Nach Auflösung von Frühnebeln zunehmend Sonne und Temperaturen bis 12°C – so hat es der Wetterbericht für den Karfreitag versprochen. Und weil es danach und über Ostern noch schlechter, kälter und unfreundlicher werden soll, steht für mich fest: Am Karfreitag wird gefahren.
Aber als ich um 8:30 das warme Häuschen zum Hundespaziergang verlasse, kommen erste Zweifel an der Wetterprognose: Es ist ekelhaft kalt und derart grau, dass ich an der mittäglichen Besserung zweifele.
Aber OK, machen wir erst einmal den Hundegang und bis dahin kann es ja nur besser werden.
Zum Spazierengehen ist das Wetter durchaus geeignet – Yellow und ich transpirieren heute überhaupt nicht. Die Kälte hat aber wohl etliche andere Hundegänger abgehalten, denn bis auf Yellows Erzfeind, einen stabilen Labrador, treffen wir niemanden – was ein bisschen schade ist.
Um 10:30 bin ich startklar, nachdem ich dann doch relativ dicke Winterbekleidung gewählt habe. Noch eben getankt und schon bin ich auf dem Weg ans Wasser – es soll zum Antrifttal-Stausee gehen. Hier an der Schutzhütte im Kirtorfer Wald habe ich bereits registriert, wie schweinekalt es tatsächlich ist und dass ich ganz klar zu dünn angezogen bin.
Und was ich noch bemerkt habe: Das Gespannfahren klappt heute sehr schlecht. Zwar habe ich meinen Spass an der Fahrerei, aber ich finde überhaupt keine Linie und eiere ziemlich herum. Dummerweise bleibt das während der gesamten Fahrt so, und ich sehe einen direkten Zusammenhang zwischen meiner jämmerlichen Fahrerei, dem kalten Wetter und meinem Kreislauf. Muß ich aber jetzt durch.
Am Meer – nein, natürlich nicht – bis zur Ostsee hätte ich es heute mit der Bekleidung nicht durchgehalten. Aber zum Antrifttal-Stausee, das schaff ich schon.
Fast hätte es die Kälte geschafft, mich ins See-Restaurant zu locken – fast. Ich lass es dann doch bleiben, obwohl der Geruch leckerer Fischgerichte aus dem Gebäude wabert. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, ich hätte mich bei einem Kännchen Kaffee hier aufgewärmt.
Vor ein paar Tagen habe ich alle Aufkleber vom W-Gespann entfernt – will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken. Dafür habe ich aber zwei Stück der hübschen Kawasaki-Drachen aufgeklebt, die es beim Drachenfest vor 14 Tagen gab. Hübsch!
Auf der Rückfahrt erinnere ich mich, dass der montierte Luxus-Scott-Oiler ja ein Multifunktionsdisplay hat, dass unter anderem die Temperatur anzeigt. Und jetzt ist mir auch klar, warum ich so erbärmlich friere: Wärmer als 3°C wird es während der gesamten Fahrt nicht mehr. Hätte ich mir diesen Winter doch bloß einen Art4Function-Thermmoanzug gekauft. Die roten Flecken im Display sind übrigens Spiegelungen meines MZ-Forum-Schals.
Auf der Rückfahrt sehe ich, dass bei Zeilbach weitere Windräder aufgebaut werden – im letzten halben Jahr sind wieder jede Menge dazu gekommen. Sind Windräder nicht von der Subventionskürzung der Regierung betroffen? Könnte so sein, denn der Boom scheint ungebrochen.
Nach 100 km reicht es mir: Es ist und bleibt einfach zu kalt. Die Sonne ist entgegen der Vorhersage auch nicht heraus gekommen – das passiert erst, als ich längst wieder zu Hause bin.
Die GPS-Berechnungen dürften ja ziemlich genau sein und daraus erkenne ich, dass mein „geheilter“ Tachometer jetzt ein bisschen zu wenig anzeigt – da werde ich irgendwann noch einmal die Programmierung ändern. Die lausige Durchschnittsgeschwindigkeit ist sicher meinem eher mäßigen Befinden und natürlich den Pausen und der Blümchenpflückerei geschuldet. Trotz allem eine schöne kleine Fahrt – obwohl ich zunächst froh bin, wieder ins warme Häuschen zu kommen.
Auch heute habe die Route mit dem Samsung Smartphone und runtastic aufgezeichnet. Bisher hat das alles schön geklappt und das Programm macht wirklich Freude. Hätte nie gedacht, dass ich Smart-Phone Apps mal nützlich finde …..