Immer öfter beginne ich eine kleine Runde am späten Nachmittag oder gar am Abend – noch im letzten Jahr hingegen konnte es mir gar nicht früh genug sein. Ich denke, mit der Harley ist das noch ausgeprägter geworden und es ist auch wirklich unglaublich entspannend, in den Abend hinein zu bollern.
So mache ich es auch heute und komme auf herrliche 90 Meilen. Der Gedanke ist, den Hoherodskopf zu umrunden und dabei die drei Motorradtreffs auf der Strecke zu besuchen: Doro’s Büdchen ganz oben auf dem Hoherodakopf, das Oldtimer Cafe auf der Herrchenhainer Höhe und das Falltorhaus im Laubacher Wald.
Schon der Aufstieg auf den Hoherodskopf ist (wie immer) ein Quell purer Freude. Oben an Doro’s Büdchen ist ordentlich was los und die Marke Harley ist sehr gut vertreten.
Insgesamt sind sechs amerikanische V-Twins vor Ort und es sind prächtige Exemplare dabei.
Ich ziehe weiter zum Oldtimer Cafe, aber da brauche ich nicht mal anzuhalten: Das Cafe ist geschlossen. Ich befürchte, diesen Treffpunkt wird es nicht mehr allzu lange geben – was sehr schade ist.
Ganz anders am dritten Motorradtreff, dem Falltorhaus – da stehen etliche Maschinen. Dennoch halte ich heute nicht an, denn an diesem Abend ist die Knieschleifer-Fraktion in der Überzahl. Ich beobachte, wie kleine Gruppen schneller Maschinen hin und her brettern – das ist nix für mich. Das fahrerische Können dieser Racer liegt sicher deutlich über meinem, aber ob diese unfallträchtige B276 der richtige Ort ist, wage ich zu bezweifeln. Also weiter und weg von der Bundesstraße.
Statt hochdrehender Motoren suche ich lieber einen Ort der Ruhe aus: Den Schottener Segelflugplatz. Und neben der Ruhe gibt es noch einen herrlichen Blick bis an die Kuppen der Rhön.
Auch solche Sträßchen machen mit der Sportster viel Vergnügen. Aber ich muss vorsichtig sein, denn zwei mal erlebe ich bereits einen Wildwechsel. Klar, es ist jetzt bald 19:00 und die Waldbewohner werden munter.
Eines steht fest: Nach so einer Abendrunde bin ich die Ruhe selbst und äußerst entspannt.