Ein mieser Ostermontag

Als es gestern Nachmittag doch noch ein bisschen schön wurde, hatte ich die vage Hoffnung, dass der Ostermontag vielleicht doch nicht ganz so schlimm wird wie vorhergesagt. Aber da habe ich mich leider geirrt: Bereits beim Hundespaziergang am Morgen war war es arschkalt und es es richtig geschneit. Meine geplante anschliessende Endurofahrt hab ich mir dann gleich abgeschminkt und mich statt dessen in die Werkstatt begeben – die auch nicht gerade gemütlich und behaglich war.

Der Verkauf meines Silverstar-Gespanns nimmt bedauerlicherweise sehr konkrete Formen an und deshalb habe ich heute zunächst mal die MZ begutachtet, leer geräumt und ein paar Ersatzteile zusammen gesucht. Dieser Verkauf fällt mir extrem schwer, denn mit dem Gespann hatte ich wunderbare Erlebnisse. Ein Zweitgespann will ich allerdings nicht (mehr) und zum in die Ecke stellen ist die Silverstar eindeutig zu schade. Und wenn ich mir meinen aktuellen Fuhrpark ansehe, denke ich trotzdem, alles richtig gemacht zu haben: Es ist Zeit für einen Wechsel – und es ist wieder einmal alles im Fluss.

Diese Teile bekommt der Käufer aus Berlin von mir dazu. Gut möglich, dass das Gespann bereits Ende der Woche abgeholt wird.

Langsam hat der Elektroofen die Werkstatt auf angenehme 15°C erwärmt - jetzt spanne ich noch die Kette der DR, die sich auf den ersten Kilometern doch gelängt hat. Und ich stelle Luft im Antriebsstrang der Suzi fest. Hat der Suzukihändler Räbiger doch recht, als er von einer bekannten Schwachstelle der DR-Reihe sprach. Ist zwar noch nicht kritisch, aber das muss ich mir mal an einem ruhigen Tag ansehen.

So, die Kettenspannung stimmt wieder, noch ein wenig Öl drauf und das war es dann für heute. Die schöne Suzi und ein Blick auf die beiden W's und die Matchless lassen meine Gespann-Verkaufs-Depressionen etwas abklingen. Und draußen schneit es noch immer .....

Session started …

… das sagt die runtastic-App meines Samsung Galaxy zu mir, wenn ich einen Fußmarsch, eine Fahrradtour oder einen Motorradausflug via GPS mitschreibe. Heute, an diesem unglaublich kalten Ostersonntag, logge ich meinen kleinen Spaziergang mit Leihund Yellow mit. Und das ist unsere morgendliche Route:

5 Kilometer und einmal um Nieder-Ohmen herum, das ist unsere heutige Route.

Zweifellos einer der schönsten Hunde der Welt: Leihhund Yellow aus Rumänien.

Heute ist der Bursche aber auch besonders brav und stellt rein gar nichts an - ob mit ihm etwas nicht stimmt?

 

Jetzt noch 1, 2 Pfündchen weniger und wir haben den perfekten Begleithund. Nach etwas mehr als einer Stunde beenden wir unseren heutigen Ausflug, nachdem es noch fast eine Rauferei mit einem riesigen Berner Sennenhund gegeben hätte - aber daran war Yellow unschuldig.

Danach mache ich mit der Suzuki DR400 weiter – ich muss doch in der Lage sein, den Kupferwurm dauerhaft zu beheben und dann ist da ja noch das Bocken bei höheren Drehzahlen. Die Suzi macht es mir wirklich schwer.

Ich baue jetzt zwei Sicherungen ein, eine in den Plus- und eine in den Minus-Pfad. Dazu mache ich den kleinen Gelakku steckbar. Oben links ist der dicke Gleichrichter zu sehen - der kann 96 A ab.

Jetzt nochmal an den Vergaser - und heute baue ich ihn komplett aus. Klingt banal, aber aufgrund der unglaublichen Enge ist das echt schwierig. Auf jeden Fall muss ich den Luftfilterkasten lösen, um ihn ein wenig bewegen zu können. Durch den umgebauten Auspuff wiederum kann der Luftfilter nicht einfach ausgebaut werden. Puh, was hat Suzuki schon damals kompakt gebaut. Ich denke ernsthaft darüber nach, statt des Luftfilterkastens einen schmalen K&N einzubauen - der müsste einen Flanschdurchmesser von 53 mm haben.

Mühsam versuche ich, die Düsenbeschriftungen zu entziffern. Durch den Auspuffumbau hat der Vorbesitzer auch größere Düsen verbaut. Ich meine, an der Hauptdüse 137.5 zu lesen. Mein Vergleichsvergaser hat dagegen eine 122.5er Düse drin. Die LLD könnte 51.0 sein.

Jedenfalls reinige ich noch einmal alles so gründlich ich kann und geize nicht mit starkem Luftstrahl.

Eine kleine Probefahrt ins Grüne muss natürlich sein. Und so überraschend warm es in der direkten Sonne ist, umso kälter ist es im Schatten und beim Fahren. Sehr schnell verfliegt mein Gedanke, heute noch eine längere Endurofahrt zu machen - ich belasse es bei den paar Probekilometern.

Ooops, da habe ich doch glatt gegen meine eigenen Parkregeln verstoßen und den japanischen Eintopf auf dem Platz geparkt, der nur und ausschließlich den W650 zugedacht ist.

Elektrolurch sucht Kupferwurm

Verdammt kalt und regnerisch ist dieser Samstag vor Ostern, und nachdem ich bereits gestern erbärmlich gefroren habe, verzichte ich auf eine Motorradfahrt und begebe mich statt dessen in die Werkstatt.

Da ist nämlich ein Problem mit der DR400 aufgetaucht: Plötzlich funktioniert das Licht nicht mehr – genauer: Sobald ich das Haupt- oder Fernlicht einschalte, gehen alle Kontrollleuchten aus. Es kommt aber keine Sicherung – dubios.

Nun hat Suzuki damals eine ziemlich komplizierte Elektrik in ein einfaches Motorrad wie die DR400 eingebaut – nach meiner unmaßgeblichen Meinung zu kompliziert. Durch den Umbau auf 12 V ist zwar schon einiges entschärft, aber der Kabelbaum ist dennoch unübersichtlich.

Zunächst glaube ich, dass der von mir geänderte Teil der Elektrik den Fehler produziert und fange dort an zu suchen. Dann grabe ich alter Elektrolurch mich tiefer und tiefer in den Kabelbaum – immer auf der Suche nach dem ekelhaften Kupferwurm. Bei einer MZ hätte ich den Fehler (wahrscheinlich) längst gefunden, dabei ist die Funktion bei der DR400 sehr ähnlich. Aber wie bereits gesagt: Die Ausführung ist unnötig kompliziert.

Hier unter Tank und Sitzbank beginne ich mit der Fehlersuche und finde dabei doch tatsächlich zwei etwas lockere Steckverbindungen und einen korrodierten Stecker. Ist schnell behoben, aber das war nicht die Ursache - das Problem bleibt.

Dann gehts hinter die Lampenmaske, wo das blanke Chaos herrscht. Es ist unglaublich eng hier und scheinbar müssen alle Kabel exakt in einer bestimmten Lage verlegt werden. Zweimal verschwindet mein Problem - und ist nach der Montage der Lampenmaske wieder da. Auch hier finde ich korrodierte Stecker, die aber auch nicht die Ursache sind. Letztendlich finde ich keinen konkreten Fehler, aber alles funktioniert wieder. Das ist extrem unbefriedigend und lässt mich daran zweifeln, die Ursache beseitigt zu haben. Da tickt einen kleine Zeitbombe. Oder sollte wirklich die Kabelverlegung schuld sein und bei bestimmten Falschverlegungen Druck auf Stecker ausüben, der dann zum Totalausfall führt? Ich weiss nicht recht ..... aber ich baue erst einmal alles wieder zusammen.

Also alles wieder zusammen gebaut - was speziell bei der Lampenmaske keine reine Freude ist. Aber immerhin bleibt die Funktion jetzt auch nach dem Zusammenbau erhalten - alles tut, was es soll. Vielleicht kann ich doch mal über die Osterfeiertage eine ordentliche Probefahrt machen.

Und dazu komme ich heute überhaupt nicht mehr: Die Verlegung der Batterie aus dem Seitenkoffer des W650-Gespanns in den Seitenwagen. Habe heute schon im Baumarkt 10 mm2 Litze gekauft, die leider nur in Grüngelb gab. Aber dank rotem und schwarzem Schrumpfschlauch bekommen die Leitungen schon die korrekte Farbe - allerdings nicht mehr heute. Mein Bedarf an Elektroschrauberei ist für heute gedeckt.

Parken ist Charaktersache

…. sagt ein alter weiser Mann aus Rheinhessen. Und weil das so ist, stelle ich ab heute strenge Parkregeln auf, die natürlich nur für mein stolzes Anwesen gelten.

Angefangen hat die Aktion „Sauberes Parken“ bei Falcone im Ebsdorfergrund, was mich durchaus beeindruckt hat. Dann wurden auf der Zulassungsstelle beim Nummerschilddrucker Restbestände verramscht und zu guter Letzt das Wissen um einen begabten Foliendrucker. All dies lief in den letzten Tagen zusammen und heute, nach einer verfrorenen Gespannausfahrt und bei endlich doch sonnigem Nachmittagswetter habe ich den Park-Gedanken umgesetzt.

Vor der kleinen Werkstatt dürfen ab sofort nur noch Eintöpfe parken, also die Matchless, die DR400 und - solange sie noch hier sind - auch die beiden Silverstars.

Vor dem großen Scheunentor ist der Parkraum reserviert für W650, egal, ob zwei- oder dreirädrig.

Und gleich nochmal: Hier parken ab sofort nur noch W650, claro?

Das Panorama-Bild zeigt die wunderbare Parkordnung, die hier Einzug gehalten hat. Jedes Beamtenherz wird bei diesem Anblick höher schlagen.

Und wo ich gerade dabei bin, schiebe ich meinen reduzierten Fuhrpark zur Fotosession zusammen. OK, noch stehen zwei Silverstars versteckt in den Gebäuden, aber das hat sich wohl bald erledigt - was mir allerdings auch wieder sehr leid tut. Aber sagt selbst: Dieser reduzierte Fuhrpark ist doch ein Zeichen höchster Vernunft - und dabei eigentlich ausreichend .....

Zwei Singles, zwei Twins - mehr brauche ich nicht. Im Grunde meines Herzens bin ich doch ein rechter Motorrad-Asket.

Eiskalter Freitag

Nach Auflösung von Frühnebeln zunehmend Sonne und Temperaturen bis 12°C – so hat es der Wetterbericht für den Karfreitag versprochen. Und weil es danach und über Ostern noch schlechter, kälter und unfreundlicher werden soll, steht für mich fest: Am Karfreitag wird gefahren.

Aber als ich um 8:30 das warme Häuschen zum Hundespaziergang verlasse, kommen erste Zweifel an der Wetterprognose: Es ist ekelhaft kalt und derart grau, dass ich an der mittäglichen Besserung zweifele.

Aber OK, machen wir erst einmal den Hundegang und bis dahin kann es ja nur besser werden.

Zum Spazierengehen ist das Wetter durchaus geeignet – Yellow und ich transpirieren heute überhaupt nicht. Die Kälte hat aber wohl etliche andere Hundegänger abgehalten, denn bis auf Yellows Erzfeind, einen stabilen Labrador, treffen wir niemanden – was ein bisschen schade ist.

Um 10:30 bin ich startklar, nachdem ich dann doch relativ dicke Winterbekleidung gewählt habe. Noch eben getankt und schon bin ich auf dem Weg ans Wasser – es soll zum Antrifttal-Stausee gehen. Hier an der Schutzhütte im Kirtorfer Wald habe ich bereits registriert, wie schweinekalt es tatsächlich ist und dass ich ganz klar zu dünn angezogen bin.

Und was ich noch bemerkt habe: Das Gespannfahren klappt heute sehr schlecht. Zwar habe ich meinen Spass an der Fahrerei, aber ich finde überhaupt keine Linie und eiere ziemlich herum. Dummerweise bleibt das während der gesamten Fahrt so, und ich sehe einen direkten Zusammenhang zwischen meiner jämmerlichen Fahrerei, dem kalten Wetter und meinem Kreislauf. Muß ich aber jetzt durch.

Am Meer – nein, natürlich nicht – bis zur Ostsee hätte ich es heute mit der Bekleidung nicht durchgehalten. Aber zum Antrifttal-Stausee, das schaff ich schon.

Fast hätte es die Kälte geschafft, mich ins See-Restaurant zu locken – fast. Ich lass es dann doch bleiben, obwohl der Geruch leckerer Fischgerichte aus dem Gebäude wabert. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, ich hätte mich bei einem Kännchen Kaffee hier aufgewärmt.

Vor ein paar Tagen habe ich alle Aufkleber vom W-Gespann entfernt – will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken. Dafür habe ich aber zwei Stück der hübschen Kawasaki-Drachen aufgeklebt, die es beim Drachenfest vor 14 Tagen gab. Hübsch!

Auf der Rückfahrt erinnere ich mich, dass der montierte Luxus-Scott-Oiler ja ein Multifunktionsdisplay hat, dass unter anderem die Temperatur anzeigt. Und jetzt ist mir auch klar, warum ich so erbärmlich friere: Wärmer als 3°C wird es während der gesamten Fahrt nicht mehr. Hätte ich mir diesen Winter doch bloß einen Art4Function-Thermmoanzug gekauft. Die roten Flecken im Display sind übrigens Spiegelungen meines MZ-Forum-Schals.

Auf der Rückfahrt sehe ich, dass bei Zeilbach weitere Windräder aufgebaut werden – im letzten halben Jahr sind wieder jede Menge dazu gekommen. Sind Windräder nicht von der Subventionskürzung der Regierung betroffen? Könnte so sein, denn der Boom scheint ungebrochen.

Nach 100 km reicht es mir: Es ist und bleibt einfach zu kalt. Die Sonne ist entgegen der Vorhersage auch nicht heraus gekommen – das passiert erst, als ich längst wieder zu Hause bin.

Die GPS-Berechnungen dürften ja ziemlich genau sein und daraus erkenne ich, dass mein „geheilter“ Tachometer jetzt ein bisschen zu wenig anzeigt – da werde ich irgendwann noch einmal die Programmierung ändern. Die lausige Durchschnittsgeschwindigkeit ist sicher meinem eher mäßigen Befinden und natürlich den Pausen und der Blümchenpflückerei geschuldet. Trotz allem eine schöne kleine Fahrt – obwohl ich zunächst froh bin, wieder ins warme Häuschen zu kommen.

Auch heute habe die Route mit dem Samsung Smartphone und runtastic aufgezeichnet. Bisher hat das alles schön geklappt und das Programm macht wirklich Freude. Hätte nie gedacht, dass ich Smart-Phone Apps mal nützlich finde …..