Historisches im Marburger Land

Nach drei herrlichen Frühlingstagen am Stück soll es heute eigentlich etwas kühler und grauer werden. Das ist dann auch tatsächlich so, aber ehrlich gesagt ist mir dieses Wetter sogar noch lieber. Kühl und ein bisschen grau verspricht herrliches Motorradwetter und das geniesse ich heute ab 13:00 mit meiner Sportster. Das Ziel ist das Marburger Umland, durch das ich mich etwas treiben lassen möchte.

H&D Sportster 883

Soeben laufe ich bei Dreihausen ins Marburger Umland ein. Dabei ist schon die Anfahrt hierher ihr Geld wert.

H&D Sportster 883

Das letzte mal stand ich hier an diesen Steinen ebenfalls mit einem V-Twin – mit der Suzuki SV650. Unterschiedlicher können Motorräder kaum sein.

H&D Sportster 883

Später bei Beltershausen sehe ich das Hinweisschild auf die Burg Frauenbrrg, und das bringt mich auf den Gedanken, heute historische Gebäude anzufahren, quasi zu sammeln. Das Gebäude hier ist natürlich nicht die Ruine am Frauenberg, sondern ein Restaurant ganz in der Nähe der Burg.

Burg Frauenberg

Hier etwas zur Geschichte von Burg Frauenberg. Es wäre nur ein winziger Fußmarsch zur Burg gewesen, den ich mir aber schenke – war schliesslich schon etliche male hier.

H&D Sportster 883

Als nächstes komme ich zum Elisabethenbrunnen, einer Heilquelle, wo jedermann feinstes Mineralwasser abzapfen kann. Leider fehlt mir heute das entsprechende Leergut.

H&D Sportster 883

Aber ein Schlückchen und eine kleine Rast gönne ich mir an diesem schönen Ort.

H&D Sportster 883

Die Wittelsberger Warte ist ein historischer Wachturm mit Kirche. Wie der Name sagt, liegt sie oberhalb des Dorfes Wittelsberg.

Wittelsberger Warte

Auch hierzu gibt es ein paar kluge Worte.

Wittelsberger Warte

Tatsächlich hast Du von hier oben einen grandiosen Blick ins Umland. Anrückende Feinde blieben hier nicht verborgen.

H&D Sportster 883

Jetzt mal wieder ein Schloß, und zwar Schloß Rauischholzhausen. Um auf den Schloßhof zu gelangen benutze ich die Zufahrten für Dienstboten und parke die Sporty einfach mitten im Hof. Meckert auch niemand.

Schloß Rauischholzhausen

Sehr verspielt wirkt das Schloß mit seinen Türmchen, Erkern, Bögen und Balustraden.

H&D Sportster 883

Ein ganz anderes Kaliber ist die Burg in Schweinsberg. Rustikal und mit beeindruckenden Mauern ist sie kein tuntiges Lustschlößchen, sondern eine echte Trutzburg.

Burg Schweinsberg

Hier wurde gekämpft und verteidigt, während in Rauischholzhausen vermutlich rauschende Feste gefeiert wurden.

H&D Sportster 883

Ehrlich gesagt passt meine Harley viel besser nach Schweinsberg.

Burg Schweinsberg

Das waren bestimmt keine Attrappen hier. Es muß hier im Marburger Umland und im Amöneburger Becken damals schon eine raue Zeit gewesen sein.

Es wäre kein Problem gewesen, heute noch etliche Burgen, Schlösser und Kirchen anzufahren, aber es mag genug sein. Schloß Amöneburg, das Homberger Schloß, natürlich das bekannte Marburger Schloß arbeite ich das nächste mal ab.

Auch heute waren wir wieder gute 100 Meilen unterwegs – 100 Meilen reinste Freude mit dem wunderbaren Evo-Motor. Bis zur Umschaltung auf Reserve bin ich heut immerhin 121 Meilen gekommen, also rund 195 Kilometer. Und verlorene Schrauben gibt es heute nicht zu vermelden. Dafür hat sich ein Plastikteil in meinem Schuberth-Helm gelöst und fällt mir entgegen. Habe das sichere Gefühl, dass die Qualität bei Schuberth stark nachlässt. Nachdem schon der Service in den Keller gegangen ist, werde ich mich jetzt kurzfristig nach einem neuen Helm umsehen – und das wird nach vier Schuberths garantiert ein anderes Fabrikat sein.

Parken in Alsfeld

Das traumhafte Frühlingswetter geht weiter, und so ist es kein Wunder, dass auch heute eine kleine Fahrt statt findet – diesmal wieder mit zwei 900er Thunderbirds. Nachdem Reinhard seine schwarze Lady erfolgreich über den TÜV gebracht hat und ich ein paar Querlatten fürs Carport verbaut habe, starten wir zur Vogelsberg-Rundreise, die uns eigentlich auf die Seeterassen am Atrifftal-Stausee führen soll. Eigentlich, aber das Restaurant ist mal wieder geschlossen und unsere Alternative lautet Alsfelder Marktplatz.

Triumph Thunderbird 900

Startklar für die kleine Vogelsberg-Runde sind unsere dreizylindrigen Mistböcke.

Triumph Thunderbird 900

Die Alternative „Alsfelder Marktplatz“ erweist sich als vorzügliche Quelle für Crepes aller Art. Obwohl wir passend zu Reinhards Heimatort in der Mainzer Gasse sitzen, sind die Erinnerungen an diesen Ort nicht uneingeschränkt positiv: Im Alsfelder Rathaus hat Reinhard geheiratet. Lang ist’s her.

Triumph Thunderbird 900

Hier haben wir die Thunderbirds geparkt und sehr ökonomisch nur einen PKW-Platz belegt – allerdings ohne einen Parkschein zu ziehen. Der äusserst nette Ordnungsbeamte weist darauf hin, dass wir eigentlich hätten zahlen müssen. Und wir erfahren, dass das Parken von Motorrädern auch an diversen Plätzen mit totalem Halteverbot geduldet wird. All diese Hinweise sind kostenfrei und ausserordentlich freundlich. So gehts also auch!

Triumph Thunderbird 900

Über Ulrichstein führt uns der Heimweg, und am Ende waren das dann sogar fast 100 Kilometer. Die Fahrten mit den Ladies sind einfach immer wieder schön.

 

Bekannte Orte

….. will ich heute mit der Sportster anfahren. Anfangen werde ich mit Doros Büdchen auf dem Hoherodskopf und der zweite Ort wird das Rondinchen bei Homberg sein. Dazwischen werden möglichst viele Kilometer im Vogelsberg, der Wetterau, der Rabenau und dem Ebsdorfergrund liegen.

Das Wetter ist heute noch besser als gestern – ein beinahe überirdischer Frühlingstag. Nach der kleinen Panne gestern mit dem VOES muss ich natürlich feststellen, ob jetzt alles in Ordnung ist.

Direkt nach dem Mittagessen starte ich die Sportster und mache mich auf den Weg.

1988er Sportster 883

Schrauben wir uns also zunächst den Vogelsberg hinauf, eine wunderbare Strecke und um diese Zeit quasi ohne Verkehr. Allmählich und mit zunehmender Höhe sinkt die Temperatur ein wenig, aber richtig kalt ist es nicht. Aber die Schneereste am Straßenrand nehmen zu.

1988er Sportster 883

Aber hier beginnt das ewige Eis des Hoherodskopfes – naja, ist nur ein Spässchen. Wenn das Wetter so bleibt, ist Ende der Woche vom Schnee nichts mehr zu sehen – was ich sehr begrüßen würde.

1988er Sportster 883

Angekommen auf dem Hoherodskopf bin ich tatsächlich nicht der einzige Kradist. Die beiden BMW-Fahrer haben sich aber offensichtlich in die Räumlichkeiten des Gasthofes begeben.

Hoherodskopf am 17.3.2015

Weil mir hier oben aber doch noch zu viel Schnee liegt und die Straßen vom Schmelzwasser auch nass sind, verlasse ich den Vogelsberg auf dem schnellsten Weg wieder. Schmuddelige Schneereste sind auch wahrlich kein schöner Anblick.

1988er Sportster 883

Busenborn, Gedern, Hirzenhain, Ortenberg und Ranstadt sind meine nächsten Stationen. Dabei befahre ich zu einem großen Teil die B275, die durch wunderschöne Landstriche führt und richtig Spaß macht. Bei Ranstadt muss ich auf Reserve schalten und bin mit der Tankfüllung somit 115 Miles, also rund 185 km weit gekommen.

1988er Sportster 883

Über Nidda und Hungen komme ich nach Grünberg und von dort aus weiter in die Rabenau, wo ich ein paar Kilometer solche befestigten Wirtschaftswege benutze.

1988er Sportster 883

Und schon habe ich das Rondinchen mit seinem weiten Ausblick nach Homberg und in das Amöneburger Becken erreicht. Bis hierher waren es dann wieder 100 Meilen und bis in die heimische Remise werden es rund 120 Meilen.

Bei der kleinen Reinigung und einer kurzen Durchsicht stelle ich fest, dass mein amerikanischer Eisenhaufen eine Madenschraube des linken Lenkergriffes abgeworfen hat und im Begriff war, das gleiche mit der Überwurfmutter des Zündschlosses zu machen. Solche Dinge muss man im Auge behalten, wenn man Alteisen aus Milwaukee bewegt.

So allmählich wird’s

….. tatsächlich was mit dem Wetter. Nachdem die beiden letzten Tage noch mal so richtig mies waren, scheint heute bereits früh die Sonne. Aber es ist noch kalt – so kalt, dass im Vogelsberg nochmal kräftig Salz auf die Straßen gebracht wird. Ziemlicher Mist, aber so sind unsere Straßenbauämter nun mal.

Ab 11:00 ist es dann so warm geworden, dass ich mich in die Klamotten werfe und die Sporty starte – das ist dann auch die erste Fahrt mit der Harley in diesem Jahr.

Sportster 883

Nachdem ich an der Tanke zum ersten mal den Kingsize-Tank bis zum Rand vollgemacht habe, schaue ich kurz in Ilsdorf vorbei, wo gerade eine kleine Fotosession zwecks Verkauf einer Husquarna stattfindet. Da mich aber niemand begleiten will, mache ich, dass ich weiter komme.

Sportster 883

Traumhaft fährt es sich über die sonnigen Straßen des Horlofftals.

Sportster 883

Ohne das Grün der Büsche und Bäume sind die vielen Seen und Teiche der Hungener Seenplatte mal richtig gut zu sehen.

Sportster 883

In Kloster Arnsburg sieht die Alte Klosterschänke schon sehr einladend aus. Und es wäre kein Problem, sich im Freien eine kleine Mahlzeit zu gönnen – wenn der Betrieb schon geöffnet hätte. Hat er aber nicht.

Sportster 883

Nach der kurzen rast im Laubacher Wald nimmt die Sporty schon beim Starten schlecht das Gas an. Der Leerlauf ist plötzlich zu niedrig und die Gasannahme unten herum schlecht. Dennoch fahre ich noch eine kleine Runde durch den Vogelsberg – allein um zu sehen, wie sich die Diva im Fahrbetrieb verhält.

Sportster 883

Wenn ich genug Gas gebe, ist alles in Ordnung, bei wenig Gas fängts an zu ruckeln. Da werde ich wohl zuhause mal nach der Leerlaufdüse und den Kerzen sehen müssen. Nach knapp 100 Meilen ist dann mein Rollout auf der Sportster beendet. Hat wie gewohnt viel Spaß gemacht.

Nachtrag: Natürlich gehe ich nach einem kurzen Kaffee direkt in die Werkstatt und nehme mir die Harley vor. Fange mit dem Auswechseln der Zündkerzen an, was ich sowieso vorhatte. Auf Empfehlung von Justus nehme ich keine NGK, sondern bleibe bei originalen Harley-Kerzen. Kurzer Probelauf, aber daran liegts nicht.

Jetzt schraube ich den Luftfilter ab und schaue mir den vergaser an. Sieht alles ganz gut aus – aber dann entdecke ich ein herum baumelndes Schlauchende. Und das ist es! Der Anschluß vom VOES, dem Unterdruckregler für die Zündung, hat sich vom Vergaser gelöst und diese typischen Symptome hervor gerufen. Leider muss zum Aufstecken der Tank runter, aber dann kann ich den Schlauch gleich mit einem Kabelbinder sichern.

Alles wieder zusammen gebaut, kurzer Test – und alles ist wieder gut. War also mein eigener Fehler, denn der dünne Schlauch ist etwas labberig und bei Erwärmung noch mehr. Eine winzige Fehlzündung beim Starten hat dann den Rest besorgt.

Ach ja, noch ein Nachtrag: Mit dem schmalen Lenker, wie er zuerst an der Sportster montiert war, war ich eigentlich glücklicher. Weil dieser Lenker aber mit dem höheren Kingsize-Tank nicht zusammen passt, hab ich gewechselt. Gut möglich, dass ich mir ein Paar höhere Riser besorge und den schmalen, flachen Lenker dann wieder montiere.

Artgerechte Bewegung

….. für eine Vespa ist eigentlich jede Art von Fahren – obwohl die Domäne für diese Roller doch schon das urbane, also die Stadt, ist. Wann immer ich es einrichten kann, nehme ich deshalb für Fahrten nach Gießen vorzugsweise eine Vespa – auch weil’s Spaß macht.

Vespa GTS

Um 10:00 mache ich mich auf den Weg nach Gießen. Obwohl das Wetter optisch schon sehr gut ist, lässt sich eine gewisse Kühle nicht verleugnen. Aber der Wetterschutz eines Rollers lässt mich das ertragen. Hier bin ich aber natürlich noch nicht in Gießen, sondern bewege mich ein paar hundert Meter in leichtem Gelände. Kann die Vespa auch!

Vespa GTS

Angekommen in Gießen im ehemaligen Poppe-Gebäude bei der Deutschen Rentenberatung. Hier bekomme ich ein paar wichtige Hinweise zu meinen Rentenplänen.

Vespa GTS

Und wo ich schon mal in der großen Stadt bin, schaue ich mir das berühmte Mathematikum etwas näher an.

Vespa GTS

Später bei Suzuki S&S gibt es einen Blick auf die gwaltigen Burgmänner – aber eindeutig bleibe ich lieber bei der kleinen, flinken Vespa.

Vespa GTS

Den Rückweg nehme ich über Burkhardsfelden und Ettinghausen, wo jetzt der Himmel blau und die Sonne endlich auch warm ist. Da macht das Rollern gleich noch mehr Spaß.

 

Veröffentlicht unter Vespa