Jetzt fahre ich die grüne Cosa mit der modifizierten Spannungsversorgung schon fast 3000 km und es ist Zeit für ein Fazit. Das kleine, chinesische Voltmeter in der Tachoeinheit untermalt meine Betrachtungen mit reproduzierbaren Messwerten.
Generell bin ich mit dem Umbau auf reine Gleichspannung zufrieden, sogar sehr zufrieden. Alle Verbraucher stehen auch ohne laufenden Motor zur Verfügung und das Bordnetz ist übersichtlicher geworden. Die Batterie musste bisher nicht nachgeladen werden und war immer schön voll.
Zuerst geht es auf eine morgendliche Aufwärmrunde. Um 8:00 ist es noch richtig nebelig, aber nach der Auflösung dieser Frühnebel wird es herrlich sonnig und richtig warm.
Die Sonne bringt es an den Tag: Bei starkem Sonnenschein ist die 7-Segmentanzeige des Voltmeters quasi nicht mehr lesbar, weil alle Segmente gleichermassen strahlen. Das ist aber nicht wirklich schlimm, denn ich schaue ja jetzt nicht ständig auf das Instrument, und der nächste Schatten kommt bestimmt.
12,5 V zeigt das Instrument als reine Batteriespannung, der Motor läuft jetzt also nicht.
Bei laufendem Motor und bereits ein wenig über Standgas regelt der Powerdynamo-Regler die Spannung auf 14 V ein – und das sehr konstant. Die Batterie wird jetzt einwandfrei geladen.
Bei eingeschaltetem Licht liefert der Regler noch 13,8 V, auch die sehr konstant und unabhängig von weiteren Verbrauchern wie den Blinkern. Im Stand an der Ampel mit Licht und Blinkern allerdings beträgt die Spannung nur noch 12,5 V. Da erfolgt also keine Ladung der Batterie mehr. Aber knapp über Standgas habe ich wieder die 13,8 V. Ich würde sagen, dass passt.
Mittlerweile ist meine Messfahrt beendet und ich mache wahr, was ich bereits gestern tun wollte: Ich räume die Werkstatt auf, verstaue alle Cosa-Reste ins Teilelager und wechsele zwischendurch noch schnell den Hinterreifen der grünen Cosa. Den Michelin S83 hab ich dann doch sehr schnell herunter geritten. Habe aber noch so einen S83, und der wird flugs montiert. Beim nächsten mal gibt es aber die guten Heidenau K58, auf die schwör ich einfach,
Weiter mit dem Aufräumen der Werkstatt: Alle Fahrzeuge werden heraus gerollt, dafür muss ich schnell den Ständer wieder an die Vjatka schrauben – provisorisch zumindest. Und dann wird geräumt, gekehrt und sogar gesaugt.
Und das nächste Projekt kommt schon mal auf die Hebebühne: Die russische Vjatka VP150 ist der nächste Aspirant – aber schön langsam, das hat keine Eile.
Als alles zu meiner Zufriedenheit gemacht ist, zeigt die Uhr Schlag fünf. Das Wetter ist immer noch sehr gut und ich beschliesse, noch eine Vogelsberg-Runde einzustreuen.
Bobenhausen, Kölzenhain, Ulrichstein, Helpershain – und dort bin ich jetzt im gewaltigen Windpark.
Der nächste Halt ist am Totenköppel bei Meiches.
Die Sicht vom Aussichtspunkt ist heut nicht so gut – alles ein wenig diesig.
Sehr schön aber der Blick auf die Dächer von Meiches.
Meiches, Storndorf, Breidenbach, Romrod – und hier schon wieder ein Blick in den Schlosshof.
Es fängt an zu dämmern, ich schalte das Licht ein und die 13,8 V stehen permanent an. Der Powerdynamo-Regler ist einfach spitze. Ich nehme jetzt die B49 und fahre nach Flensungen in die Pizzeria Sicilia auf eine Pizza Diavolo.
Eine Stunde später gehts dann endgültig heimwärts. Nur ein paar hundert Meter hinter der Pizzeria aber wackelt mein linker Spiegel plötzlich, und noch ehe ich ihn halten kann, fliegt er auf die Strasse. Ich drehe um und schnappe mir das schöne Teil, aber das Glas ist natürlich hinüber. Und dann sehe ich, dass das zum Spiegel gehörige Adapterstück direkt am M8er Gewinde einfach abgerissen ist! Soviel zu den doch relativ teuren Highsider Montana Spiegeln. Das Teil hat noch nicht mal 1000 Kilometer gehalten. Man sieht auch, wie scharfkantig der Übergang zum Gewinde ist. Schöner Mist! Ob ich noch mal so einen Spiegel nehme, muss ich mir noch schwer überlegen.
Aber abgesehen davon war das eine nette 80 km Fahrt durch den abendlichen Vogelsberg.