Überholung eines Enfield Motors

In diesem Beitrag beschreibe ich die Überholung eines Enfield-Motors. 2011 hatte ich über ebay einen Motor unbekannten Zustandes in München gekauft. In den Jahren, in denen meine graue Bullet im Besitz von Marcus war, wurde diesem Motor der Zylinder samt Kolben entnommen und diese Teile laufen seitdem in der Grauen. Ansonsten ist der Motor aber noch unberührt, aber das wird sich jetzt ändern.

Ich werde den Motor schön langsam nach und nach zerlegen und dann wieder aufbauen. Was verschlissen ist, wird erneuert, die Pleuelagerung in der Kurbelwelle soll verbessert werden und der Motor soll 535 ccm bekommen. Alles weitere wird sich zeigen.

1.2.2018: Das BigEnd

14.11.2017: Schrauben-Wirrwarr

13.11.2017: Bessere Methoden

8.11.2017: Wärme hilft

7.11.2017: Auseinander

4.11.2017: Gutes Werkzeug

23.10.2017: Bestandsaufnahme

Aus dem Norden der Republik

…… kommt dieser Tage ein schweres Paket mit äußerst interessantem Inhalt. Und außerdem erinnert mich das Paket daran, dass sich womöglich ein Ende des langen, kalten und verregneten Winters andeutet. Jedenfalls schlurfe ich mal wieder in die Werkstatt.

Der Reservemotor

Das Paket enthält meinen „alten“ Rumpfmotor, der im schönen Schleswig-Holstein eine intensive Kur erhalten hat – eine Kur, die sein Leben und meine Freude an der Enfield hoffentlich drastisch verlängern werden.

Der Reservemotor

Hier unten in den Tiefen des Kurbelgehäuses hat das Bigend, also das untere Pleuellager, eine richtige Lagerung erhalten, die dem indischen Mehrstofflager aus einer Mischung von Lametta und Aluspänen ganz sicher um Größenordnungen überlegen ist – das ist zumindest meine Hoffnung. Natürlich kann man das massive Bronce-Lager hier nicht wirklich sehen.

Der Reservemotor

Weil, wie das bei den Bullets meist der Fall ist, der Lagersitz auf dem rechten Kurbelwellenzapfen zu untermaßig ist, gab es einen neuen Zapfen. Der hat das Überdruckventil in der Bohrung des Zapfens jetzt eingebaut, so dass auf ein außen liegendes Ventil verzichtet werden kann.

Der Reservemotor

Jetzt kann ich am Motor weiter arbeiten. Für die Steuerseite ist ein neuer und verbesserter Antrieb für die Ölpumpen vorgesehen, und es gibt auch neue, verstärkte Pumpen.

Die benötigten Teile müssen aber alle noch bestellt werden, und so kann ich nicht gleich weiter machen – zum Glück 🙂

Meine drei Singles

Auch wenn die Versuchung groß ist: Ich kicke heute keine meiner drei Einzylinder into live – so weit ist es leider noch nicht. Aber immerhin prüfe ich Luft- und Bremsendrücke, gebe etwas Motoröl auf die Ketten und drehe die Räder in eine andere Position. Kurz, nur ganz kurz, denke ich darüber nach, die Vespa für eine kleine Probefahrt zu starten, aber die feuchten 2°C halten mich dann doch davon ab.