Liegt die Kraft in der Ruhe?

Bis Mittags hab ich an meiner Werkstatt weiter gearbeitet, dann mit dem Silverstar Gespann einen kleinen Einkauf im Mardorfer Aldi erledigt, den Einkauf abgeliefert und anschliessend noch 130 Trainingskilometer mit dem Gespann abgerissen. Bin über wunderbare Umwege nach Schotten gefahren, dort zum Kawasaki-Händler Dirk. 2 Ersatzzündkerzen und ein Paar wirklich gute Lederhandschuhe wechselten den Besitzer. Dann noch ein wenig Benzin mit Dirk geredet. Hat mir von seiner alten 750er Ducati erzählt, die seit 10 Jahren im Laden steht und gemacht werden müsste. Und dann steht da seit dem letzten Jahr eine MZ Skorpion in schwartz, erst 2800 km gelaufen, aber mit 2500 Euro dennoch etwas teuer, wie ich finde. Und das allerwichtigste der heutigen Fahrt: Das Gespannfahren hat sehr viel besser geklappt als 2 Tage vorher. Sollte ich das Rezept für mich gefunden haben ? In der Ruhe liegt die Kraft !

Heute habs ich deutlich gemerkt: Ich darf mich von dem agilen Rotax nicht zu einer hektischen Fahrweise verleiten lassen! Wenn ich bewusst ruhig fahre, vor jeder Kurve die Gespanntheorien beherzige und nicht versuche, schneller um die Rechtskurven zu kommen, als für mich gut ist, dann klappts eigentlich ganz gut. Dann bin ich zwar kein schneller Gespannfahrer, aber das kommt dann vielleicht mit der Zeit und der Routine. Und wenn das Seitenwagenrad mal leicht aus den Federn kommt, dann heisst das noch lange nicht, dass das Boot auch hoch kommt. Also etwas mehr Gelassenheit!
Hab dann noch beim Fertigmachen zur Gespannausfahrt meine gute alte Nikon Digitalkamera auf den Boden fallen lassen und dabei irgendwas gehimmelt. In Spanien war schon der Batteriedeckel kaputt gegangen, der Wahlschalter hatte auch Wackelkontakt und jetzt schnarrt nur noch ein Motörchen und es gibt eine ERROR Anzeige. Das gute Stück musss ich wohl zur Reparatur einschicken. Deshalb gibts für die nächste Zeit nur noch Bilder aus dem Handy.

Nach Schotten und zurück gehts über die wunderbare Nebenstrecken von Altenhain nach Betzenrod. Ein unglaublich schönes Stück selbst für den Vogelsberg, der wirklich reich an tollen Strecken ist.

Tolle Gegend hin oder her: Mit dem Handy als Kamera kommt davon leider nur wenig rüber.

Auch dieses Sonnendurchflutete Waldstück wirkt auf dem Handyfoto nicht besonders. Schade schade, und ich glaubte schon fast, ich könnte doch gute Bilder machen. Ich will meine Nikon wiederhaben!

Zum 11. MZ Treffen nach Trendelburg

Zum 11. mal fand dieses Treffen schon statt, aber ich hab davon erst dieses Jahr im Forum erfahren. Ist ja noch in Hessen, wenn auch im äussersten Norden des Landes, also für mich eine Pflichtübung. Samstag konnte ich nicht (wegen meiner Werkstatt), aber am Sonntag als Tagesgast will ich hin. Um 8:30 bin ich bereit und die Silverstar und ich starten.

Die Route soll über das Antrifttal gehen, die Schwalm, dann Homberg/Efze links liegen lassen und die B450 bis Fritzlar. Von dort über Bad Emstal und Wolfhagen bis Hofgeismar und dann bin ich schon fast in Trendelburg. Im Gegensatz zum extrem heissen Tag gestern ist es heute zunächst sogar etwas kühl, aber es geht noch. Ab Fritzlar ist mir die Gegend ein wenig fremd, bin zwar früher schon in der Ecke gewesen, aber das ist arg lange her. Jedenfalls ist Nordhessen eine extrem schöne Gegend, da sollten noch einige Touren hinführen. Gegen 11:00 sind die rund 160 km abgerissen und ich komme auf dem Campingsplatz direkt an der Diemel an.

In der Schwalm, kurz bevor es bei Schwalmstadt auf die Bundestrasse geht.

Blick auf Fritzlar mit dem grosen Dom. Diese Stadt muss ich mir nochmal näher ansehen, am besten mit dem Gespann.

Hier bereits in Nordhessen, irgendwo hinter Hofgeismar. Ist nur noch ein Katzensprung bis nach Trendelburg.

In Trendelburg siehst Du sofort den Campingsplatz an der Diemel im Schatten der Trendelburg. Und auf dem Platz sehe ich gleich Peter (Otis) und Richard (Richard-HB) aus dem Forum. Sind die einzigen Foristi, die heute auf dem Treffen sind. Ein schönes Wiedersehen!

Der Zwerg fährt mit dem Pocket-Gespann wie ein Grosser - was hätten wir als Kinder dafür gegeben!

Das ist nicht Nordlicht Uwe, sondern ein netter Typ aus Bielefeld, der mehrere Countries hat.

Auch ein richtiges Eisenschwein ist vertreten, eine ES 250/0, die offensichtlich im Alltag bewegt wird - genau wie meine ES 250/1.

Über dem Treffen trohnt die wunderschöne Burg, die ich mir später noch kurz ansehe.

Obwohl das Treffen schon in der Auflösung begriffen ist, habe ich ein paar nette Gespräche. Gegen 14:00 fahre ich noch kurz zur Burg hoch und nehme dann den Rückweg unter die Räder.

Hier geht die Strasse ab in Richtung Sababurg und Sabapark. Das steinerene Wisent soll darauf hinweisen, dass hier nachgezüchtete Urviecher zu sehen sind. Hier muss ich unbedingt nochmal hin, sowohl zur Burg als auch in den Park. Aber heute nicht!

Bei Wolfhagen entweihe ich mit meinem Brot- und Buttermotorrad das heilige Gelände eines Händlers für Guzzi, Ducati und MV Agusta - und das ohne schlechtes Gewissen. Obwohl die neue 1000er Duc unheimlich gut aussieht, sind das keine Maschinen für micht. Bin nicht der Typ dafür.

In der Schwalm schliesst sich der heutige Kreis, bald ist die Fahrt zu Ende. Raps wohin das Auge blickt, und der Geruch davon hängt schwer in der Luft.

 

 

Mutiert zum Nutzfahrzeug ?

An diesem Samstag Morgen ist keine Zeit zum Motorradfahren, die Arbeit an meiner MZ-Werkstatt muss weiter gehen. Aber einen kleinen Wochendeinkauf muss ich erledigen, und dazu schnapp ich mir mein gutes altes Eisenschwein. Zum Penny Markt sinds 5 km, aber für den Rückweg such ich mir eine 35 km lange Route. Dennoch frage ich mich: Ist mein ES 250/1 Gespann mutiert zum Nutzfahrzeug ?

Als besonderes Schmankerl nehme ich die Nebenstrecke zwischen Ermenrod und Ehringshausen. Ein wunderbares Stück Strasse, dass sowohl mit Solo als auch mit dem Gespann Fahrspass pur bietet. Was mir erschreckend auffällt: Seit Hermann die ES vernünftig eingestellt hat, fährt sich das Gespann fantastisch – wesentlich besser als das neue und moderne Silverstar Gespann. Woran mags liegen, an der Gesamtkonzeption oder hauptsächlich am Superelastik Seitenwagen? Immer wieder kommt der Gedanke, doch noch einen SE zu besorgen und die Silverstar nochmal umzubauen. Der Unterschied zwischen ES und 500er ist einfach zu deutlich, das kann ich auf Dauer nicht ignorieren.

Auf dem Waldstück liegt ganz einsam ein grosser Hof, der auf mich sehr alternativ wirkt. Schöne Gebäude, tolle Zufahrt, weit weg von der Strasse und voller Getier. Heute halte ich dort mal an!

Links von der Einfahrt laufen Ziegen in Freilandhaltung

Rechts von der Einfahrt eine kleine Schafherde. Insgesamt eine echte Idylle.

Ein paar Kilometer weiter biege ich verbotenerweise ins Naturschutzgebiet ab und geniesse einen Augenblick die herrliche Ruhe mit dem leisen Gemurmel des Flüsschens Felda. Aber nicht zu lange, Karl-Heinz wartet. Die Arbeit an der MZ-Werkstatt muss weitergehen.

Gespannfahrt bei Gluthitze

Bis Mittags wird heute an meiner neuen MZ Werkstatt gearbeitet, dann ein kleines Mittagsschläfchen. Aber gegen 16:00 fängts an zu kribbeln, und das heisst für mich, das Silverstar Gespann noch einmal auszuführen. Puh, es ist wahnsinning heiss (beachte: es ist April!), also schnell los. Ruth und Egon wollten zum Oldtimer Cafe und mal einen Blick auf das Treffen des Gespannforums zu werfen. Ich habe allerdings gemerkt, dass dieses Treffen erst am nächsten Wochenende stattfindet. Also such ich mir eine andere Richtung und fahre über den Kirtorfer Wald nach Neustadt. Merke schnell, dass ich heute ausgesprochen schlecht drauf bin! Unkonzentriert und ängstlich fahre ich heute so schlecht Gespann wie schon lange nicht mehr. Kann am abgesunkenen Kreislauf liegen, was wiederum auf die Hitze zurückzuführen ist. Hinter Neustadt gehts mir richtig lausig, so dass ich umkehre. Und wie so oft, gehts auf der Rückfahrt immer besser. Ab Erbenhausen wird auch meine Fahrweise wieder etwas erträglicher – zwar nicht wirklich schnell und gut, aber wesentlich flüssiger als auf der Hinfahrt. Aber klar ist, ich bin mit dem Gespann noch immer nicht vertraut, aber das kriegen wir noch hin. Ein Beitrag dazu sind die heutigen 100 km bei glühender Hitze !

Über die Homberger Vororte gehts dann nach Schweinsberg und von dort in den Ebsdorfer Grund. Es gibt noch ein paar Rückfälle bei einigen Rechtskurven, aber auch einige gelungene Kurvenaktionen. Was ich unbedingt machen muss, ist mal eine Lehrstunde unter Anleitung. Es muss gelingen, den Seitenwagen kontrolliert hochkommen zu lassen. Werde mal den Fahrlehrer Horak ansprechen.
Tja, und dann die Öltemperatur! Das RR Ölthermometer zeigt bis zu 100 Grad an, und das ist die Temperatur des Öls im Rahmenrohr. Ein Ölkühler erscheint mir immer dringender, werde in den nächsten Tagen mal ENTE ansprechen. Abgesehen davon habe ich am Rest der Fahrt wieder sehr viel Spass und möchte eigentlich garnicht mehr aufhören. Muss auch mal tanken, und der Verbrauch von unter 5 l zeigt mir, dass ich zu langsam und damit schlecht fahre. Also weiter üben!

Auf der Bundesstrasse zwischen Neustadt und Stadtallendorf muss ich auf den Parkplatz, die Strasse macht mir regelrecht Angst. Bei schlappem Kreislauf glaube ich, das Gespann kippt um. Kurze Pause, durchgeatmet, gewendet und zurück auf die kleinen Strässchen. Ach ja: Wie man sieht ist der schwule Goldlenker nicht mehr dran. Gestern hab ich den neuen Alulenker 0310 von Spiegler montiert, diesmal in Silber eloxiert. Sieht wesentlich besser aus. Hab jetzt einen Goldlenker übrig.

Zwischen Dannenrod und Schweinsberg mal wieder ein Blick auf die Tierversuchsanlage Neu-Ullrichstein geworfen. Schöne Anlage in reizvoller Umgebung. Am Schafsversuchsstall wird gerastet und das Visier mit Mineralwasser gereinigt.

Nach über 100 km wieder in heimischen Gefilden. Im Raum Mücke wird gerade die A5 dreispurig umgebaut, das heisst seit Monaten jede Menge Dreck, LKW-Verkehr, Staus und Strassensperrungen - und das wird noch einige Zeit so weiter gehen. Fahre mal eine der Baustellenauffahrten an, wo eine grosse Armada LKW parkt. Jetzt ist hier natürlich Ruhe.

Die LKW Armada auf dieser Zufahrt kommt komplett aus Thüringen, alle mit Kennzeichen Hildburghausen. Bin ich übrigens auch noch nie gewesen, könnte ein Ziel sein. Im Hintergrund die A5, heute mal ohne Stau.

 

Carpe diem – Nutze den Tag !

Wow, was für ein Wetter, wie im Hochsommer. Und ich hab noch einen halben Tag Resturlaub. Also morgens um 6:15 aufs Gespann und damit ins Büro gefahren – natürlich nicht auf direktem Weg. Dann bis 12:00 gearbeitet und sofort wieder aufs Gespann. Erst noch eine kleine Einkaufstour im Mardorfer Aldi erledigt, um anschliessend 150 km im Grossraum Homberg, Marburg, Kirchhain, Stadtallendorf und Neustadt abzureissen. Was kann man mit so einem halben Tag Urlaub schöneres anstellen! Carpe diem – Nutze den Tag !

So gaaanz langsam gewöhne ich mich doch an das Silverstar Gespann, aber nach wie vor kommt es mir kippelig und wackelig vor. Wenn doch nur bald die 15″ Felge von ENTE käme – obwohl – dann muss ich wahrscheinlich direkt den Umbau des Vorderrades auf 16″ angehen. Und auf den Seitenwagen soll auch ein Heidenau Gespannreifen 3,50×16. Also schon wieder Geld ausgeben! Muss mich also doch an die hochbeinige 18″ Fuhre gewöhnen – werd ich auch.
Am Ende der Ausfahrt gabs noch einen Boxenstop in Lehnheim bei Martin, und wir haben 2 Stunden schön Benzin und anderes geredet. Um halb acht bin ich wieder zu hause, solche Tage brauche ich öfter.

Morgens um 6:15 auf dem Weg ins Büro. Das Wetter ist bereits schön, die Sonne kommt durch, und auf den Feldern hängen die Nebelschwaden der vergangenen Nacht. Eine schöne Fahrt, nicht zu vergleichen mit dem Horrortrip vor ein paar Tagen mit eisiger Kälte und beschlagenem Visier.

Zwischen Lumda und Beltershain kurz von der Strasse ab und dieses (für meine Verhältnisse) tolle Bild geschossen. Kann durch Klicken vergrössert werden. Eine tolle Ecke!

Dann durch die Nebelschwaden zurück auf die Bundesstrasse und ab ins Büro - aber nur bis 12:00, der Resturlaub lässt grüssen.

Nach den paar Bürostunden dann durch den Homberger Wald in Richtung Mardorfer Aldi. Und wo ich gerade am Rondinchen vorbeikommen, gibts eine kurze Pinkelpause.

Wesentlich später bin ich bei glühender Hitze in Speckswinkel und mache ausnahmsweise eine Pause mitten im Ort an zwei schönen Teichen.

Besonders dieser Teich mit den Trauerweiden am Ortseingang bildet einen netten Blickfang - so wird man gern begrüsst.

Noch etwas später befahre ich die alte Panzerstrasse zwischen Neustadt und Stadtallendorf und biege auch hier mal eben von der Strasse ab. Dabei gerate ich auf dieses schöne Fleckchen Erde.

Und jetzt zurück im Vogelsberg auf einer meiner Hausstrecken bei Hainbach. Auf solchen Strassen muss doch selbst ich mal das Gespannfahren lernen!