K65? Das waren doch die russischen Vergaser an meiner alten IZH Planeta! Aber heute meine ich etwas anderes, und zwar die Tourenreifen gleichen Namens der Firma Heidenau. Diese Reifen habe ich mir für die Thunderbird ausgesucht und bestellt, die aufgezogenen Metzeler M22 sind schon ziemlich am Ende. Heute sollen die bestellten K65 Reifen vom RR-Team aufgezogen werden.
Am Morgen mache ich mich auf den Weg nach Laubach zum RR-Team.
Knapp zwei Stunden später sind die neuen Heidenau K65 aufgezogen und ich starte zur ersten Testfahrt damit in Richtung Schotten.
Die ersten Kilometer sind eine Katastrophe! Die K65 fahren sich furchtbar, besonders vorn. Da lagen ja die alten abgenudelten ME22 besser. Die Frontpartie wirkt störrisch und kippelig, beim langsamen Lenken will die Maschine überhaupt nicht folgen.
25 Kilometer später sieht die Reifenwelt etwas besser aus. Entweder reibt sich allmählich der Schutzfilm ab oder ich gewöhne mich an das neue Fahrverhalten. Ich beschließe, die Reifen direkt noch mindestens 150 weitere Kilometer einzufahren. Dabei bleibe ich im Vogelsberg und bewege mich zwischen Laubach, Schotten, Ulrichstein und Grünberg. Hier befinde ich mich auf dem Parkplatz an der B276 zwischen Schotten und dem Feldkrückener Kreuz. Schöne Aussichten sind das hier.
Immer noch auf der B276, aber jetzt in der Nähe der Helpershainer Abfahrt.
Und hier fahre ich entlang der Felda bei Köddingen.
Blick von der Anhöhe zwischen Altenhain und Wohnfeld.
Zwischendurch geht es nach Ilsdorf zu Reinhard. Die Trident soll morgen per Peugeot-Pritsche zur GTÜ gefahren werden und da will ich mich mit meiner Matchless anschliessen.
Meine beiden Freundinnen Jeannie und Black begrüßen mich und Reinhard baut mir mal eben einen Kennzeichenträger aus Alu-Verbundmaterial. Ist für meine Solo-W.
Weiter geht meine Reifen-Einfahraktion, die mich jetzt über Bobenhausen nach Ulrichstein führt.
Noch einmal fahre ich über Schotten, vorbei am Falltorhaus und durch den Laubacher Wald. Inzwischen habe ich mich mit den K65 etwas versöhnt, aber wirklich toll sind die bisher auf der T-Bird nicht. Nach knapp 200 km beende ich die Aktion und es geht heim.
Hier montiere ich den Kennzeichenträger an der W und beginne mit dem Elektrikumbau, der wegen des neuen Hecks notwendig ist. Und dann schie ich die Matchless G80 aus dem hintersten Winkel der Scheune und starte sie. Das klappt nicht sofort, aber nach 10 Minuten läuft der Rotax.
Ich überführe nun die Matchless zu Reinhard, wo wir die G80 und die Trident auf der Pritsche verladen. Morgen um 7:00 haben wir den Termin bei der GTÜ. Für die Matchless sehe ich da leider schwarz – die Maschine ist einfach höllenlaut. Wir werden sehen.
Immer noch gehandicaped durch den eigenhändig malträtierten Fuß bring ich heute nicht viel auf die Beine. Dazu kommen noch die „mentalen“ Probleme durch den Wasserverlust am Roadster, was mich fix und fertig macht. Befürchte, da bahnt sich ein HGF an, ein Head Gasket Failure. Das muß aber noch abgesichert werden.
Nach ein paar Tagen Pause wegen meiner Fußprobleme gehe ich heute mal wieder mit Leihhund Yellow aus. Große Gänge kann er im Moment nicht von mir erwarten, aber immerhin gehen wir an ruhige Orte, an denen Yellow auch mal rennen kann – oder grasen, wie hier an der Ohm.
Natürlich werden auch heute immer wieder kleine Übungen eingestreut.
Und zur Belohnung gibt’s natürlich auch etwas – Dentasticks, lecker und gesund.
Aus meinem gesamten englisch/italienisch/japanischem Fuhrpark sind eigentlich nur die beiden Vespa für meinen derzeitigen Zustand geeignet.
Aus Langeweile entferne ich noch eben das SLS-System aus dem Abgastrakt der W650. Das Gespann hatte ich schon vor einiger Zeit so modifiziert. Alles unnötige soll raus und das SLS-System ist wirklich irgendwie blöd. Diesmal gelingt es sogar, ohne dass der Dichtgummi in den Luftfilter fällt.
Und weil das mit dem SLS-Eliminator-Kit so flott ging, baue ich noch den hinteren Fender um. Nachdem ich auf das VA-Teil 1,5 Jahre warten musste, sollte ich wenigstens mit dem Einbau nicht ebenso lange warten. Den Umbau der Elektrik mache ich heute aber nicht mehr.
In den letzten Tagen zeigt sich der Sommer von seiner schönsten Seite. Temperaturen um die 25 °C, Sonne und blauer Himmel – einfach traumhaft. So mag ich den mitteleuropäischen Sommer – nicht zuletzt deshalb, weil er zum Motorradfahren ideal ist.
So ein Tag ist heute. Zwar versage ich beim frühen Aufstehen kläglich, aber auch 9:30 ist eine gute Zeit. Großes vor habe ich heute nicht, aber ich möchte ein wenig im Marburger Umland fahren, dann aus der Elisabeth-Quelle bei Schröck ein paar Fläschchen des guten Wassers mit den sagenhaften Heilkräften abzapfen und zum Abschluß die Honda Road Show in Atzenhain besuchen.
Und dann werden mir heute zwei Dinge ins Gedächtnis gerufen, die ich beinahe vergessen hatte. Aber der Reihe nach.
Über Homberg und das Amöneburger Becken halte ich auf Marburg zu. Ein Foto mit Amöneburg und seinem Schloß auf dem „Pickel“ ist immer wieder schön und so zoome ich mit einem weiteren Foto das Städtchen heran.
Kein übler Zoom, den die kleine Digitalkamera bietet. Nach längerer Zeit habe ich heute meine alte Panasonic Lumix mal wieder aktiviert und es ist schon erstaunlich, was die leistet. Der einzige Nachteil der Kamera ist die Stromversorgung über AA-Batterien, aber sonst ist das ein feines Ding. Das war der erste Punkt, den ich fast schon vergessen hatte.
Fruchtbares Kulturland umgibt Marburg und hat diese Gegend schon immer wohlhabender gemacht als den ärmeren Vogelsberg.
Traumhaftes Wetter mit strahlend blauem Himmel begleitet mich während der gesamten Fahrt.
Das erste Etappenziel ist erreicht: Die Elisabeth-Quelle bei Schröck.
Habe meinen gesamten Vorrat an Platikflaschen in den Seitenwagen gepackt – exakt eine Flasche. Die wird gefüllt, dann zur Hälfte getrunken und erneut gefüllt. Wunderbar, wie gut frisches Quellwasser schmeckt.
Derart erfrischt vergesse ich meine leichten Schwindelansätze wieder und es geht weiter.
Den 5-fachen Zoom der Lumix setze ich ein weiteres mal ein, um die alte Kapelle von Wittelsberg auf s Bild zu bannen …..
….. und voila, da ist die Kapelle schon.
Nun geht es tief ins Marburger Umland bis hinein ins Gladenbacher Bergland.
Hier wächst im Moment einfach alles.
Abseits der großen Verbindungsstraßen ist das Marburger Land wunderschön. Über Kehna geht es nun langsam zurück in Richtung Ebsdorfergrund.
Vorher aber biege ich in Sichertshausen ab und fahre durch den Wald zum Gut und Schloß Friedelhausen. Immer noch finde ich, dass dieses neoklassizistische Schloß unglaublich british ist und perfekt zu meinen Motorrädern passt.
Das Schloß verbirgt sich im Sommer hinter dichtem Grün und es dauert ein wenig, bis ich eine Lücke fürs Foto finde.
Ein Stück kann ich entlang der Lahn fahren und halte an einem Seitenarm kurz an.
Mit der Lumix kann ich sogar die kleine Schwanen-Familie heran holen.
Und nun ab zur Honda Road Show nach Atzenhain. Bei diesem Traumwetter ist das Ereignis bestens besucht.
Eine richtig gut gepflegte Güllepumpe ist heute schon selten geworden. Aber hier haben wir eine.
Motorräder, Würstchenstand, Getränke, DRK – ist alles hier vertreten.
Und nicht zu vergessen mein alter Nachbar Egon, der mit seiner Tula immer eine kleine Attraktion ist und die Road Show dazu nutzt, seinen Tankservice bekannt zu machen.
Treffe etliche Bekannte, darunter auch Armin, der gerade die neue CB1100 besichtigt. Ein unglaublich schönes Motorrad, und da beschliesse ich, mich für eine Probefahrt damit einzutragen.
Der Verwalter und Organisator der Probefahrten ist Andreas. Die CB1100 ist gerade unterwegs und so habe ich gerade genug Zeit für eine Bratwurst und eine Cola.
Und schon ist die CB1100 zurück und für mich verfügbar. Schon beim Aufsitzen fühle ich mich wohl und alles passt. Über Weitershain und Rüddingshauisen fahre ich bis Deckenbach.
Und jetzt kommt der zweite Vergesser: Beinahe habe ich nämlich auch vergessen, wie harmonisch so ein großvolumiger Vierzylinder sich fährt. Seidenweicher Motorlauf, Kraft ab 1500 Umdrehungen und Hochdrehen bis zur Nenndrehzahl. Ein traumhafter Motor.
Ebenso traumhaft ist das Fahrwerk. Das Gewicht verschwindet beim Fahren und selbst das Hantieren ist unproblematisch. Schätze, dazu hat meine Thunderbird viel beigetragen. Auf jeden Fall ist die CB1100 mein neues Traummotorrad. Ich bin begeistert!
Viel zu schnell sind die 30 Minuten vorbei und ich gebe die CB wieder ab. Mittlerweile hat sich Egon in die kleine Monkey verliebt und startet ebenfalls zur Probefahrt.
Wie man sieht, macht die komplexe Monkey-Technik anfangs ein paar Schwierigkeiten, aber dann verschwindet Egon mit erstaunlich sonorem Klang vom Platze. Als er zurück kehrt, schein der Kauf eines Monkey beschlossene Sache zu sein, denn auch Ruth gefällt der kleine Flitzer für die kurzen Wege.
Ich schlendere noch ein wenig über den Platz, plaudere mit Bekannten …..
….. und schaue mir die ausgestellten Maschinen im Showroom an. Aber die CB1100 ist aus meiner Sicht nicht mehr zu toppen.
Ein letztes Foto der gerade einlaufenden CB550 in perfektem Originalzustand und dann beende ich diesen Tag motorrad-seitig. Noch eben nach Hause und das war’s. Kein übler Sonntag.
Klar, ich muß jetzt tatsächlich an mein Renterdasein denken und mir dafür schon mal ein paar Projekte zurecht legen. Ein Projekt bekomme ich von Mirco aus dem Nachbarort quasi auf dem Silbertablett präsentiert: Per email bietet er mir seine Suuzuki TS250 an. So ein älterer Zweitakter reizt mich schon und dabei sieht die Maschine meiner DR sehr, sehr ähnlich. Also schaue ich mir heute die Suzi an und ruckzuck sind wir handelseinig. Noch am selben Abend hole ich zusammen mit Hubert das Maschinchen ab und stelle es erst einmal bei Reinhard unter.
Da ist es, mein erstes Rentenprojekt. Eine 1981er Suzi, absolut original, eigentlich keine Fehlteile und der Zustand erschreckt mich nicht. Klar, da ist einiges an Rost, der Motor springt nicht an und einige defekte Teile sind schon da. Aber mir gefällt der Stil, besonders das Fastback-Heck und eben die Ähnlichkeit zur DR.
Positiv sind die neuwertigen Metzler Enduro auf beiden Felgen und die neu bezogene Sitzbank. Viele Teile sind mit denen der DR400 identisch – vielleicht aber auch nur scheinbar identisch.
Hätte nicht übel Lust, gleich mit der TS zu beginnen, aber nein, die Suzi verschwindet wieder in einen Sommerschlaf. Jetzt mache ich noch eine kleine Testfahrt mit dem Fahrrad und Jeannie an der Leine, was erstaunlich gut klappt.
Schönstes Wetter und ich kann weder Motorrad fahren noch vernünftig laufen. Aber zum Glück sind da ja noch meine Vespa Roller, bei denen der linke Fuß keine Arbeit hat. Also schwinge ich mich als Rezept gegen die Langeweile am Mittag nach dem Arztbesuch noch einmal auf den Roller und toure ein wenig in der Wetterau herum.
Der Weg führt mich zunächst in Richtung Hoher Vogelsberg, wo ich mich auf 550 m hochschraube.
Spätestens beim Anblick der wunderbaren Vogelsberglandschaft verfliegen Langeweile und die daraus resultierende schlechte Laune.
Über Schotten steuere ich Nidda an, wo ich auf dem historischen Marktplatz parke. Ein weiterer Großroller parkt bereits hier, entpuppt sich aber bei näherem Hinsehen als 125er Satelis von Peugeot. Also doch nur ein normaler Roller, aber viel gewaltiger als meine kleine Vespa.
Nette Altstadt.
Von Nidda geht es über Geiß nach Bald Salzhausen, die schöne Kurstadt.
In der Nähe von Harb führt eine Sackgasse zum großen Gutshof.
Die Zufahrtsstraße zeigt das Licht am Ende des Tunnels.
Eindeutig eine Nahtstelle zwischen Wetterau und Vogelsberg ist die Gegend um Einartshausen und Stornfels.
Das Bergnest Stornfels, …..
….. etwas herangezoomt von der kleinen Lumix Kamera.
In Gonterskirchen steht an der Reifenwerkstatt eine ET4 zum Verkkauf – in sehr gutem Zustand.
Angesichts der geringen Kilometerleistung scheint mir der Preis nicht schlecht zu sein. Aber brauche ich wirklich eine ET4? Hmm, ja, also eigentlich nicht, andererseits …..
Im tiefen Laubacher Wald denke ich ein wenig über ET4 und mögliche Vespa-Sammlungen nach. Gerade erlebe ich ja, wie wichtig Automatikroller sind,
Jetzt noch ein Stündchen Plaudern in Ilsdorf bei Reinhard, wo mich meine beiden Freundinnen Jeannie und Black freudig begrüßen. Die beiden wissen genau, dass ich Denta-Sticks dabei habe.
Und natürlich bekommen die Ladies ihren Stick – nur wegen der Zahnpflege.