Nach über 2000 km

….. mit dem PKW ist es jetzt genug und es wird höchste Zeit für eine kleine Zweirad-Tour. Da passt es gut, dass ich meine DR400 gerade heute mit neuen Wirth-Federn bestückt hab, denn die kann ich jetzt prima testen.

Das Austauschen der Gabelfedern ist nun ja im Prinzip kein Problem, aber einen Augenblick hat mich die Aktion doch stutziig gemacht. Grund: Die Suzi hat pro Holm 2 Federn, eine lange und eine kurze. Das Wirth-Paket enthält jedoch nur eine Feder pro Holm, und die ist länger als die lange Originalfeder, aber kürzer als die lange und kurze zusammen. Hab mich dann entschieden, die kurze Feder weg zu lassen uund statt dessen zwei Hülsen einzulegen – aber die müssen erst von Reinhard gedreht werden. OK, bis dahin tun’s Unterlegscheiben.

Schon auf den ersten Kilometern ist der Unterschied zu den alten Gabelfedern überdeutlich! Offensichtlich waren die von Hause aus schon sehr weichen Federn stark verschlissen.

Suzuki DR400

Die heutige Fahrt nutze ich zu einem Besuch in Lautern bei Uwe in dessen Holzwerkstatt.

Suzuki DR400

In dieser dörflichen Idylle sitzen wir beide, trinken Tee mit Rum und plaudern über alte Zeiten.

Suzuki DR400

Auch ein wenig Off-Road ist heute angesagt.

Suzuki DR400

Als es dämmrig wird, fahre ich dem aufgehenden Mond entgegen.

Suzuki DR400

Hier oben bei Wohnfeld kurve ich noch etwas über die Stoppelfelder und dann geht es heim. Habe ich schon erwähnt, dass mir die kleine Suzi gerade sehr viel Freude bereitet?

Shopping in London

So ganz stimmt das mit der Überschrift nicht, aber doch beinahe. Nach längerer Planung machen sich Reinhard und ich auf den Weg nach Südengland, um dort MG-Ersatzteile zu kaufen. Leider findet die Fahrt nicht mit unseren Thunderbird statt, nicht mal unsere MGF nehmen wir. Nein, wir leihen uns einen schnöden Volvo V40 Kombi für die Einkaufsfahrt. Hätten wir geahnt, was mit diesem Auto auf uns zu kommt, wer weiß, ob wir nicht doch ein anderes Fahrzeug gewählt hätten.

Am Sonntag, den 3.8.2014 jedenfalls machen wir uns gegen 12:00 mittags auf den Weg – unsere Einkaufsreise beginnt.

Die Reise durch Belgien ist leider ziemlich langweilig. Für etwas Kurzweil sorgen wir selbst, als wir bei der Ankunft in Seebrügge feststellen, dass unsere Fähre nicht hier, sondern in Dünkirchen abgeht. OK, also noch weitere zwei Stunden durch langweiliges Marschland.

Shopping in London

Trotz unserer kleinen Einlage über Seebrügge erreichen wir die Fähre in Dünkirchen noch pünktlich. Dabei war der Plan eigentlich so, das langweilige Gegurke um Calais herum zu sparen. Das haben wir zwear erreicht, aber dafür sind wir um Seebrügge herum gegurkt – was nicht wesentlich besser war.

Shopping in London

Schon auf der belgischen Autobahn sind die vielen VW Käfer, Bullis und 1600er aufgefallen – und auf der Fähre sind noch mehr davon zu sehen. Wir erfahren, dass in Belgien ein VW-Treffen statt gefunden hat.

Shopping in London

Das Meer hat schon einiges fürs Auge zu bieten.

Shopping in London

Zum Beispiel zutrauliche Möven.

Shopping in London

Kulinarisch bietet uns die Überfahrt leider wenig: Die Chips & Fish, die wir ausprobieren, sind grottenschlecht.

Shopping in London

Reinhard lotst den Volvo durchs nächtliche London und wir nehmen extra einen Umweg über die North Circular Road in Kauf, um das Ace Cafe zu sehen.

Shopping in London

Natürlich hat diese Kultstätte um diese nächtliche Stunde längst geschlossen, aber immerhin: Wir waren mal da und sind stolz darauf.

Shopping in London

Hinter den spiegelnden Scheiben des Ace sind ein paar besonders schöne Cafe Racer ausgestellt.

Shopping in London

Ein letzter Blick aufs Ace und wir ziehen weiter durch London und dann in die Midlands in die Nähe von Luton und Milton Keynes. Ein paar Stunden Schlaf gönnen wir uns auf einem Parkplatz in der Nähe von Milton Keynes, …..

Shopping in London

….. um dann am Morgen eine Adresse in Milton Keynes zu suchen. Leider vergeblich, der Ort ist sehr unübersichtlich und wir finden die Adresse nicht. Deshalb gehts weiter nach Luton zu Petra und Malcolm, bei denen wir eine Übernachtung einlegen werden. Die erste Überraschung dort aber sind die Labradors, die zu allem Überfluß auch noch …….

Shopping in London

….. gerade Nachwuchs haben. Mit der quirligen Bande haben wir unseren Spaß.

Shopping in London

Dann vermitteln uns Petra und Malcolm einen Besuch bei Nachbar Paul, der seine Harley 883 abgeben möchte. Nach einer Probefahrt am nächsten Morgen bin ich überzeugter Harley-Fan.

Shopping in London

Gerade mal 9000 Meilen hat die kleine Sportster gelaufen.

Shopping in London

Mitnehmen kann ich die Harley natürlich nicht. Also verabschieden wir uns von Petra, Malcolm und den Hunden und haben das sichere Gefühl, bald wieder zu kommen. Und dann wird die Sportster auf eigenen Rädern überführt.

Shopping in London

Bye bye Luton und Midlands, jetzt geht es weiter in den Garten Englands, nach Kent. Unseren Einkauf haben wir am Vortag komplett in Sandy bei Nick erledigt und dort alles bekommen, was wir benötigen.

Per Internet haben wir eine Übernachtung in Margate im Glenwood Hotel gebucht. Entgegen aller Warnungen ist das Hotel und auch Margate als Ort keineswegs so schlimm wie vorhergesagt – ganz im Gegenteil. Hier würde ich jederzeit wieder nächtigen.

Shopping in London

Schon das Gästebuch ist eine Besonderheit.

Shopping in London

Und das Hotelgebäude ist doch sowas von typisch british.

Shopping in London

Putzige kleine Zimmer mit allem, was der Reisende braucht: Dusche, Bett, TV, WLAN und Utensilien zum Tee kochen. Dazu ein herrlicher Blick in die Hinterhöfe von Margate.

Shopping in London

In Margate war ich ja schon ein paar mal, das erste mal vor rund 30 Jahren. Und ich muß sagen: Der Ort hat sich verbessert und ist hübscher geworden.

Shopping in London

Alte Bekannte.

Shopping in London

Natürlich gibt es auch das andere Margate, aber das gehört eben auch dazu.

Shopping in London

Ich liebe die englische Architektur.

Shopping in London

Unser Abendessen nehmen wir auf Empfehlung unseres Hoteliers in Papas Grillstube zu uns und bekommen dort richtig gute Fish & Chips. Und direkt daneben hats diesen herrlichen Scooter-Shop mit Vespa und Lambretta.

Shopping in London

Das abendliche Margate zeigt sich von seiner besten Seite.

Shopping in London

Am nächsten Morgen erkunden wir Kent ein wenig.

Shopping in London

Ein einsamer Scooter Boy in Herne Bay.

Shopping in London

So habe ich die Country Side von Kent in Erinnerung: Kleine Sträßchen, die tunnelartig mit Bäumen zugewachsen sind.

Unser Leihvolvo gibt mittlerweile grausige Schleifgeräusche von sich und von einer ordentlichen Bremswirkung kann keine Rede mehr sein. Mehrfach bezweifle ich stark, dass uns dieses Vehikel wieder nach Hause in den Vogelsberg bringen wird. Aber da irre ich mich, denn auch ohne Bremsen und Radlager ist ein alter Volvo noch fahrtüchtig.

Shopping in London

Jetzt ist der Scooter Shop geöffnet und natürlich besuche ich den Laden.

Shopping in London

TASS heisst der Shop und hier wird viel mit Lambrettas gemacht.

Shopping in London

Keine Vespa, sondern chinesische Neco Abruzzi, herrlich dreiste Vespa-Kopien.

Shopping in London

Die Welt ist klein: Der Verkäufer hat bis vor kurzem in Hessen als Gärtner gearbeitet und ist jetzt nach Kent zurück gekehrt.

Kent

Papa’s Fish & Chips Restaurant wird uns auch heute wieder als Gäste begrüßen. Das Geld-zurück-Angebot unseres Hoteliers haben wir natürlich nicht wahr genommen.

Kent

Ein paar Stunden Regen heute – das war alles an schlechtem Wetter. Wir haben es also geschafft, exakt den englischen Sommer zu erwischen.

Kent

Wie man sieht, kann die Nordsee auch unfreundlich werden.

Kent

Besonders habe ich mich auf den Besuch in Ramsgate gefreut, denn hier war ich schon ein paar mal. Wie schon Margate hat auch dieses Seebad sich erheblich verbessert – obwohl viele Engländer anderer Ansicht sind.

Kent

Überall in Kent stösst Du auf diese Schilder: „Pay and Display“ – also erst zahlen, dann anschauen. Hier kostet fast alles Geld.

Kent

Der Hafen in Ramsgate.

Kent

Im Hintergrund mit den blauen Toren alte Werkstätte und Läden für den Schiffsbedarf.

Kent

Leider geschlossen – hätte gern gesehen, was sich wirklich hinter diesem Tor verbirgt. Wahrscheinlich jede Menge alte BSA-Motorräder.

Kent

Reinhards Zigarettenkonsum war auf der gesamten Reise drastisch herunter gefahren – aber hier musste es mal sein.

Kent

Jetzt noch ein wenig Country side.

Kent

Nach einer letzten Übernachtung in Margate brechen wir am nächsten Morgen auf in Richtung Dover. Aber wir haben Zeit, viel Zeit, denn unsere Fähre geht erst um 24:00.

Kent

Dover Castle kann natürlich erst nach „Pay & Display“ betreten werden, aber wir finden eine Stelle mit gutem Ausblick auf die Anlage.

Nur mal so als Versuch fragen wir am Hafen an im DFDS-Büro nach einer früheren Fähre. Nachdem die nette Lady zuerst 36 Pfund dafür haben möchte, bekommen wir nach kurzer Diskussion einen Platz um 12:00 mittags ohne Aufpreis. Sehr nette Lady!

DFDS

Nachdem wir auf der Hinfahrt von alten VW umgeben waren, sind es diesmal Mini Cooper – aber die echten. Es sind die Nachzügler eines Mini-Treffens in Kent, die erst jetzt zurück aufs Festland fahren.

Mini Cooper

Sehr hübsches Gespann von den Mini-Löwen aus Braunschweig.

Mini Cooper

Mit dem netten Paar aus Leipzig kommen wir sofort ins Gespräch. Und falls wir mal im Neuseeland Urlaub machen möchten: Die beiden haben eine Ferienwohnung.

White Cliffs

Ein letzter Blick auf die Weißen Klippen von Dover, und dann verlassen wir die britische Insel wieder. Aber wahrscheinlich nicht für lange, denn meine Harley 883 wartet schon.

Fähre

Bei der Überfahrt haben wir traumhaftes Wetter.

Dünkirchen

Ankunft in Dünkirchen. Jetzt noch runde 700 km Autobahn durch Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland und dann hat uns der Vogelsberg wieder. Der Volvo hat die Rückfahrt übrigens tatsächlich überstanden, was ich ehrlich gesagt nicht geglaubt habe. Eben schwedische Qualität.

Bis ans Ende

….. des Vogelsbergkreises treibe ich heute meine (wieder) schöne Engländerin. Nachdem der Tank sich auch über Nacht als dicht heraus stellt, gehe ich am frühen Nachmittag dieses Samstages noch auf Tour. Werde ja in den nächsten Tagen nicht zum Motorradfahren kommen, also wird vorgebaut.

Die am weitesten entfernte Grenze des Vogelsbergkreises ist von hier aus bei Schlitz, danach geht es in die Kreis Fulda bzw. Hersfeld-Rothenburg über. Gleichzeitig nutze ich die 150 km-Fahrt zu einem Check, wo im Vogelsberg Umleitungen wegen Straßenarbeiten vorkommen. Es gilt nämlich, eine Route für meine ehemaligen Kollegen auszuarbeiten.

T-Bird 900

Nonstop geht es bis Schlitz und auch hier halte ich nur an, um einen Blick in das Schaufenster vom Yamaha-Zöller zu werfen. Aber was ich sehe, …….

Horex

……. sind ja mehr Horexe als Yamaha – naja, beinahe jedenfalls.

Thunderbird 900

Über Queck und Rimbach fahre ich nun quer rüber zur B62. Anfangs läufts da ganz gut, aber dann wird der Verkehr immer langsamer. Grund: Das Hippie-Festival bei Burg Herzberg. Hier bin ich aber schon wieder nahe Alsfeld am Schießstand des BDMP.

Thunderbird 900

Prüfender Blick: Der Tank ist immer noch dicht, der neue Lack hält bisher auch, das Maschinchen läuft einwandfrei. Sehr gut. Jetzt kurz auf die Autobahn und gleich an der nächsten Ausfahrt wieder runter auf die B49. Bis Flensungen fahre ich dann mit einer gelben SpeedTriple mit tollem Sound zusammen. Da kann ich akustisch nicht mithalten, optisch aber schon.

Für die Bender-Route muß ich mindestens drei Umleitungen berücksichtigen: Köddingen und Storndorf geht nicht und Lauterbach ebenfalls nicht. Gut zu wissen.

Q-Bag

So eine Hecktasche für seinen City-Hopper Vigor sucht Reinhard schon länger. Ich selbst hab ja neulich eine beim Polo gekauft und so beschliessen wir eine schnelle Fahrt nach Linden, damit Reinhard endlich zu dieser Tasche kommt. Triumph Trident und W650 geben dabei ein nettes, klassisches Pärchen ab.

Die Hinfahrt ist anfangs ganz nett, wird aber durch die elenden Ortsdurchfahrten Watzenborg-Steinberg, Linden-Leihgestern und Großen-Linden auf den letzten 7 Kilometern extrem nervig: Die schwüle Hitze, der zuckelnde Verkehr am Freitagnachmittag und jede Menge LKW – ätzend. Fest steht: Zurück wird’s über die Autobahn gehen.

Trident & W650

Zwei Klassiker am Polo-Shop in Linden.

XT500

Und mit der XT500 parkt hier ein weiterer Klassiker: Die Mutter aller Viertakt-Enduros.

Polo Linden

Die gesuchte Hecktasche von Q-Bag ist leider nicht am Lager und muß bestellt werden.

W650

Wir brettern über den Gießener Ring zurück in den Vogelsberg, lassen uns in der Flensunger Eisdiele eine kühle Köstlichkeit schmecken, schauen uns bei Youtube ein paar britische Filmchen zum Ace Cafe an – und danach gehe ich noch auf eine 70 km lange Abend–Tour durch den Vogelsberg.

W650

Den Abschluß bildet die B276 zwischen Schotten und Laubach. Um diese Zeit hab ich die Strecke für mich alleine.