Große Worte, denn eigentlich verabschiede ich mich lediglich von meiner letzten Kawasaki W650. Keine Frage, die W’s sind tolle Motorräder. Königswelle, etwas langhubig, optisch sehr ansprechend, robust und langlebig. Sowohl mit dem W-Gespann als auch mit der Solo-W hatte ich viel Spaß und habe jede Fahrt genossen. Und dennoch ist der letzte Funken nicht übergesprungen. Und weil mal wieder alles im Fluß ist, muss nach dem Gespann auch die Solo-W gehen – zugunsten von etwas völlig anderem. Heute ist der Tag dafür.
Archiv der Kategorie: Kawasaki W650
Q-Bag
So eine Hecktasche für seinen City-Hopper Vigor sucht Reinhard schon länger. Ich selbst hab ja neulich eine beim Polo gekauft und so beschliessen wir eine schnelle Fahrt nach Linden, damit Reinhard endlich zu dieser Tasche kommt. Triumph Trident und W650 geben dabei ein nettes, klassisches Pärchen ab.
Die Hinfahrt ist anfangs ganz nett, wird aber durch die elenden Ortsdurchfahrten Watzenborg-Steinberg, Linden-Leihgestern und Großen-Linden auf den letzten 7 Kilometern extrem nervig: Die schwüle Hitze, der zuckelnde Verkehr am Freitagnachmittag und jede Menge LKW – ätzend. Fest steht: Zurück wird’s über die Autobahn gehen.
Einmal um den Landkreis
…. fast jedenfalls. Am frühen Nachmittag sieht es noch immer nicht nach Unwettern aus und die Temperatur geht auch so gerade – ist jedenfalls nicht so abartig heiss wie am Samstag. So soll es denn sein: Eine kleine Runde mit der W650 einmal um den Vogelsbergkreis.
Alles Retro heute
Alles Retro? Das stimmt ja nur fast, denn meine W650 ist zwar ein Retro-Bike, aber eine Honda XBR ist natürlich nicht Retro – die ist wirklich alt. So alt, wie meine W eben aussieht. Dennoch sind die beiden ein hübsches Paar und spielen auch leistungsmäßig in der gleichen Liga: 44 PS aus 500 ccm bei ca. 180 kg gegen 50 PS aus 650 ccm bei ca. 210 kg – das passt.
Lange Rede kurzer Sinn: Heut bin ich mit Brüderchen Jürgen zu einer gemeinsamen Tour verabredet. Treffpunkt ist der Hunnturm in Burgholz um 7:00 – morgens, nicht um 19:00. Eingedenk des heute erwarteten heissesten Tag des Jahres dürfte das eine gute Idee sein.
Ein paar Minuten unserer Retro-Fahrt durch den Kiebitzgrund habe ich gefilmt.
Gegen 15:00 beschließen wir den Aufbruch und nach der schönen Kurvenstrecke durchs Antrifttal verabschieden wir uns in Kirtorf. Jürgen fährt weiter über Kirchhain an den Edersee und ich fahre zum Tanke an die einzige Kirtorfer Tankstelle.
Dort habe ich eine Erscheinung der dritten Art: Während ich die Zapfsäule bediene, schaue ich mir eine rote Vespa Primavera an, die an der Nachbarsäule steht. Dann erscheint die Fahrerin: Eine überirdisch schöne Frau in einem luftigen weißen Sommerkleid, das leicht im Wind weht. Mit anmutigem Schwung wird die Primavera bestiegen und dann brummen Lady und Roller wie Elfen davon. Und ein alternder Motorradfahrer glotzt stumm vor Staunen hinterher. Wenn ich diesen kleinen Auftritt hätte aufnehmen können, wäre das DER Werbefilm für Piaggio geworden. Der Titel hätte dann „Do you Vespa?“ heißen können.
Neues Leder
…. braucht man ab und zu, wenn das alte Leder verschlissen ist. So geht es gerade Reinhard, dessen ca. 10 Jahre alten Lederstiefel klare Anzeichen von Zerfall zeigen. Die Lösung: Eine Fahrt nach Fulda zur Tante Louise mit dem Ziel, ein paar niegel-nagel-neue Stiefel mitzubringen.