Es riecht nach Schnee …..

….. das hatte ich schon gestern Abend vor mich hin gemurmelt. Und das mit leicht sorgenvoller Miene, denn heute ist eigentlich eine Fahrt in den Taunus zum Tag der offenen Tür bei Zweirad-Sicorello in Waldems geplant. Aber weil mich meine Nase nicht getäuscht hat, fällt diese Fahrt wegen massiven Schneeeinbruchs aus – leider.

Zweirad-Sicorello

Kein Wetter zum Fahren, zu kalt zum Schrauben – da kommt diese Einladung in den nahen Taunus gerade zur rechten Zeit.

Es riecht nach Schnee

Und dann am frühen Morgen das !!! Da muss die Reise durch Vogelsberg und Taunus ausfallen.

Aber zum Glück hat der gute Dieter aus dem Enfield-Forum ein paar Bilder für mich gemacht. Seht selbst:

Zweirad-Sicorello

Obwohl auch der Taunus tief eingeschneit war, haben doch etliche Besucher den Weg nach Waldems gefunden. Das liegt natürlich an den Motorrädern und vielleicht auch ein ganz kleines bisschen an den rustikalen Speisen und Getränken, die es hier gibt.

Zweirad-Sicorello

Äppelwoi und Schnabbs lässt so manches Bild verwackeln, aber einige Gesichter kommen mir dennoch bekannt vor.

Zweirad-Sicorello

Ganz sicher bin ich mir nicht, aber heute scheint das Augenmerk mehr auf der Marke MASH als auf Royal Enfield zu liegen.

Zweirad-Sicorello

Der inoffizielle Botschafter der Marke MASH stellt der Damenwelt die Produktpalette gern vor.

Zweirad-Sicorello

Ob der Kaufvertrag schon unterschrieben ist? Man weiss es nicht so recht. Aber hier passt alles zusammen.

Irrungen und Wirrungen eines Raptoren

Als Ersatz für die graue Enfield hat sich Marcus eine Cagiva Raptor 650 ausgeguckt, also die mit dem wunderbaren Suzuku SV-Motor. Für den heutigen Samstag ist die Besichtigung eines Raptoren im Schwabenlande unweit von Wüstenrot geplant und ich werde Marcus begleiten – falls alles passt und die Maschine auf eigenen Rädern heimgeführt werden kann. In der Früh um 7:15 machen wir uns auf den Weg.

Die 250 km vergehen wie im Fluge und schon sind wir in Bretzfeld, einem Ort, in dem ich zu aktiven Schützenzeiten mehrmals zum Einklaufen beim Waffen-König. Aber heute geht es um einen grauen Raptoren.

Gerade als wir ankommen, kommt der Besitzer von einer kurzen Testfahrt zurück und wir erfreuen uns am schönen Klang der Maschine. Dann wird geschaut, erzählt, geprüft und probiert. Die Maschine steht sehr ordentlich da, hat noch nicht einmal 20.000 km gelaufen und ist bis auf etwas häßliche Miniblinker und Totenkopf-Aufkleber in originalem Zustand.

Jetzt ist die Zeit für eine Probefahrt gekommen und Markus schlüpft in die Motorrad-Klamotten. Als der Motor gestartet werden soll, versagt die Batterie ihren Dienst und bringt nicht mehr als ein Klicken des Starterelais hervor.

Ist natürlich kein Problem, denn sofort wird der Alfa des Verkäufers vorgefahren, um Starthilfe zu geben. Aber auch jetzt tut sich nicht, der Anlasser dreht nicht.

Cagiva Raptor

Jetzt wird ein wenig geschraubt und gesucht, aber erst nach längerer Zeit fällt auf, dass der Verkäufer beide Klemmen des Überbrückungskabels an den Pluspol der Alfa-Batterie geklemmt hat. Oha, ein bisschen peinlich, aber so etwas kann natürlich passieren.

Richig verbunden dreht jetzt die Batterie den Anlasser perfekt durch – nur anspringen will der Raptor noch immer nicht. Bei der folgenden Fehlersuche werden zwei abgefallene Kabel entdeckt und wieder angeschlossen, die Benzinpumpe geprüft und fast alle Steckverbindungen angesehen und gereinigt. Aber es ist alles sinnlos, aus zwei kurzen Hustern gibt der Raptor keine Lebensäusserungen mehr von sich.

Gegen 13:00 ist der Verkäufer entnervt und wir geben auf. Die Maschine kommt am Montag in eine richtig gute Werkstatt und dann muß man weitersehen.

Für 17:00 hat Marcus einen weiteren Besichtigungstermin bei Darmstadt ausgemacht. Das liegt ja quasi auf unserem Rückweg und wir vereinbaren telefonisch, den Besuch auf 15:00 zu verlegen.

Cagive Raptor

Was wir hier vorfinden ist einen Raptor in sehr gutem Pflegezustand mit lediglich 22.000 km, neuer Lackierung, die den Originalton beinahe trifft, wunderbar anspringt und läuft und eigentlich rundum gefällt. Ein paar nicht so hübsche Kleinigkeiten wie der Endurolenker, ein abgefahrener Hinterreifen und etwas merkwürdige Spiegel bieten eine prima Basis für die Preisverhandlungen. Am Ende kauft Marcus den Raptor zu einem äusserst guten Preis und es gibt sogar noch ein paar gute Teile dazu.

Cagive Raptor

Während der Verkäufer und Marcus oben in der Wohnung den Kaufvertrag fertig machen, gehe ich ebenfalls auf eine kleine Testrunde mit dem Raptor. Fährt sich wunderbar, der Motor ist sowieso über jeden Zweifel erhaben und das Fahrwerk toppt das meiner alten SV deutlich.

Jetzt übernehme ich den Golf, Marcus schwingt sich auf den Raptor und es geht Richtung Heimat. Bis kurz vor Langenselbold bleiben wir zusammen auf der A45 und dann dreht Marcus auf und ist bald verschwunden.

Während ich bis Hungen auf der A45 bleibe, ist Marcus über Nidda gefahren und wir kommen quasi gleichzeitig in Grünberg an.

Cagive Raptor

Das war ja nun ein langer Tag heute, der aber durchaus Spaß gemacht hat – Marcus natürlich besonders. Jetzt muss ein neuer Hinterreifen aufgezogen werden, dann die TÜV-Plakette holen und ummelden. Und dann beginnt der Spaß mit dem Raptor erst richtig.

Wagner Motorradtechnik

Seit ich gestern die Truppe mit Kreidler-Fahrzeugen gesehen habe, lässt mich das nicht mehr los. Besonders die Kreidler DICE CR 125 schau ich mir immer wieder im Internet an und suche gar nach Kreidler-Händlern in der Nähe. Die Kreidler Webseite zeigt mir Patrick Schlosser in Grünberg, einen Händler in Leihgestern und Wagner Motorradtechnik in Winnen. Bei einem dieser drei werde ich wohl in Kürze mal vorbei schauen.

Die grüne Cosa

Heute morgen hat die grüne Cosa zum ersten mal ein wenig herum gezickt: Der Anlasser wollte nicht drehen. Weil dabei auch die Leerlaufkontrolle nicht leuchtet, ist klar, wo das Problem liegt: Wackelkontakt am Leerlaufschalter, denn der Anlasser arbeitet nur, wenn die Cosa im Leerlauf steht – und der Indikator dafür ist der Leerlaufschalter. Also zu Hause schnell den Motor freigelegt …..

Die grüne Cosa

….. und das Kabelchen vernünftig befestigt. Voila, schon dreht der Anlasser wieder und der Motor brummt.

Die grüne Cosa

Noch schnell das Voltmeter kontrolliert, dass jetzt seit 30 Stunden im Dauertestbetrieb ist: Das Chinateil misst nach wie vor und ist noch nicht in Flammen aufgegangen.

Die grüne Cosa

Weil das Wetter wieder so schön ist, beschliesse ich, noch heute den Kreidler Händler in Winnen aufzusuchen. Ist ja nicht weit und die Fahrt dort hin ist angenehm. Finde die Werkstatt sofort, aber die ist leider diese Woche geschlossen.

Wagner Motorradtechnik

Hinter der Scheibe sehe ich aber tatsächlich Kreidler Maschinen und dazu noch ein paar Mash. Und auf dem Hof steht einfach mal so ein DKW Hobby herum. Sieht alles sehr gut aus hier. Gerade will ich verschwinden, da kommt der Inhaber Thomas Wagner und ruck zuck sind wir in ein einstündiges Fachgespräch vertieft. Diese Werkstatt gefällt mir und wenn ich mir tatsächlich eine Kreidler oder eine Mash zulege, dann wird sie hier gekauft.

Die grüne Cosa

Von Winnen aus hast Du übrigens einen prima Blick über die Rabenau und bis in den Vogelsberg hinein.

Die grüne Cosa

Mittlerweile ist es 18:00 und trotz des Sonnenscheins ist es ganz schön frisch. Deshalb fahre ich ohne weitere Umwege heim und denke über Kreidler und/oder Mash nach. Hatte ja mal den Gedanken, mir als Backup-Motorrad den CycleWerks Bobber zu holen, aber im Moment reizen Kreidler oder Mash mich mehr. Mal ein bisschen wirken lassen.

 

Teamschrauben an einer …..

… BMW, genauer, an einer BMW F650 Strada. Für mich sehr ungewohnt, denn meine letzte Schrauberei an einer BMW liegt viele, viele Jahre zurück, und das war immerhin ein alter Zweiventil-Boxer, während es diesmal um einen Einzylinder mit Rotax-Motor geht. Also eine neue Erfahrung, und das Teamschrauben mit Egon klappt eigentlich erfahrungsgemäss immer ganz gut.

Vespa GTS

Die Fahrzeuge der beiden Schrauber: Ein Lloyd Alexander TS und eine Vespa.

F650

Dann wird gedengelt, gebohrt, gebogen, gemessen und geschraubt.

Kickstarter-Schalter

Und bald darauf ist das grösste Problem an der F650 gelöst: Der defekte Sicherheitsschalter des Seitenständers wurde gegen einen Standard-Bremslichtschalter getauscht. Funktioniert einwandfrei und folgt dem KISS Prinzip: Keep it simple and stupif.

BMW F650

Um 18:00 hat die F650 wieder einen funktionierenden Sicherheitsschalter, einen neuen Lenker, überholte Lenkerarmaturen mit neuen Gewinden und steht eigentlich ganz proper da. Nur gegen den defekten Regler können wir nichts ausrichten, da muss ein Neuteil her.

 

Zur Roadster

Am Nachmittag kommt mir der Gedanke, meine kleine Vespa mal wieder zu bewegen – also die ganz kleine. Sieht zwar immer ein bisschen nach Regen aus, aber mit der PK50 bewege ich mich ja nicht allzu weit weg von der heimischen Garage.

Zwei Kicks, und dann läuft die Vespa nach wochenlanger Pause sofort. Ist schon ein braves Arbeitstier, die kleine Italienerin.

Vespa PK50XL

Dank kleiner Optimierungen läuft die Vespa ja recht ordentlich, und heute bin ich mit dem Gas auch nicht zögerlich. Nur selten fällt die Geschwindigkeit unter 60 km/h – aber das ist natürlich trotzdem ein Blümchenpflückertempo, bei dem ich viel von der Landschaft mitbekomme – so wie hier bei Altenhain.

Vespa PK50XL

Über Altenhain, Wohnfeld und Bobenhausen geht es in Richtung Ilsdorf, denn ich habe zwei Gabel Cover, die auf Maß abgedreht werden müssen – und dafür ist Ilsdorf die richtige Adresse.

In Ilsdorf hat Reinhard seine Fuhrpark hubraummässig reduziert, und zwar von 900 auf 800 ccm und von drei auf zwei Zylinder. Er hat sich eine seltene Roadster geangelt, genauer: Eine Sachs Roadster 800 mit ganz wenigen Kilometern. Und diese wunderbare Roadster kann ich heute Probe fahren. Nachdem gestern eine vollständig zugewachsene Leerlaufdüse als Ursache für den Ausfall eines Zylinders festgestellt und repariert wurde, ist diese Probefahrt dringend notwendig.

Sachs Roadster 800

Auf Anhieb liegt mir die Roadster und ich bin sogar ein wenig verliebt in den V-Twin aus japanischem Hause. Die Maschine fährt sich wunderbar, nur im Bereich der Vorderfront erscheint sie etwas schwammig. Wahrschein reine Gewöhnungssache.

Sachs Roadster 800

Unbestritten ein richtig schönes und klassisches Fahrzeug.

Sachs Roadster 800

Ich dehne die Prtobefahrt so weit aus, dass der Motor richtig warm ist. Auch wenn’s keine Harley ist, habe ich viel Vergnügen bei der Fahrt.

Sachs Roadster 800

Noch nicht mal 10.000 km – und das ist echt. Etwas später und zurück in Ilsdorf stellt Reinhard dann fest, dass auf dem Vorderrad nur 1 Bar Druck war – jetzt ist klar, warum mir die Vorderfront schwammig erschien. Doch, ja, ich glaube, ich hab mich ein wenig in die Roadster verguckt, ehrlich.

Vespa PK50XL

Tja, nun muss ich wieder auf die Vespa und ich treibe das kleine Triebwerk noch weitere 20 km durch die nähere Umgebung. Aber nach der Roadster will sich auf dem Roller kein rechter Fahrspaß mehr einstellen – wen wundert’s.