Sollte es jetzt wirklich langsam mit der grünen Cosa bergauf gehen? Ich bin nicht sicher, nein, eigentlich glaube ich es nicht. Dennoch: Heute hat ausnahmsweise mal alles geklappt und ich hab keine Wutanfälle bekommen.
Sollte es jetzt wirklich langsam mit der grünen Cosa bergauf gehen? Ich bin nicht sicher, nein, eigentlich glaube ich es nicht. Dennoch: Heute hat ausnahmsweise mal alles geklappt und ich hab keine Wutanfälle bekommen.
Nur die ganz Alten werden sich noch erinnern: In den 50er Jahren, also der Hochzeit der Motorroller und Kleinwagen, gab es mal eine eigene Zeitschreift für diese Gattung von Fahrzeugen. Abgespalten von „Das Motorrad“ nannte sich das Heftchen „Rollerei und Mobil“. Ich glaube, das ging aber nur ein paar Jahre gut, dann war auch die Phase vorbei.
Tja, und das das Wetter! Ist irgendwie ein seltsamer Monat bisher, dieser Juni. Fast ständig weht ein starker und kühler Wind, so dass das ganz nett aussehende Wetter nicht recht zur Geltung kommt. Könnte sein, dass nach dem Mai auch der Juni statistisch gesehen zu kalt wird – es sei denn, die Sache kippt noch.
Nachdem mein gestriger Versuch, zum Edersee zu kommen, am Wetter gescheitert ist, gibt es heute einen neuen Anlauf. Die meteorolgischen Voraussetzungen sind gut: Kein Regen, keine Bullenhitze.
So richtig früh komme ich allerdings nicht aus den Federn und schaffe den Start erst um 7:45. Um diese Zeit ist der Verkehr zwar noch erfreulich dünn, aber die Straße gehört nicht zu 100% nur mir.
Dann gehts es aber ohne Zwischenstop bis in den Kellerwald. Allerdings hätte ich beinahe einen ungeplanten Halt einlegen müssen: Zwischen Rauschenberg und Halsdorf läuft mir ein Reh quasi vors Vorderrad. Ich bremse, das Reh bremst – und dann starren wir uns Sekundenbruchteile in die Augen, bis das Tier dann weiter rennt. Puh, das war verdammt knapp.
Am frühen Nachmittag bin ich nach schönen 160 Meilen wieder zu Hause. Und einen Hauch vom Treffen des Milwaukee-Forums hab ich zumindest mitbekommen.
Mein Plan sieht vor, am heutigen Samstag frühest möglich in der Morgenkühle gen Edersee zu bollern. Tatsächlich wache ich auch um 5:30 in der Früh auf – und höre als erstes das Geräusch von strömendem Regen. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt mir das, und glaubt mir, der Regen ist gewaltig.
Bei so einem Wetter fahre ich keinesfalls an den Edersee und so lege ich mich zurück ins warme, weiche Bett – auch schön.
Etliche Stunden später hat der Regen längst aufgehört, und als so gegen 10:00 auch die Straßen weitgehend getrocknet sind, wage ich einen neuen Anlauf. Zuerst fahre ich aber eine kleine Testrunde um zu sehen, ob mit der gestern renovierten Gabel alles OK ist. Ist es, aber die Bremse erscheint mir ein wenig stumpf. Hab ich vielleicht doch mit öligen Handschuhen die Bremsscheibe begrapscht.
Weil ich gerade kurz vor Ulrichstein bin, fahre ich kurz zu TomBike und lasse mir eine Ladungs Bremsenreiniger auf die Scheibe sprühen. Und schon wird die Bremsere besser und ist nach wenigen Kilometern wieder in Ordnung.
Und so kommt es, dass ich heute überhaupt nicht an den Edersee komme und statt dessen nur lausige 50 Meilen mit der Sporty unterwegs bin.
Aber vielleicht war’s doch zu etwas gut! So kommt nämlich das Hessische Kegelspiel wieder in meinen Kopf, wo ich längere Zeit nicht gewesen bin. Dabei handelt es sich um die Gegend Burghaun, Hünfeld, Nüsttal und Rasdorf – eine Gegend, die direkt an der früheren deutschen Grenze liegt und auch heute noch ein wenig abseits des großen Geschehens ist. Dabei ist es dort wunderschön.
Ein paar Worte von Wikipedia zum Hessischen Kegelspiel:
Das Hessische Kegelspiel ist eine Anordnung kegelförmiger Vulkanberge im nordwestlichen, flachsten Teil der Rhön in Osthessen, Deutschland. Die beeindruckende Ansammlung von Vulkankegeln liegt in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Fulda im Nordwestteil der Kuppenrhön östlich von Eiterfeld und südlich von Schenklengsfeld.
Der Kern dieser Kuppen, die wegen ihrer Gleichförmigkeit und der Anzahl der Berge Hessisches Kegelspiel genannt werden, besteht aus zumeist hexagonalen Basaltsäulen (siehe dazu unter Stoppelsberg), die beim Abkühlen der Lava entstanden.
Der Sage nach betrieben hier Riesen eine Kegelbahn, der Stoppelsberg stellte die Kugel dar.
Nachdem die Undichtigkeiten an der Gabel auf den letzten Fahrten immer schlimmer wurden, hab ich mich heute mal dran gemacht. Die Teile lagen ja schon seit dem vorigen Jahr bei mir, aber ihr kennt das ja: Immer wieder verschieben, soo schlimm ist es ja gar nicht – aber jetzt gilt’s.
Das tolle Wetter ist heute eigentlich abartig heiss – da ist es ganz gut, nicht unterwegs zu sein und in der doch etwas kühleren Scheune zu arbeiten.
Der rechte Gabelholm will zuerst nicht so recht auseinander – Tauchrohr und Standrohr lassen sich einfach nicht trennen. Aber mit Geduld und der Ziehhammer-Methode klappts dann doch irgendwann. Aufgrund der mittlerweile extremen Hitze gerate ich ganz schön ins Schwitzen.
Der Zusammenbau klappt dank des wunderbaren Eintreibwerkzeugs von Reinhard sehr gut.
Bin dann am Nachmittag doch froh, fertig zu sein. Die Probefahrt wird dann morgen in aller Frühe stattfinden, wenn ich mich auf den Weg zum Edersee mache: Das Treffen des Milwaukee-Forums findet an diesem Wochenende statt – also Harleys ohne Ende, eine schöner als die andere.