Ausgleichende Gerechtigkeit

Selten haben die Wetterfrösche so massiv daneben gelegen wie am Wochenende. Der wunderbar prognostizierte Sonntag entpuppt sich als nebelverhangenes, graues Gebilde und dass mir bei einem kurzen Trip noch die Sporty umkippt und dabei der Schalthebel in drei Teile zerbröselt, passt zu diesem Tag.

Aufgrund der Schalthebelpanne konnte ich gestern nur exakt 50 Meilen fahren, wovon fast die Hälfte im Moped-Tempo verlief. Das war wahrlich keine befriedigende Motorradfahrt!

Aber heute, heute gilt’s! Schon beim Morgenspaziergang um 9:00 hat’s hier 11 °C, und das bei strahlender Sonne. Das nenne ich mal ausreichende Gerechtigkeit.

1988er Sportster

Aber bevor ich eine Fahrt beginne, checke ich die Sporty noch mal auf mögliche unentdeckte Defekte – und natürlich muss ich wieder einen Schalthebel montieren. Habe sogar noch einen im Fundus, der zwar für die 5-Gang-Modelle ist, aber er passt halbwegs, ist nur ein bisschen eng zwischen Raste und Hebel. Und sonst sind tatsächlich keine weiteren Schäden zu vermelden. Nur die linke Armatur hat sich ein kleines Stück verschoben – Peanuts. Es kann also zur besten Mittagszeit los gehen.

Kaum bis ich 800 Yards gefahren, kommt mir eine der neuen Indian Chief entgegen – ein immer noch seltenes Krad bei uns. Leider fahren wir in verschiedene Richtungen, sonst wäre ich gern ein paar Meilen hinter der Chief her gebollert.

Das nächste Krad kurz vor Nidda ist ein japanischer Cruiser und nur wenig später begegnet mir eine weiße Low Rider – kein Wunder, das ist nämlich heute ein Tag für Cruiser.

1988er Sportster

Ein Wetter zum Helden zeugen – der Oktober dreht noch mal richtig auf. Wie schon für Gestern geplant, ziehe ich in die Wetterau – wegen der noch etwas besseren Temperaturen.

1988er Sportster

Und außerdem finde ich, dass die Wetterau in diesem Jahr den besseren Indian Summer zu bieten hat.

1988er Sportster

Die Gegend zwischen Nidda, Stornfels und Einartshausen ist von atemberaubender Schönheit. Heute fahre ich fast ohne Pause 90 Meilen durch die Wetterau und den Vogelsberg. Zweifellos ist das der schönste Tag dieses Herbstes – bisher. Vielleicht geht ja noch was.