Die beste Harley Werkstatt

…… die wüßte ich gern. Es soll natürlich eine Werkstatt in der Nähe sein. Da gibt es Bernie’s Harley Davidson in Dutenhofen, da macht die Werkstatt schon einen guten Eindruck und mit Jonny haben die auch einen erfahrenen Schrauber. Die Werkstätten in Kassel, Fulda oder Hanau kenne ich noch gar nicht.

Dann hat mir neulich Falcone von einer Werkstatt im Raum Marburg berichtet, die soll sich in Wehrda befinden. Da hab ich vergeblich nach gesucht, bis sich über das Milwaukee Forum heraus stellte, dass der Sitz nicht in Wehrda, sondern in Cölbe ist. Und da fahre ich heute mal hin, um mir diese Werkstatt anzusehen.

Sportster 883

Heute ist es nicht ganz einfach, nach Cölbe zu kommen. Straßensperrungen im Raum Kirchhain zwingen zu weiträumigen Umwegen, die allerdings durch hübsche Gegenden im Marburger Umland führen. Hier bin ich bereits 10 km vor dem Ziel.

Sportster 883

In Cölbe finde ich die Werkstatt „Big Man“ jetzt auf Anhieb, obwohl sie schon etwas versteckt liegt. Und dann plaudere ich fast anderthalb Stunden mit dem Inhaber und später noch mit einem weiteren Kunden über Harley. Ich habe das gute Gefühl, dass meine Sportster hier gut aufgehoben wäre.

Ruckzuck ist der Nachmittag vorbei und es wird schnell dunkel. Aber das Licht aus dem kleinen Klarglas-Scheinwerfer ist prima und die Abendfahrt macht sogar richtig Laune.

Der Plan: Gespannumbau

Tja, ein geplanter Gespannumbau also. Aber ein „richtiges“ Gespann hab ich ja gar nicht mehr – und so muß ich zugeben: Ich rede von meinem Vespa Gespann. Beim Kauf war der technische Zustand ja OK, optisch wirkte aber einiges, na sagen wir, hingefriemelt. Und das Rot des Gespanns war sowieso nie so richtig mein Fall.

Also der Plan: Das Gespann wird weitgehend gestrippt, dabei wird es technisch überprüft und wo nötig wird repariert oder umgebaut. Beispielsweise werde ich bei der Gelegenheit Stahlflex-Leitungen einbauen. Ob ich einen Umbau auf Scheibenbremse, zumindest vorn, und den Einbau einer Scheibenbremse am Beiwagen angehe, kann ich noch nicht genau sagen. Denn eigentlich sind die hydraulischen Trommelbremsen nicht schlecht. Und auf jeden Fall werde ich die Getrenntschmierung eliminieren und in Zukunft beim Tanken selber mischen. Damit ist eine Gefahr, nämlich der Ausfall der Ölpumpe, vom Tisch.

Und dann muß eine neue Lackierung her! Da schwebt mir ein fröhliches Grau vor, so wie es die alten Vespa häufig hatten. Der exakte Farbton wird noch ausgesucht, aber RAL7035, also Lichtgrau, ist eine Option. Die Lackierung werde ich aber vom Profi machen lassen, da soll JP-Design aus Burkhardsfelden ran.

Heute fange ich ganz locker an und beginne mit dem Abbau von Blech- und Kunststoffteilen.

Vespa Cosa Gespann

Weg mit den Backen, der Sitzbankverkleidung, der Kaskade und dem Handschuhfachdeckel – ist ja alles einfach zu machen.

Vespa Cosa Gespann

Dann der Kotflügel und das Boot des Seitenwagens – das ist schon etwas mehr Schrauberei. Den Seitenwagenanschluß hat der Erbauer des Gespanns, die Firma Däschlein, richtig gut gemacht. Da ist nichts hin gehudelt, alles hat Hand und Fuß und ist mehr als ausreichend dimensioniert.

Vespa Cosa Gespann

Richtig Probleme macht die blöde Zierstoßstange am Kotflügel, die ja bei Vespa angeklemmt ist. Sämtliche Klemmschrauben sind stark angefault, die meisten reißen ab oder haben schon runde Köpfe. Aber das Ding muss ab und wird bestimmt nicht wieder montiert.

Vespa Cosa Teile

Eine erste Ladung zu lackierender Teile werde ich am Freitag schon mal zum Lackierer bringen. Jedenfalls ist ein Anfang gemacht.

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Der City-Hopper …..

….. in meinem Fuhrpark ist kein dicker Einzylinder oder eine sportliche Enduro, sondern dazu zähle ich meinen gesamten Vespabestand. Und weil heute schon recht früh ein Termin in Gießen, also in einer City, ansteht, nehme ich nach langer Pause die Vespa GTS dazu.

Als wär der Roller gestern zum letzten mal gelaufen, springt der kleine Viertakter sofort an und läuft rund. Also auf nach Gießen, in die große Stadt.

Es ist noch etwas nebelig, aber die Sonne ist bereits zu sehen. Dennoch ist es bitter kalt, viel kälter als es aussieht. Oder liegt es daran, dass ich die sportliche und luftige Scooterjacke gewählt habe? Aber immerhin halten Beinbleche und Windschild das schlimmste ab.

Vespa GTS125

Den ersten Termin habe ich bei der Bundesagentur meines Vertrauens und schon das ist Grund genug, mit dem Roller anstelle des PKW zu fahren. Parken kann ich quasi überall – wie praktisch.

Vespa GTS125

An diesem Tag im allmählich ausklingendem Herbst ist sogar die B49 hübsch anzusehen.

Vespa GTS125

Enttäuschung: Im Baumarkt bekomme ich die benötigten Schrauben für die Harley nicht. Baumärkte sind einfach Mist.

Vespa GTS125

Die strahlende Sonne täuscht: Auch gegen Mittag ist es noch verdammt frisch.

Vespa GTS125

In Nieder-Ohmen beim Reitz bekomme ich die gesuchten Schrauben – natürlich. Gut, dass es solche Läden noch gibt. Jetzt noch ein bisschen am Rande des Vogelsberges herum gefahren und nach guten 100 km (nicht Meilen) gehts wieder heim ins Warme.

Zum Aartalsee

In freudiger Erwartung schönen Herbstwetters plane ich ursprünglich eine Fahrt in den Westerwald und über den Taunus zurück. Aber aufgrund der Zeitumstellung bin ich ein wenig aus der Spur und komme erst nach 11:00 hier los. Deshalb wird kurzerhand umdisponiert und aus dem Westerwald wird der Aartalsee im Naturpark Lahn-Dill. Dort gibt es auch einen Motorrad-Treff, an dem ich bisher noch nicht gewesen bin.

Sportster 883

Über die Rabenau und den Ebsdorfergrund gelange ich in die Gegend von Lohra, Kirchvers und Altenvers. Hier kenne ich mich noch ganz gut aus, aber dann ist quasi schlagartig Schluß und ich muss auf meinen Spickzettel schauen. Dann ist es aber ganz einfach und von dieser Kreuzung bei Altenvers brauche ich nur noch über Wilsbach, Nieder- und Oberweidbach zu fahrern.

Sportster 883

Irgend etwas Gelbes blüht da doch wahrhaftig noch auf den Wiesen! Gleich bin ich in Wilsbach, wo ich schon einmal Capriteile geholt habe ……

Spoortster 883

….. dann noch eben durch die Weidbacher Orte und schon sehe ich den Aartalsee vor mir. Hier halte ich kurz an, um das Dröhnen ab einer bestimmten Drehzahl zu reparieren: Ist die hintere Tankschraube, die sich schon wieder gelockert hat. Ich stehe gerade 1 Minute, hab nicht mal das Werkzeug aus der neuen Satteltasche geholt, als auch schon ein junger Mann im BMW hält und fragt, ob ich Hilfe brauche. So etwas gibt mir immer wieder den Glauben an die Menschheit zurück.

Sportster 883

Hier, beim Aartal Grill am See ist ein kleiner Biker-Treff. Ist trotz des schönen Wetters recht wenig los, aber der Grill macht einen einladenden Eindruck. Die meisten Bikes sind auch nicht so mein Fall, bis auf …..

Sportster

….. diesen Sportster Bobber neueren Datums und …..

Big Twin

….. diesen Big Twin, der aus Bernies Vorführer-Flotte stammt: Ist am Kennzeichen klar zu erkennen.

Aartalsee

Der Aartalsee selbst ist ein wenig öd und nicht sehr einladend – das Freizeiterlebnis kann ich heute nicht erkennen. Aber ich bilde mich etwas und ziehe dann auch schon weiter.

Sportster 883

Und dann, immer noch tief im Naturpark Lahn-Dill und damit in einer Gegend, wo ich mich sehr schlecht auskenne, finde ich ihn unerwartet doch noch: Den Indian Summer. Die letzten warmen Tage haben dann doch noch etwas davon rüber gebracht. Prima, denn sonst hätte mir in der langen Winterpause doch was gefehlt.

Sportster 883

Nun halte ich auf Marburg zu, weil ich in Wehrda nach einer kleinen Harley-Werkstatt schauen will. Unterwegs werfe ich bei TEC MOTORS noch einen kurzen Blick auf die Horex-Maschinen im Showroom. Jetzt werden sie schon mit Ratenzahlung beworben – das sieht nicht gut aus.

Sportster 883

In Wehrda fahre ich zweimal durch den Ort, ohne die kleine Werkstatt zu finden. Vielleicht gibts die gar nicht mehr. Also gebe ich auf und mache mich über Wetter, Kirchhain und das Homberger Umland auf den Heimweg. Der alte Stall bei Wäldershausen gibt eine schöne Kulisse für meine Sportster ab.

Sportster 883

Und als ich dann auch hier, kurz vor der Haustür, noch ein Stück vom Indian Summer erhasche, bin ich restlos zufrieden. Hab wieder einen Tank komplett leer gefahren und bemerkt, dass der Pingel-Benzinhahn eine größere Reservemenge bereit hält: Komme bis zur Umschaltung so gerade 100 Meilen weit. Wird Zeit, den 12-Liter Tank zu montieren. Ach ja: Meine todschicke Satteltasche hat sich prima bewährt – nur den Inhalt muß ich noch etwas optimieren.

Keine Transportprobleme mehr

Das Ziel ist eigentlich nur, die wichtigsten Kleinigkeiten ohne Probleme an der Sportster mitführen zu können. Mit meiner kleinen Oxford-Tanktasche ist das schon schwierig, ein größerer Tankrucksack passt ganz schlecht an dieses Motorrad, auf einen Rucksack hab ich auch nicht immer Lust. Aus diesen Gründen hab ich mir in den letzten Tagen ein paar Satteltaschen zu Gemüte geführt und mich dann für eine Tasche von W&W entschieden. Gestern bestellt – heute geliefert. Und weil für den heutigen Tag kein gutes Wetter angekündigt ist, frickel ich die Tasche mal eben an.

Sportster 883

Aber mal eben ist gut! Der Anbau ist natürlich nicht kompliziert, aber das Einbringen der drei Schrauben durch die Tasche ist ein ziemliches Gefrickel. Dann kommt noch etwas Lederfett auf die Tasche und voila – schon kann ich meine geliebten Kleinigkeiten unterbringen: Etwas Werkzeug, Lappen, Kabelbinder, ein Multitool, eine Karte, ein isotonisches Getränk und meine Lumix Kamera. Passt tatsächlich alles rein, und wenn es sein muss, auch noch mehr. Nebenbei sieht die Satteltasche auch saugut aus.

Harley Handschuhe

Und das sind die neuen H&D-Handschuhe aus samtweichem Leder mit einer unglaublichen Passform. Tragen sich, als gehörten sie zu mir. Die kriegen jetzt auch ihre Lederfett-Ladung ab.