Nun bin ich ja oft genug am Antrifttal-Stausee, manchmal einfach nur, um einen Kaffee zu trinken oder in der warmen Sonne auf den Seeterassen zu sitzen. Und so was besonderes ist ein Stausee ja auch nicht.
Heute aber möchte ich mir das Drumherum des Stausees etwas näher anschauen und gleichzeitig den Verbrauch und die Reichweite der grünen Cosa verifizieren. Dazu starte ich gegen 15:00 die Vespa mit einem Kick und rollere durch den Kirtorfer Wald in Richtung Antrifttal.
Unterwegs beginnt die Benzin-Warnleuchte zu flackern – nach exakt 180 gefahrenen Kilometern. 10 Kilometer später, also nach 190 Kilometern, zeigt die Warnleuchte Dauerlicht. Aber ich fahre immer noch und der Sprit läuft offensichtlich ordentlich nach. Das ist jetzt zwar keine Mega-Reichweite, aber liegt immerhin auf dem Niveau meiner Sportster. Und ausserdem stelle ich kurz danach beim Tanken in Kirtorf fest, dass noch fast 2 Liter im Tank waren.
Das Resume ist also, dass ich mit der Cosa doch rund 200 km am Stück fahren kann – aber es ist zweifellos besser, den gefüllten 2-L-Kanister mitzuführen.
Am mittag habe ich mich endlich dazu durch gerungen, einen meiner Ersatz-Tachos zu zerlegen und zu modifizieren. Nach dem Umbau der Cosa auf ein reines Gleichspannungsnetz funktioniert ja der Drehzahlmesser nicht mehr, weil der mit Wechselspannung betrieben wird – die ich nicht mehr an Bord habe. Den Drehzahlmesser finde ich aber an der Cosa sowieso ziemlich überflüssig und möchte statt dessen ein Voltmeter einbauen, um den Ladezustand überwachen zu können.
Jetzt ist der Drehzahlmesser bereits entfernt, die Skala mit Folie überzogen und der Ausschnitt für das Voltmeter gebohrt. Das Voltmeter allerdings muss erst noch aus China hier ankommen, und das wird noch einen Augenblick dauern. Auch die bestellten LED, die ich anstelle der Glühllämpchen W2X4 einbauen will, müssen erst noch geliefert werden. Aber der Anfang ist gemacht.
Dann gehts mit der grünen Cosa auf den Weg zum Stausee. Bis nach Ohmes lasse ich die Vespa ohne Pause schnurren, und ich muss sagen: Mit richtig befestigtem Vergaser läuft der Motor deutlich besser. Knacke heute mehrmals die 100 km/h. Hier, nahe Ohmes, halte ich an der Gedenktafel für die Gefallenen des „Gefechts bei Ohmes“ im 30jährigen Krieg.
Der Blick auf das alte Gefechtsfeld zeigt heute nur satte Wiesen und einen Hundeübungsplatz.
Zwischen Ohmen und Seibelsdorf sind die winzigen Sträßchen besonders schön.
Wie schon gestern bereitet mir auch heute die grüne Cosa viel Spaß. Mittlerweile kann ich mir wirklich vorstellen, mit diesem Schaltroller auch größere Strecken zu fahren – beispielsweise in die Toskana. Ein paar Dinge müsste ich dafür aber noch in Ordnung bringen bzw. verbessern. So bleibt an einer Vespa immer etwas zu tun, aber so soll es ja sein.
Ziel erreicht: Der Antriftal-Stausee. Zuerst gönne ich mir einen Cappuccino auf den Terassen, wo man heute immer noch gut sitzen kann, auch wenn es nicht ganz so schön warm ist wie gestern.
Nun ein Blick auf die Staumauer. Mit dem Pedelec könnte ich den See jetzt schön umrunden, was aber mit einem Kfz nicht gestattet ist.
Nicht gestatt ist auch das Befahren der anderen Dammseite, aber darüber setze ich mal hinweg. So einer Vespa verzeiht man doch so manches. So kann ich hier also das ankommende Flüsschen Antreff aus der Nähe sehen. Ab hier fliesst das Gewässer unterirdisch in den See …..
….. und wird dann von der recht gewaltigen Staumauer an seinem Platz gehalten.
Direkt an der Staumauer steht schon ewige Zeiten das Waldhaus, und bereits vor fast 40 Jahren habe ich mich gefragt, wie die Bewohner sich wohl fühlen müssen angesichts der enormen Wassermassen direkt vor der Haustür. Aber die Staumauer hat bis jetzt gehalten und es spricht nichts dafür, dass dies mal anders werden könnte.
Nach meiner kleinen Stausee-Exkursion mache ich mich wieder auf den Heimweg, besuche aber unterwegs noch kurz das Getürms in Billertshausen und …….
….. das Schloß in Romrod, wo heute eine Privatgesellschaft feiert. Den kleinen weißen Hund hat wohl jemand vergessen. Und das waren dann meine heutigen 100 Kilometer – schon wieder mit der grünen Cosa.