Einen vergeblichen Versuch habe ich ja bereits hinter mir: Im letzten Monat hat drohender Regen eine Fahrt in den Bayrischen Spessart zum Motorrad-Treffpunkt „Zum Engländer“ verhindert. Das Wetter spielt heute mit und so mache ich mich um Punkt 12:00 auf den Weg – natürlich mit einem Engländer. Im Thunderbird-Sport-Forum gibt es einen Vorschlag, dass die hessischen Thunderbird-Fahrer sich heute dort treffen. Das ist ein weiterer Ansporn für mich, zum Engländer aufzubrechen.
Ich habe nur eine extrem grobe Route vorbereitet, die mich bis Bieber über die B276 und dann tief in den Bayrischen Hochspessart führen soll. Hier bin ich aber erst in der Nähe des Flörsbachtals zur ersten Kurzpause. Der Dreizylinder hat bisher die Landschaft nur so flach gebügelt und mich wie der Wind bis hier her getragen.
Auch ohne Bezug zur Kirche empfinde ich dies hier als einen angenehmen Ort der Stille.
Die wilde und rauhe Schönheit des Bayrischen Hochspessart fasziniert mich enorm. Ich könnte stundenlang durch die Wälder fahren, andererseits aber auch an jeder Ecke halten, schauen und fotografieren.
Trotz meiner schlampigen Routenvorbereitung komme ich bestens bis nach Heigenbrücken – nur den Engländer finde ich nicht. Ich eiere ein wenig herum und will gerade auf einem Parkplatz auf der Karte nachsehen, als eine Thunderbird Sport in Weiß-Orange hält: Es ist Birdy aus dem Forum und er führt mich perfekt und blitzschnell zum Engländer.
Ein weiterer Thunderbird Sport Fahrer ist bereits vor Ort und so besteht dieses „Hessentreffen“ aus Birdy Volker, nucool Lutz und meiner Wenigkeit. Aber alle großen Dinge haben einmal klein angefangen und vielleicht geht es ja auch mit diesem Treffen so. Wir drei jedenfalls unterhalten uns zwei Stunden lang ausgezeichnet.
Die meisten Thunderbird Sport sind ja Gelb, aber hier finden zwei äusserst seltene Farben: Die Schwarz-Rote von Lutz …..
….. und die Weiß-Orange von Volker. Sehen beide ausgesprochen gut aus, diese Sport-Thunderbirds.
Volker zeigt seine Höckersitzbank, ein mittlerweile seltenes Stück und Triumph Originalteil.
Der „Engländer“ ist ein ausgesprochen schöner Treffpunkt mitten im Wald und nahe der Kreuzung zweier Bundesstrassen. Und bei dem guten Wetter heute ist der Laden richtig gut besucht.
Einzig der Parkplatz ist ein wenig knapp und so ist diszipliniertes Parken angesagt. Ist ja auch allgemein bekannt, dass Parken Charaktersache ist.
Eine Thruxton ist ebenfalls anwesend und gehört zu einer Gruppe von Fahrern aus dem Ruhrpott, allesamt mit Kennzeichen RE – und das heisst, sie kommen aus meiner alten Heimat.
Gegen 16:00 verlasse ich den „Engländer“ wieder und fahre zunächst eine abenteuerliche Serpentinenstrecke nach Schöllkrippen. Dort ist wohl die nächste Tankstelle. Und dann trägt mich mein Dreizylinder wieder flugs wie der Wind zurück in den Vogelsberg.
Weil es noch relativ früh ist, schaue ich kurz am Falltorhaus bei Schotten vorbei. Das Falltorhaus ähnelt dem „Engländer“ ein wenig. Auch hier herrscht reger Betrieb.
Ein schöner 1,7 l Triumph Twin namens Leila.
Und auch die alte 75/5 gefällt.
Eine gewaltige Boss Hoss, die dennoch wie ein richtiges Motorrad wirkt – nur eben gigantisch.
Der Fahrer, der dem Schauspieler Harald Krassnitzer ähnlich sieht, macht sich bereit zur Abfahrt.
Und dann sehe ich zum ersten mal eine Boss Hoss in Bewegung!
Ja, wie man sieht kann auch eine Boss Hoss bewegt, manövriert und sogar gefahren werden – Respekt.
Peter mit seiner Hayabusa kommt aus Bad Nauheim zurück, wo er eine Oldtimer und Custom Show besucht hat. Klingt ganz gut, was Peter so berichtet.
Ja, jetzt habe ich also tatsächlich den „Engländer“ kennen gelernt. Der Treffpunkt und die Landschaft dort ist derart schön – da muss ich einfach öfter mal hin. Ist ja auch wirklich nicht weit.