Die grüne Cosa: Demut

Ja, so ist es: Die grüne Cosa lehrt mich ein wenig Demut! Die Schraubereien der letzten Tage waren zum großen Teil so schrecklich, dass ich zwischendurch schon ans Aufgeben dachte. So was verbautes wie eine Vespa dürfte tatsächlich selten sein. Naja, vielleicht so ein MGF mit Mittelmotor – wenn ich da an die Schrauberei denke – oha. Aber zurück zur Cosa:

Bin immer noch beim Überholen der Bremsanlage, wobei schon die Arbeiten am Hauptbremszylinder eine Zumutung sind. Hab mich aber durch gewurschtelt und dann begonnen, die Bremsleitungen zu entfernen, weil ich bereits neue Stahlflexleitungen liegen habe. Um die vordere Bremsleitung auszutauschen, muss ich den Kotflügel lösen, sonst passt die Leitung nicht durch die Öffnung. Dabei reissen alle drei Schrauben ab! An die Köpfe aber kommst Du erbärmlich schlecht ran. Und die Restschrauben haben sich in den Jahrzehnten formschlüssig mit dem Alu des Trägers verbunden. Um’s abzukürzen: Fast drei Stunden brauche ich, um die Schrauben mit Körner, Meißel und Hammer zu entfernen. Auch hier war ich mehrfach ganz kurz vor der Aufgabe!

Aber jetzt kommt die Demut ins Spiel. Irgendwann wirst Du völlig ruhig und arbeitest den Murks einfach ab, bis alles stimmt. Zen und die Kunst, eine Vespa zu warten. Ommmmmmm.

Die grüne Cosa

Hier, zwischen Bremse und Steuerrohr, habe ich mich in den letzten Tagen aufgehalten. Ist fast so schlimm, wie an einem Auto zu schrauben, und dazu kommt noch der Plastik-Murks, von dem die Cosa leider reichlich hat.

Die grüne Cosa

Diese drei Schrauben oben am Träger haben mich richtig gut beschäftigt – hätt ich gern drauf verzichtet.

Die grüne Cosa

Es ist ja bekannt, dass die Cosa-Bremsen vom Stehen kaputt gehen, und bei der Grünen hat’s zumindest den Hauptbremszylinder erwischt: Undicht. Wenn es dabei bleibt, wär ich aber noch zufrieden – aber ich erwarte weitere Defekte. Abwarten.

Die grüne Cosa

So langsam kann ich mich an den Zusammenbau der Bremszentrale machen – die herrlich unzugänglich unterm Bodenblech und verdeckt von einer Plastikabdeckung liegt. Daran zu arbeiten ist eine Strafe. Was ich dabei aber bisher gelernt habe ist, dass es Bremsleitungen mit E und mit F-Bördelung gibt – und dass das bei den Spiegler-Stahlflexleitungen keine Rolle spielt: Angeblich werden die immer und garantiert dicht.

Die grüne Cosa

Im Moment habe ich das Gefühl, mir mit der grünen Cosa eine Dauerbaustelle ins Haus geholt zu haben. Dabei will ich eigentlich damit in diesem Sommer oder Herbst in die Toskana fahren. Mal abwarten: Wenn die Bremse wieder ordentlich arbeitet, sollte das schlimmste vorbei sein – es sei denn, das grüne Untier hätte weitere Überraschungen für mich.

 

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