Wetter ist heute eigentlich abartig heiss – da ist es ganz gut, nicht unterwegs zu sein und in der doch etwas kühleren Scheune zu arbeiten.

HD Sportster

Vorderer Kotflügel und Rad sind schnell und unproblematisch ausgebaut – und ich hab auch nicht vergessen, vor dem Ausbau die Verschlußstopfen der Gabel oben zu lösen.

HD Sportster

Mit dem linken Gabelholm fange ich an und der Auseinanderbau klappt perfekt. Leider stelle ich aber fest, dass mein Gabel-Reparaturkit alles enthält, aber nicht die Staubschutzkappen. Muss ich also die alten noch einmal nehmen. Alles Gabelteile werden gründlich gereinigt und ich ersetze die Tauchrohrbuchse, natürlich die Wellendichtringe, die Sprengringe, die Abdeckscheiben und die Dichtungen der unteren Dämpferschraube.

Der rechte Gabelholm will zuerst nicht so recht auseinander – Tauchrohr und Standrohr lassen sich einfach nicht trennen. Aber mit Geduld und der Ziehhammer-Methode klappts dann doch irgendwann. Aufgrund der mittlerweile extremen Hitze gerate ich ganz schön ins Schwitzen.

Der Zusammenbau klappt dank des wunderbaren Eintreibwerkzeugs von Reinhard sehr gut.

HD Sportster

Nachdem ich noch die vorderen Bremsklötze überprüft u nd für gut befunden habe, kommt alles wieder zusammen. Außerdem verbaue ich noch Faltenbälge, sodass die alten Staubschutzringe wahrscheinlich nichts mehr ausmachen.

Bin dann am Nachmittag doch froh, fertig zu sein. Die Probefahrt wird dann morgen in aller Frühe stattfinden, wenn ich mich auf den Weg zum Edersee mache: Das Treffen des Milwaukee-Forums findet an diesem Wochenende statt – also Harleys ohne Ende, eine schöner als die andere.