Damit habe ich nichts zu tun – nicht mehr seit 1975, wo ich zum letzten mal eine solche Veranstaltung besucht habe, und zwar in Düsseldorf. Andererseits lebe ich jetzt seit fast 20 Jahren in Mücke und jetzt finde ich plötzlich, dass es an der Zeit ist. sich den lokalen Faschingsumzug doch mal anzusehen. Denn in Relation zur Größe der Gemeinde Mücke gesetzt, ist das ein gewaltiges Ereignis.
Und so kommt es, dass ich mich um kurz vor 13:00 mit dem Pedelec auf den Weg nach Stockhausen mache. Hier soll sich der Zug um genau 13:11 in Richtung Flensungen und Merlau in Bewegung setzen. Und mittendrin ich mit Pedelec und Kamera.
Auf der B276 bei Stockhausen steht der Zug und wartet auf den Countdown um 13:11 – dann solls nämlich losgehen.
Tatsächlich kommt jetzt Bewegung in den bunten Lindwurm, an dem ich jetzt langsam vorbei radele.
Ein Nönnchen flüchtet vor dem bunten Treiben. Nicht ohne Grund, denn bei den Kostümen überwiegen Hexen, Teufel, Magier und Monster.
Ein Schiff, gefolgt von Fliegenpilzen. Was will uns dieses Bild sagen? Womöglich nix!
Das Narrenschiff aus Groß-Felda zieht träge dahin.
Klar, dass die Frösche aus Freienseen dabei sind.
Es ist klar und sonnig, aber dabei ordentlich frisch. Bewundernswert die Funkenmariechen mit ihren kurzen Röcken.
Mit dumpfen Klängen zieht ein anklagender Trupp aus Laubach durch die Straßen.
Manche der Teilnehmer und Zuschauer sehen einfach nur gut aus – das reicht heute.
Mittlerweile bin ich auf der B49 angekommen, wo ich darauf warte, dass der Zug ebenfalls hier ankommt. Und da ist er schon, angeführt von einem tollen Gespann der Licher Brauerei mit herrlichen Bierpferden.
Tja Leute, für so eine Mini-Gemeinde wie Mücke ist dieser Faschingszug eine wirklich tolle Leistung – Respekt.
Eine schwarz gekleidete Truppe aus Laubach spielt einen Trauermarsch nach New-Orleans Muster und will damit auf einen exorbitant hohen Erhebungssatz von 500% hinweisen, vermutlich geht es um die Grunderwerbssteuer.