Harley Davidson

Zum ersten mal in meinem Leben interessiere ich mich jetzt für H&D – klar, wenn der Erwerb meiner Sportster kurz bevor steht. Zufällig sind die Käufer meiner W650, Dagmar und Mattes, beide Harley-Fahrer und erzählen mir ein wenig darüber. Die Begriffe Shovelhead, Flathead, Evo muss ich aber erst mal richtig auflösen.

Von den beiden bekomme ich auch Bilder der Shovelhead von Dagmar und ich muss schon sagen: Das sind feine Maschinen. Wenn der hohe Lenker nicht wäre, dann träfe die Shovel ziemlich genau meinen Geschmack.

Shovelhead

Angeblich soll die Form der Zylinderdeckel an eine Kohleschaufel erinnern – daher der Name Shovelhead. Erkenne ich jetzt zwar nicht, aber es ist ein netter Name.

Shovelhead

Jetzt denke ich mir einen nicht ganz so hohen Lenker daran und schon steht da ein richtig schönes Motorrad.

Shovelhead

Ein Bild von einem Motor! Meine kleine Sportster ist allerdings etwas anders aufgebaut und hat nicht mehr das getrennte Getriebe.

Vorbereitungen

….. auf das große Ereignis – auf die Überführung der Sportster aus England in den Vogelsberg auf eigener Achse. Dazu braucht man eine sogenannte Grenzversicherung, die nur der ADAC anbietet – und die muß man auch noch in einer der wenigen ausgewählten Geschäftsstellen persönlich abholen. Ich habe mir die Geschäftsstelle in Mainz ausgesucht und da geht es heute hin.

Reinhard als geborener Mainzer begleitet mich und macht ausserdem noch den Führer beim Bummel durch die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt..

Yellow

Morgens zunächst der immer noch obligatorische Spaziergang mit Leihhund Yellow, der erfreulicherweise regenfrei verläuft.

Yellow

Ich kann mir nicht helfen, aber es sieht hier schon alles ein wenig nach Herbst aus. Yellow ist das aber völlig wurscht.

Mainz

Dann gehts mit dem MG nach Mainz und weil die ADAC-Geschäftsstelle zunächst proppenvoll ist, zeigt mir Reinhard erst einmal die Stadt und natürlich den Rhein, an dem ja die Altstadt liegt. Sehr schön, so ein großes, starkes Gewässer ist einfach was Besonderes.

Mainz

Von der Rhein-Promenade sieht man hier die Theodor-Heuss-Brücke, über die wir in die Altstadt gekommen sind.

Mainz

Beeindruckend, der Mainzer Dom. Überhaupt hat Mainz in Sachen historische Gebäude einiges zu bieten. Allerdings sind da auch ein paar Bausünden wie das Rathaus beispielsweise. Aber da ist Mainz in guter Gesellschaft.

Mainz

mini Bagno – kleine Bäder: Passend, weil zuhause gerade brandaktuell.

Wir legen einige Kilometer in der Mainzer Altstadt zurück, ohne alles gesehen zu haben. Danach eine kleine Pizza und anschließend die Pflicht beim ADAC. Dort bekomme ich tatsächlich meine Grenzversicherung für die Überführung der Sportster aus England mit ihrem britischen Kennzeichen. Kleiner Wermutstropfen: Mit 105 € ist die Police teuerer als angekündigt. Aber dafür hat sie auch eine Gültigkeit von 29 Tagen. England, wir kommen.

This is the road to …

…. nein, nein, natürlich ist das nicht „the road to hell“. Vielmehr ist es die Route für die Ausfahrt der Motorrad-Freunde bei der Firma Bender, für die ich den Scout machen soll. Theoretisch ist die Route längst vorbereitet, aber ich werde sie trotzdem noch abfahren – und zwar heute.

Die Wetterprognosen sagen für diesen Sonntag mäßige Temperaturen zwischen 14 und 18″C bei starkem Wind bis Sturm und völlige Regenfreiheit vorher. Und genau so ist das Wetter. Eigentlich das ideale Wetter für mich und auf jeden Fall besser als die Schwüle der letzten Wochen. So starte ich um kurz nach 8:00 recht vergnügt in einen etwas grauen Morgen hinein.

Ziel des Ausfluges ist Spahl in Thüringen, wo im urigen Gasthof „Heile Schern“ zu Mittag gegessen wird. Natürlich ist es kein Problem, nach Spahl zu fahren, aber die Route soll ja auch fahrerisch zufrieden stellen. Danach soll die Route noch schöner werden und über das Ulstertal, das Haunetal, das Knüllgebirge und die Schwalm an den Antrifttal-Stausee führen, wo Kaffee, Kuchen oder Eis warten. So ist der grobe Plan und heute werde ich ihn präzisieren.

Noch im Vogelsberg sind die ersten Strassensperrungen bei Storndorf und Lauterbach zu beachten. So geht es denn über Feldatal, Oberbreitenbach, Strebendorf und Wallenrod nach Maar und weiter nach Wernges.

Triumph Thunderbird 900

Auf der Deutschen Alleenstrasse bei Willofs. Dieser Strasse folge ich bis Schlitz.

Triumph Thunderbird 900

Von Schlitz aus vermeide ich die langweilige Bundesstrasse nach Hünfeld und fahre statt dessen über den Kiebitzgrund, hier nahe Hechelmannskirchen. Über Großenmmor geht es weiter in Richtung Burghaun.

Triumph Thunderbird 900

Die Abzweigung nach Burghaun darf ich nicht verpassen und erst in Burghaun lenke ich wieder ein in Richtung Hünfeld.

Hünfeld selbst wird auf der B84 und der B27 kurz umfahren. Nach nur wenigen Kilometern verlasse ich die Bundesstrassen wieder in Hünfeld-Süd und fahre im Kreisverkehr ins Nüsttal. Bei Hofaschebach biege ich ab in Richtung Haselstein und biege in Mittellaschebach ab nach Spahl.

Triumph Thunderbird 900

Die Straße nach Spahl ist zwar nicht sonderlich lang, führt aber durch eine wunderschöne Gegend mit Blick auf die ersten Rhön-Ausläufer. Außerdem passieren wir hier messerscharf die ehemalige Grenze, erkennbar an einem gut sichtbaren Wachturm.

Triumph Thunderbird 900

Und das ist die „Heile Schern“ in Spahl, um diese Zeit natürlich noch ohne Besucher. Die Passanten auf dem Bild sind ausnahmslos Kirchgänger.

Eine kleine Umleitung in Richtung Geismar gibt es in Spahl selbst. Nun folgen traumhaft schöne Kilometer auf frisch gebauten Asphaltstraßen durch herrliche Landschaften. Es geht kurz nach Rasdorf hinein, dann weiter Richtung Großentaft und Eiterfeld. Hier erwarten mich ebenfalls sehr gute Straßen mit langen geschwungenen Kurven. Es ist eine Freude, hier durch zu wedeln.

Kurz vor Eiterfeld darf der Abbiegepunkt ins Haunetal nicht übersehen werden, denn auch dieser Landstrich ist von besonderem Reiz.

Triumph Thunderbird 900

Hier bin ich rechtzeitig abgebogen und fahre über Körnbach und Diitlofrod in Richtung Neukirchen.

Triumph Thunderbird 900

Im Haunetal bekommst Du sagenhafte Blicke in die Rhön, …..

Triumph Thunderbird 900

….. traumhafte Kurven auf fast leeren Asphaltbändern, …..

Triumph Thunderbird 900

….. den perfekten Strassenbelag für festen Grip, …..

Triumph Thunderbird 900

….. aber auch Straßen von grauenhafter Qualität, auf denen es dir die Plomben zerschüttelt. Aber auch das machen die wunderbare Landschaft und die Kurven bis hin zu Serpentinen wett.

Triumph Thunderbird 900

Sollten die Stöße der Straße zu arg gewesen sein oder der Stoßdämpfer zu schlecht, machst Du einfach eine kleine Pause.

In Neukirchen ist die nächste Strassensperrung zu berücksichtigen, indem ich einfach in Richtung Asbach fahre.

Triumph Thunderbird 900

Das führt zwangsläufig nach Kerspenhausen, wo es bei Motorrad-Hofmann eine sehr große Auswahl an Neu- und Gebrauchtmaschinen gibt. Ist natürlich heute geschlossen.

Triumph Thunderbird 900

Kerspenhausen, Mengshausen, Niederaula – das sind die nächsten Stationen. Von dort aus fahre ich Richtung Kirchheim, biege aber kurz vor der Stadt ab in Richtung Seepark.

Auch der folgende Abschnitt über Hausen, Weißenborn und Ottrau ist sehr schön zu fahren. Von Ottrau aus ist Immichenhain aufgrund einer Strassensperrung nicht direkt zu erreichen. Daher fahre ich über Berfa bis Hattenrod und biege dort in Richtuung Immichenhain ab. Das sind nur 4 Kilometer einfache Strecke Umweg, die sich aber lohnen, …..

Triumph Thunderbird 900

….. denn in Immichenhain gibt es die alte Klosterkirche zu sehen ……

Klosterkirche Immichenhain

….. mit Blick in den alten Klostergarten, …..

Triumph Thunderbird 900

….. sowie eine private, aber vollständige Sammlung von Porsche-Schleppern. Wenn man Glück hat, kommt der Besitzer heraus und führt mit fachkundigen Kommentaren durch die schöne Sammlung.

Nun geht es die 4 Kilometer zurück nach Hattendorf und weiter nach Heidelbach, Schwabenrod und Reibertenrod. Hier biege ich ab ins schöne Antrifttal.

Triumph Thunderbird 900

Am Seehotel bei Seibelsdorf soll es dann den letzten Stopp geben. Je nach Gusto können hier Kaffee, Kuchen, Eis, Salate oder komplette Mahlzeiten verzehrt werden. Ich selbst lasse es mit einem Espresso genug sein.

So, nun ist die Fahrt beinahe zu Ende, bis Grünberg ist es nur noch ein Katzensprung von 30 Kilometern. Aber dann fällt mir siedendheiß ein: Ich kann ja gar nicht den Scout machen!!! An diesem Tag, dem 24. August werde ich unterwegs in England sein. Eine dramatische Termin-Kollision. Nach kurzem Schock habe ich aber die Lösung:

Thunderbird 900

Die Lösung liegt in Nieder-Ohmen und dahin mache ich mich jetzt.

Thunderbird 900

Kurz vor Nieder-Ohmen beende ich den Routen-Mitschnitt mittels der Runtastic-App und sende die Karte direkt ins Internet.

Egon

Und dann fahre ich zu Ruth und Egon! Es gelingt, Egon als Scout für die Bender-Ausfahrt zu verpflichten. Der Bursche ist mindestens so ortskundig wie ich und die Heile Schern habe ich nur durch ihn kennen gelernt. Jedenfalls erklärt er sich bereit, am nächsten Sonntag den Bender-Troß durch Hessen und Thüringen zu führen.

abgefahrene_route

Hier haben wir nun die komplette und konkrete Route des heutigen Tages. Ich muß sagen, dass ich selbst von meiner eigenen Route begeistert bin – ist wirklich eine tolle Strecke.

Das Ende einer Ära

Große Worte, denn eigentlich verabschiede ich mich lediglich von meiner letzten Kawasaki W650. Keine Frage, die W’s sind tolle Motorräder. Königswelle, etwas langhubig, optisch sehr ansprechend, robust und langlebig. Sowohl mit dem W-Gespann als auch mit der Solo-W hatte ich viel Spaß und habe jede Fahrt genossen. Und dennoch ist der letzte Funken nicht übergesprungen. Und weil mal wieder alles im Fluß ist, muss nach dem Gespann auch die Solo-W gehen – zugunsten von etwas völlig anderem. Heute ist der Tag dafür.

Kawasaki W650

Dagmar und Mattes aus Dortmund haben die W650 gekauft und auf den Hänger geladen. Gerade sind sie für zwei Stündchen nach Schotten zu den Kawasaki-Days gefahren. Dies ist jedenfalls meine letzte Chance, mich von der W zu verabschieden.

Thunderbird 900

Dann baue ich mal eben den Tankdeckel der Triumph um – die neue Abdeckung mit dem Union-Jack und der 900 sieht doch wohl todschick aus.

Suzuki DR400

Das Hinterrad mit dem neuen Heidenau K60 Scout baue ich heute nicht mehr in die DR400 ein, …..

Suzuki DR400

….. denn gegen 16:00 schwinge ich mich auf die Enduro, um auch noch mal in Schotten vorbei zu schauen. Zumindest die Kawa-Stände und den Besucherparkplatz werde ich mir ansehen.

Schotten Oldtimer GP 2014

Der Besucherparkplatz empfängt mich mit einer stattlichen Reihe von TOI-TOIs. Das dürfte sogar für diese Veranstaltung reichen.

Schotten Oldtimer GP 2014

Die Besuchermaschinen sind für mich von je her das Interessanteste des Oldtimer GP. Es beginnt mit den beiden alten CB750 im Traum-Zustand, wobei es mir so scheint, als wäre die Original-Lackierung nicht ganz getroffen. Aber es sind trotzdem wunderbare Maschinen, die aber von der zur „Sport“ umgebauten Triumph Adventurer 900 noch übertroffen werden.

Schotten Oldtimer GP 2014

Egons gelbe F800 parkt hier, aber den Besitzer bekomme ich nicht zu Gesicht. Später erfahre ich, dass die R1200GS daneben Heiko, dem Q-Pilot gehört.

Schotten Oldtimer GP 2014

Und jetzt beginnt die Sache, ausgesprochen W-lastig zu werden. Und dass natürlich gerade heute, wo ich meine letzte W schnöde hergegeben habe. Jedenfalls sind die beiden hier ein schickes Pärchen.

Schotten Oldtimer GP 2014

Die Kawasaki-Days finden parallel zum GP statt und sind räumlich auf dem Besucher-Parkplatz und auf dem Parkplatz der Sparkasse Oberhessen statt. In diesem Prüfstand hier wird so mancher Kawa-Motor gedreht bis zum Leistungs-Maximum. Die Schreie der gepeinigten Motoren dringt über den gesamten Parkplatz. Hoffentlich wird hier kein W-Motor zerdreht.

Schotten Oldtimer GP 2014

Wunderschöne Custom-W gibt es am Stand von Schlachtwerk zu sehen. Die Schlachtwerk-Ws sind durch die Bank herrlich gestylte und gewichtserleichterte Minimalisten-Kräder.

Schotten Oldtimer GP 2014

Weitere und ebenso schöne W’s gibts auf dem Stand von Zweirad-Dötsch. Hier entstehen in der Tradition von Brunos Ideen prächtige Maschinen.

Schotten Oldtimer GP 2014

Der Höhepunkt für mich ist dieses überirdisch schöne W-Gespann – quasi nicht mehr zu toppen.

Schotten Oldtimer GP 2014

Sehr gut gelungener Cafe-Racer.

Schotten Oldtimer GP 2014

Neben der W gefallen mir auch die Kawa-Chopper -besonders, wenn sie ein wenig customized sind.

Schotten Oldtimer GP 2014

Sehr edle W800.

Schotten Oldtimer GP 2014

Und auch die kleine 250er Enduro vermag zu gefallen. Der Rest des Kawa-Programms ist für eine andere Generation.

Schotten Oldtimer GP 2014

Auch der Münch Mammut Club ist wieder vertreten, wenn auch nicht so zahlreich wie in den Jahren zuvor.

Schotten Oldtimer GP 2014

Ich kanns nicht erklären, aber für die alte R50/5 hatte ich schon immer ein Faible.

Schotten Oldtimer GP 2014

Schöne alte Dreizylinder-Laverda, von der ich aber schon in den 70er Jahren der Meinung war, dass sie mich gewichts- und leistungsmässig überforder hätte. Aber schön ist sie.

Schotten Oldtimer GP 2014

Ein paar Runden schaue ich dem Training der 500er Klasse zu und genieße den Sound von Norton Manx und BSA Gold Star.

Suzuki DR400

Nach zwei Stunden habe ich genug gesehen und bewege die Suzi noch 50 Kilometer durch den näheren Vogelsberg. Ein wenig Nieselregen kommt noch herunter, aber das reicht nicht zum nass werden.

Oldtimer Treff in Butzbach

Dieser Oldtimer Treff mit Teilemarkt am Segelflugplatz in Butzbach-Hausen ist immer eine kleine Fahrt wert. Und auch wenn die Wetterprognose für diesen Sonntag eine Regenwahrscheinlichkeit von 48% nennt, mache ich mich gegen 11:00 auf den Weg. Es ist recht schwül, manchmal bewölkt und es sieht durchaus nach Regen aus.

Habe mir eine sehr hübsche Route über das Horlofftal, durch die Hungener Seenplatte und über Münzenberg und Rockenberg ausgesucht – kann ich nur empfehlen.

Suzuki DR400

Einziger Stop auf der Hinfahrt ist die Münzenberger Altstadt mit Blick auf die alte Burgruine.

Suzuki DR400

Überraschenderweise finde ich den Weg von durch Butzbach zum Segelflugplatz sofort – aber da ist kein Oldtimer Treff und auch kein Teilemarkt. Nur ein Hinweisschild auf eine kommende Veranstaltung ist zu sehen.

Suzuki DR400

OK, also nix mit Oldtimern heute. Aber wo ich schon mal hier bin, schiebe ich eine kleine Taunusrunde ein.

Suzuki DR400

Nur zufällig entdecke ich heute solche Sträßchen – schön wie in Kent, mindestens.

Suzuki DR400

Das Wetter ist immer noch ganz OK, als ich den Rückweg antrete und dabei durch die Eichen- und Buchenwälder des Horlofftals komme.

In Ilsdorf lege ich bei Reinhard einen Kaffee-Stop ein und erfahre, warum wir uns heute Morgen verpasst haben.: Während ich vorn geklingelt hab, hat Reinhard mal eben die zwei Hülsen für die Suzuki-Gabel gedreht. Und danach hat er versucht, mir mit dem MG zu folgen – aber das war natürlich vergeblich – Haha.

Wir verbringen ein paar Stunden vor dem PC und suchen geeignete Fährverbindungen nach England heraus, um die Abholung der Sportster zu organisieren. Als ich dann aufbreche …..

Suzuki DR400

….. ist der Regen mitsamt Gewitter im Vogelsberg angekommen. Aber die paar Kilometer halten meine Suzi und ich schon aus.

Ach ja: Meine Recherche nach dem Butzbacher Oldtimer Treff heute ergibt, dass die Veranstaltung aus versicherungstechnischen Gründen kurzfristig abgesagt wurde.