Was steht vorm Berg und heult?

Ein Lloyd. Oder „Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd“.  Aber auch „Ein Lloyd erfreut“. Das sind die bekanntesten Sprüche über eines der erfolgreichsten Nachkriegsautos unserer Republik. Aber natürlich weiss jeder, dass solche böse Zitate nur von der neidischen Konkurenz kamen, die damit den Leukoplastbomber verunglimpfen wollten.

Wie komme ich in diesem Blog auf die Marke Lloyd? Habe ich mir gar einen gekauft? Nein, nichts dergleichen, aber mein Ex-Nachbar Egon hat sich einen Alexander TS ins Haus geholt, und den will ich mir heute ansehen.

Nachdem ich gestern mit der Vespa und heute vormittag zu Fuß beim Hundespaziergang richtig nass geworden bin, starte ich die Fahrt zum Lloyd mit der Falter-Maschine, also dem E-Bike. Und ich warte geduldig, bis der Himmel durchgehend schön blau ist.

Falter E-Bike

Stockhausen, Flensungen, an Ilsdorf vorbei und dann wird abgebogen in die Auen der Ohm. So nett das Wetter hier aussehen mag – das täuscht ein wenig, denn es bläst ein gemeiner und kalter Wind. Aber beim Radeln wird mir schon warm.

Falter E-Bike

Das schönste Stück ist zweifellos der Weg direkt an der Ohm entlang.

Angekommen bei Nachbar Egon sehe ich keine Spur eines Lloyd, erfahre aber, dass heute nur der Motor des Alexander TS im Hause ist. Was ist da los?

Motor Alexander TS

Tatsächlich steht da der Viertakt-Twin mit demontiertem Zylinderkopf. Nach der Vorstellung bei der Zulassungsstelle sprang das Wägelchen nicht mehr an und der Verkäufer diagnostizierte erlahmte Ventilfedern als Ursache. Und wahrhaftig zeigen die Kolben des Gleichläufers ganz leichte Spuren der Berührung durch die Ventile. Der Schaden wird aber natürlich vom Verkäufer behoben.

OK, einen kompletten Lloyd krieg ich heute also nicht zu Gesicht – aber vielleicht morgen, bei der kleinen Oldtimerschau in Deckenbach.