Die kradlose Zeit

Jetzt beginnt sie wieder, die lange, kradlose Zeit – für mich die schlimmste Jahreszeit. Die ersten zwei Wochen dieser traurigen Phase habe ich gerade hinter mir. Aber immerhin habe ich ja noch meine Werkstatt, die Falter-Maschine und meinen Kumpel Yello.

E-Bike Falter

Tatsächlich gibt es noch ein paar Stunden richtig gutes Wetter, die ich mit dem E-Bike nutze.

E-Bike Falter

Geballte Informationen im Display der Falter-Maschine. Entscheidend dabei die Info zum Ladezustand des Akkus: Allzu lange hält das nicht mehr vor.

Yello

Neugieriges Geflügel beim Spaziergang mit Yello.

Pony

Vom Wald her wirds schon wieder dunkel.

Yello

Wir begegnen einer unglaublichen Gang aus 13 Chihuahuas – den Nachzügler hier hat allerdings jeder Mut verlassen.

Yello

Uff, dieser Spaziergang war anstrengend.

November Wetter

Das Wetter wird immer schlechter, und ich muss an die Elisabeth-Quelle zum Wasser fassen. Heute ist nicht mal das Amöneburger Becken einladend.

FIAT 500

Man wird Verständnis dafür haben, dass ich heute zum ersten mal mit dem kleinen Fiat an die Quelle fahre.

Nieder-Ohmen

Die Spaziergänge in und um Nieder-Ohmen werden täglich trostloser.

Nieder-Ohmen

Trostlose Landschaft

Westerholt Schacht III

Etwas aufheitern kann mich ein Viertage-Trip mit Reinhard in den Ruhrpott. Das Zimmer im Gasthaus Fousek lässt mich exakt auf Schacht III der Zeche Westerholt blicken. Genau an diesem Schacht war ich ein paar Jahre als Betriebselektriker tätig – und jetzt ist die Zeche geschlossen und wird nur noch abgewickelt.

 

 

Der letzte Frühlingstag 2015

….. den hatten wir wohl heute, am 8. November. Oder vielleicht auch nicht und womöglich kommt noch was nach. Aber wie auch immer, heute ist heute und bei Temperaturen um die 20°C muss die Sportster noch mal ran.

Eigentlich möchte ich ein wenig im Hungener Seengebiet herum kurven und mir ein wenig Wasser anschauen. Aber sämtliche Zufahrten zu sämtlichen Seen, Teichen und Tümpeln sind schon von PKW zu geparkt – das ist der Nachteil eines solchen Frühlingstages. Da zieh ich gleich weiter über Münzenberg in Richtung Wetterau.

Natürlich sind heute etliche Zweiräder unterwegs, darunter erstaunlich viele Oldtimer und Cruiser – und damit herrlich wenige Knieschleifer. Sogar durch den Laubacher Wald komme ich heute ganz entspannt.

1988er Sportster

Aufgrund der überfüllten Hungener Seen fahre ich nonstop bis nach Münzenberg. Näher heran an die Burg traue ich mich heute aber nicht, denn ich bin sicher: Da wälzen sich Besuchermassen durch die engen Gassen.

1988er Sportster

Schon länger will ich mir Burg Rockenberg mal anschauen, aber die finde ich auch diesmal nicht. Statt dessen lande ich am Ortsrand am Knast.

1988er Sportster

Und ein Stückchen weiter …..

Rockenberg

….. entdecke ich für mich das Naturschutzgebiet Klosterwiesen.

1988er Sportster

Etwas später finde ich mich auf dem Gelände von Kloster Arnsburg in der Gesellschaft von drei Ford Mustang wieder.

1988er Sportster

Auf dem Rückweg versuche ich nochmals mein Glück im Hungener Seengebiet. Und diesmal klappts und ich bekomme freie Zufahrt an einen der Seen.

1988er Sportster

Meiner unmassgeblichen Meinung nach ist der Indian Summer ja vorüber, aber manchmal glaube ich, doch noch letzte Zeichen davon zu sehen. Allerdings entpuppt sich das jedesmal als ein Schein-Indian-Summer: Von weitem sieht alles herrlich bunt aus, aber wenn Du näher kommst, verschwindet das Bunt.

1988er Sportster

Hier ein Beispiel: So siehts noch ein wenig indianisch aus, aber …..

Laub

….. das ist dann die traurige Wahrheit. Aber das muss ja auch so sein, denn der Herbst soll uns ja ganz besonders die Endlichkeit des irdischen Seins aufzeigen. Und ein Tag wie heute ist auch ohne die allerprächtigsten Farben etwas Wunderbares.

Nach guten 80 Meilen ist meine kleine Frühlingsausfahrt beendet. Es ist immer noch warm und eigentlich könnte ich noch eine Tankfüllung dran hängen. Aber nein, ich höre auf, wenns am schönsten ist. Und diese Meilen zwischen Vogelsberg und Taunus waren heute besonders schön.

Föhn über dem Vogelsberg

Gibt’s nicht? Doch, ganz sicher. Denn wo kommen sonst die heutigen Temperaturen von über 18°C her? Das können nur Fallwinde sein, die vom Hoherodskopf in den Vogelsberg hinein stürzen und sich von da aus in der Wetterau und bis nach Marburg ausbreiten.

Ich jedenfalls bin heute entspannte 100 Kilometer durch herrlich Föhn-erwärmte Luft gefahren. Und selbst am Abend war es noch angenehm warm.

Die grüne Cosa

Zuerst aber wird ein wenig geschraubt. Nach den gestrigen Vorbereitungen für den Motorausbau musste heute nur noch das Getriebeöl abgeleassen, die Bremsleitung hinten abgeschraubt und die Schwingenachse gezogen werden.

Die grüne Cosa

Und schwupp, ist nach wenigen Minuten der Motor ausgebaut. Das geht schon prima bei den Vespa, sogar bei der Cosa. Den Motor reinige ich jetzt noch und dann wird die Werkstatt für heute geschlossen.

Vespa GTS125

Denn, wie bereits vorab gesagt, der warme Föhn treibt mich auf den Roller und eine Wasserfahrt ist ohnehin fällig. An der Quelle habe ich alsbald Besuch von einer Gruppe sportlicher Damen, die bester Stimmung sind und durchaus Gefallen an der Vespa finden.

Vespa GTS125

Auf der Rückfahrt legt sich bereits die Dämmerung über das Amöneburger Becken – und warm ist es immer noch. Föhn halt.

Kenworth Truck

Eine kleine Attraktion gibt es in Rüddingshausen, wo ein todschicker Kenworth-Truck beim lokalen Edeka-Händler steht.

Vespa GTS125

Eine gute Schow mit klasse Musik, prima Würstchen und guter Stimmung – da muss ich einfach anhalten.

Vespa GTS125

So gerate ich zwangsläufig in die Dunkelheit, aber es ist eine warme Dunkelheit. Vom Indian Summer werde ich mich aber jetzt wohl verabschieden können, da hängt fast nichts Buntes mehr an den Bäumen.

Vespa GTS125

Und so komme ich noch zu meiner ganz persönlichen Nachtfahrt, die mir viel Freude macht.

 

Veröffentlicht unter Vespa

Die grüne Cosa: Ein bisschen SM

Mittlerweile habe ich ja alle notwendigen Ersatzteile, um die grüne Cosa reparieren zu können – bis auf das Kupplungsritzel, aber da kann ich auch noch dran, wenn der Motor wieder zusammen ist. Jedenfalls treibt mich das schlechte Gewissen heute in den Rollerschuppen, um ein wenig weiter zu machen. Zumindest die Vorbereitungen für den Motorausbau werde ich heute angehen. Und das mache ich, obwohl heut ein wunderbarer Tag zum Fahren ist. Aber man muss ja auch mal Prioritäten setzen, und zwar die richtigen.

Eines aber habe ich in den letzten Monaten und bei fast allen Arbeiten an der Cosa gelernt: Eine leicht masochistische Ader muss man als Schrauber dieses total verbauten Rollers schon haben, sonst wird das nix.

Die grüne Cosa

Also ran an meine verhasste Lieblingsvespa. Erst mal schnell den Auspuff abgebaut und anschliessend das Hinterrad wieder provisorisch montiert. Mit dem Schrauben im Rollerschuppen begebe ich mich zu meinen Wurzeln und zurück in die Zeiten, in denen ich unter widrigsten Bedingungen gearbeitet habe: Keine Bühne, alles ist eng, aber dafür kann ich den winzigen Raum prima heizen – was aber heute völlig unnötig ist.

Die grüne Cosa

Kleine Zwischenbemerkung: Die neulich beschafften Gummis für den Gepäckträger der GTS passen auch prima an die Cosa. Musste lediglich die kleinen Zapfen etwas dünner feilen.

Die grüne Cosa

Elektrik demontieren und dann den Vergaser samt Wanne abbauen. Dabei geht es wieder los mit dem Cosa-Hass: Der Anschluss des verfluchten elektrischen Benzinhahns geht einfach ohne Benzinsauerei nicht vom Stutzen.

Die grüne Cosa

Es hätte weniger Sauerei gegeben, wenn ich auf das Vespa-Schrauberbuch gehört und gleich die kurzer Verlängerung einer kleinen Ratsche zum verschliessen des Schlauches genommen hätte. Ich wollte aber besonders schlau sein und habs erst mit einem 8er Bohrer probiert. Jetzt weiss ich, dass der Schlauch damit nicht dicht wird.

Die grüne Cosa

Und ich habe gelernt, dass die (einzige) Schraube zur Befestigung der Vergaserwanne mit Schraubensicherung eingesetzt werden sollte.

Die grüne Cosa

Etwas grobes Werkzeug war nötig, um die Schwingenache zu lösen und beweglich zu machen. Jetzt lass ich noch einen Tag das WD40 einwirken und dann kann der Motor raus.

Anschliessend versinke ich ein wenig in den Bildern, die ich gestern von Gerhard aus Graz bekommen habe. Sie zeigen den Indian Summer im Salzatal und diese Kombination ist einfach grandios. Ich könnte direkt wieder daran gehen, Urlaubspläne für das schöne Österreich zu schmieden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERAJetzt muss ich mir noch überlegen, ob es reizvoller ist, diese herrliche Landschaft mit der Harley oder mit einer Vespa zu befahren – hat beides seinen Reiz. Beide Fotos zeigen übrigens eine Landschaft in Niederösterreich in der Nähe von Annaberg, sind also nicht direkt im Salzatal aufgenommen.

Veröffentlicht unter Vespa

Vorbereitungen

Die grüne Cosa hätte ja mein Winter-Zweirad werden können – nur steht sie jetzt mit defekter Kurbelwelle und Kupplung halb zerlegt in der Rollerwerkstatt. Aber vielleicht wird das ja doch noch was, denn heute kommt das Ersatzteilpaket mit den Dichtungen, Lagern und Simmerringen. Und dabei fällt mir ein, dass ich ja auch noch etwas beim lokalen Piaggio-Dealer in Schotten bestellt habe. Damit ist der Tagesablauf geklärt: Hundespaziergang, Besuch in Ilsdorf, Teile abholen in Schotten, Chillen. Mit dem Enten füttern im Park wirds dann heut natürlich nix mehr.

Nieder-Ohmen November 2015

Morgendliche Impression aus Nieder-Ohmen – eine echte Novemberlandschaft. Gefällt mir, und es wird auch Zeit, dass ich anfange, der grauen Jahreszeit etwas Poistives abzugewinnen.

Nieder-Ohmen November 2015

Und nur ein Stündchen später sieht es in Nieder-Ohmen so aus!

Die grüne Cosa

Die Kurbelwelle ist schon ein paar Tage da, heute kommt das Revisionspaket und jetzt muss ich nur noch nach Schotten zum Piaggion-Händler.

Vespa GTS

Dazu nehme ich die kleine GTS und fahre die B276 durch den Laubacher Wald nach Schotten. Und so nett das sonnige Wetter aussieht: Auf der gesamten Strecke sind die Strassen in einen gefährlichen Zustand zwischen halbtrocken und rutschfeucht. Da heisst es, Vorsicht walten lassen. Meine Teile sind tatsächlich angekommen und nach einem Stündchen Smalltalk mit Dirk gehts auf den Rückweg.

Vespa GTS

Klar, dass dafür nicht der direkte Weg genommen wird. Anfangs fährt es sich noch richtig angenehm bei strahlendem Sonnenschein. Und gerade, als ich denke, dass es heut doch deutlich wärmer ist als gestern, da fängt es an zu dämmern und …..

Vespa GTS

….. sehr schnell wird es emfindlich kalt. Da bin ich doch froh, gegen 17:00 wieder in der warmen Stube sitzen zu können.

 

 

Veröffentlicht unter Vespa