Schnell zum Optiker

Zurück aus dem Schlaflabor gibt es nach den Tagen der Abwesenheit natürlich einiges zu erledigen und aufzuarbeiten. Da mittlerweile der Frühling zumindest vorübergehend hier angekommen ist, nehme ich dazu meine Dreiräder. Besonders das W650-Gespann ist natürlich auch geradezu prädestiniert dazu, eine kleine Brillenreparatur in Grünberg anzugehen.

Kawasaki W650 Gespann

Nachdem ich neulich bei Reinhard ein gelungenes Foto durch die Speichen des Rades gesehen habe, versuche ich das auch einmal – mit mäßigem Erfolg. Aber immerhin erledige ich die Brilllenreparatur in Grünberg, einen Batteriekauf in Schotten, eine Vergaserdiskussion in Ullrichstein und kleine Abstecher nach Reiskirchen, Lich, Hungen und Laubach. Kein Wunder, dass am Ende meiner Arbeitstour 160 Kilometer mehr auf dem Gespanntacho stehen.

Kawasaki W650 Gespann

Nahe Nonnenroth gönne ich mir eine kurze Pause und verbringe ruhige 20 Minuten in der Sonne.

Kawasaki W650 Gespann

Es dringen nur wenige Geräusche aus dem nahen Ort hier herauf – herrlich einsam.

Kawasaki W650 Gespann

Fast eine Postkartenidylle mit Kirchturmspitze.

Kawasaki W650 Gespann

Nach 20 Minuten raffe ich mich wieder auf und verlassen den schönen Ort. Jetzt mache ich mich auf beinahe direktem Wege wieder nach Hause.

Vespa GTS125

Zuhause teste ich noch einmal die Batterie von Gianna, der silbernen Vespa. Wie erwartet dreht der Akku den Anlasser noch einmal durch und dann ist Schluß – leer. Aber ich habe ja einen neuen Gel-Akku aus Schotten mitgebracht. Kurz den alten Akku ausgebaut …..

Vespa GTS125

….. und jetzt sehe ich erstmals den Batterieschacht komplett. Kein schlechter Platz hier im Mitteltunnel, aber dass der Akku ohne Gummiunterlage direkt auf dem Blech steht, gefällt mir nicht. Da kommt was drunter!

Vespa GTS125

Wie sich die Zeiten geändert haben! Bisher hab ich die Säure immer nacheinander in jede Zelle gekippt und heute gibt es dazu diese Säurepackung. Einfach auf den Akku aufsetzen, einmal drauf schlagen und genau abgemessen plätschert die Säure in die Zellen – genial.

Vespa Uhr

Nun warte ich 30 Minuten und lasse die Säure ausgasen und dann kommt der neue Akku ans Ladegerät. Da bleibt er bis morgen früh.

Vespa Cosa Gespann

Auf ein bisschen Rollerfahren habe ich schon noch Lust und dazu steht ja noch Carla bereit, das Cosa-Gespann. Der gute Schaltroller springt sofort an und ich tuckere los in Richtung Vogelsberg.

Vespa Cosa Gespann

Jetzt kannst Du beinahe zuschauen, wie die Landschaft grüner und grüner wird – endlich.

Vespa Cosa Gespann

Bedingt ist Carla auch für asphaltierte Wirtschaftswege geeignet – die sollten nur frei von tiefen Schlaglöchern sein, sonst schlägt die vordere Feder gnadenlos durch.

Vespa Cosa Gespann

Aber es gibt hier ja genug ordentliche Wirtschaftswege. Auf dem Rückweg fahre ich noch auf einen Kaffee nach Ilsdorf zu Reinhard, wo wir uns irgendwie verschwatzen.

Vespa Cosa Gespann

Und so kommt es, dass bei meinem Aufbruch die Sonne bereits im Westen untergeht …..

Vespa Cosa Gespann

….. während im Osten schon der Mond aufgeht. In der Realität ist der Himmel aber wesentlich beeindruckender als es das Bild wiederzugeben vermag.

Vespa Cosa Gespann

Und so fährt der einsame Vespafahrer in die untergehende Sonne hinein, um diesen Tag zu beschliessen.

Die Größte unter den Kleinen

Natürlich habe auch ich eine Modelleisenbahn-Vergangenheit. Aber die liegt Jahrzehnte zurück und ein richtiger Eisenbahn-Fan war ich nie. Aber als sich unlängst die Gelegenheit bot, zusammen mit Claus eine Fahrt mit der Brockenbahn zu unternehmen, war ich sofort dabei. Claus als ehemaliger Bahner hat natürlich eine ganz andere Beziehung zur Eisenbahn und besonders zu Dampflokomotiven.
Dem Kalender nach ist es ein Vorfrühlingstag, aber in der Realität ist es ein arschkalter Wintertag. Je näher wir dem Harz kommen, umso kälter ist es und umso mehr Schneereste zeigen sich am Strassenrand. Aber was soll’s: Wir sind vorbereitet und entsprechend warm angezogen.
Angekommen am Startpunkt in Drei-Annen-Hohne wählen wir die komplette Route hin und zurück. Die Bahn steht schon bereit und kaum eingestiegen, setzt sich die Harzer Schmalspur Bahn in Bewegung. Der Höllenritt beginnt.

HSB

Die HSB wirbt unter dem Motto „Die Grösste unter den Kleinen“ für die nostalgische Reise mit der Schmalspurbahn.

HSB

Hier die Routenführung. Der Ritt beginnt in Drei-Annen-Hohne und führt über Schierke auf den Brocken. Anschliessend geht es auf dem gleichen Wege zurück.

HSB

Der nostalgische Zug ist in perfektem Zustand und mir gefällt sofort die gelungene Farbgebung in weinrot und beige. Dies entspricht exakt der Farbe meines Kawasaki W650 Gespanns und wird in Fachkreisen als „Blut und Eiter“ bezeichnet. Gerade setzt sich der Zug langsam in Bewegung und nimmt Fahrt auf.

HSB

Claus als alter Bahner springt in letzter Sekunde auf den anrollenden Zug.

HSB

Zunächst unternehmen wir einen Bummel durch den Zug und stellen fest, dass der innere Zustand der Waggons genau so gut ist wie der äussere. Wir kämpfen uns durch bis ins letzte Abteil, dass wir (fast) für uns alleine haben. Die junge Familie mit dem plärrenden Säugling klammern wir einfach aus: Wir werden ohnehin die meiste Fahrzeit außerhalb des Waggons verbringen…..

HSB

….. und zwar hier, wo es die schönsten Ausblicke gibt und wo es natürlich auch am kältesten ist. Ab und zu zurück in das schön geheizte Abteil tut deshalb not.

HSB

Sofort hinter dem Bahnhof Drei-Annen-Hohne geht die Fahrt durch den dichten Wald. Und ebenfalls sofort steigt die Strecke allmählich an. Überall liegt noch ein wenig Schnee, aber wirklich viel ist es nicht mehr.

HSB

Die Rauchentwicklung wird stärker und insgesamt zieht die Harzer Schmalspur Bahn einen ordentlichen Schweif hinter sich her, der wohl aus einer Mischung von Rauch, Nebel und aufgewirbeltem Schnee besteht – ein spektakulärer Anblick für einen Bahnmuffel wie mich. Meine letzte Bahnfahrt dürfte so um die 20 Jahre zurück liegen.

HSB

Die Landschaft rast nur so vorbei und wir haben viel Spaß bei dieser Höllenfahrt. Die Waldbrandgefahr dürfte aber im Moment eher gering sein.


Ein winziges Stückchen der Fahrt wird auf Film gebannt.

HSB

Habe ich weiter vorn noch von „ein wenig Schnee“ gesprochen, so ändert sich das von Höhenmeter zu Höhenmeter. Inzwischen liegt der Schnee überall und ordentlich hoch. Die Schienen mussten freigeschoben werden und diese Spur ist deutlich zu erkennen.

HSB

Waghalsig lehnt sich Claus über die Brüstung und fotografiert den Zug bis zur Lokomotive in seiner gesamten Länge. Der eiserne Lindwurm ist schon ein imposanter Anblick.

HSB

Inzwischen kann schon von Schneemassen gesprochen werden.

HSB

Wir erreichen die einzige Zwischenstation Schierke. Wie auf meinen Motorradfahrten drängt es mich zu einer Pinkelpause und ich haste auf das weit abseits liegende WC.

HSB

Claus dagegen schreitet gelassen den Bahnsteig entlang.

HSB

So, alles erledigt, die wilde Fahrt kann weitergehen. Wir nehmen wieder unseren Platz auf dem Trittbrett des letzten Waggons ein. Wie Claus es versprochen hat, ist der Blick von dort aus einfach klasse.

HSB

Die Reise durch den märchenhaften Winterwald wird noch märchenhafter durch die schattenhafte Gestalt eines einsamen Wanderes, …..

HSB

….. während die Landschaft nur ein Stückchen weiter unheimlich und finster wirkt. An dieser Stelle erwarte ich geradezu eine teuflische Gestalt, die sich mit Feuer und Schwefel aus den dicken Wolken schwingt. Den Aberglauben und den Glauben an Dämonen und Hexen kann ich in diesem Umfeld gut nachvollziehen.

HSB

Jetzt wird der Bewuchs dünner, aus dichtem Wald werden nur noch vereinzelte Büsche und Bäume – ein Zeichen, dass wir uns dem Gipfel des Brocken nähern. Hier oben ist aus dem Wind ein starker Sturm geworden, der die Bäume kräftig in seine Richtung zwingt.

HSB

So muß es im ewigen Eis aussehen! Fast gar kein Bewuchs mehr, der Sturm heult und dichter Nebel hüllt die Landschaft in eine düster-amorphe Masse.

HSB

Kurz darauf erreicht die Bahn auch ihr Ziel, den Brocken. Hier sieht es nicht wesentlich anders aus und an einen weiten Ausblick über den Harz ist nicht zu denken. Der eiskalte Wind in Sturmstärke verleitet aber ohnehin dazu, ein geschütztes Plätzchen aufzusuchen.

HSB

Hier oben auf dem Brocken ist von einem Ende des Winters noch nichts, aber auch überhaupt nichts zu sehen.

HSB

Statt einer kleinen Winterwanderung auf dem Brocken schauen wir uns lieber an, wie die Lokomotive jetzt an das andere Ende des Zuges kommt und dabei auch gewartet wird. Das Hauptmittel für die Wartung ist Fett und Öl, denn wer gut schmärt, der gut fährt. Alles wird für die Rückfahrt vorbereitet.

HSB

Wir behalten unseren alten Platz am Ende des Zuges bei, aus dem aber jetzt zwangsläufig der Anfang des Zuges geworden ist. Damit sind wir der beeindruckenden Zugmaschine 99 7241 -5 ganz nah.

HSB

Alte Technik, die begeistert. Da haben die Konstrukteure und Mechaniker aus dem Dampflokwerk Meiningen ganze Arbeit geleistet. Denn welche Maschine diesen Alters ist heute noch Tag für Tag in Betrieb?

HSB

Der Schubstangenantrieb funktioniert noch wie am ersten Tage – so etwas ist nur mit bestem Service zu erreichen. Und nicht umsonst hat der Ingenieur Röder in den 50er Jahren einen solchen Antrieb für die obenliegende Nockenwelle der NSU Max konstruiert. Und waren nicht diese Motoren für ihre Langlebigkeit und Zuverlässigkeit weltberühmt?

HSB

Perfekte Verbindungstechnik! Bisher hat die Harzer Schmalspur Bahn auch noch keinen Waggon verloren.

HSB

Die Kälte treibt uns sporadisch zurück in den Waggon. Durch die Wärme sind die Scheiben der Waggontür stark angelaufen und durch ein kleines Loch gelingt Claus eine bemerkenswerte Aufnahme. Sicher ein Ergebnis des Fotokurses auf Burg Fürsteneck vor zwei Jahren. Fortbildung lohnt eben auch im hohen Alter noch.


Unsere HSB fährt auf ein kurzes Stück Abstellgleis, um den entgegen kommenden Zug vorbei zu lassen.

HSB

Auf der Rückfahrt zeigen diese Eiszapfen am Schierker Bahnhofsgebäude das Ausmaß der heutigen Kälte.

HSB

Die wundersame Reise ist beendet und wir befinden uns wieder am Bahnhof Drei-Annen-Hohne. Aufgrund der Mittagszeit steht gerade die komplette Flotte der HSB im Bahnhof: Drei perfekte Züge in „Blut und Eiter“, ein Zug schöner als der andere.

HSB

Ein letzter Blick und wir verschwinden in der Bahnhofsgaststätte, wo es herrlich heiße Soljanka gibt. Natürlich versäumen wir nicht, für die Lieben daheim einen ausreichenden Vorrat an Schierker Feuerstein zu beschaffen. Insgesamt war die Fahrt mit der Harzer Schmalspur Bahn ein wunderbares Erlebnis, dass seinen Preis unbedingt wert ist und das wir nicht missen mögen. Jedem Harzer Besucher sei eine Nachahmung dringend ans Herz gelegt.

Schlaflos in Marburg ….

…. ist nicht ganz die richtige Überschrift, denn eigentlich soll mein Aufenthalt im Schlaflabor der Uni Marburg (UKGM) meine Schlaflosigkeit bessern oder gar beseitigen. Aus diesem Grunde mache ich mich am Montag auf in die schöne Universitätsstadt, um ein paar Tage und Nächte im Schlaflabor zu verbringen.

Vor rund 30 Jahren kannte ich Marburg beinahe wie meine Westentasche, aber die Stadt hat sich natürlich in dieser langen Zeit gewaltig verändert. Wo die Lahnberge mit der Uniklinik liegen, weiss ich aber immer noch.

Schlaflabor UKGM

Und schon habe ich den gewaltigen Komplex des UKGM erreicht und suche erst einmal einen Parkplatz für meinen 500er. Trotz seiner Größe ist das Klinikum gut zu erreichen, es stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung und man kommt eigentlich sofort klar – alles wesentlich einfacher als beim Pendant in Giessen.

Schlaflabor UKGM

Zum ersten mal darf mein Autochen die Nacht überdacht verbringen. Ein Parkproblem gibt es hier absolut nicht und die Mitarbeiter an der Pforte entwerten den Parkschein für Patienten jedesmal ohne Aufheben und Nachfragen – vorbildlich.

Schlaflabor UKGM

Das Panoramabild zeigt einen Teil des UKGM, aber in den Lahnbergen gibt es weitere Gebäude und Standorte.

Schlaflabor UKGM

Die Aufnahme und Zimmerzuweisung geht flott vonstatten und bereits 20 Minuten nach der Ankunft kann ich mein Zimmer beziehen.

Schlaflabor UKGM

Nach ein paar Gesprächen mit Ärzten, Schwestern und Technikern habe ich Freizeit bis 18:00. Noch eben den Laptop in Betrieb genommen, festgestellt, dass es hier keinen Internetzugang gibt und dann mache ich mich auf, die Stadt Marburg neu kennen zu lernen. Der fehlende Internetzugang ist aber auch der einzige winzige Mangel, den ich zu beanstanden habe. Und wirklich wichtig ist das ja auch nicht. Dennoch werde ich mir in Marburg einen Internet-Stick besorgen.

Schlaflabor UKGM

Noch ein Blick aus meinem Fenster in den Innenhof …..

Schlaflabor UKGM

….. und den Lüftungsbereich. Diese riesigen Gebläse verursachen nur ein geringes Geräusch – jedenfalls wesentlich weniger als die Höllenlüfter, die jeden Tag an meinem Arbeitsplatz lärmen. Es geht also!

Schlaflabor UKGM

Jetzt aber raus aus dem UKGM, vorbei an der seltsamen Statue und ab in die Stadt.

Schlaflabor UKGM

Das war einmal das Luisenbad, in dem ich seinerzeit oft zum Schwimmen, Baden oder nur zum Duschen war. Unser altes Fachwerkhaus hatte nämlich noch kein Bad – unglaublich, aber wahr.

Schlaflabor UKGM

Auf der Biegenstraße steige ich die endlose Treppe in die Oberstadt hoch – um dann oben festzustellen, dass auch ein Fahrstuhl existiert.

Schlaflabor UKGM

Die Marburger Oberstadt war und ist ein wunderbarer historischer Ort mit unzähligen Geschäften, Kneipen, Cafes und Restaurants. Ich würde sogar sagen, dass hier oben alles noch schöner ist als vor 30 Jahren. Universitätsstädte haben einfach etwas!

Schlaflabor UKGM

Viele Stunden habe ich damals in diesem Cafe verbracht und einfach den Leuten zugeschaut – und das mache ich heute wieder. Das Wetter spielt mit und es ist warm und sonnig.

Schlaflabor UKGM

Nach drei Tagen habe ich Marburg tatsächlich neu kennen gelernt und fühle mich in der Oberstadt, im Südviertel, an der Lahn und in den Einkaufszentren fast wieder wie zuhause. Schätze, im Sommer werde ich mit der Vespa dieser Stadt so manchen Besuch abstatten.

Schlaflabor UKGM

Untersuchungen und Behandlung finden erst ab dem Abend statt und wahrhaftig schlafe ich bereits in der zweiten Nacht schon wesentlich besser. Das Marburger Schlaflabor hats schon drauf und ich frage mich, warum ich nicht direkt hierher gegangen bin.

1″, 2″ oder 3″ ?

Zur Beantwortung der obigen Frage kommen wir später. Für diesen Sonntag, den uns die Wettergötter regenfrei versprochen haben, ist eine Fahrt in den Naturpark Ederbergland geplant. Aber davor heißt es für mich wie gewöhnlich, mindestens ein Stündchen mit meinem Kumpel Yellow um die Häuser zu ziehen.

Hat sich Yellow schon gestern von seiner besten Seite gezeigt, so wird dies heute noch getoppt: Keine Ausrutscher, keine Angriffe gegen irgend etwas, alle Trainingseinheiten werden routiniert abgespult. Die Urkunde für den perfekten Begleithund ist bald fällig.

Hat sich Yellow schon gestern von seiner besten Seite gezeigt, so wird dies heute noch getoppt: Keine Ausrutscher, keine Angriffe gegen irgend etwas, alle Trainingseinheiten werden routiniert abgespult. Die Urkunde für den perfekten Begleithund ist bald fällig.

Und hier sieht man ganz deutlich, dass der Bursche sogar noch Spaß an den Übungen hat. Schätze, da geht noch mehr.

Und hier sieht man ganz deutlich, dass der Bursche sogar noch Spaß an den Übungen hat. Schätze, da geht noch mehr.

Zurück zu Hause gehts flott in die Motorradklamotten und dann mit der Thunderbird nach Ilsdorf. Dort warten bereits Reinhard und Hubert und Jörg ist zu Besuch da. Während wir kurz die heutige Route diskutieren, springt Jörg plötzlich auf und verschwindet mit den Worten: „Ich hol mein Motorrad und fahr mit.“

Kurze Zeit später sind wir dann alle starklar und nach diesem Gruppenbild mit Traktor machen wir uns auf den Weg. Es soll über den Ebsdorfergrund, das Hinterland und das Wittgensteiner Land ins Ederbergland gehen. Dort ist dann das Bikerhotel Arnold in Dodenau unser Ziel.

Kurze Zeit später sind wir dann alle startklar und nach diesem Gruppenbild mit Traktor machen wir uns auf den Weg. Es soll über den Ebsdorfergrund, das Hinterland und das Wittgensteiner Land ins Ederbergland gehen. Dort ist dann das Bikerhotel Arnold in Dodenau unser Ziel.

Tanken in Gladenbach - und heute ist diese Tankstelle tatsächlich geöffnet.

Tanken in Gladenbach – und heute ist diese Tankstelle tatsächlich geöffnet.

Winzige Sträßchen mit Haarnadelkurven im Raumland bei Puderbach. Leider sind manche dieser Sträßchen in einem erbarmungswürdigen Zustand.

Winzige Sträßchen mit Haarnadelkurven im Raumland bei Puderbach. Leider sind manche dieser Sträßchen in einem erbarmungswürdigen Zustand. Hier ist es aber OK.

Später cruisen wir viele Kilometer an der Eder entlang.

Später cruisen wir viele Kilometer an der Eder entlang.

Die Zeit, in der ich anhand der Karte die Route überprüfe, nutzt Reinhard zu einer Zigarettenpause. Ein Rückfall!

Die Zeit, in der ich anhand der Karte die Route überprüfe, nutzt Reinhard zu einer Zigarettenpause. Ein Rückfall!

Interessante Fotoperspektiven kommen eigentlich immer von Reinhard.

Interessante Fotoperspektiven kommen eigentlich immer von Reinhard.

Angekommen in Dodenau am Bikerhotel Arnold. Im Nachbarort Reddinghausen findet übrigens in diesem Jahr wieder das EGT, das Europäische Gespann Treffen statt. Da werde ich wohl mal zu einem Besuch hinfahren.

Angekommen in Dodenau am Bikerhotel Arnold. Im Nachbarort Reddinghausen findet übrigens in diesem Jahr wieder das EGT, das Europäische Gespann Treffen statt. Da werde ich wohl mal zu einem Besuch hinfahren.

Das Hotel Arnold ist sehr gut besucht, also eigentlich komplett voll. Die nächsten beiden Stunden verbringen wir hier mit Essen, Trinken und Schwätzen.

Das Hotel Arnold ist sehr gut besucht, also eigentlich komplett voll. Die nächsten beiden Stunden verbringen wir hier mit Essen, Trinken und Schwätzen.

Fertig! Nach dem genuss eines 1"-Schnitzels sind wir pappsatt. Die größeren Varianten mit 2" oder gar 3" hätten wir niemals gepackt.

Fertig! Nach dem Genuss eines 1″-Schnitzels sind wir pappsatt. Die größeren Varianten mit 2″ oder gar 3″ hätten wir niemals gepackt.

Den Rückweg wollen wir eigentlich über Rosenthal und das Wohratal nach Gilserberg machen, aber ich nehme in Münchhausen die falsche Richtung. Also gehts dann via Wetter in Richtung Heimat. Hubert verlässt uns in Wetter, Jörg in Homberg und Reinhard und ich beenden die Tour im Flensunger Eiscafe. Ein kleines Eischen geht ja immer noch.

Weil's so schön ist, drehe ich noch eine 40 km-Runde über Höckersdorf und Ullrichstein. Damit habe ich dann heute runde 250 Kilometer zurückgelegt. Ich kanns nur immer wiederholen: Der britische Dreizylinder bereitet mir unglaublich viel Vergnügen.

Weil’s so schön ist, drehe ich noch eine 40 km-Runde über Höckersdorf und Ullrichstein. Damit habe ich dann heute runde 250 Kilometer zurückgelegt. Ich kanns nur immer wiederholen: Der britische Dreizylinder bereitet mir unglaublich viel Vergnügen.

 

Sidecar Shopping

Für den heutigen Samstag habe ich mir so einiges vorgenommen:

  • Hundespaziergang
  • Altöl-Entsorgung
  • Thunderbird-Sitzbank abholen
  • Oxford-Tankrucksack bei Hein Gericke kaufen
  • Irgendwas bei Polo kaufen

Der Hundespaziergang mit Yellow ist heute besonders entspannend: Der Bursche benimmt sich dermaßen gut, dass es mir schon unheimlich ist – wie der perfekte Begleithund. Selbst in zwei Geschäften, die wir heute besuchen, wird er gelobt. Ich bin sicher: Da zeigt sich die Wirkung des homöopathischen Mittels, dass er vom Frankfurter Tierarzt Kind bekommen hat.

Dann belade ich das W650-Gespann mit etlichen Kanistern Altöl und auf gehts in Richtung Gießen, Linden und ins Lückebachtal. Es ist nicht warm, aber erträglich und vor allen Dingen bleibt es den ganzen Tag trocken. Und nach meiner gestrigen Erfahrung ziehe ich mich heute etwas besser, sprich dicker, an.

Das Gespannfahren macht mir heute extrem viel Spaß –  noch mehr, als das sonst schon der Fall ist. Laubach, Lich, Garbenteich, Watzenborn-Steinberg, Leihgestern, Linden – ruckzuck trägt mich mein Königswellentwin mit sonorem Bass ans Ziel.

W650 Gespann

Bei Hein Gericke suche ich (mal wieder) nach Motorradjeans in Größe 27 – und wieder vergeblich. Aber einen kleinen Oxford-Tankrucksack und eine Fließweste finde ich. Danach gibt es noch einen kleinen Einkauf beim Polo-Shop um die Ecke: Eine Retro-Lederjacke, eine Motorradhose und ein bisschen Kleinkram. Bei den Einkäufen geht erschreckend viel Zeit drauf – und ich muss ja noch nach Rabertshausen.

Um etwas Zeit aufzuholen, begebe ich mich direkt in Linden auf die Autobahn 480, den Gießener Ring. Normalerweise meide ich diese Schnellstraßen, aber heute gilt es, verplemperte Zeit aufzuholen. Und, seltsam, seltsam: Heute macht mir sogar das Autobahnfahren Spaß. Mit 100…110 km/h geht es bis zur Abfahrt Licher Straße. Von hier aus nehme ich die sehr gut ausgebaute B457 bis zur Abfahrt Rabertshausen. Und auch auf dieser Bundesstraße habe ich viel Spaß mit dem Gespann. Aufgrund der noch dünnen Vegetation sehe ich abseits der Straße Dinge, von deren Existenz ich bis dato nichts wusste: Seen, Teiche, herrliche versteckte Ecken und Gebäude.

W650 Gespann

Jetzt habe ich die B457 verlassen und bewege mich auf Rabertshausen zu. Eine kleine Pause mache ich an diesem netten Teichgrundstück.

W650 Gespann

Green green grass of home – das Gras ist bereits üppig grün, während die meisten Büsche und Bäume noch kein Grün tragen. Aber es liegt in der Luft.

W650 Gespann

Kurz vor Rabertshausen schaue ich mir ein Hofgut an, auf dem Kunstrasen hergestellt und vermarktet wird.

In Rabertshausen finde ich sehr schnell die Adresse von Jens, von dem ich über eine ebay-Kleinanzeige die Thunderbird-Sitzbank gekauft habe. Die Bank ist in einem Superzustand, quasi neuwertig. Und Jens zeigt mir seine 18 Motorräder, worunter sich tolle Bikes befinden: Eine T-Bird als Cafe Racer, ein 400er Kawaumbau, der ebenfalls zum Cafe Racer wird und weitere Young- und Oldtimer. Und vor allen Dingen ist Jens ein klasse Typ – ich freue mich, ihn kennen gelernt zu haben.

W650 Gespann

Von Rabertshausen nehme ich den Aufstieg nach Stornfels, um vor dort aus über Einartshausen zum Falltorhaus bei Schotten zu fahren. Aber zuerst gibt es auf der Anfahrt zum Stornfelser Gipfel eine Pause mit Croison.

W650 Gespann

Der Vulkangipfel, auf dem sich Stornfels befindet, ist eine Gegend von besonderem Reiz. Das Kurvengeschlängel hinauf zum Bergdorf fährt sich vorzüglich.

W650 Gespann

Gegessen und getrunken – jetzt kann es weiter gehen. Bis zum Falltorhaus sind es nur noch ein paar Kilometer. Dort werde ich den Kaffee zum soeben vertilgten Croison trinken.

W650 Gespann

Am Falltorhaus stechen mir sofort zwei identische Kawasaki Vierzylinder ins Auge. Es sind sehr schöne Maschinen, die optisch stark der legendären Z900 nachempfunden sind, allerdings moderne und sicher noch stärkere Motoren haben. Der Typ ist mir leider nicht bekannt.


Die Abfahrt der beiden schicken Kawas habe ich mitgefilmt.

Falltorhaus

Jetzt genieße ich einen dicken Pott Kaffee und schaue mir dabei die Motorräder der Besucher an.

W650 Gespann

Das für mich schönste Motorrad des Tages ist diese wunderbare Moto Guzzi im Old School Look. Hier stimmt für meinen Geschmack alles.

V-Twin

An diesem Chopper gefällt mir der Kühler mit der markanten Inschrift: VTwin. Allmählich fällt mir auf, dass sich meine frühere Aversion gegenüber schwergewichtigen Motorrädern aufzulösen beginnt.

W650 Gespann

Jetzt fahre ich noch rund 50 Kilometer Umwege durch den Vogelsberg und dann ist mein Sidecar Shopping nach insgesamt 150 km beendet. Und morgen soll es mit Reinhard auf den T-Birds in Richtung Edersee gehen. Im Landgasthof Arnold in Hatzfeld werden wir das gute Mittagsmenü genießen.