Quer rüber: Vom Edersee ins Knüllgebirge

Heute bin ich mal wieder mit Brüderchen zu einer gemeinsamen Ausfahrt verabredet. Dabei werden wir einen Teil der Route testen, die für das Forumstreffen am Edersee geplant ist. Die Tour soll vom Edersee ins Knüllgebirge führen und etwas präzisieren muss ich den Teil von Jesberg in den Knüllwald hinein. Treffpunkt heute ist Jesberg an der B3, für jeden ca. 1 Stunde Anfahrt. Früh morgens ist es jetzt doch schon recht kühl, aber ab 11:00 wirds richtig warm und Regen bekommen wir auch keinen ab.

In weniger als 30 Minuten bin ich durch den Kirtorfer Wald in Neustadt angekommen und cirkele jetzt Richtung Kellerwald. Die wunderbar kurvenreiche Strecke kann ich heute extrem geniessen: So gut wie kein Verkehr. Erst auf der B3 wirds voller, aber da bleib ich nur wenige Kilometer. Auch Brüderchen ist pünktlich am Treffpunkt und wir bollern mit den beiden Eintöpfen los in Richtung Knüll.

Lange ausgehalten heute: Die erste Pause ist erst bei Winterscheid, kurz vor der Bundesstrasse, notwendig. Hei, wie glänzt mein Sternchen heute in der Sonne.

In Jesberg, dem Treffpunkt, schaue ich mir erstmalig die riesige Getreidescheune der Raiffeisen Genossenschaft an. Beeindruckendes Gebäude!

Beim Honda-Völker gibts die obligatorische Pause: Mal sehen, was der Honda-Händler heute an interessanten Neu- und Gebrauchtmaschinen da hat.

Jürgen macht eine Sitzprobe auf dem kleinen 125er Daelim Chopper. Nettes Maschinchen, gefällt mir selbst! Und das peinliche: Unter all den ausgestellten Boliden gefällt uns beiden nix, aber auch gar nix - bis auf den kleinen gelben Chopper. Ich könnte tatsächlich schwach werden.

Angekommen im Knüllgebirge auf dem Knüllköpfchem an der Knülljause. Überraschenderweise ist die Jause noch geschlossen. Also erst mal auf den Aussichtsturm und ein wenig Heimatkunde betrieben.

Etwas später sind die christlichen Wirtsleute in der Jause. Wir verputzen einen Hawaitoast und Kaffee und ich bereite den Wirt auf den Besuch von ca. 20 MZ-Fahrern am 6.9.2008 vor. Er kriegt fast feuchte Augen, denn der nette Typ stammt aus den neuen Bundesländern.

Unser Abstecher auf die Burgruine Löwenstein endet unten am Parkplatz. Für den Aufstieg ist es zu steil und zu schwül - jedenfalls in unseren Motorradklamotten.

Dann zeige ich Jürgen noch den Eingang zur keltischen Kultstätte am Wüstegarten bei Haddenberg. Kannte er noch nicht. Erstaunlich, ist er doch fast ein Eingeborener im Reservat Kellerwald. Hier trennen sich dann unsere Wege, aber zum MZ-Forumstreffen wird Jürgen mal die Freizeitanlage Teichmann besuchen. Sind ja nur noch 14 Tage bis dahin.

 

Zum Oldtimer Grand Prix 2008 nach Schotten

Zum dritten mal in Folge besuche ich heute den alljährlichen Oldtimer Grand Prix in Schotten. Und zum dritten mal ist das Wetter fast zu gut für meinen Geschmack. Aber schliesslich kann ich meine Vorliebe für bewölkte Tage nicht auf den GP in Schotten übertragen – für die Veranstaltung passt das Wetter schon. Von Mücke im Vogelsberg nach Schotten im Vogelsberg sinds ja nur mal eben 40 km einfache Strecke, aber durch geschickte Routenplanung hab ich es geschafft, dass fast zu verdreifachen. Gegen 10:30 laufe ich in Schotten ein und stürze mich in das Spektakel: Zum Oldtimer Grand Prix nach Schotten.

Obwohl ich mich der historischen Rennstreckenatmosphäre von Schotten nicht mehr entziehen kann, liegt mein Hauptinteresse wie eh und jeh auf den vielen Besuchermotorrädern auf den Parkplätzen rundum. In diesem Jahr ist zwar kein spezielles Markentreffen mit dem Oldtimer GP verbunden, aber die ganz normalen Besuchermaschinen reichen mir völlig aus.
Traditionell verpasse ich auch dieses Jahr wieder das Treffen mit einigen Foristi aus dem MZ-Forum. Die Verabredung mit Eichy um 12:00 an der Brücke habe ich restlos verschludert – und als ich es bemerkt habe, ist es bereits 13:30. Shit happens, aber in 14 Tagen ist ja das Treffen am Edersee und da kann man sich nicht verpassen.

Nur der Einheimische wird verstehen, dass ich zum Tanken nach Ullrichstein fahre, dann in die entgegengesetzte Richtung zu Schotten, um dann über Grebenhain erneut Schotten anzulaufen. Aber nur so kann ich die kurze An- und Rückfahrt für mich sinnvoll ausbauen. Hier bei Helpershain, kurz vorm Tanken.

Und hier vor Grebenhain mit Blick auf Vogelsberg und Rhön. Allmählich löst sich der Nebel im Vogelsberg auf und macht Platz für die Sonne. Dieses Stadium erlebe ich an dieser Stelle.

Und hier entsteht auch per Selbstauslöser das Bild von Gespann und Treiber.

Ankunft in Schotten, die Zufahrtsstrassen sind zu Motorradparkplätzen umfunktioniert. Diese Parkplätze sind mein Jagdrevier.

Als erstes laufen mir die 3 Oldies aus Bad Hersfeld vor die Linse: 2 x DKW und 1 x BMW R25/3. Dazu stilsichere alte Koffer.

Und direkt mir gegenüber dieses FUN-Gespann aus Neuwied - und es ist nicht Hermann. Interessante Farbgebung!

Norton Commando, der unerfüllte Traum meiner jungen Jahre.

Chinesischer Roller mit indischem Seitenwagen.

Netter Harley Bopper, sieht alles ganz normal aus. Aber warten wir's ab.

Wasserbüffel im täglichen Einsatz - das ist sehr selten geworden.

Triumph Bonny aus der aktuellen Baureihe - schön anzusehen. Aber ein Kurzhuber!

Polizei-MZ mit Rotaxmotor aus dem Westfälischen

ETZ-Gespann aus dem Vogelsberg. Auf all meinen VB-Touren noch nie gesehen!

Japanklassiker XS 650 mit gewaltigem Seitenwagen

Schönes Dnepr-Gespann mit russischer Vorderradschwinge

Und DAS deutsche Gespann: Der grüne Elefant von Zündapp

Ach ja, bei einer NSU Max werde ich immer sentimental

Ab hier kostet es Eintritt: 10 Euro. Wird gern bezahlt und rein ins Renngetümmel

Damit begann in den 60ern die japanische Invasion: Black Bomber Honda CB 450

Noch ein Russengespann, diesmal von Ural

Äusserst rar: Wunderschöner Yamaha Eintopf SRX 600

Mehr Eintopf: Gleich 2 Honda Clubman GB500

Und das Gegenteil von Eintopf: Benelli 6-Zylinder Sei

Eine Truppe roter Eglis - da parkt ein kleines Vermögen

Zwischendurch auch mal dem Rennverlauf gefolgt: Die Gespanne

Honda in der 500er Königsklasse

Für mich die Rennmaschine par excelance: Norton Manx

Enfield India - das wird doch nicht Eichy sein. Nein, falsches Kennzeichen

So viele Commandos wie heute hab ich noch nie an einem Tag gesehen.

Und auch die Zahl der Honda Clubman ist heute gewaltig. Hätte ich doch bloss im letzten Jahr die XBR aus Gross-Eichen gekauft.

Schönes SR 500 Pärchen.

Mal wieder ein Blick aufs Gespannrennen.

Ausfall bei den Gespannen. Die Fahrer, Vater und Sohn, sind sichtlich enttäuscht. Die Maschine qualmt gleich an 2 Stellen: Überhitzung!

Zurück auf den Parkplatz. Unter dem fetten Bopper hat sich eine Riesenpfütze Öl gesammelt und ein mitleidiger Anwohner hat Katzenstreu verteilt.

Münch Mammut - immer wieder spannend. Nicht vergessen, dass im September Münchtreffen in Laubach ist.

Scheinbar haben sich alle verbliebenen XS 650 in Schotten getroffen.

Ebenso die Norton Commandos, diesmal in British Racing Green.

Neben der W650 eine der wenigen Maschinen, bei denen ich schwach werden könnte: Guzzi V7 Spezial - oder die neue Retrovariante davon.

Drei MZ-Generationen aus Hanau: ES250/2, TS250/1 und ETZ250.

Sieh an, mein ehemaliger Arbeitskollege Otto. Hat mittlerweile eine R27 und eine Spezialmax - nur den Führerschein hat er noch nicht.

Stilecht gekleidetes Duo mit Zündapp DB 234 und DKW RT 125.

Gegen 16:00 reichts mir und es geht über Götzen Richtung Heimat - auch jetzt wieder mit grossen Umwegen. Bye bye Schotten, bis zum nächsten Jahr.

 

Vor der Haustür: Der Ebsdorfergrund

Für Samstag, den 9.8. war prima Wetter vorhergsagt, ab Sonntag sollte es dann wieder schlechter werden. Naheliegend, dass ich meine Wochenendfahrt für den Samstag plane. Es soll in den Ebsdorfergrund gehen, eine Gegend, die ich schon oft durchfahren habe. Aber da sind ein paar Ecken, wo ich noch nie oder zumindest sehr lange nicht gewesen bin. Diesmal also etwas aufmerksamer in eine schöne Ecke direkt vor der Haustür: Der Ebsdorfergrund. Aber ein wenig anders ist es dann doch wieder gekommen.

Dummerweise erwischte mich dann in der Nacht von Freitag auf Samstag eine böse Mageninfektion. Ging mir richtig übel und das blieb auch den gesamten Samstag so. Und das bei dem Wetter! Am Sonntag gehts dann etwas besser und gegen 10:00 ziehe ich los. Das Wetter ist in der Tat ein wenig schlechter, aber ich liebe leicht graue, windige und trübe Tage und ein wenig regnen darfs auch gern. Und genau so ist dieser Sonntag. Das ideale Wetter für die Erkundung des Ebsdorfergrundes. Bemerke nach einiger Zeit zwar, dass ich noch etwas wackelig bin, aber man kanns ja sachte angehen lassen.

Im Roßberger Forst, mitten im Wald, liegt diese Sammelstelle für leicht radioaktive Abfälle. Kein Schild weisst darauf hin und Du musst schon einige Kilometer durch den Wald fahren,um hinzukommen. Ganz harmlos als Landessammelstelle deklariert.

Und nur wenige Kilometer weiter in Dreihausen diese Firma für biologische und glutenfreie Backwaren. Direkt hinter der Fabrik ist das Knusperlädchen, der Werksverkauf mit sehr leckeren Sachen.

Dann schaue ich mir Hachborn an, weil dort einige kleine Häuser angeboten werden. Sehr netter Ort mit guter Infrastruktur. Hier gehts jetzt aber weiter auf der Strasse nach Ilschhausen.

Ilschhausen dageben ist mit 150 Einwohnern geradezu winzig, aber sehr schön gelegen. Ausser nach Hachborn führt nur noch eine Strasse nach Allendorf/Lumda, und zwar dieser bessere Feldweg. Gilt aber ganz offiziell als Strasse.

Im Schlosspark von Rauischholzhausen lasse ich das Gespann stehen und sehe mir Park und Schloss an.

Der wunderschöne Heckenweg führt direkt zum Schloss.

Bereits die Nebengebäude sind hübsch anzusehen.

Wie kommt ein derart grosses und schönes Schloss in ein Örtchen wie Rauischholzhausen? Keine Ahnung, werde mal recherchieren.

Vom Ebsdorfergrund ist es nur ein Katzensprung nach Homberg, wo ich den Sonntagskuchen im Cafe Born einkaufe. Dabei sehe ich im Bücherladen dieses schöne Fahrrad im Schaufenster. Verhandlungspreis sind 250 Euro.

 

Das 3 mm Inbus Problem

Nachdem mir auf der Ausfahrt vor 2 Tagen unterwegs der Gaszug gestorben ist, musste natürlich heute repariert werden. Hab einen freien Tag und nur der Vormittag ist verplant. Um 14:00 gehts erst in die Werkstatt und anschliessend auf eine Probefahrt. Es gilt, ein Problem zu lösen, nämlich das 3 mm Inbus Problem. 

Ersatzzüge für meine Maschinen habe ich zu Hause in der Werkstatt reichlich – dank Paule56. Von daher ist es natürlich überhaupt kein Problem, einen Gaszug zu wechseln – sofern der 3 mm Inbusschlüssel vorhanden ist. Auch das ist in der Werkstatt selbstredend der Fall.

So ein Werkzeug darf bei keiner Silverstar, Country, Fun oder Saxon fehlen. Denkt bitte daran und steckt einen 3er Inbus ins Werkzeugfach.

Der Gaszug ist übel aufgespliessen und völlig verknäult. Wie konnte es so weit kommen, ohne dass ich etwas bemerkt habe? Kann nur die Macht der Gewohnheit sein. Der Gasgriff der MZ ist allerdings konstruktiv nicht besonders gut, viele Biegungen und Scheuerstellen, Werde mir einen Magura 307 Griff bestellen, das wird der Gaszug überhaupt nicht gebogen.

Nachdem der Zug erst oben im Gasgriff schwergängig wurde, ist er dann auch unten gesplissen.

Mit dem neuen Zug gehts auf eine Probefahrt ins (fast) nächste Werkzeuggeschäft, wo ich mehrere 3er Inbus Schlüssel kaufe. Bereits nach 90 km bin ich wieder mit den neuen Werkzeugen zurück.

 

Exkursion in den Nationalpark Kellerwald-Edersee

Schrecklich, wie ich meine wunderschöne Solo-Silverstar vernachlässige! Egon geht es mit seiner BMW F800 ebenso und daher beschliessen wir, an diesem Sonntag eine Ausfahrt mit den Solo-Maschinen zu machen: Egon mit der F800, Ruth mit der SV650 und Jürgen und ich mit unseren Rotax-MZ. Ich werde eine kleine Kellerwald-Tour anführen und danach wollen wir spontan entscheiden, wie es weitergeht. Aber mal wieder kommt es ein wenig anders als geplant und es wird eine beinahe wissenschaftliche Exkursion in den Nationalpark Kellerwald-Edersee.

Mit dem Gespann war ich ja schon einigemale im Kellerwald und kenne auch wirklich schöne Routen dort und dorthin. Im Gegensatz zu den letzten Tagen ist es heute herrlich bewölkt, kühl und etwas windig – wie ein schöner Herbsttag. Einziges kleines Manko für mich ist, dass wir erst um 10:30 starten – da hätte ich schon 3 Stunden on the road sein können. Aber eben allein, und heute ist nun mal eine Gruppenreise angesagt.
Neben der herrlichen Strecke geniessen wir heute erstmals das Informationszentrum Kellerwald-Edersee und erleben unglaubliche Dinge. Und weil das Zentrum direkt an der Campinganlage Teichmann liegt, schauen wir auch dort noch mal herein und erkunden, welcher Teil der Anlage für das Forumstreffen Anfang September reserviert ist. Es ist die Teichwiese und man muss am Eingang der Anlage gleich links abbiegen und sich am linken Ufer des Sees entlang hangeln.
Tja, und letztendlich habe ich heute auf der Rückfahrt kurz vor Neustadt meine erste Panne mit der Rotax-MZ: Der Gaszug bewegt sich nicht mehr. Habe zwar einen Ersatzzug dabei, aber keinen Inbusschlüssel, um den Gasdrehgriff zu öffnen. Kann auch in ganz Neustadt keinen solchen Schlüssel auftreiben, und so wird das Standgas auf 4000 Umdrehungen hoch geschraubt und wir schleichen die letzten 25 km im Rollertempo nach Hause. Geht auch! Und morgen abend wird der Gaszug gewechselt – und ins Bordwerkzeug kommt der passende 3er Inbus.

Sonntag Morgen 10:30. Drei Nieder-Ohmener Kradfahrer warten auf Jürgen aus Reiskirchen und seine Rotax-MZ.

Nur wenige Minuten später bollert die FUN heran - der Sebring Auspuff verleiht Jürgens MZ eine unverwechselbare Note, ohne zu laut zu sein. OK, auf gehts in Richtung Kellerwald.

60 km weiter sind wir bereits im Kellerwald und gönnen uns das erste Päuschen.

Jürgen ist diese Gegend völlig fremd. Wir sind hier kurz vor Haina und beschliessen, dort etwas zu futtern. Dazu laufen wir in Haina eine Pizzeria an und essen auf Empfehlung der Kellnerin Chicken Curry. Schmeckt fantastisch, aber bei indischen Köchen ist das wohl auch zu erwarten. Indische Gerichte in einer italienischen Pizzeria im tiefen Kellerwald!

Nach dem vorzüglichen Essen gehts weiter nach Frankenau zum Feriendorf Kellerwald-Edersee.

Dort ist der Wichtelpfad beschrieben und wir beschliessen, den im Herbst mal abzulaufen.

Die nächste Station ist das Informationszentrum Kellerwald-Edersee. Extrem interessant und ich empfehle jedem Besucher des MZ-Forumstreffen im September, das Zentrum zu besuchen. Ist ja direkt gegenüber der Campinganlage Teichmann und wer nur ein bisschen Sinn für die Natur hat, wird ebenso begeistert sein wie wir.

Die Natur des Nationalparks wird interaktiv und mit viel Computeranimation anschaulich gezeigt. Hier geht es um das Thema Quellen und Wasser.

Plötzlich befindest Du dich im Nest eines Spechtes und siehst die Welt aus dessen Perspektive.

Die Spechtmutter schaut durch das Astloch hinein. Toll gemacht! Jetzt noch einen Spaziergang über die Campinganlage Teichmann und dann ab in Richtung Heimat. Das wird allerdings bei Neustadt durch meinen defekten Gaszug etwas verzögert. Aber um 19:00 sind wir alle wieder gesund und munter daheim. Ein gelungener Tag, wie alle finden.