Zum dritten mal in Folge besuche ich heute den alljährlichen Oldtimer Grand Prix in Schotten. Und zum dritten mal ist das Wetter fast zu gut für meinen Geschmack. Aber schliesslich kann ich meine Vorliebe für bewölkte Tage nicht auf den GP in Schotten übertragen – für die Veranstaltung passt das Wetter schon. Von Mücke im Vogelsberg nach Schotten im Vogelsberg sinds ja nur mal eben 40 km einfache Strecke, aber durch geschickte Routenplanung hab ich es geschafft, dass fast zu verdreifachen. Gegen 10:30 laufe ich in Schotten ein und stürze mich in das Spektakel: Zum Oldtimer Grand Prix nach Schotten.
Obwohl ich mich der historischen Rennstreckenatmosphäre von Schotten nicht mehr entziehen kann, liegt mein Hauptinteresse wie eh und jeh auf den vielen Besuchermotorrädern auf den Parkplätzen rundum. In diesem Jahr ist zwar kein spezielles Markentreffen mit dem Oldtimer GP verbunden, aber die ganz normalen Besuchermaschinen reichen mir völlig aus.
Traditionell verpasse ich auch dieses Jahr wieder das Treffen mit einigen Foristi aus dem MZ-Forum. Die Verabredung mit Eichy um 12:00 an der Brücke habe ich restlos verschludert – und als ich es bemerkt habe, ist es bereits 13:30. Shit happens, aber in 14 Tagen ist ja das Treffen am Edersee und da kann man sich nicht verpassen.
Nur der Einheimische wird verstehen, dass ich zum Tanken nach Ullrichstein fahre, dann in die entgegengesetzte Richtung zu Schotten, um dann über Grebenhain erneut Schotten anzulaufen. Aber nur so kann ich die kurze An- und Rückfahrt für mich sinnvoll ausbauen. Hier bei Helpershain, kurz vorm Tanken.
Und hier vor Grebenhain mit Blick auf Vogelsberg und Rhön. Allmählich löst sich der Nebel im Vogelsberg auf und macht Platz für die Sonne. Dieses Stadium erlebe ich an dieser Stelle.
Und hier entsteht auch per Selbstauslöser das Bild von Gespann und Treiber.
Ankunft in Schotten, die Zufahrtsstrassen sind zu Motorradparkplätzen umfunktioniert. Diese Parkplätze sind mein Jagdrevier.
Als erstes laufen mir die 3 Oldies aus Bad Hersfeld vor die Linse: 2 x DKW und 1 x BMW R25/3. Dazu stilsichere alte Koffer.
Und direkt mir gegenüber dieses FUN-Gespann aus Neuwied - und es ist nicht Hermann. Interessante Farbgebung!
Norton Commando, der unerfüllte Traum meiner jungen Jahre.
Chinesischer Roller mit indischem Seitenwagen.
Netter Harley Bopper, sieht alles ganz normal aus. Aber warten wir's ab.
Wasserbüffel im täglichen Einsatz - das ist sehr selten geworden.
Triumph Bonny aus der aktuellen Baureihe - schön anzusehen. Aber ein Kurzhuber!
Polizei-MZ mit Rotaxmotor aus dem Westfälischen
ETZ-Gespann aus dem Vogelsberg. Auf all meinen VB-Touren noch nie gesehen!
Japanklassiker XS 650 mit gewaltigem Seitenwagen
Schönes Dnepr-Gespann mit russischer Vorderradschwinge
Und DAS deutsche Gespann: Der grüne Elefant von Zündapp
Ach ja, bei einer NSU Max werde ich immer sentimental
Ab hier kostet es Eintritt: 10 Euro. Wird gern bezahlt und rein ins Renngetümmel
Damit begann in den 60ern die japanische Invasion: Black Bomber Honda CB 450
Noch ein Russengespann, diesmal von Ural
Äusserst rar: Wunderschöner Yamaha Eintopf SRX 600
Mehr Eintopf: Gleich 2 Honda Clubman GB500
Und das Gegenteil von Eintopf: Benelli 6-Zylinder Sei
Eine Truppe roter Eglis - da parkt ein kleines Vermögen
Zwischendurch auch mal dem Rennverlauf gefolgt: Die Gespanne
Honda in der 500er Königsklasse
Für mich die Rennmaschine par excelance: Norton Manx
Enfield India - das wird doch nicht Eichy sein. Nein, falsches Kennzeichen
So viele Commandos wie heute hab ich noch nie an einem Tag gesehen.
Und auch die Zahl der Honda Clubman ist heute gewaltig. Hätte ich doch bloss im letzten Jahr die XBR aus Gross-Eichen gekauft.
Schönes SR 500 Pärchen.
Mal wieder ein Blick aufs Gespannrennen.
Ausfall bei den Gespannen. Die Fahrer, Vater und Sohn, sind sichtlich enttäuscht. Die Maschine qualmt gleich an 2 Stellen: Überhitzung!
Zurück auf den Parkplatz. Unter dem fetten Bopper hat sich eine Riesenpfütze Öl gesammelt und ein mitleidiger Anwohner hat Katzenstreu verteilt.
Münch Mammut - immer wieder spannend. Nicht vergessen, dass im September Münchtreffen in Laubach ist.
Scheinbar haben sich alle verbliebenen XS 650 in Schotten getroffen.
Ebenso die Norton Commandos, diesmal in British Racing Green.
Neben der W650 eine der wenigen Maschinen, bei denen ich schwach werden könnte: Guzzi V7 Spezial - oder die neue Retrovariante davon.
Drei MZ-Generationen aus Hanau: ES250/2, TS250/1 und ETZ250.
Sieh an, mein ehemaliger Arbeitskollege Otto. Hat mittlerweile eine R27 und eine Spezialmax - nur den Führerschein hat er noch nicht.
Stilecht gekleidetes Duo mit Zündapp DB 234 und DKW RT 125.
Gegen 16:00 reichts mir und es geht über Götzen Richtung Heimat - auch jetzt wieder mit grossen Umwegen. Bye bye Schotten, bis zum nächsten Jahr.