Wasserwechsel – und nicht am Aquarium, sondern bei der Thunderbird. Hab gestern mal nach dem Wasser geschaut und war ob der extrem rostbraunen Brühe etwas geschockt. Hab dann gleich über Amazon G48 Kühlflüssigkeit bestellt und, ob ihr’s glaubt oder nicht: Die drei Dosen werden bereits heute geliefert. Unglaublich: gestern 18:00 bestellt und heute um 13:00 wurde geliefert.
Bei der Gelegenheit mach ich eben ein Foto des Stecker der CDI: 3-reihig und 18-polig ist der Stecker und so einen suche ich, um daraus einen Adapter für eine Carmo-CDI zu bauen. Aber das nur am Rande, denn heute geht es um Kühlwasser.
Den Kühlflüssigkeitswechsel mach ich nach Handbuch und einem Tipp aus dem TBS-Forum. Wie dort beschrieben, ist das nicht kniffelig, aber eine Riesensauerei. Nach dem Ablassen der alten Brühe wird reichlich mit heissem Wasser gespült und anschliessend reinige ich den Ausgleichsbehälter in der Hoffnung, dadurch den Kühlmittelstand besser sehen zu können. Leider ein Irrtum.
So fies sieht die abgelassene Brühe aus – dieser Wechsel war fällig. Das bei der Demontage des Ausgleichsbehälters eines der gesteckten Anschlussstücke abbricht, lässt sich verschmerzen, denn Reinhard hat Ersatz.
Dann wird entlüftet, nochmal kontrolliert und dann soll wieder alles zusammen. Und dabei gibts den nächsten Schock:
Mein schöner grüner Tank hat von Anfang an immer ein bisschen nach Sprit gerochen und war manchmal am Falz im Bereich des Benzinhahnes feucht. Aber richtig was ausgelaufen ist bis dato nicht. Aber jetzt ist es am Sprithahn richtig undicht. Kein Problem, denke ich mir und baue einen passenden Yamahahahn ein – sowas hat man ja rum liegen. Aber die Stelle wird nicht dicht.
Und dann kommt es richtig schlimm! Nach dem zweiten Entlüftungslauf der Triumph lege ich den Tank mal eben auf dem nahe stehenden Mülleimer ab. Und es kommt, wie es kommen musste: Der Tank gerät ins Rutschen und ich sehe, starr vor Schreck, wie mein wunderschöner grüner Tank zuerst mit der Oberseite auf dem Beton aufschlägt und dann mit der Unterseite, genauer, mit dem Benzinhahn.
Nachdem ich mich von einem Wutanfall auf mich selber erholt habe, schaue ich mir den Schaden an: Der Tankboden ist im Bereich des Benzinhahns verbeult und eingedrückt. Auch mit zwei Dichtungen bekomme ich die Stelle nicht dicht. Jetzt ist guter Rat teuer. 🙁
Und auf der Oberseite mitten drauf habe ich eine fette Delle samt Lackschäden. Was habe ich nur getan!!! Für den Rest des Tages und den kommenden gleich mit verfalle ich in tiefe Depression.
Hier ein Teil es Schadens – eine fiese Delle. Und auf der Unterseite hat’s den Bezinhahn reingedrückt.
Ja, ich habe wieder Ersatzteile für die T-Bird bestellt – diesmal in Ahnatal bei Kassel beim Triumph Dealer Schlaaks. Unbestritten: Ich fahr einfach gern dort hin. Einmal ist die Route nicht übel, zum anderen ist das einfach eine nette Truppe und zum dritten habe ich beim letzten mal angeregt, eine Triumph Racing Lederjacke in XL für mich zu beschaffen. Die würde ich dann auf jeden Fall kaufen – so war mein Versprechen. Also jede Menge gute Gründe für eine morgendliche Fahrt nach Nordhessen.
Bisher bin ich immer über die B254 nach Ahnatal gefahren – eine üble, verkehrsreiche und stressige Route. Diesmal aber habe ich mir bis Fritzlar eine völlig andere Streckenführung gesucht und die ist wesentlich schöner zu fahren – und kürzer ist sie auch noch. Trotz zweier Päuschen bin ich in knapp zwei Stunden am Ziel.
Sehr schnell bin ich durchs Antrifttal und die Schwalm hindurch, was sicher auch daran liegt, dass mein Start bereits um 7:45 erfolgt ist. Schön ruhig, ein bisschen kühl und ganz entspannt läuft das. Und auch den geplanten Weg kann ich prima realisieren.
Und schon bin ich dem Habichtswald ganz nahe, leicht zu erkennen an den typischen kuppigen Bergen.
In Ahnatal schaue ich mir zunächst die Gebrauchtmaschinen an. Dabei steht doch wahrhaftig die Vorführmaschine, mit der ich neulich ein Stündchen unterwegs war: Die wunderschöne Thruxton mit jetzt gerade mal 250 km.
Aber so schön die Thruxton auch ist: Wenn ich gerade etwas Geld übrig hätte, würde ich doch eher eine Bonnie kaufen – aber sicher nicht in diesem babyblau. Nein, meine Bonnie soll weiss-gold sein.
Thruxton und Bonnie sehen nicht nur traumhaft schön aus, nein, sie klingen auch gut. Damit unterscheiden sie sich von meiner Thunderbird, die bildschön ist, aber einen jämmerlichen Klang hat. Aber natürlich mag ich den Triple trotzdem. Meine Bonnie-Wünsche sind eigentlich sehr unsinnig, da ich mit der W650 ein sehr ähnliches Krad habe, Aber was hilft mir alle Vernunft …..
Die bestellten Ersatzteile sind natürlich abholbereit, ein bisschen Smalltalk geht immer – nur meine Racing-Jacke gibt es nicht. Werde allerdings das Gefühl nicht los, dass diese Aktion vergessen wurde. Aber gut, es gibt eine weitere Chance.
Und schon bin ich wieder auf dem Rückweg und schaue mir bei Borken den Stockelacher See an.
Sieht ja alles ganz nett aus, aber der See wird derart vermarktet, dass sogar die Parkplätze kostenpflichtig sind. Na gut, aber dann ohne mich.
Jetzt möchte ich doch mal sehen, was in die Räume des Honda-Händlers Völker gezogen ist. Denn Hondas gibt es hier wohl nicht mehr. Also ein weiterer Stopp.
Oha, alte amerikanische Strassenkreuzer – sehr schön.
Und ein Eckchen hat sich ein Roller-Mensch gesichert. Neben dem üblichen China-Kram hat der ein paar ganz hübsche und äusserst vespoide Rollerchen am Lager. Und er erzählt mir, dass in den nächsten 14 Tagen einige 50er und 125er Blechroller erwartet werden – von LML. Da werd ich noch mal vorbei schauen.
Zwischen Allendorf und Treysa finde ich eine sehr hübsche Abkürzung.
Wieder zuhause baue ich als erstes den passenden Kettenschleifer an meine Thunderbird. Dann schaue ich mal nach der Kühlflüssigkeit – und oh Schreck: Es ist zwar genug drin, aber die Brühe ist rostbraun. Schnell an den Computer und BASF G48 bestellt. Wenn das Zeug eintrifft, werde ich die rostige Brühe ablassen und das Kühlsystem ordentlich durchspülen. Habs bei Amazon mittels Premiumversand bestellt und bin gespannt, obs wirklich schon morgen ankommt. Abwarten.
So geht es mir jedes mal: Ich brauch nur nach ein paar Tagen Pause auf die Thunderbird zu steigen und bin sofort wieder hin und weg. Der Dreizylinder und das prima Fahrwerk machen immer wieder einen gewaltigen Spaß. Ich muß es einfach mal sagen: Die Thunderbird ist mein absolutes Lieblings-Motorrad!
So geht es mir auch heute abend wieder: Will nur kurz zum Tanken, dann einen Besuch im Schützenhaus machen und nach ein paar Warmfahr-Kilometern wieder nach Hause. Sofort bin ich wieder im Dreizylinder-Fieber und aus meinen wenigen geplanten Kilometern werden ruckzuck 70 km.
Noch um 21:00 kurve ich mit der Triumph durch die heimischen Wälder. Die untergehende Sonne in Verbindung mit den abgeernteten Getreidefeldern tauchen die Landschaft in ein herrlich goldenes Licht. Und mittendrin die Thunderbird und ich.
…. fast jedenfalls. Am frühen Nachmittag sieht es noch immer nicht nach Unwettern aus und die Temperatur geht auch so gerade – ist jedenfalls nicht so abartig heiss wie am Samstag. So soll es denn sein: Eine kleine Runde mit der W650 einmal um den Vogelsbergkreis.
So beginnt die Runde: Ulrichstein, Helpershain, Dirlammen, Lauterbach – und hier durchstreife ich gerade die Urwälder um Lauterbach bei Frischborn.
Über das liebliche Gründchen dann ab in den Altkreis Alsfeld, wo die Verbindungsstraßen zwischen den Orten sehr eng und klein und dazu noch sehr schlecht sind. Trotzdem schön zu fahren.
Ebenso ist der Altkreis geprägt von großen Höfen abseits der Ortschaften.
Eher ungewöhnlich ist der Reisanbau im Altkreis, aber halt: Das sind ja nur leicht geflutete Getreidefelder.
In Heidelbach beim Zweirad Müller wird heute viel ausgestellt.
Großroller mit richtig Power von Kymco und natürlich die klassischen Vespa gibt es hier. Von TGB wird leider keine Bellavita gezeigt. Schade, da gibt es nämlich eine schicke 300er.
Auf dem Weg ins Antrifttal schaue ich mal wieder ins Rückhaltebecken der Schwalm, …..
….. aber da steht auch heute kein Wasser. Nicht mehr, denn die Farbe der Wiesen deutet darauf hin, dass hier vor kurzem noch Land unter war.
Antrifttal, Kirtorfer Wald – und schon bin ich wieder zuhause. Hab den Tank komplett leer gefahren, was so runden 200 km entspricht.
Heute gehts kurz zu Egon, um gemeinsam eine widerspenstige Powerdynamo-Anlage in einer 1954 Zündapp Elastik 250 zum Zünden zu bewegen. Naja, von „kurz“ konnte dann irgendwann keine Rede mehr sein, aber letztendlich war der Funken da und der generalüberholte Zündapp-Motor gab tatsächlich die ersten Töne von sich. Naturgemäß geschah das unter starker Rauchentwicklung, denn der Motor ist a) ein Zweitakter und b) hatte der Motorüberholer adie beweglichen Teile im Inneren prima eingeölt – wie es eben sein soll.
Hier haben wir den Funken entdeckt, der Motor hat schon kurz gelaufen und dabei die Werkstatt eingeräuchert. Nun schiebt Egon die Zündapp ans offene Tor und zieht sich festes Schuhwerk an. Und das aus gutem Grund: Wir erinnern uns an eine fiese Verwundung vor Jahren beim Antreten einer großvolumigen MZ ES125.
Wir haben die Zündung auf 2,5 mm vor OT gestellt und damit springt der Motor prima an. Allerdings läuft er im Standgas viel zu schnell und das liegt wohl an den Zügen für Gas und Choke. Da muss der Egon noch mal bei.