Endlich: Beim Engländer

Einen vergeblichen Versuch habe ich ja bereits hinter mir: Im letzten Monat hat drohender Regen eine Fahrt in den Bayrischen Spessart zum Motorrad-Treffpunkt „Zum Engländer“ verhindert. Das Wetter spielt heute mit und so mache ich mich um Punkt 12:00 auf den Weg – natürlich mit einem Engländer. Im Thunderbird-Sport-Forum gibt es einen Vorschlag, dass die hessischen Thunderbird-Fahrer sich heute dort treffen. Das ist ein weiterer Ansporn für mich, zum Engländer aufzubrechen.

Thunderbird 900 im Spessart

Ich habe nur eine extrem grobe Route vorbereitet, die mich bis Bieber über die B276 und dann tief in den Bayrischen Hochspessart führen soll. Hier bin ich aber erst in der Nähe des Flörsbachtals zur ersten Kurzpause. Der Dreizylinder hat bisher die Landschaft nur so flach gebügelt und mich wie der Wind bis hier her getragen.

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Auch ohne Bezug zur Kirche empfinde ich dies hier als einen angenehmen Ort der Stille.

Die wilde und rauhe Schönheit des Bayrischen Hochspessart fasziniert mich enorm. Ich könnte stundenlang durch die Wälder fahren, andererseits aber auch an jeder Ecke halten, schauen und fotografieren.

Die wilde und rauhe Schönheit des Bayrischen Hochspessart fasziniert mich enorm. Ich könnte stundenlang durch die Wälder fahren, andererseits aber auch an jeder Ecke halten, schauen und fotografieren.

Trotz meiner schlampigen Routenvorbereitung komme ich bestens bis nach Heigenbrücken – nur den Engländer finde ich nicht. Ich eiere ein wenig herum und will gerade auf einem Parkplatz auf der Karte nachsehen, als eine Thunderbird Sport in Weiß-Orange hält: Es ist Birdy aus dem Forum und er führt mich perfekt und blitzschnell zum Engländer.

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Ein weiterer Thunderbird Sport Fahrer ist bereits vor Ort und so besteht dieses „Hessentreffen“ aus Birdy Volker, nucool Lutz und meiner Wenigkeit. Aber alle großen Dinge haben einmal klein angefangen und vielleicht geht es ja auch mit diesem Treffen so. Wir drei jedenfalls unterhalten uns zwei Stunden lang ausgezeichnet.

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Die meisten Thunderbird Sport sind ja Gelb, aber hier finden zwei äusserst seltene Farben: Die Schwarz-Rote von Lutz …..

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….. und die Weiß-Orange von Volker. Sehen beide ausgesprochen gut aus, diese Sport-Thunderbirds.

Zum Engländer

Volker zeigt seine Höckersitzbank, ein mittlerweile seltenes Stück und Triumph Originalteil.

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Der „Engländer“ ist ein ausgesprochen schöner Treffpunkt mitten im Wald und nahe der Kreuzung zweier Bundesstrassen. Und bei dem guten Wetter heute ist der Laden richtig gut besucht.

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Einzig der Parkplatz ist ein wenig knapp und so ist diszipliniertes Parken angesagt. Ist ja auch allgemein bekannt, dass Parken Charaktersache ist.

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Eine Thruxton ist ebenfalls anwesend und gehört zu einer Gruppe von Fahrern aus dem Ruhrpott, allesamt mit Kennzeichen RE – und das heisst, sie kommen aus meiner alten Heimat.

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Gegen 16:00 verlasse ich den „Engländer“ wieder und fahre zunächst eine abenteuerliche Serpentinenstrecke nach Schöllkrippen. Dort ist wohl die nächste Tankstelle. Und dann trägt mich mein Dreizylinder wieder flugs wie der Wind zurück in den Vogelsberg.

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Weil es noch relativ früh ist, schaue ich kurz am Falltorhaus bei Schotten vorbei. Das Falltorhaus ähnelt dem „Engländer“ ein wenig. Auch hier herrscht reger Betrieb.

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Ein schöner 1,7 l Triumph Twin namens Leila.

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Und auch die alte 75/5 gefällt.

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Eine gewaltige Boss Hoss, die dennoch wie ein richtiges Motorrad wirkt – nur eben gigantisch.

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Der Fahrer, der dem Schauspieler Harald Krassnitzer ähnlich sieht, macht sich bereit zur Abfahrt.

Und dann sehe ich zum ersten mal eine Boss Hoss in Bewegung!

Ja, wie man sieht kann auch eine Boss Hoss bewegt, manövriert und sogar gefahren werden – Respekt.

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Peter mit seiner Hayabusa kommt aus Bad Nauheim zurück, wo er eine Oldtimer und Custom Show besucht hat. Klingt ganz gut, was Peter so berichtet.

Ja, jetzt habe ich also tatsächlich den „Engländer“ kennen gelernt. Der Treffpunkt und die Landschaft dort ist derart schön – da muss ich einfach öfter mal hin. Ist ja auch wirklich nicht weit.

Bella – bei den Schönen

…… und Reichen. Was die Reichen betrifft, bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, aber schön waren sie alle – die Zündapp Bella Roller, zu deren Treffen ich heute standesgemäß mit einem Roller gereist bin.

Das Bella-Treffen habe ich schon seit Monaten in meinem Terminkalender vermerkt und das will ich auf keinen Fall verpassen. Ursprünglich sollte die kleine Fahrt nach Ludwigsau in Walldhessen mit der NSU Lambretta stattfinden, aber aufgrund deren Klemmneigung verzichte ich darauf und nehme die Vespa GTS125. Hab mir eine wirklich schöne Route ausgetüftelt, um die rund 100 km bis in den Besengrund auch richtig zu geniessen.

Die Wettervorhersage ist mittelmäßig und tatsächlich regnet es sogar, als ich gegen 12:00 starte. Aber von Kilometer zu Kilometer wird es besser und am Ende ist es gar richtig schön.

Diese Route habe ich mir zusammen gestellt und kann sie auch bis auf eine Kleinigkeit umsetzen.

Diese Route habe ich mir zusammen gestellt und kann sie auch bis auf eine Kleinigkeit umsetzen.

Und das mein Ziel: Ein Bella-Treffen. Es ist mein erster Besuch überhaupt auf einem Roller-Treffen - Premiere also.

Und das mein Ziel: Ein Bella-Treffen. Es ist mein erster Besuch überhaupt auf einem Roller-Treffen – Premiere also.

Navi auf der Vespa

Und das ist mein zweites Ziel heute: Der erste Praxistest der neuen Helm-Kopfhörer. Die Kopfhörer werden in den Helm auf Höhe der Ohren gesteckt und mit meinem Handy verbunden. Auf dem läuft der NAVIGATOR und der soll mich auf der Fahrt nach Gerterode begleiten.

Anfahrt Bella Treffen

Die Fahrt beginnt schlecht: Die B49 ist ab Ruppertenrod voll gesperrt – hatte ich leider vergessen. Auf Umwege hab ich absolut keine Lust und fahre einfach in die gesperrte Bundesstrasse hinein. Mal sehen, ob die Vespa die Baustelle meistern kann. Aber da kommt keine Baustelle! Ich fahre mutterseelenallein auf einer einwandfreien Bundesstrasse ohne auch nur einen Kubikzentimeter Sand, Kies oder Schotter zu sehen. Da frage ich mich, warum die Bundesstrasse seit zwei Wochen gesperrt ist. Das festigt meine Meinung über hessische Strassenbauämter. Auf dem Foto habe ich die Sperrung gerade hinter mir und bin jetzt schon kurz vor Alsfeld.

Anfahrt Bella-Treffen

Von Alsfeld Ost nach Alsfeld West gehe ich kurz auf die Autobahn um dann entlang des Schwalm-Eder-Kreises in Richtung Knüll zu fahren, den ich aber auch nur streife. Und hier ist bereits der Eisenberg mit seinem Turm zu sehen – da weiß ich, dass es nicht mehr allzu weit sein kann.


Fünf Minuten lang habe ich das Cruisen mit der Vespa durch den Besengrund gefilmt.

Anfahrt Bella-Treffen

Vorbei am Eisenberg gelange ich nun ins Hessische Waldland, den Landkreis Hersfeld-Rothenburg. An die Stimme von Kathy, meiner Navi-Stimme, habe ich mich schnell gewöhnt und sie vermittelt sogar das Gefühl, nicht allein zu fahren. Allerdings ist Kathy oft entsetzt darüber, wie häufig ich ihre Ansagen ignoriere und sie zu einer neuen Routenberechnung zwinge. Aber ich muß ihr zeigen, wer hier das Sagen hat.

Auf den letzten 20 km folge ich Kathys Anweisungen uneingeschränkt und tatsächlich führt sie mich sicher ans Ziel.

Angekommen in Gerterode brauche ich nicht lange nach dem Ort des Treffens zu suchen: Es findet im Zentrum des Ortes direkt an der Hauptstraße statt. Ungewöhnlich, und wer ein Treffen der Ruhe und Abgeschiedenheit erwartet, der ist schief gewickelt. Im Gegenteil herrscht hier reger Verkehr und die Bella-Roller tummeln sich da mitten drin.

Bella Treffen 2014

Aufgrund der hohen Kfz-Dichte ist es gar nicht so einfach, einen Parkplatz zu finden.

Bella Treffen 2014

Am Rande des Trubels parke ich meinen Roller, der übrigens die einzige Vespa ist – zumindest, solange ich bei dem Treffen war. Erstaunlich, denn andere Rollermarken sind durchaus vertreten.

Bella Treffen 2013

Schön und perfekt wie ein Modell ist das auf dem Trailer mitgeführte Bella-Gespann in beige-blau – einfach schön.

Bella Treffen 2014

Davon hatte ich vor ein paar Tagen in unserer Zeitung gelesen: Das Museum für Polizeifahrzeuge in Marburg zeigt eine der ganz wenigen Polizei-Bella.

Bella Treffen 2014

Über Lautsprecher wird zur Aufstellung für die gemeinsamen Ausfahrten aufgerufen. Es gibt mehrere Gruppen und die Bellas beginnen, sich an zentralen Plätzen zu sammeln.


So schön ja ein grossvolumiger Viertakter klingt: Die Bellas brauchen sich sound-mässig nicht zu verstecken. Ein nicht völlig zugestopfter Zweitakter ab einem gewissen Hubraum hat einfach einen tollen, faszinierenden Klang. Und die graue Viktoria in dem kleinen Filmchen passt perfekt dazu.

Bella Treffen 2014

An Dingen wie dem bunten Plakat zeigt sich die Professionalität der Veranstalter.


Den Start zur Ausfahrt einer Gruppe kann ich fast komplett filmen.

Hier ein kleiner Bilderbogen von Rollern während der Abfahrt:

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Bella Treffen 2014

Als der Rummel der Aufstellung und der Starts der Gruppen beendet ist, bummele ich über das Festgelände und den Zeltplatz und schaue mich in aller Ruhe um. Es sind nämlich noch genug Fahrzeuge am Platz geblieben und es gibt viel in Sachen Zündapp Bella zu sehen.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Das Rot der Bella im Vordergrund könnte doch glatt dem Mitropa-Rot meiner Lambretta entsprechen.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Eine wunderbare Viktoria wie aus dem Ei gepellt und mit sagenhaftem Zweitakt-Spruzz.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Eine ungewöhnliihe Kombination ist diese Bella mit den czechischen Velorex-Seitenwagen. Passt aber optisch gut zusammen.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Eine Bella aus dem Ruhrpott und exakt aus meiner Geburtsstadt Bochum.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Keine Bella, aber ein ebenso schöner Troll aus dem IWL-Werk Ludwigsfelde bei Berlin. Und das i-Tüpfelchen ist der Campi-Anhänger.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Sehr schönes Gespann in lindgrün.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Mit höchstem Coolness-Faktor: Bella mit konserviertem Rost.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Nebenbei gab es eine kleine Ausstellung mit Zündapp-Motorrädern.

Bella Treffen 2014 Gerterode

So viele Elastik und S-Modelle auf einem Haufen sieht man nicht alle Tage. Gerade für die S-Modelle hab ich in jungen Jahren sehr geschwärmt. Hier sind allerdings DB- und Elastik-Zündapps zu sehen.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Und auch für die kleine KS125 aus den 70ern hatte ich lange Zeit ein Faible. Als ich dann mal eine bekam, hatte ich keine Lust mehr darauf und hab sie verkauft – schade.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Manchmal ist der Name Programm: Erstaunlich viele Frauen bewegen eine Bella – passt natürlich auch.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Kein Zweirad-Treffen ohne Grillstand mit leckeren Würstchen und mehr.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Keine Bella, aber auch ein Zündapp-Roller: Der R50. Gab es als Mokick und als Kleinkraftrad. In der Schulzeit fuhr mein Mitschüler Hartmut so einen R50 und er stand in starker Konkurrenz zu meinem Capri 50.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Viele Roller haben zeitgemäße Koffer und Kisten aufgeschnallt.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Und auch ein NSU-Roller in Mitropa-Rot ist vor Ort: Eine Prima, der Nachfolger meiner Lambretta. Ein hübscher Roller!

Bella Treffen 2014 Gerterode

Hier passen Fahrer und Maschine perfekt zusammen.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Als Besucher kamen diese beiden älteren Herren auf modernen 125er Rollern. Die beiden haben mindesten nochmal 10 Jahre mehr drauf als ich – also jeder von beiden.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Und noch einmal höchster Coolness-Faktor: Eine Bella als Bobber.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Todschick ist diese Bella in schwarz-rot.

Bella Treffen 2014 Gerterode

In der Garage des Ausrichters steht eine perfekt restaurierte Goggo-Limousine.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Ich wechsele die Strassenseite und begebe mich auf den Zeltplatz, dem die Dauerregen der letzten Tage deutlich anzusehen sind.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Vorn zwei Bellas, klar. Aber was ist das lindgrüne Fahrzeug für ein Roller? Ich tippe aus der Entfernung auf einen Progress Strolch, …….

Bella Treffen 2014 Gerterode

….. aber je näher ich dem Roller komme, umso unsicherer werde ich. Die Auflösung des Rätsels liefert ein Blick auf …..

Bella Treffen 2014 Gerterode

….. die Lenkerpartie: Es handelt siich um einen Moto Parilla, ein hierzulande sehr seltenes Stück.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Bella-Gespann mit Spuren des Berliner Alltags. Das Gespann wird zum Verkauf angeboten: 4000 €.

Bella Treffen 2014 Gerterode

So sauber aufgebaut wie aus dem Schaufenster, einfach herrlich.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Vier Bella in unterschiedlichen Zustandsstufen, alle „For sale“.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Ob der Roller wirklich all diese Ziele gesehen hat?

Bella Treffen 2014 Gerterode

Der wahre Enthusiast trägt ein Bild seines Lieblings sogar auf der Hänger-Plane.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Ein letzter Blick mit einem leisem Seufzer auf die schöne KS125, und dann begebe ich mich zu meiner braven Vespa und …..

Bella Treffen 2014 Gerterode

….. wir treten den Heimweg an.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Das Wetter ist jetzt stabil gut, ich höre auf die Stimme von Kathy, die erst versucht, mich über die Autobahn zu hetzen, aber sich dann mit der B62 begnügt. Nonstop fahre ich bis Eifa, wo ich kurz anhalte, um …..

Bella Treffen 2014 Gerterode

….. mir nach langer Zeit mal wieder den großen Viadukt anzusehen.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Kleine Vespa vor großem Viadukt.

Bella Treffen 2014 Gerterode

Die letzten 30 Kilometer sind auch kein Problem und dann ist dieser schöne Tag zweiradmäßig beendet.

Das Bella-Treffen hat mir sehr gut gefallen, die Bella-Roller sowieso und wenn ich noch Platz hätte, käme mir so ein Roller ins Haus, am besten mit Seitenwagen. Aber Platz habe ich nicht, beim besten Willen nicht.

Ach ja: Die Navigation mit den Helm-Kopfhörern hat sich prima bewährt. Du musst dir nichts in die Ohren stecken und Kathys Stimme ist prima zu hören. In meinem Hugo-Boss-Helm haben die Teile nach einer Stunde ein ganz kleines bisschen gedrückt, aber das bekomme ich durch optimierte Platzierung wohl auch noch in den Griff. Kurz: Die Sache funktioniert.

MG und Triumph

Gestern erfahre ich von einem ebay-Shop, der funkelnagelneue Tachometer für die Thunderbird anbietet – und das zu einem äusserst moderaten Preis. Und weiter erfahre ich, dass de Betreiber des Shops nur 50 km entfernt wohnt. Habe direkt einen Termin für heute zum Abholen eines Tachos vereinbart. Das miese Wetter mit viel Regen lässt mich diesen Termin mit dem englischen Roadster durchführen.

Eigentlich ist die heutige Wegstrecke nur runde 50 km - eigentlich. Aber ich gerade von einer Baustellen-Umleitung zur nächsten und so wird der einfache Weg verdoppelt - ja, verdoppelt. Aber das macht gar nichts, denn im MG fährt es sich bei Regen besonders schön.

Eigentlich ist die heutige Wegstrecke nur runde 50 km – eigentlich. Aber ich gerade von einer Baustellen-Umleitung zur nächsten und so wird der einfache Weg verdoppelt – ja, verdoppelt. Aber das macht gar nichts, denn im MG fährt es sich bei Regen besonders schön.

Die Umleitungen führen oft durch sehr abgelegene Gegenden wie hier im Gründchen. Die glasklare Luft lässt die Fahrt manchmal wie einen Film erscheinen, in dem ich über einen menschenleeren Planeten fahre.

Die Umleitungen führen oft durch sehr abgelegene Gegenden wie hier im Gründchen. Die glasklare Luft lässt die Fahrt manchmal wie einen Film erscheinen, in dem ich über einen menschenleeren Planeten fahre.

Very british sind Wetter und Landschaft - wenn ich jetzt noch auf der linken Seiten fahren würde, fühlte ich mich wie in Wales.

Very british sind Wetter und Landschaft – wenn ich jetzt noch auf der linken Seiten fahren würde, fühlte ich mich wie in Wales.

Nach einigen Irrungen komme ich doch ans Ziel. Aus dem „mal eben einen Tacho abholen“ wird dann noch ein zweistündiges Gespräch mit Thomas, den es wie mich aus dem Ruhrpott ins Hessische verschlagen hat.

Die Steuerkette

Seltsam – ein Tag mit herrlichem Wetter, kein Regen zu erwarten – und ich habe keine Lust, mich auf’s Motorrad zu setzen. Viel mehr Lust habe ich darauf, ein wenig im Hinterhof zu schrauben, und dafür ist die DR400 das geeignete Objekt. Zum einen ist da das immer noch ungelöste Problem mit dem seltsamen Verhalten der LED-Blinker und zum anderen sollte die Steuerkette mal wieder nachgespannt werden.

OK, ich setze die Suzi auf den Montagebock, sodass das Hinterrad frei dreht.

OK, ich setze die Suzi auf den Montagebock, sodass das Hinterrad frei dreht.

Dann wird der Lichtmaschinendeckel entfernt, um auf dem Rotor die Steuer-Markierungen zu sehen.

Dann wird der Lichtmaschinendeckel entfernt, um auf dem Rotor die Steuer-Markierungen zu sehen.

Nun entferne ich die Zündkerze und drehe den Motor auf OT. Jetzt wird der Bolzen des Kettenspanners entspannt, sodass er sich durch Federkraft in die richtige Position bringt. Alles wieder anziehen, fertig.

Wo die Maschine gerade so günstig steht, spanne ich auch noch die Antriebskette. Der DR400-Motor hat von Hause aus recht viel Spiel im Antriebsstrang und wenn noch eine zu lockere Kette dazu kommt, gibt das beim Schalten ordentliche Schläge. Und den Dreck von der letzten Regenfahrt entferne ich auch noch eben.

Dann gehe ich weiter auf die Suche nach dem LED-Kupferwurm. Aber an der Stelle komme ich einfach nicht weiter und deshalb werde ich dafür einen speziellen Einsatz planen.

Durch die Schrauberei habe ich jetzt doch Lust auf eine kleine Ausfahrt bekommen. Ist ja erst 17:00 und da geht noch was.

Suzuki DR400

Alles zusammen gebaut, Kette geschmiert und jetzt geht es auf die Reise. Heute möchte ich das magische Dreieck zwischen Hungen, Wölfersheim und Münzenberg erkunden.

Suzuki DR400

Die Wetterau ist dichter besiedelt als unser Vogelsberg und deshalb vermeide ich es, ins Gelände zu gehen. Statt dessen schaue ich mir eine große Domäne in Obbornhofen an, …..

Suzuki DR400

….. nähere mich von hinten dem Tintenfass, wie Burg Münzenberg gern genannt wird, …..

Suzuki DR400

….. bewundere eine besonders schöne Mühle in Trais-Münzenberg …..

Suzuki DR400

….. und begebe mich dann doch wieder ins Gelände. Bei Villingen kann ich diesem Pfad nicht widerstehen und fahre ein paar schöne Off-Road-Kilometer.

Suzuki DR400

Zum Abschluß meines kleinen 100 km Ausfluges bewundere ich noch diese Universal-Energie-Wunder: Windrad, Solarpanel – und wenn hier ein Bach wäre, käme vermutlich noch Wasserkraft dazu.

Kleine Rhön-Rundfahrt

Schon länger geplant ist der heutige Kurztrip zu Tante Luise nach Fulda. Dort wollen Jürgen und ich die letzten Besorgungen für unsere Fahrt nach Niederösterreich erledigen. Duplizität der Ereignisse: Vor unserer letzten gemeinsamen Reise in die Steiermark im Jahre 2010 haben wir das gleiche gemacht. Damals waren wir mit zwei 500er MZ unterwegs, diesmal mit zwei 900er Triumph.

Reinhard fällt heute als Mitfahrer aus und so starten wir noch vor 10:00 zu zweit in Richtung Fulda. Das Wetter sieht etwas durchwachsen aus, kann aber nicht abschrecken. Und es sei schon jetzt gesagt: Bis auf ein paar nasse Strassen und einige lächerliche Tröpfchen bleiben wir trocken.

Ein Päuschen kurz vor Fulda.

Ein Päuschen kurz vor Fulda.

Bei Louis in Fulda siehts heute aus wie bei einem Motorrad-Treffen.

Bei Louis in Fulda siehts heute aus wie bei einem Motorrad-Treffen. Die schönsten Maschinen sind aber ohne Zweifel unsere beiden Triumph.

Ein paar nützliche Kleinigkeiten wie eine Steuerkopfuhren, Inbusschlüssel, Helmkopfhörer und Klebeband werden gekauft. Aber das reicht nicht, um meinen 25 € Gutschein einzulösen und so nehme ich noch einen klitzekleinen Jethelm im Retrolook mit. Der Pilot-Helm ist wirklich schick und passt besonders gut zu meinen Rollern.

In der tiefen Rhön kurz vor Tann lädt der Rhön-Imbiss mit sehr netten und hübschen Ladies ein.

In der tiefen Rhön kurz vor Tann lädt der Rhön-Imbiss mit sehr netten und hübschen Ladies ein.

Hinter Tann überqueren wir die ehemalige Grenze und lassen uns über Geisa nach Sphl treiben. In der "Heile Schern" kehren wir heute nicht ein, aber ich will Jürgen die urige Kneipe mal zeigen.

Hinter Tann überqueren wir die ehemalige Grenze und lassen uns über Geisa nach Spahl treiben. In der „Heile Schern“ kehren wir heute nicht ein, aber ich will Jürgen die urige Kneipe mal zeigen.

Von Spahl in Richtung Nüsttal befahren wir herrlich kurvenreiche Straßen mit typischer Randrhön-Landschaft.

Von Spahl in Richtung Nüsttal befahren wir herrlich kurvenreiche Straßen mit typischer Randrhön-Landschaft.

Dann noch flugs den Vogelsberg durchquert und wir sind schon wieder fast daheim. Wir statten noch dem Totenköppel bei Meiches einen Besuch ab und .....

Dann noch flugs den Vogelsberg durchquert und wir sind schon wieder fast daheim. Wir statten noch dem Totenköppel bei Meiches einen Besuch ab und …..

..... überlegen uns bereits mögliche Ziele für das kommende lange Wochenende. Die Entscheidung, natürlich wetterabhängig: Der Thüringer Wald und Eisenach..

….. überlegen uns bereits mögliche Ziele für das kommende lange Wochenende. Die Entscheidung, natürlich wetterabhängig: Der Thüringer Wald und Eisenach..