Viel schaffe ich heute nicht an der grünen Cosa, aber immerhin wird der neue Klarglas-Scheinwerfer montiert. Abweichend von der Serie will ich aber auch das Standlicht in Funktion bringen, obwohl meine Cosa damit ursprünglich nicht ausgestattet war. Wie alles bei der Cosa-Elektrik ist auch diese Änderung mit relativ hohem Aufwand verbunden: Neue Kabel in den Lenker ziehen, den Anschluss für das Rücklicht heraus frickeln und dann das Standlicht dort mit anschliessen.
Ich finde ja, dass der Klarglas-Scheinwerfer jedes Fahrzeug aufwertet. Die Lenkerabdeckung lasse ich noch abgebaut, weil ich eventuell die gesamte Anzeigeeinheit ummodellieren möchte. Mir schwebt vor, anstelle des Kombi-Instrumentes eine Aluplatte einzulegen und in diese einen 48mm elektronischen Tachometer von Nova MMB und ein Voltmeter einzubauen. Dazu ein paar LEDs für die Kontrolleuchten. Stelle mir vor, die Cosa damit ein wenig “klassischer” wirken zu lassen. Aber das ist alles noch nicht fertig gedacht.
Und dann zu etwas völlig anderem: Auf meiner langen Suche nach Capri-Rollern und Teilen dafür habe ich ja bisher insgesamt drei komplette Rundheck-Capris bekommen, dazu jede Menge Teile. Zusätzlich bin ich aber häufig über Schrägheck-Capris und Teile dafür gestolpert, die ich nicht immer liegen lassen konnte. Von diesen Schrägheck-Capris werde ich mich jetzt trennen, obwohl die kleinen Garelli-Motoren mir eigentlich besser gefallen als die Sachs-Antriebe der Rundheck-Capris. Aber das Gebot der Stunde heisst “reduzieren” und so baue ich alle Capri Agrati Teile auf, mache eine Fotostrecke und setze das ganze Paket bei ebay ein. Mal sehen, was daraus wird.
Jetzt ist der Umbau der grünen Cosa weitgehend abgeschlossen, und es ist Zeit für ein Resume. Was habe ich alles an der schönen, originalen Cosa umgebaut und verbastelt:
Wurde die Elektrik auf reine Gleichspannungsversorgung umgebaut. Dazu wurde das Ende der vier in Reihe geschalteten Ladespulen auf der Zündungsgrundplatte von der Masse abgelötet und separat nach aussen geführt. Ein neuer Vollwellenregler von Powerdynamo wurde anstelle des Piaggio-Regler verbaut. Das war die Grundvoraussetzung für den Gleichspannungsbetrieb.
Allerdings waren jetzt weitere Modifikationen in der Elektrik notwendig: Das Wechselspannungs-Blinkrelais flog heraus und ich habe ein elektronisches “Standard”-Blinkrelais eingebaut. Dazu mussten aber die original getrennten Leitungen für vordere und hintere Blinker zusammen gefasst werden.
Die beiden weissen Leitungen am alten Regler für geschaltetes Plus wurden getrennt und eine der Leitungen steuert nun ein neu dazu gekommenes Schaltrelais an, dass beim Einschalten der Zündung den Regler hinzu schaltet.
Wichtig war, den Hupengleichrichter zu entfernen, der jetzt natürlich auch nicht mehr gebraucht wird. Allerdings bekommt das Anlasser-Relais seinen Impuls über den Gleichrichter, sodass ich die beiden grünen Kabel am Stecker des Gleichrichters brücken musste.
Was noch gar nicht funktioniert, ist der Drehzahlmesser, der mit einem Wechselspannungssignal arbeitet. Entweder baue ich den Drehzahlmesser um, oder entferne ihn und montiere statt dessen ein Voltmeter – da bin ich mir noch unschlüssig.
Wurde die Ölpumpe ausser Betrieb gesetzt, sodass der Motor ab jetzt mit Zweitakt-Gemisch 1:50, also mit 2 % Ölanteil, gefahren wird. Dazu müssen zwei Ölbohrungen am Motorgehäuse und eine am Vergaser verschlossen werden. Für die 12 mm Bohrung im Motorgehäuse habe ich ein Drehteil von SIP benutzt – dass würde ich heute aber nicht mehr so machen. Besser erscheint es mir, die Bohrung mit einer M12x20 Madenschraube (zusätzlich eingeklebt) zu verschliessen. Diese Schraube kann dann so tief ins Gehäuse geschraubt werden, dass die Passhülse der Vergaserschale beibehalten werden kann.
Die anderen beiden Bohrungen lassen sich einfach mit M4 Madenschrauben verschliessen.
Was noch fehlt, ist ein Test der Umbauten. Dazu ist das Wetter aber gerade zu schlecht und ausserdem möchte ich den Benzintank noch nicht befüllen, weil ich womöglich noch an die Bremsanlage muss. Und so richtig zufrieden bin ich auch noch nicht mit der Verlegung des Benzinschlauchs vom Tankstutzen an den elektrischen Benzinhahn. Nur die zündende Idee fehlt mir hier noch. Also lass ich die Aktion mal einen Tag lang ruhen.
Ich glaube, so ganz habe ich den Schaltplan der Vespa noch nicht verstanden! Zu viel Mischmasch mit Gleich- und Wechselspannung, zu viele dubiose Verbindungen irgendwo im Kabelbaum und zu viele Fehler in den meisten Schaltplänen. Aber ein bisschen bin ich dem Elektrolurch doch auf die Spur gekommen und so gibt es immerhin ein paar Fortschritte in der kalten Werkstatt.
Motorgehäuse und Vergaser sind jetzt für den Betrieb ohne Ölpumpe modifiziert und es ist beinahe alles wieder zusammen.
So funktioniert die Elektrik zu 95%, lediglich an der Blinkanlage und am elektronischen Drehzahlmesser muss ich noch arbeiten: Das sind nämlich beides Wechselspannungsverbraucher.
Aber jetzt habe ich ohne laufenden Motor die Kontrollleuchten in Funktion, ……….
….. das Licht leuchtet jetzt auch im Stand ……….
….. und nach Austausch des Blinkrelais blinken auch die vorderen Blinker.
Jetzt kommt noch ein Hauch von Ordnung in die Elektro-Zentrale und dann heisst es mal wieder „Let’s call it a day“.
Damit habe ich nichts zu tun – nicht mehr seit 1975, wo ich zum letzten mal eine solche Veranstaltung besucht habe, und zwar in Düsseldorf. Andererseits lebe ich jetzt seit fast 20 Jahren in Mücke und jetzt finde ich plötzlich, dass es an der Zeit ist. sich den lokalen Faschingsumzug doch mal anzusehen. Denn in Relation zur Größe der Gemeinde Mücke gesetzt, ist das ein gewaltiges Ereignis.
Und so kommt es, dass ich mich um kurz vor 13:00 mit dem Pedelec auf den Weg nach Stockhausen mache. Hier soll sich der Zug um genau 13:11 in Richtung Flensungen und Merlau in Bewegung setzen. Und mittendrin ich mit Pedelec und Kamera.
Auf der B276 bei Stockhausen steht der Zug und wartet auf den Countdown um 13:11 – dann solls nämlich losgehen.
Tatsächlich kommt jetzt Bewegung in den bunten Lindwurm, an dem ich jetzt langsam vorbei radele.
Ein Nönnchen flüchtet vor dem bunten Treiben. Nicht ohne Grund, denn bei den Kostümen überwiegen Hexen, Teufel, Magier und Monster.
Ein Schiff, gefolgt von Fliegenpilzen. Was will uns dieses Bild sagen? Womöglich nix!
Das Narrenschiff aus Groß-Felda zieht träge dahin.
Klar, dass die Frösche aus Freienseen dabei sind.
Es ist klar und sonnig, aber dabei ordentlich frisch. Bewundernswert die Funkenmariechen mit ihren kurzen Röcken.
Mit dumpfen Klängen zieht ein anklagender Trupp aus Laubach durch die Straßen.
Manche der Teilnehmer und Zuschauer sehen einfach nur gut aus – das reicht heute.
Mittlerweile bin ich auf der B49 angekommen, wo ich darauf warte, dass der Zug ebenfalls hier ankommt. Und da ist er schon, angeführt von einem tollen Gespann der Licher Brauerei mit herrlichen Bierpferden.
Tja Leute, für so eine Mini-Gemeinde wie Mücke ist dieser Faschingszug eine wirklich tolle Leistung – Respekt.
Eine schwarz gekleidete Truppe aus Laubach spielt einen Trauermarsch nach New-Orleans Muster und will damit auf einen exorbitant hohen Erhebungssatz von 500% hinweisen, vermutlich geht es um die Grunderwerbssteuer.
Nachdem ich gestern die Ölbohrungen im Motor- bzw. Getriebegehäuse verschlossen habe, ist heute nur noch ein Löchlein im Vergaser zu schließen.
Heute Nacht kamen noch einmal Bedenken hoch, ob das Verschliessen des Motorgehäuses mit einem eingeklebten Drehteil und unter Verzicht auf eine Passhülse das Richtige war. Aber die heutige Nachprüfung ergibt, dass der überstehende Rand des Drehteils die Funktion der Passhülse übernimmt. Gut, das kann also so bleiben.
Seit Gestern tropft das Öl aus dem getriebe, das jetzt 100%ig leer sein dürfte. Mal nebenbei: Bei jedem Getriebeölwechsel kommt mir rabenschwarze Brühe entgegen, gerade so, als wäre ich der Einzige, der jemals das Getriebeöl gewechselt hat. Ist natürlich auch bei der grünen Cosa so.
In jedem Fachbuch steht es geschrieben: Ein Vespa-Motor sieht nach kurzer Zeit immer saumäßig dreckig aus – auch dieser hier. Aber ein bisschen sauberer mach ihn ihn jetzt doch mal – obwohl das garantiert nicht lange vorhält.
Das Verschliessen der kleinen Ölbohrung am Vergaser ist kein Problem: 4 mm Gewinde und dann eine Madenschraube mit Loctite eingeklebt.
Dichtungen für die Vergaserwanne habe ich in einer der vielen Teilekisten gefunden – und auch Hauptdüsen: Aber die sind alle zu groß. Durch den Wegfall der Getrenntschmierung wird empfohlen, die Hauptdüse um 2 % zu vergrößern – um genau die 2 %, die ab jetzt dem Benzin das Öl beigemischt wird. Verbaut ist eine 92er Düse und ich will auf eine 94er umrüsten. Die muss ich dann wohl bestellen.