Brücken

Richtig große Gewässer, also Seen, haben wir ja kaum im Vogelsberg. Aber Rinnsale, Bäche und Flüsschen gibts jede Menge. Als ich heute mit der Vespa unterwegs bin kommt mir der Gedanke, ein paar Brücken anzufahren – aber nur solche, die auch an meinem zufälligen Weg liegen. Würde ich gezielt Brücken anfahren, käme ich aus den Foto-Stopps gar nicht mehr heraus.

Vespa GTS125

Das erste Brückelchen, das mir vor die Räder läuft, ist ein unauffälliges und schon recht verrottetes Bauwerk, das den Örtenbächer Bach zwischen Elpenrod und Nieder-Gemünder überquert.

Vespa GTS125

Die alte Eisenkonstruktion ist fast völlig überwuchert – der Vogelsberger Urwald holt sich die Brücke zurück.

Vespa GTS125

Zwischen Niedergemünden und Wäldershausen gerate ich gleich an zwei Brücken auf einen Streich: Einmal die Brücke als Fussweg über die Ohm und parallel dazu eine alte Eisenbahnbrücke.

Vespa GTS125

Die Eisenbahnbrücke ist natürlich längst nicht mehr in Betrieb.

Vespa GTS125

Und auch direkt am Gut Wäldershausen überquert eine Brücke die Ohm und führt ins Naturschutzgebiet.

Vespa GTS125

Hier bekommt man fast ein bisschen Lust zu Wandern – aber dann ist es mir doch zu schwül dafür.

Vespa GTS125

In Angenrod gibt es mehrere Brücken über die Antreff, die ein paar Kilometer weiter zum See gestaut wird.

Vespa GTS125

Und meine letzte Brücke für heute ist diese über den Gilgabach in der Nähe von Bobenhausen. Am Ende des Tages habe ich durch meine paar Brücken glatte 100 Kilometer zurück gelegt. Ist auch genug, denn nur eine Stunde später kommen die Geweitter mit Regen, Hagel und Eiskristallen.

 

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Drei mal V2

Will heute eigentlich mal zu Harley Fulda fahren, einfach um den Laden kennen zu lernen. Aber daraus wird nichts und statt dessen fahren Reinhard und ich in einer leichten Umweg-Schleife zu Ruth und Egon, denn dort wird ein Honda Shadow Gespann medizinisch versorgt – so hört man es.

Harley Sportster

Tatsächlich wird in Egons Werkstatt schon heftig geschraubt, und die Eingangstore sind einladend geöffnet.

Harley Sportster

Man sieht, dass wir bei einer Motorradfamilie sind.

Harley Sportster

Das Shadow Gespann von Gabi, der Hexe, hat wieder einmal einen ordentlichen Wartungs- und Reinigungsstau.

Harley Sportster

Hauptarbeit ist heute aber der Austausch der Schwinge, und dafür hat Gabi ein Gebrauchtteil aus Holland beschafft. Ganz ohne Nacharbeit geht hier aber auch nichts, und es scheint fast, als wären Honda-Schwingen immer angerostet.Also ran mit der Drahtbürste und dem Pinsel.

Harley Sportster

Die Schwinge wird mit Rostumwandler gefüllt und dann auf der Tankreinigungsmaschine so geschwenkt, dass die Brühe sich überall verteilt. Und morgen wird Konservierungsöl hinein geblasen.

V2

Und dann fällt mir auf, dass heute drei V2-Maschinen am Platze sind: Zum ersten natürlich der 750 V -Motor des Shadow-Gespannes, …..

V2

….. zum zweiten der V2 mit ebenfalls 750 ccm in Egons Yamaha-Gespann, und …..

Harley Sportster

….. zum dritten meine Sportster mit dem 883 V2 – zweifellos der schönste dieser drei V2-Engines.

Harley Sportster

Nach vier vergnüglichen Stunden mit Schrauben, Smalltalk, Essen und Trinken mache ich mich wieder auf den Weg und toure noch 45 Meilen einsam durch den Vogelsberg.

 

Sonntagstour mit dem …..

….. Motorroller, also der Vespa. Das gab’s bei mir noch nie und ist wohl ein Zeichen zunehmenden Alters. Aber ich hatte mir das mal ganz nett vorgestellt: Reisen mit dem Roller und nicht immer nur Minitouren.

Das Wetter ist für heute grandios voraus gesagt, aber als ich noch vor 10:00 starte, ist es sooo toll noch nicht – in den höheren Lagen ist es sogar noch etwas kühl.

Ein richtiges Ziel habe ich nicht, aber es soll auf jeden Fall ins Kinzigtal gehen, eventuell auch zum Schloss Ramholz.

Vespa GTS125

Zunächst gilt es, über den Hoherodskopf zu kommen. Hier, bei Feldkrücken, bin ich bereits auf 600 m Höhe und da reicht die Kraft der Sonne noch nicht aus, um es kuschelig warm zu haben. Deshalb verzichte ich auf die komplette Befahrung des Berges und fahre über Rüdingshain auf halber Höhe über den Berg.

Vespa GTS125

Als der Berg bezwungen ist, geht es über Kaulstoß und Gedern kurz in den Wetterau-Kreis und dann über Ober-Seemen weiter in Richtung Kinzigtal. Das sind wunderbare Waldstrecken, die sich mit offenen Feld- und Wiesenstücken abwechseln.

Vespa GTS125

In Birstein biege ich ab in Richtung Umbach und komme auf eine herrliche kleine Straße, die mich in nach Rabenstein, Umbach und Steinau a.d.Straße führt.

Vespa GTS125

In Steinau besuche ich nicht die hübsche Altstadt, sondern begnüge mich mit dem alten Fabrikgebäude der Dreiturm-Werke.

Vespa GTS125

Von Steinau aus nehme ich wieder grob die Richtung Vogelsbergkreis und passiere dabei die Teufelshöhle. Irgendwann wird es mir vielleicht noch mal gelingen, diese einzige hessische Tropfsteinhöhle auch zu besichtigen – aber nicht heute.

Vespa GTS125

Nun kurve ich ein wenig am Rande des Kinzigtals entlang und finde nahe Hintersteinau diesen netten Teich. Ein Hinweisschild beschreibt ihn zwar als NABU-Biotop, aber noch wirkt das eher wie ein industrieller Aushub. Aber Geduld, in 1 bis 2 Jahren ist das hier bestimmt ein hübsches Eckchen.

Vespa GTS125

Ein kleines Stückchen komme ich nun in den Landkreis Fulda, da ich über Hauswurz, Hosenfeld und Blankenau weiter fahre.

Vespa GTS125

Hier in Stockhausen an der großen Domäne habe ich den Vogelsberg wieder erreicht.

Vespa GTS125

Den Plan, über Schotten bis ans Falltorhaus zum Motorradtreff zu fahren, verwerfe ich: Da dürfte es mir jetzt viel zu voll sein. Deshalb geht es kurz an den Schottener Flugplatz und dann über Altenhain zurück nach Hause. Mittlerweile hat die Sonne doch deutlich mehr Power entwickelt und deshalb geniesse ich zunächst ein halbes Stündchen lang die Wärme.

Das waren jetzt über 200 Kilometer mit der kleinen Vespa, die mich gewohnt zuverlässig überall hin getragen hat. Dennoch finde ich, dass der Motorroller für meine Art des Sonntagsausfluges nicht die richtige Wahl ist: Urbane Ziele anzufahren, dafür ist die Vespa bestens geeignet. Aber für die meist schlechten Strassen, die ich ja gern nehme, ist das Motorrad wohl doch besser. Vom Tempo her tut es sich wenig, denn mit jedem meiner Fahrzeuge bevorzuge ich den Blümchenpflücker-Stil.

Zu Hause bekommt die Vespa noch einen kleinen Pflegedienst. Der besteht in der Hauptsache darin, Unmengen von Fliegen, Mücken, Wespen und Käfern von der Vorderfront zu entfernen – und endlich eine Karte ins Handschuhfach zu stecken. Damit hätte ich heute gewusst, dass ich nur noch 20 Kilometer von Schloss Ramholz entfernt war.

Und weil ich gerade dabei bin, ist die Harley auch an der Reihe. Die gestrigen 10 Minuten Regenfahrt haben gereicht, das Motorrad total einzusauen. Hab noch nie eine Maschine gehabt, die so schnell so dreckig wird wie die Sporty: Schmutzschutz ist gleich Null. Es stimmt also wohl doch: Harleys sind Schönwetterfahrzeuge.

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Unterm Regen

Mal ehrlich: So schlecht wie angekündigt ist das Wetter heute gar nicht. Sicher, ein bisschen grau, ein bisschen windig, aber als bis 16:00 immer noch kein Regen gefallen ist, schnapp ich mir doch die Sporty und breche auf mit dem Ziel, eine Tasse Kakao auf den Seeterassen am Antrifttal-Stausee zu schlürfen.

Sportster

Mal eben bei Reinhard nachgefragt, ob er mit kommt – macht er, und so ziehen wir mit zwei schwarzen Böcken los.

Sportster und Thunderbird

Es ist fast unmöglich, keinen reizvollen Weg zum Stausee zu fahren. Und auch heute gibt das eine nette Anfahrt von rund 45 Kilometern.

Schlürfen wir anfangs unsere Getränke noch bei strahlendem Sonnenschein, so ändert sich das nach einer halben Stunde und es überwiegen graue Wolken. Ja, sogar ein paar Regentropfen fallen.

DKW 1000 SP

Als wir aufbrechen entdecken wir auf dem Parkplatz diesen beiden bildschönen DKW 1000 SP aus dem Rheinland.

Vom Stausee aus bis Alsfeld erwischt uns ein kleiner Regenschauer, der aber nicht mal zum Nasswerden reicht. Und hinter Alsfeld ist auch schon wieder Schluss damit.

Sportster

Nach kurzer Pause in Ilsdorf fahre ich noch weitere 20 Meilen in der Gegend um Laubach und Schotten. Bei Altenhain ist plötzlich die Strasse durch Blaulicht gesperrt und ich sehe, dass ein Suzukifahrer sich und seine Maschine in einer schnellen Kurve in den Graben gesetzt hat. Die Maschine sieht nach Schrott aus, aber der Fahrer läuft immerhin schon wieder herum. Trotzdem Mist.

Und kaum zu Hause kommt der Regen dann wirklich – sogar reichlich und auch mit ein wenig Blitz und Donner.

Eine gute Figur …..

….. macht meine kleine Vespa GTS – und zwar in jeder Umgebung. Heute bekommt sie über 100 Kilometer das volle Programm: Sanfte Überlandstrecken, hektische Bundesstraßen, chaotischen Stadtverkehr, die katastrophalen Nebenstraßen des Vogelsberges und den Aufstieg ins Gebirge. Und wirklich macht die Italienerin überall eine gute Figur.

Vespa GTS125

Im Feierabendverkehr in Reiskirchen und vor der Apotheke – ältere Fahrer brauchen eben ab und zu ihre Rheuma- und Gelenksalbe.

Vespa GTS125

Es ist windig, nicht sonderlich warm und die Wolken wechseln ständig: Mal schneeweiß, mal rabenschwarz. Aber es bleibt durchgängig trocken und angenehm zu fahren.

Vespa GTS125

Hoch auf dem Hoherodskopf, wohin mich die Currywurst an Doros Büdchen gelockt hat, parke ich standesgemäß neben zwei schönen TwinCams von Harley.

Vespa GTS125

Etwa 5 Minuten nach mir kommt auch Reinhard mit der Thunderbird – aber natürlich habe ich ihn nicht abgehängt, sondern ein Tankstopp hat ihn aufgehalten. Mit Currywurst, Smalltalk und weitem Blick in den Vogelsberg hinein lassen wir den Tag angenehm ausklingen.