Sonntagstour mit dem …..

….. Motorroller, also der Vespa. Das gab’s bei mir noch nie und ist wohl ein Zeichen zunehmenden Alters. Aber ich hatte mir das mal ganz nett vorgestellt: Reisen mit dem Roller und nicht immer nur Minitouren.

Das Wetter ist für heute grandios voraus gesagt, aber als ich noch vor 10:00 starte, ist es sooo toll noch nicht – in den höheren Lagen ist es sogar noch etwas kühl.

Ein richtiges Ziel habe ich nicht, aber es soll auf jeden Fall ins Kinzigtal gehen, eventuell auch zum Schloss Ramholz.

Vespa GTS125

Zunächst gilt es, über den Hoherodskopf zu kommen. Hier, bei Feldkrücken, bin ich bereits auf 600 m Höhe und da reicht die Kraft der Sonne noch nicht aus, um es kuschelig warm zu haben. Deshalb verzichte ich auf die komplette Befahrung des Berges und fahre über Rüdingshain auf halber Höhe über den Berg.

Vespa GTS125

Als der Berg bezwungen ist, geht es über Kaulstoß und Gedern kurz in den Wetterau-Kreis und dann über Ober-Seemen weiter in Richtung Kinzigtal. Das sind wunderbare Waldstrecken, die sich mit offenen Feld- und Wiesenstücken abwechseln.

Vespa GTS125

In Birstein biege ich ab in Richtung Umbach und komme auf eine herrliche kleine Straße, die mich in nach Rabenstein, Umbach und Steinau a.d.Straße führt.

Vespa GTS125

In Steinau besuche ich nicht die hübsche Altstadt, sondern begnüge mich mit dem alten Fabrikgebäude der Dreiturm-Werke.

Vespa GTS125

Von Steinau aus nehme ich wieder grob die Richtung Vogelsbergkreis und passiere dabei die Teufelshöhle. Irgendwann wird es mir vielleicht noch mal gelingen, diese einzige hessische Tropfsteinhöhle auch zu besichtigen – aber nicht heute.

Vespa GTS125

Nun kurve ich ein wenig am Rande des Kinzigtals entlang und finde nahe Hintersteinau diesen netten Teich. Ein Hinweisschild beschreibt ihn zwar als NABU-Biotop, aber noch wirkt das eher wie ein industrieller Aushub. Aber Geduld, in 1 bis 2 Jahren ist das hier bestimmt ein hübsches Eckchen.

Vespa GTS125

Ein kleines Stückchen komme ich nun in den Landkreis Fulda, da ich über Hauswurz, Hosenfeld und Blankenau weiter fahre.

Vespa GTS125

Hier in Stockhausen an der großen Domäne habe ich den Vogelsberg wieder erreicht.

Vespa GTS125

Den Plan, über Schotten bis ans Falltorhaus zum Motorradtreff zu fahren, verwerfe ich: Da dürfte es mir jetzt viel zu voll sein. Deshalb geht es kurz an den Schottener Flugplatz und dann über Altenhain zurück nach Hause. Mittlerweile hat die Sonne doch deutlich mehr Power entwickelt und deshalb geniesse ich zunächst ein halbes Stündchen lang die Wärme.

Das waren jetzt über 200 Kilometer mit der kleinen Vespa, die mich gewohnt zuverlässig überall hin getragen hat. Dennoch finde ich, dass der Motorroller für meine Art des Sonntagsausfluges nicht die richtige Wahl ist: Urbane Ziele anzufahren, dafür ist die Vespa bestens geeignet. Aber für die meist schlechten Strassen, die ich ja gern nehme, ist das Motorrad wohl doch besser. Vom Tempo her tut es sich wenig, denn mit jedem meiner Fahrzeuge bevorzuge ich den Blümchenpflücker-Stil.

Zu Hause bekommt die Vespa noch einen kleinen Pflegedienst. Der besteht in der Hauptsache darin, Unmengen von Fliegen, Mücken, Wespen und Käfern von der Vorderfront zu entfernen – und endlich eine Karte ins Handschuhfach zu stecken. Damit hätte ich heute gewusst, dass ich nur noch 20 Kilometer von Schloss Ramholz entfernt war.

Und weil ich gerade dabei bin, ist die Harley auch an der Reihe. Die gestrigen 10 Minuten Regenfahrt haben gereicht, das Motorrad total einzusauen. Hab noch nie eine Maschine gehabt, die so schnell so dreckig wird wie die Sporty: Schmutzschutz ist gleich Null. Es stimmt also wohl doch: Harleys sind Schönwetterfahrzeuge.

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