Die Blinker-Taster der Sportster …

….. sind eigentlich ein ziemliches Ärgernis. Anfangs bin ich der Meinung, dass dies ein gutes, minimalistisches System ist: Nie mehr vergessen, den Blinker abzuschalten ist schon ein Vorteil. Aber in der Praxis und speziell im Stadtverkehr ist das permanente Drücken eines Tasters sehr nervig. Kuppeln, Schalten, Bremsen, Gas geben – und dann noch den Blinker-Taster drücken – nee, das ist nix für mich.

Nach ein wenig Googeln ist klar, dass die Lösung dafür bereits existiert: Ein elektronisches Blinkrelais, speziell für Taster. Hab gleich drei Lösungen gefunden und sofort eines der Relais bestellt, das Motogadget m-Relais+.

Gestern wollte ich das neue Teil mal eben einbauen, aber das ging gründlich daneben. Natürlich ist der Anschluß eines Blinkrelais nicht die große elektrotechnische Herausforderung, aber die Verkabelung meiner Sportster hat mich massiv geblockt. Bei jedem Tastendruck, egal ob links oder echts, blinken alle vier Blinker los. Da muss irgendwo unterwegs im dicken Kabelbaum noch eine fiese Verbindung zwischen den Tasterleitungen sein. Leicht genervt hab ich die Aktion dann gestern abgebrochen. Aber heute will ichs wissen! Bin schließlich Elektrotechniker und ein Blinkrelais einzubauen ist ein Klacks.

Sportster

Heute gehe ich die Sache aber analytisch an und messe erstmal die Tasterleitungen durch. Nach dem Auftrennen diverser Steckverbindungen bleibt dann tastereingangsseitig eine Verbindung zwischen links und rechts. Die versteckt sich irgendwo im Kabelbaum und so baue ich schnell einen kleinen Zusatzkabelbaum für das Blinkrelais.

Sportster

Der Aufwand ist nicht unerheblich: Tasterein- und Ausgänge, die vorderen Blinker und die Blink-Kontrollleuchte müssen neu von vorn ins Rahmendreieck gelegt werden. Viel Aufwand für so ein …..

Motogadet

….. winziges digitales Blinkrelais. Aber der Aufwand lohnt sich, denn jetzt habe ich zwei Kurzblinkfunktionen mit 3 und 10 Intervallen, eine Dauerblinkfunktion und eine Warnblinkanlage. Jetzt klappt alles wie am Schnürchen.

Sportster Verkabelung

Meine Hoffnung, das Kabelgewürm im Scheinwerfer etwas reduzieren zu können, erfüllt sich leider nicht. Immerhin sind es da vorn auch nicht mehr Kabel geworden.

Sportster

Alles fertig, alles funktioniert. Alles? Nein, nur fast alles, denn die nötigen Sperrdioden für die Funktion der Blink-Kontrollleuchte kann ich ums Verrecken nicht finden.

Vespa

Dann kommt noch Jürgen vorbei, der aus gegebenem Anlass eine Probefahrt mit meiner Vespa machen möchte. Kein Problem, und vielleicht findet er ja sogar Geschmack am Rollern. Anschließend gebe ich die Suche nach den Dioden auf und beende diesen ansonsten erfolgreichen Arbeitstag.

Ausnahmsweise Fulda

In unserem Umfeld war es bisher klar und eindeutig geregelt: Wollten wir zu Louis, dann gings nach Fulda, sollte es aber zu Polo gehen, dann war Linden unser Ziel. Das besonders deshalb, weil im Lindener Polo-Store eindeutig die schönsten aller Polo-Girls arbeiten.

Und jetzt ist alles anders! Es beginnt mit der Ankündigung eines Biketober-Wochenendes bei Polo: Tolle Rabatte und bis Sonntag geöffnet. In letzter Sekunde stelle ich aber fest, dass der Lindener Polo-Store am Sonntag gerade nicht geöffnet hat. Also disponieren wir um und zum ersten mal ist der Polo-Store in Fulda unser Ziel. Alles klar?

Thunderbird 900

Treffpunkt für die Fulda-Fahrt ist Ilsdorf, Zeitpunkt 14:00. Es beginnt mit einer Thunderbird, …..

Thunderbird 900

….. aus der sehr schnell zwei Thunderbird werden, wobei die Packtaschen von Nr. 2 noch schnell eine Lederpflege bekommen.

Thunderbird 900

Und erst mit der dritten Thunderbird ist die heutige Truppe vollzählig und es geht über den Vogelsberg nach Fulda.

Thunderbird 900

Leider verfahre ich mich einmal in Fulda, was ich durch den Besuch der Fasanerie bei Bronnzell zu kaschieren versuche – vergeblich.

Thunderbird 900

Der zweite Anlauf ist erfolgreich und wir erreichen den Polo-Store in Petersberg an der Alten Ziegelei. Ist ordentlich was los und wir verbringen glatte zwei Stunden dort mit dem Einkauf lebenswichtiger Produkte. Natürlich muss soviel eingekauft werden, dass ein möglichst hoher Rabatt zur Anwendung kommt. Naja, jetzt hab ich Chopperstiefel, reichlich Öl, Buff-Tücher und anderen Tand.

Thunderbird 900

Bei der Rückfahrt ist es schon leicht dämmerig, aber für einen Kaffee im Falltorhaus ist noch Zeit. Und morgen will ich die neuen Chopperstiefel testen.

Im Gladenbacher Bergland

Trotz hoher Regenwahrscheinlichkeit hat es gestern nicht geregnet – und heute sieht es ähnlich aus. Ich wag’s einfach und schnapp mir gegen 13:00 die Sportster. Da steht sowieso noch der Test der frisch eingebauten Wirth-Gabelfedern und der kunstvoll von Reinhard gedrehten Fixier- und Distanzbuchsen aus. Schlechte Straßen haben wir zwar im Vogelsberg selbst zur Genüge, aber mich zieht es mal wieder ins Gladenbacher Bergland.

Das Wetter ist wirklich prima, die Temperaturen deutlich zweistellig und die Straßen weitgehend getrocknet. Aber das ist der Punkt: Weitgehend! In sämtlichen Waldstücken, und davon befahre ich heute sehr viele, ist der Asphalt klatschnass – nicht feucht, sondern richtig nass. Und überall liegt das schmierige Blätterwerk auf der Gasse. Das ist wirklich total nervig, also fange ich an, Waldpassagen zu vermeiden.

Sportster 883

Das Gladenbacher Bergland zeigt sich von seiner schönsten Seite. Und bereits nach wenigen Kilometern bin ich begeistert von den Wirth-Federn. Die sind so gut, dass mir jetzt schon wieder die hinteren Federbeine von Progressive Suspension schlecht vorkommen. So jedenfalls gefällt mir die Harley richtig gut. Der Unterschied zu den originalen Federn ist jedenfalls enorm.

Sportster 883

Nach dem Gladenbacher Bergland lande ich irgendwie in Marburg, das ich aber schnellstmöglich wieder in Richtung Weimar verlasse. In Gisselberg gibts bei TEC- Motors einen kleinen Stop.

Sportster

Der Laden ist natürlich längst geschlossen und ich bummele in aller Ruhe an den Schaufenstern vorbei, wo ……

Horex

….. ich mir speziell die 6-Zylinder Horexe anschaue, von denen etliche hier herum stehen.

Sportster

Nun ist mir nach etwas Geschichte und ich steuere Krofdorf-Gleiberg an, wo ich mich ganz hoch bis auf den Burghof schraube.

Burg Gleiberg

Hier genieße ich den schönen Ausblick auf das Gleiberger Land mit der Nachbarburg Vetzberg.

Indian Summer im Gleiberger Land

Von hier oben entdecke ich ihn auch, den Indian Summer. Unterwegs sehe ich immer nur Andeutungen davon, die sich in Nichts auflösen, sobald ich anhalte. Ich habe so die Befürchtung, dass in diesem seltsamen Jahr der Indian Summer ausfällt und die Blätter vor lauter Nässe und Temperaturschwankungen direkt abfallen. Aber das hier gibt mir etwas Hoffnung. Verglichen mit den Bildern vom Indian Summer im Höllental ist es aber eher mickrig.

Krofdorf-Gleiberg

Mit einem Blick auf die Dächer von Krofdorf-Gleiberg verabschiede ich mich von der Burg.

Sportster

Über Pohlheim, Lich und Nidda erreiche ich das Horlofftal. Von hier aus fahre ich via Einardtshausen zum Falltorhaus bei Schotten, aber dort ist so wenig los, dass ich nicht einmal anhalte.

Sportster

Schotten, Altenhain und Freienseen sind meine letzten Stationen auf dem Weg nach Hause. Das Wetter hat prima gehalten, die Wirth-Federn haben ihre Bewährungsprobe bestanden und ich habe 130 Meilen auf der Sportster genossen. Die Harley hat alles Negative eliminiert: Die nassen Waldstücke, die blendende Sonne, tranige Verkehrsteilnehmer, rote Ampeln und was mich heute noch so alles genervt hat. War anfangs zweifellos sehr empfänglich für diese kleinen Widrigkeiten, aber nach spätestens 50 Meilen hat der V-Twin den gesamten Mist aus mir heraus geschüttelt. Und morgen geht es zu Polo nach Linden zum Biketober Wochenende, schöne Chopperstiefel kaufen.

Ruhe am abendlichen See

Am frühen Morgen der Verkauf der Lambretta, dann mit Reinhard die schottische Thunderbird weiter zerlegt – und das alles bei eigentlich recht gutem Wetter. Gegen 17:30 kann ich nicht anders und verabschiede mich zu einer leichten Enduro-Runde mit der DR400.

Suzuki DR400

Rund 60 Kilometer und die meisten davon abseits des Asphalts – das ist ein schöner Ausklang des Tages. Ein ruhiges halbes Stündchen verbringe ich am abgelegenen Teich zwischen Burggemünden und Bernsfeld.

Suzuki DR400

Und bei der Gelegenheit entdecke ich nur ein Stückchen entfernt einen weiteren Teich, der wesentlich größer ist. Beides sind eindeutig alte Bombentrichter aus dem zweiten Weltkrieg. Auf jeden Fall kann ich mit der Suzi beide Gewässer herrlich umrunden.

Bei den heutigen Off-Road Einlagen muss ich feststellen, dass der neue Heidenau K60 in der Tat für rutschiges, weiches Gelände nicht die beste Wahl ist. Dafür ist er aus Asphalt aber wirklich top.

Zur GTÜ

Schon wieder zwei Jahre rum und erneut muß eines meiner Fahrzeuge zum TÜV, in diesem Fall handelt es sich um das Vespa–Gespann. Ist ja eigentlich alles in Ordnung mit dem Teil und so gehe ich ohne große Vorbereitung am frühen Montag Morgen auf die Reise zur GTÜ nach Laubach. Anschließend soll es weiter gehen zu JP-Design, wo ich mit Herrn Poge über den Max-Meyer-Code diskutieren werde.

Aber erst einmal zum TÜV, respektive zur GTÜ. Es ist noch nicht einmal 8:00, es ist kalt, nass und grau – einer dieser Herbsttage, an denen sich schon am Morgen Depressionen einstellen können – aber nicht, wenn man mit einem Vespa-Gespann unterwegs ist.

Vespa Gespann

Der Vespa-Zwotakter läuft richtig gut an diesem kühlem Morgen und das Gespann macht mal wieder richtiig Spaß.

Vespa Gespann

Bei der GTÜ in Laubach komme ich sofort und direkt dran, es gibt einen Kaffee und guten SmallTalk mit dem Ingenieur Bernd Albert. Und dann gibts natürlich auch die Plakette, ohne Mängel.

Vespa Gespann

Laubach, Lich, Reiskirchen, Grünberg — eine ideale Gegend für das Vespa-Gespann: Keine gewaltigen Steigungen, wo der kleine Motor stark von der Drehzahl fällt, nbein, hier zieht die Vespa locker mit bis zu 90 km/h durch die Landschaft.

Vespa Gespann

In Burkhardsfelden bei JP-Design diskutiere ich mit Jens Poge über eine Lackierung in Grau nach Max Meyer Code. Wir einigen uns dann aber auf einen RAL-Farbton und zwar Lichtgrau. Im Winter wird die Lackkierung angegangen, freue mich jetzt schon darauf.

Vespa Gespann

Hier seht ihr die ideale Landschaft für das Gespann während der Rückfahrt.

Vespa Gespann

So viel am Stück bin ich mit der Vespa lange nicht gefahren: Runde 100 km.

Vespa Gespann

Die Umlackierung werde ich zum Anlass nehmen, weitere Umbauten und Modifikationen durchzuführen. Danach werdet ihr das Gespann nicht wieder erkennen.

Vespa Gespann

Eine erfolgreiche kleine Gespannfahrt mit frischem, braunen TÜV-Stempel.

Veröffentlicht unter Vespa