….. ein Tag mit Temperaturen im mitteleuropäischen Normal-Sommer-Bereich – keine 40°, keine 30° – aber hoch im zwanziger Bereich. Das kann man aushalten und da macht auch das Fahren mit der Sportster wieder Freude. Aber halt – heute soll es ja öfter mal kräftige Schauer geben und die Wetterdienste sprechen von einer hohen Regenwahrscheinlichkeit.
Aber gegen 18:00 ertrag ich’s nicht länger und hole die Sporty aus der Scheune. Soll es doch regnen, soll ich doch nass werden – mir doch egal, dann ist es eben so. Wenigstens 50 Meilen muss ich heute einfach wieder den V-Twin unter mir spüren.
Zunächst fahre ich am Hoherodskopf entlang nach Schotten. Hier findet an diesem Wochenende der Oldtimer Grand Prix statt, und die ganze Stadt befindet sich im Motorrad-Fieber und damit im Ausnahmezustand. Heute, am Freitag, ist traditionell das Fahrerlager für die Besucher geöffnet und normalerweise bin ich immer dabei. Diesmal jedoch ist mir der Trubel zu viel und ich durchfahre Schotten einfach nur.
Zum Anhalten und Pausieren ist es die ersten Kilometer zu warm und ausserdem will ich nur eines: Fahren und die Lebensäusserungen des Milwaukee-Eisens erleben.
Ein Stück geht es durch die Wetterau über Nidda, Bad Salzhausen und Borsdorf, bevor ich mich der Hungener Seenplatte zuwende. Erst wieder im tiefen Laubacher Wald gönne ich uns die erste kleine Pause.
Via Stornfels fahre ich nun das Falltorhaus im Laubacher Wald an – aber da steht nur ein einziges Krad. Klar, heute zieht es jeden Motorradfahrer nach Schotten. Bei Einartshausen kommt mir die grüne Enfield erneut entgegen, und jetzt ist klar: Diese Zeichen kann ich nicht ignorieren.
So hält es mich nur ein paar Minuten hier oben und ich mache mich an den Abstieg an den Rand des Vogelsberges. Am Ende des Tages sind es dann doch beinahe 90 Meilen geworden – und die hab ich dringend gebraucht. Und der Verbrauch war mit 4,2 Litern auch wieder OK.