Nachdem die Kupplung der grünen Cosa gestern partout nicht trennen wollte, hab ich das Kupplungsgehäuse noch mal geöffnet und wollte die Kupplung ausbauen. Hat aber leider nicht geklappt, weil der Korb nicht von der Kurbelwelle wollte. Heute mache ich einen weiteren Versuch und werde die Sache etwas engagierter angehen. Aber ich kann jetzt schon sagen: Was dabei heraus kam, hat mich nicht mit Freude erfüllt.
Der Kupplungskorb schlabbert ja eigentlich nur noch auf der Welle herum und der zentrale Sprengring hat sich gelöst. Mit einem kleinen Abzieher kann ich hinter den inneren Korb greifen und die Kupplung dann leicht abziehen.
Der Kupplungskorb ist abgezogen und auf den ersten Blick sieht alles recht normal aus. Aber wie konnte die Kupplung sich einfach so öffnen?
Ich drehe die Kurbelwelle ein wenig um nach der Keilnut zu schauen. Und jetzt beginnt das kalte Grauen: Man schaue sich diese Keilnut an, das ist nur noch ein einziger Krater.
Und das ist der passende Keil dazu! Die Kupplung hat eindeutig auf der Welle Spiel gehabt und dadurch nach und nach den Keil zerhackt und die Keilnut stark erweitert.
Am inneren Kupplungslager ist glatt ein Stück heraus gebrochen, und die Anlaufscheibe zwischen Kupplung und Kurbelwelle hat es natürlich auch zermalmt.
Das die Bronzebuchse für den inneren Kupplungskorb vermackt ist, spielt jetzt schon keine Rolle mehr.
Der Kupplungskorb sieht dagegen gar nicht mal so schlecht aus, den hätte ich durchaus noch weiter verwenden können.
Hier haben wir das Drama auf einen Blick. Wie es dazu kommen konnte, kann ich nur vermuten: Die Kupplungsmutter hat sich gelöst, die Kupplung bekommt Spiel und arbeitet auf der Welle, irgendwann öffnet sie sich und es gibt richtig Bruch. Das erstaunliche dabei ist, dass der Motor bis zum Schluss, also bis Gestern, noch prima gelaufen ist und das die Kupplung sogar noch irgendwie ein bisschen gekuppelt hat. Das Ding ist tatsächlich in den Stiefeln gestorben.
Ich selbst bin mit diesem Motor ja noch glatte 3000 Kilometer gefahren, und wie lange der Vorbesitzer damit unterwegs war, ist unbekannt. Kann mir aber vorstellen, dass die Cosa damals wegen diffuser Kupplungsprobleme in die Ecke gestellt und dann an mich verkauft wurde.
Tja, das war’s wohl erst einmal mit der grünen Cosa und mir. Immerhin war das die Vespa, die ich in den letzten drei Monaten am meisten bewegt habe. Klar, die Kiste hat mich auch am meisten genervt, aber dennoch hatten ich auch viel Spaß mit dem Schaltroller.
Ist das jetzt das Ende der grünen Cosa? Möglicherweise Ja, möglicherweise Nein – das hängt wohl im wesentlichen davon ab, ob ich einen brauchbaren Motor zum fairen Preis bekomme oder ob ich den Motor komplett überhole. Nicht auszuschließen ist aber auch die Möglichkeit, dass die Cosa jetzt doch als das endet, wofür sie ursprünglich gedacht war: Als Teileträger. Wir werden sehen.