Von wegen Edersee

Mein Plan sieht vor, am heutigen Samstag frühest möglich in der Morgenkühle gen Edersee zu bollern. Tatsächlich wache ich auch um 5:30 in der Früh auf – und höre als erstes das Geräusch von strömendem Regen. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt mir das, und glaubt mir, der Regen ist gewaltig.

Bei so einem Wetter fahre ich keinesfalls an den Edersee und so lege ich mich zurück ins warme, weiche Bett – auch schön.

Etliche Stunden später hat der Regen längst aufgehört, und als so gegen 10:00 auch die Straßen weitgehend getrocknet sind, wage ich einen neuen Anlauf. Zuerst fahre ich aber eine kleine Testrunde um zu sehen, ob mit der gestern renovierten Gabel alles OK ist. Ist es, aber die Bremse erscheint mir ein wenig stumpf. Hab ich vielleicht doch mit öligen Handschuhen die Bremsscheibe begrapscht.

Weil ich gerade kurz vor Ulrichstein bin, fahre ich kurz zu TomBike und lasse mir eine Ladungs Bremsenreiniger auf die Scheibe sprühen. Und schon wird die Bremsere besser und ist nach wenigen Kilometern wieder in Ordnung.

Harley Davidson Sportster 883

Jetzt bewege ich mich nach Meiches auf den Totenköppel. Vielleicht kann ich von hier aus erkennen, wie das Wetter der nächsten Stunden wird.

Totenköppel Meiches

Der Blick weit in den Vogelsberg hinein zeigt überall einen strahlend blauen Himmel. Und wie immer bekomme ich hier Anregungen, wo ich mal eben schnell hinbollern könnte. Heute denke ich an das Getürms bei Billertshausen oder das Hessische Kegelspiel. Und natürlich bleibt der Edersee im Spiel.

Harley Davidson Sportster 883

Während ich mich so langsam nordwärts halte, wird es fast schlagartig extrem schwül, dabei kommt ein relativ starker Wind auf und der Himmel zieht sich mit grauen Wolken zu. Ob das vielleicht schon die für den Nachmittag angedrohten Gewitter sind? Jedenfalls schwenke ich sofort um, besuche noch kurz das Getürms und dann gehts zurück nach Hause.

Und so kommt es, dass ich heute überhaupt nicht an den Edersee komme und statt dessen nur lausige 50 Meilen mit der Sporty unterwegs bin.

Aber vielleicht war’s doch zu etwas gut! So kommt nämlich das Hessische Kegelspiel wieder in meinen Kopf, wo ich längere Zeit nicht gewesen bin. Dabei handelt es sich um die Gegend Burghaun, Hünfeld, Nüsttal und Rasdorf – eine Gegend, die direkt an der früheren deutschen Grenze liegt und auch heute noch ein wenig abseits des großen Geschehens ist. Dabei ist es dort wunderschön.

Ein paar Worte von Wikipedia zum Hessischen Kegelspiel:

Das Hessische Kegelspiel ist eine Anordnung kegelförmiger Vulkanberge im nordwestlichen, flachsten Teil der Rhön in Osthessen, Deutschland. Die beeindruckende Ansammlung von Vulkankegeln liegt in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Fulda im Nordwestteil der Kuppenrhön östlich von Eiterfeld und südlich von Schenklengsfeld.

Der Kern dieser Kuppen, die wegen ihrer Gleichförmigkeit und der Anzahl der Berge Hessisches Kegelspiel genannt werden, besteht aus zumeist hexagonalen Basaltsäulen (siehe dazu unter Stoppelsberg), die beim Abkühlen der Lava entstanden.

Der Sage nach betrieben hier Riesen eine Kegelbahn, der Stoppelsberg stellte die Kugel dar.