Überfüllt

Was für ein Wetter, was für ein Tag! Traumhafter Sonnenschein und Temperaturen bis zu 18°C treiben Reinhard und mich um 11:00 auf die Straße und in Richtung Wetterau. Vogelsberg, Horlofftal, Wetterau, Main-Kinzig-Kreis – überall auf den meist kleinen Straßen macht das Fahren mit den beiden Engländerinnen einen Heidenspaß. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass es überall da, wo auch nur ein bisschen was geboten wird, proppenvoll ist.

Thunderbird 900

Treffpunkt bei Reinhard. An der schwarzen T-Bird muss aber zuerst die Batterie gewechselt werden und die Reifen brauchen etwas mehr Luft. Um ziemlich genau 11:00 gehts los.

Thunderbird 900

Ohne Pause und ohne allzu viel Verkehr fahren wir durch bis Glauberg. Hier befindet sich ja die „Keltenwelt“, eine Ausstellung über den sagenumwobenen Volksstamm. Aber so ruhig die Straßen bisher sind: Hier ist schon jetzt alles übervoll. So verzichten wir auf einen Besuch der Ausstellung und machen uns auf die Suche nach der Ronneburg.

Thunderbird 900

Obwohl meine Ortskenntnis in der Wetterau nicht besonders gut ist, finden wir die Ronneburg und zirkeln die gewundene Straße hoch hinauf zur Burg.

Thunderbird 900

Aber auch hier zeigt sich bereits an den überfüllten Parkplätzen die große Zahl an Besuchern. Und wir stellen fest, dass es an den Hängen nicht so einfach ist, einen standfesten Parkplatz zu finden.

Thunderbird 900

Blick von der Ronneburg in Richtung Vogelsberg.

Thunderbird 900

Ein Drachenflieger-Club hat hier oben seinen Sitz und bietet Kurse für Anfänger an – aber das ist nix für uns. Immerhin bekommen wir aber hier eine Wildschwein-Bratwurst – und das, obwohl wir keine Mitglieder im Club sind. Nette Leute halt.

Ronneburg

Der Briard auf dem vorigen Bild hat es schon angedeutet: Hier sind sehr viele Leute mit Hunden unterwegs. Und ganz auffällig ist die unglaubliche Anzahl an Australian Shepherds, die wir hier oben sehen. Schätze, da liefen mindesten 15 Stück von herum.

Ronneburg

Fürs Zuschauen sind die Aktionen der Flieger ja ganz nett, aber selber machen, nee, niemals.

Nach Bratwurst und Kaffee verlassen wir die überfüllte Ronneburg und halten über Büdingen und Gedern wieder auf den Vogelsberg zu. Je näher wir Schotten kommen, umso höher wird die Dichte der Motorradfahrer auf der Straße. Einen Höhepunkt aber erleben wir dann am Falltor, dem beschaulichen Motorrad-Treff nahe Schotten.

Falltorhaus

Hier ist der Parkplatz derart voll, dass es schwierig ist, einen Parkplatz zu bekommen. Das liegt zum einen an der unglaublichen Menge von Besuchern, zum anderen aber am skurilen Parkverhalten vieler Besucher.

Falltorhaus

Die schönsten Kräder heute sind neben unseren Engländerinnen alle von Harley-Davidson. Bis auf den Lenker finde ich diese Sportster quasi perfekt.

Falltorhaus

Ungewöhnlich, aber durchaus ansprechend.

Falltorhaus

Und eine Fourtyeight sieht sowieso immer gut aus.

Thunderbird 900

Lange halten wir es an diesem überfüllten Ort nicht aus und so wird beschlossen, noch ein Eis oder einen Cappuccino an der Eisdiele in Flensungen zu uns zu nehmen. Aber passend zu diesem Tag ist das Eiscafe derart voll, dass wir eine geschlagene Stunde auf die Leckereien warten müssen. Und damit schliesst sich dieser Tag, der trotz vielerlei Überfüllung ein sehr schöner war.

 

Rollout und Anrollern

Für heute ist ein frühlingshafter Tag angekündigt und tatsächlich ist es bereits beim morgendlichen Spaziergang mit Yello richtig nett – endlich kein Frieren mehr. Natürlich denke ich bei so einem Wetter sofort an Motorrad- oder Rollerfahren, aber ein bisschen Schrauben hab ich mir dennoch vorgenommen.

Die grüne Cosa

Die Verlegung der Benzinleitung scheint jetzt in Ordnung zu sein, denn die Cosa springt auch mit nur wenig Sprit im Tank prima an. Jetzt mach ich weiter mit der Bremsanlage, die ziemlich marode ist. Das ist die Cosa ganz pingelig und Wartungsstaus bei der Bremse rächen sich schnell. Natürlich ist auch bei der Bremse alles ziemlich verbaut und unzugänglich, aber immerhin bekomme ich das meiste ganz gut demontiert. Im Bild gut zu sehen ist der elektrische Benzinhahn, der eigentlich nur ein einfacher Magnetschalter ist und für Notfälle auch noch einen mechanischen Bypass hat.

Die grüne Cosa

Dann ein Test der umgebauten Lichtmaschine: Bei laufendem Motor liefert der Generator gute 13,8 V, die komplett zum Laden der Batterie genutzt werden. Das sieht nicht übel aus.

Rollout 2015

Jetzt wende ich mich der GTS und der kleinen PK zu und die beiden Roller bekommen ihr Rollout, frische Luft auf die Reifen und die PK noch ein schickes blaues Kennzeichen.

Vespa GTS 125

Aber dann gehts los und auf den Asphalt der Strassen. Habe mich heute gegen die Motorräder und für ein Anrollern mit der GTS entschieden. Schon die ersten Meter zeigen, wie mir die Fahrerei gefehlt hat! Die Temperaturen liegen um die 13 °C und ich halte mich in Richtung Wetterau, wo es meist noch ein bisschen wärmer ist als am Rande des Vogelsberges. Hier habe ich bereits das Horlofftal hinter mir gelassen und ziehe gerade an Stornfels vorbei.

Vogelsberg

Wie der Zoom meiner Kamera beweist, liegt gar nicht weit entfernt auf den Höhen des Vogelsberges noch ordentlich Schnee.

Vespa GTS 125

Aber hier unter ist es herrlich warm, selbst in den Wäldern des Horlofftals sind alle Strassen schön trocken und ich bin mit meiner Freizeit-Rollerjacke ausreichend warm gekleidet. Meine Laune steigt mit jedem Kilometer.

Vespa GTS 125

Vorbei an Bad Salzhausen geht es über Nidda, Ranstadt und Florstadt tief in die Wetterau hinein, wo es tatsächlich noch etwas wärmer wird. In Florstadt biege ich ab in Richtung Reichelsheim und bin jetzt im schönen Staden am Schlosshotel Asenburg.

Vespa GTS 125

Kurzer Halt in Echzell, einem hübschen Ort mit den typischen Torhäusern der Wetterau.

Vespa GTS 125

Langsam schliesse ich den Kreis wieder und komme über Ober- und Unterwiddersheim nach Hungen und von dort aus zurück ins Horlofftal, wo ich ein Päuschen an Hermanns Brünnchen einlege.

Vespa GTS 125

Die Sonne brennt durch das lichte Gehölz.

Vespa GTS 125

Kurz vor Laubach kommt die Sonne noch einmal mit aller Kraft durch und scheint nicht einfach vor sich hin, sondern wärmt schon. Hoffentlich bleibt das Wetter so – oder wird vielleicht sogar noch besser.

Hochlandrinder

Noch ein Blick auf die Hochlandrinder, die ebenso die Sonne geniessen wie, und dann ……

Vespa GTS 125

….. mache ich mich auf den Heimweg. Diese 100 Kilometer hab ich wirklich gebraucht, der Winter war einfach irgendwie … mistig. Und morgen soll es ja noch wärmer werden, da werde ich wohl meine übergewichtige Engländerin ausführen.

 

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Die grüne Cosa: Neumodisches Gelumps

Für heute hab ich mir vorgenommen, die grüne Cosa mal kurz zum Laufen zu bringen. Ist ja so ziemlich alles vorbereitet und einem provisorischen Start sollte nicht im Wege stehen. Sollte, eigentlich …..

Die grüne Cosa

Aber zunächst muss ich noch einmal die Lenkerverkleidung abschrauben, um diesmal ein korrektes Standlicht-Lämpchen einzubauen. Hier zu sehen: Links falsch, rechts korrekt. Und so beginnt der Schraubertag mit Gefrickel, denn bei der Cosa sind nicht einfach ein paar Schrauben zu lösen, sondern die Tachowelle muss am Rad gelöst und nach oben hin verschoben werden.

Die grüne Cosa

Als nächstes will ich diese Schnellkupplung in die Leitung zwischen Tank und elektrischem Benzinhahn einbauen. Ist ein Tipp eines GSF-Users und ich erhoffe mir davon etwas weniger Sauerei und Gefummel beim Tankausbau.

Die grüne Cosa

OK, die Trennkupplung ist drin. Jetzt aber kommen mir Bedenken, ob die Nähe zum Zylinder dem Kunststoff gut tut. Das muss ich beobachten.

Die grüne Cosa

Jetzt liegen Benzinschlauch und Trennkupplung recht ordentlich an ihrem Platz. Ich denke, es wird Zeit für einen Testlauf.

Also baue ich am Vergaser und Luftfilter alles zusammen, schraube eine Kerze hinein und mische mir 3 Liter Gemisch 1:50. Ein Druck auf den Starterknopf dreht den Motor wunderbar durch, aber anspringen tut er nicht. Genau genommen gibt er keinen Mucks, nicht eine einzige jämmerliche Zündung, ab.

Schon mein Opa wusste: „Funke gut, Benzin gut – muss laufen“. Mein Funke ist perfekt, ein Bilderbuchfunke. Aber kommt wirklich Sprit an? Und wenn, macht der SI24 daraus ein zündfähiges Gemisch? Kann man ja leider bei der Cosa nicht beobachten, weil alles so versteckt und verbaut liegt.

Die grüne Cosa

Nach zig vergeblichen Versuchen hole ich den provisorischen Tank vom Capri-Roller und spritze etwas Benzin direkt in den Ansaugkanal des Vergasers. Ein Druck aufs Knöpfchen – und schon brummt die Vespa vor sich hin.

Da habe ich also den Salat: Kein Sprit, die klassische Cosa-Krankheit. Entweder lässt der elektrische Benzinhahn nichts durch, oder ich habe die Benzinleitung so bescheuert verlegt, dass das Gefälle nicht ausreicht und am Benzinhahn nichts ankommt. Das aber werde ich mir erst morgen anschauen.

Und was lerne ich daraus? Dieses neumodische Gelumps wie elektrischer Benzinhahn oder elektrischer Choke ist einfach Mist. Wenn ich könnte, würde ich das alles abbauen und durch klassische, einfache Bauteile ersetzen. Aber das ist leider nicht so einfach!

Nachtrag:

Die gesamte Aktion war ja nun etwas – sagen wir, unbefriedigend. Daher gehe ich am folgenden Tag die Sache erneut an. Zuerst fliegen all meine tollen “Verbesserungen” zur Spritversorgung wieder raus und ich baue einfach und direkt einen Toyox-Schlauch mit eingearbeitetem Draht ein. Es gibt keine Schnellkupplungen und sonstigen Experimente mehr, mein einziges Bestreben ist, den Schlauch so direkt und so kurz wie möglich zu verlegen.

Dann baue ich den Vergaser noch einmal aus und überprüfe die Funktion von Choke und elektrischem Benzinhahn – beides ist in Ordnung. Der Vergaser bekommt noch eine weitere Reinigung, weil meine zusammen gekippten Spritreste doch einigen Schmutz enthielten.

Dann baue ich alles zusammen, filtere den Sprit noch einmal durch ein Sieb, das aus einer Jawa stammt und teste erneut. Kurz genüdelt, und dann springt die Cosa an, läuft aber mit viel zu hohem Standgas. Oha, da hab ich den Gaszug an der Stellschraube der Vergaserwanne verklemmt. Klar, kein Problem, ein Schnick und der Zug ist wieder frei. Jetzt lässt sich das Standgas prima einstellen.

So soll der Abschluß eines Schraubertages sein. Aber eines steht fest: Schön finde ich das Schrauben an der Vespa noch immer nicht. Da ist einfach zu viel Gefrickel dabei. Ob ich mich daran noch gewöhnen werde?

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Fast wär’s soweit gewesen

….. nämlich die erste Ausfahrt im Jahre 2015. Aber eben nur fast, denn ich hatte mir einen kleinen Service an der Sportster vorgenommen, und als ich damit fertig bin, ist das nette, sonnige Wetter schon wieder vorbei.

Sportster 883

Es beginn mit der Gummilagerung des Lenkers. So etwas mag ich eigentlich gar nicht und bei der Sporty überhaupt nicht. Der Lenker ist nämlich so wabbelig, dass es bei höherem Tempo richtig ungemütlich wird. Da fängt der Lenker an und führt ein starkes Eigenleben. Ist aber gut möglich, dass die alten und ausgenüdelten Gummis daran Schuld sind. Jedenfalls schau ich mir das heute mal an.

Sportster 883

Tatsächlich machen die Gummis keinen guten Eindruck mehr.

Sportster 883

Diese Teflon-Buchsen sind sehr viel härter als Gummi und vermutlich würden die quasi gar keinen Wabbel-Effekt haben. Leider kann ich sie aber nicht einbauen, weil der Innendurchmesser für die Lenkerhalter zu gering ist. Die müssten also bei Reinhard in der Drehbank passend gebohrt werden.

Sportster 883

Aber ich habe einen Plan B, nämlich ein Paar originale, aber neue Gummibuchsen. Die baue ich jetzt erst einmal ein.

Sportster 883

Dann gibt es noch einen Getriebeölwechsel und ich stelle die Kupplung ein.

Sportster 883

Zum Abschluss der Test: Auch mit dem langen Hebelarm des neuen Lenkers wackelt jetzt nicht mehr. Wenn die neuen Gummis auch irgendwann anfangen, zu wabbeln, ist es immer noch früh genug für die Teflon-Buchsen.