Anreise nach Glesien: Donnerstag, 31.8.2007

Habe für das Treffen den Donnerstag, Freitag und den Montag als Urlaub genommen – man weiss ja nie, was so passieren kann und ausserdem fühle ich mich sowieso urlaubsreif. Am Donnerstag morgen werden die letzten Dinge erledigt, ein bisschen was eingekauft und alles wird gepackt. Gegen Mittag bin ich mit allem fertig, und das Wetter ist extrem schön geworden. Komme ins Grübeln: Was wäre, wenn ich jetzt schon losfahre? Einfach so weit, wie ich komme, dann irgendwo in Thüringen übernachten und Freitag in der früh weiter in Richtung Leipzig. Innerhalb weniger Minuten gelangt der Gedanke zur Reife. Also melde ich mich bei der lieben Gattin ab, schlüpfe in die Motorradklamotten und um 14:00 brummt der Rotax sein sonores Lied.
Das Wetter ist geradezu ausserirdisch gut, dass kann in den nächsten Tagen nur schlechter werden. OK, dann habe ich wenigstens einen schönen und trockenen Tag gehabt. Jetzt lass ich den Rotax laufen, mal sehen, wie weit ich komme.

Alles verpackt und verschnürt, die Einkäufe verstaut, nix vergessen. Nix vergessen? Von wegen! Später am Ziel werde ich feststellen, dass wichtige Dinge wie MP3-Player, Ohrenstöpsel und Kopfschmerztabletten vergessen wurden. Natürlich alles eine Folge der plötzlichen Abreise am Donnerstag.

Recht flott bin ich in Bad Hersfeld, der Verkehr ist noch erträglich. Bin sehr zufrieden mit meinem Entschluss, schon am Donnerstag zu starten. Das gibt richtige Urlaubsgefühle.

Im Thüringer Wald, nur noch 6 km bis Eisenach. Die Sonne brennt auf den Pelz. Nicht vergessen: In Eisenach hinter der 2. Eisenbahnbrücke sofort rechts abbiegen. Die Beschilderung ist dort nämlich sehr mau. Klappt auch gut und ich komme wahrhaftig auf die richtige Route. Aber oh Schreck: Plötzlich mitten in Eisenach eine Baustelle mit Umleitung. Ich verweigere die Gefolgschaft und zirkle das Gespann durch die Baustelle. Puh, geklappt. Ostdeutsche Umleitungen können es in sich haben, aber zumindest die habe ich gemeistert.

Der Verkehr in Eisenach ist allerdings schon recht heftig und an entsprechend vielen Ampeln muss ich stehen bleiben. Aber dann komme ich doch auf die B84 in Richtung Bad Langensalza. Hier kann ich erstmal bleiben und die Strasse bis Langensalza ist auch gut zu fahren. Jetzt bin ich angekommen, und hier sind plötzlich keine Hinweisschilder mehr in meine Richtung. Also kurzer Stop und nachgefragt. Aber nach wenigen Metern auch hier eine Riesenbaustelle mit Umleitung, die mich kilometerlang durch Seitenstrassen führt. Brauche 20 Minuten, um aus Bad Langensalza herauszukommen. Wie schon gesagt: Ostdeutsche Umleitungen können es in sich haben.

Das nächste Ziel ist Sömmerda. Bin mittlerweile auf der B176, die Strasse ist gut, die Gegend zum grossen Teil aber etwas langweilig. Schön sind dagegen einige Ortschaften, die ich durchfahre. In Sömmerda habe ich über 200 km abgerissen, jetzt wirds auch langsam dämmering und kühler. Beschliesse, mir in Sömmerda ein Zimmer zu suchen und werde gleich im ersten Hotel, dem Thüringer Hof, fündig. Ist ein gutes Hotel, das Gespann kommt in eine Garage, es gibt scharfen ungarischen Gulasch, dunkles Köstritzer und gute Gespräche mit Wirt und anderen Gästen.

Direkt gegenüber das ehrwürdige Amtsgericht. Erfahre aber, dass diese Gebäude früher die Verwaltung von Robotron waren, dem grossen Computerhersteller der DDR. Hier waren mal 12.000 Leute beschäftig, und jetzt ist alles weg. Immerhin werden die Gebäude noch genutzt, ein schwacher Trost.

Vor dem Abendessen ein kleiner Spaziergang durch Sömmerda. Eine schöne Stadt mit ca. 20.000 Einwohner, Tendenz aber leider sinkend. Die Stadtmauer mit den vielen kleinen Türmen ist restauriert, die Altstadt ausgesprochen einladend. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert. Nach 1 Stunde muss ich aber abbrechen: Der ungarische Gulasch wartet, und vor allem das dunkele Köstritzer.

Am nächsten Morgen gibts um 6:30 Frühstück, um 7:15 wird das Tor zum Hof geöffnet und mein Gespann herausgelassen. Nach einem guten Schlaf und einem ordentlichn Frühstück sollte der Rest der Fahrt bis nach Glesien nur noch ein Klacks sein. Auf gehts!

Tja Leute, jetzt gehts durchs Burgenland, aber nicht in Österreich, sondern in Thüringen. Jetzt weiss ich auch, was das Kennzeichen BLK bedeutet: Burgenlandkreis! Die Gegend ist herrlich, waldig, hügelig, kurvig. Das Wetter ist kühl, es sieht immer wieder nach Regen aus, aber es bleibt trocken. Für mich das ideale Motorradwetter. Und dann kommen kurz vor Freyburg die ersten Weinberge. Was es nicht alles gibt!

Hoch über Freyburg thront die beeindruckende Burg. Die würde ich mir gern näher ansehen, aber heute natürlich nicht. Also wird Freyburg nur durchfahren.

Nach Freyburg halte ich auf Bad Dürrenberg zu. Jetzt wird die Landschaft wieder etwas eintöniger, aber ich werde durch ein Stück richtig alter DDR entschädigt. Ortsdurchfahrten mit Kopfsteinpflaster und allerkleinste Strässchen machen klar, warum die MZ so lange Federwege hat und warum der Superelastik so elastisch ist. Bei Bad Bibra hat die gesamte Gegend einen Rotstich: Der Boden und die Strassen sind rotbraun - leider auf dem Bild nicht gut zu erkennen. Braunkohle?

Renaturierter Tagebau bei Grosskayna. Bin ich jetzt schon im Neunseenland, dem Ziel einer der geführten Tagestouren in Glesien? Ich weiss es nicht, aber da entsteht eine richtig klasse Landschaft.

Hier ein wunderbarer neuer See .....

..... und nur ein paar km weiter bei Leuna diese riesige Raffinerie. Früher das Herz der petrochemischen Industrie der DDR, heute in der Hand multinationaler Konzerne. Total produziert hier Benzin und Öl, das von Tanklastzügen von Aral, Shell und und und abgeholt wird.

In Bad Dürrenberg gehts auf die Autobahn, die A9, um die letzten 30 km bis Glesien schnell abzureissen. Macht wirklich keinen Spass wegen des starken LKW-Verkehrs, aber ich bin eben ruckzuck am Ziel, an der Ausfahrt Wiedemar. Nachbar Egon hat mir erzählt, dass im Industriegebiet von Wiedemar ein riesiges Lager mit Leasingautos zu sehen ist und dass dort mitten in einem Kreisverkehr ein Hotel steht. Das schau ich mir noch kurz an, bevor es auf die letzten 3 km bis Glesien geht.

In Glesien sind überall MZ-Schilder aufgestellt und so ist es kein Problem, den Schiessplatz am Ortsrand zu finden. Geschafft, bin am Ziel angekommen.

 

MZ-Treffen 2007 am Motorrad Museum Montabaur

Für diesen Samstag war richtig heisses Sommerwetter vorhergesagt. Hitze ist ja nicht so mein Ding und so bin ich recht früh morgens gestartet, um nach Montabaur zu fahren. Um 7:15 brummte der Rotax und ich rolle vom Hof. Im letzten Jahr bin ich den direkten Weg über die B49 und sogar ein Stück Autobahn gefahren, das will ich mir in diesem Jahr ersparen. Hatte mir eine schöne Route über den Lahn-Dill-Kreis und den Westerwald ausgesucht. Über Driedorf, Rennerod und Höhn will ich dann aus dem Norden nach Montabaur einlaufen. Also los, auf gehts zum MZ-Treffen am Motorrad Museum Montabaur (MMM).

Zunächst mal muss ich nach Biebertal kommen und dann über LDK irgendwie in den Westerwald. Nun muss ich sagen, dass ich mich in genau dieser Gegend sehr schlecht auskenne – eigentlich so gut wie gar nicht. Dem Navigationsgerät am Motorrad verweigere ich mich – noch. Hab also nur einen lausigen Spickzettel mit den groben Stationen in der Jackentasche. Ganz ehrlich, ich eiere ganz schön rum und so richtig voran komme ich auch nicht. Aber das Wetter ist prima, die Strassen noch ruhig und die Gegend herrlich. Und eigentlich hab ich ja Zeit.

Bis Krofdorf-Gleiberg kenne ich mich noch aus, dafür ist bis dahin Nebel angesagt und das Visier beschlägt wie verrückt. Aber ab hier wirds besser. Für diese ersten 50 km hab ich 1 Stunde gebraucht - oh Schande, das fängt ja gut an.

Irgendwo in der Biebertaler Ecke. Hier hab ich völlig die Orientierung verloren und muss die Karte zu Rate ziehen. Aha, wir müssen über Bermoll nach Oberlemp und weiter über Katzenfurt und Greifenstein. Finde jetzt sogar Spass daran, die Leute nach dem Weg zu fragen, denn das gibt meist nette Gespräche - hält aber natürlich auf.

Die imposante Burg Greifenstein. In dieser Gegend war ich definitiv noch nie, und das war ein Fehler! Eine Mittelgebirgslandschaft von unglaublicher Schönheit. Hier war ich nicht zum letzten mal.

Mittlerweile bin ich im Westerwald, ebenfalls eine für mich fremde Gegend. Hier ein Blick auf Driedorf. Jetzt will ich nach Rennerod und dann nach Höhn. Von dort über die B255 direkt bis Montabaur.

Kurz vor Rennerod noch mal ein Blick auf die Karte, direkt an diesem schönen Fachwerkhaus. Ist zu verkaufen und sieht wirklich gut aus. Nur knapp 10 km von hier haben wir uns vor fast 30 Jahren aus dem Ruhrpott das erste Haus angeschaut - in Bad Marienberg. Habens aber nicht gekauft und sind statt dessen im Vogelsberg gelandet. Sonst wäre ich heute ein Westerwälder - was auch nicht so schlecht wäre. Aber dieses Haus ist zu teuer, verrät mir der Nachbar, der natürlich auch Motorradfahrer ist. Gibt wieder ein nettes Gespräch.

Letzter Stop vor Montabaur, unter ist schon die B255 zu sehen. Sind noch knapp 20 km von hier aus, aber es ist mittlerweile auch fast 10:30. Hab für meine 150 km Route also über 3 Stunden gebraucht, ein miserabler Schnitt. Ob ich mein Navi doch mal anbauen sollte? Nix, stop, so nicht. Aber vielleicht könnte man sich etwas besser vorbereiten ......

Durch meine Blümchenpflückertour bin ich so spät in Montabaur, dass der Treffpunkt schon recht voller Maschinen ist.

Nordlicht Uwe aus Kerkrade/NL und sein Kumpel, der zwar ohne MZ (Hondafahrer), aber dennoch ein sehr netter Typ ist. Die beiden sind durch die Eifel nach Montabaur geheizt. Wehe, wenn sie losgelassen ...

Dieses Rotax-Gespann war auch im letzten Jahr hier und ich hab den durchgeschliffenen Kettenkasten damals fälschlicherweise für Verschleiss gehalten. In Wahrheit jedoch sind die Kettenschläuche bewusst entfernt und die Kettenradabdeckung oben und unten gezielt geöffnet, um nach Wasserfahrten den Sand und das Wasser ablaufen zu lassen. So kann man sich irren. Und der Herr im weissen Shirt rechts im Bild .....

.... ist in diesem Jahr mit der ES300 hier und hat die schöne rote BK zu Hause gelassen.

Hermann mit dem FUN-Gespann in Begleitung einer ES250/2 kommt nur ein paar Minuten nach mir. Hats von Neuwied natürlich auch nicht sehr weit - nur rund 25 km.

Kaum ist Hermann angekommen, ist er auch schon in die ersten technischen Diskussionen verwickelt.

Der Grüne Elefant in schwarz aus Nordfriesland von Patrick Christian. Wünschen wir ihm, dass sein Umzug bald erfolgreich abgeschlossen ist.

Es hat geklappt: Hab Eichy getroffen, der mit seiner schönen ETS gekommen ist. Aber im Gegensatz zu Schotten ist es auch keine Kunst, jemanden in Wirzenborn zu treffen.

Die beiden roten ETSse werden natürlich nebeneinander geparkt - erste Pärchenbildung des Tages.

Den Fuchsschwanz hatte dieses ETZ-Gespann bereits im letzten Jahr, aber der Plüsch-Gremlin ist neu.

Keine MZ, aber eine schöne Falcone, ehemaliges italienisches Behördenkrad. Plaudere lange mit dem Besitzer über schöne Motorradstrecken für 500er Einzylinder. Immerhin war ich vor 2 Jahren kurz davor, mir ein Falcone-Gespann anzuschaffen. Sind dann aber doch MZ-Rotaxe geworden. Aber eine Schwäche für die urigen Singles hab ich immer noch.

Die Solinger Truppe, angeführt von Andreas, dem Cheffe des MZ-Forums, läuft ein, gleich begrüsst vom Wormser Uwe. Die Solinger hatten unterwegs einen Maschinenausfall zu beklagen - aber keine MZ, sondern Connies Yamaha. Wer hätte das gedacht!

Was Connies Yamaha nicht vergönnt war, schafft Roland mit dem ES 250/1 Gespann locker: Ankommen in Montabaur.

Aber natürlich verkraften die Solinger so einen Maschinenausfall - mit 2 Gespannen und diversen Solos ist das auch kein Problem.

Sammy, TS-Jens und Jorg gehören heute zur Solinger Fraktion. Gerüchte wurden laut, dass Sammies neue Solo-MZ auch messerscharf vor einem Ausfall stand.

Gross und klein ist jetzt doch froh, die Beine wieder strecken und bewegen zu können.

Dem freundlichen TS-Fahrer gefallen die ETSse offensichtlich.

Junkmill aus MZ mit der unglaublich originalen MZ ES 250/2 mit schöner Patina.

Die kleine ETZ mit dem TS-Tank hat sich der Fahrer selbst zum 60ten Geburtstag geschenkt. Gute Idee, sowas mach ich auch, vielleicht sogar rückwirkend.

Ein wirklicher Exot: Schweizer Condor mit dem 350er Ducati Motor.

Gegen 15:00 verlasse ich das MZ-Treffen wieder. Jetzt nehme ich eine südliche Route für den Rückweg und fahre über Limburg, Weilburg und Weilmünster. Hier kenne ich mich noch weniger aus als auf der Strecke heute morgen - sofern das überhaupt möglich ist. Die Hitze ist mittlerweile echt mörderisch und nervt gewaltig, jede Ortsdurchfahrt wird zur Tortour. Ein paarmal verfahre ich mich auch, sodass auch für die Rückfahrt wieder 3 Stunden anfallen. Aber bei der Hitze vermeide ich jeden Stop und schaue zu wenig auf die Karte. Aber jetzt bin ich schon wieder im Lahn-Dill-Kreis und damit der Heimat recht nahe. Ein schöner Tag mit etlichen bekannten Gesichtern, aber leider auch ein paar verpassten Wiedersehen. Aber nächste Woche ist ja schon das offizielle Forumstreffen in Glesien, da gibts mit vielen ein Wiedersehen.

Testfahrt für die Ladekontrollleuchte am Rotax

Nachdem vor einigen Wochen im MZ-Forum die Schaltung für eine Ladekontrollleuchte für den Rotax diskutiert wurde und von Lothar ein Schaltungsvorschlag eingestellt war, hat mich der Gedanke daran nicht mehr losgelassen. Ich finde einfach, dass an jedes Motorrad auch eine Ladekontrollleuchte (LKL) gehört. Habe dann die Schaltung von Lothar genommen und mit Hilfe eines Entwicklers in der Firma auf SMD-Basis aufbauen lassen. Die Komponenten kamen in eine alte Filmdose, dann kam Giessharz hinein und schon hatten wir eine LKL. Heute nun wurden die Prototypen fertig, einen hab ich in die 500R gebaut und dann gings auf eine Testfahrt für die Ladekontrollleuchte am Rotax.

Lothars Schaltung wurde 1:1 übernommen, lediglich eine individuelle Anpassung eines Vorwiderstandes war notwendig, damit die LED bei 13,2 V auch ausgeht. Als LED wurde eine superhelle in die Filmdose eingebaut, für den Anschluss wurden 1,5 m Leitung angelötet und eingegossen. Auf dem Labortisch haben alle 7 Prototypen gut funktioniert, zwischen 13,1 und 13,2 V wird die LED dunkel. Für die Befestigung der gekürzten Filmdose haben wir eine M5 Gewindebuchse im Boden der Dose eingegossen. OK, jetzt eine LKL in die grüne 500R eingebaut, zuerst mal provisorisch. Die superhelle LED leuchtet stark und schön rot bei eingeschalteter Zündung und geht bereits bei Standgas aus. Gut, jetzt vernünftig befestigt und angeschlossen und dann direkt eine 80 km Probefahrt gemacht.

So sieht meine LKL aus: Schaltung mit SMD-Bauteilen und superheller LED in eine alte Filmdose gepackt, 1,5 m Leitung dran und das ganze mit Epoxydharz vergossen.

In die Unterseite wird eine M5 Gewindebuchse zur Befestigung eingegossen.

Bei der 500R findet sich unterhalb der Armaturen ein geeignetes Plätzchen zur Befestigung. Auf einer Gummibuchse aufgesetzt wird die LKL am Armaturenträger angeschraubt. Die beiden Kabel führe ich an meinen Sicherungskasten neben der Batterie. Angeschlossen wird das ganze an ein geschaltetes Plus, also quasi an die Klemme 15/54 nach alter deutscher Kfz-Elektrik-Bezeichnung. Mit dem verchromten Schalter davor schalte ich bei der 500R das Licht: Nach unten Standlicht, nach oben Fahrlicht.

Bei eingeschalteter Zündung leuchtet die LKL sofort mit, die superhelle LED ist nicht zu übersehen, auch nicht bei direkter Sonneneinstrahlung.

Die Sache scheint zu funktionieren: Kurz oberhalb der Leerlaufdrehzahl erlischt die LKL und zeigt damit an, dass die Batterie geladen wird. Es stehen also mindestens 13,2 V an.

Aber jetzt kommt der Haken: Bei eingeschaltetem Fahrlicht (erkennbar an der Schalterstellung) erlischt die LKL nicht mehr. Warum habe ich mit Licht keine Ladung? Stimmt etwas nicht mit meiner Lichtmaschine oder mit der Regelung? Da muss ich nochmal mit dem Multimeter ran.

Neben dem Test der LKL geniesse ich natürlich die Fahrt mit der 500R durch den abendlichen Vogelsberg. Anschliessend teste ich die LKL noch an einer Suzuki SV650, einer Yamaha XV750 und einer BMW F800. An der BMW funktioniert alles perfekt, an der XV750 stelle ich fest, dass keinerlei Ladung erfolgt und bei der SV650 muss noch ein Fahrtest folgen.

 

Kleine Vorbereitungen für Glesien

Ein freier Donnerstag, und ein paar Pflichtarbeiten sind gegen 13:00 erledigt. Das Wetter ist auch recht nett, und ich beschliesse: Erledigen wir 2 kleine Angelegenheiten.

Das Forumstreffen in GLesien rückt jetzt immer näher und dafür sind noch einige Dinge vorzubereiten. Zwei davon will ich heute erledigen und das nutzen, noch ein paar Kilometer Gespann zu fahren. Zunächst muss ich in den Ebsdorfergrund. Dort stehen meine ausgelagerten Emmen und das 2. Velorex Boot. Darin liegt die Gummimatte, die im angebauten Boot noch fehlt. Die muss ich also abholen. Und dann ist ein Druckknopf am Ärmel meiner Lieblings-Motorradjacke ausgerissen – schon seit vielen Monaten. Dass soll der Schneider Skotidas in Grünberg reparieren. Also los.

In diesem Kleintierstall in Rossdorf im Ebsdorfergrund stehen meine ausgelageten Emmen. Mein Arbeitskollege Dieter hat den grossen Hof gekauft und hat genug Platz, um etwas davon an mich zu vermieten. Schönes Anwesen, und an der Emmengarage wächst der wilde Wein.

Da stehen sie, meinen ausgelagerten Emmen. Würde zu gern die TS 250/1 angehen und aufarbeiten, aber im Moment fehlt mir jede Zeit dazu.

Neben meinen Emmen parkt noch Dieters Sachs im Stall. Kaum zu glauben, dass das nur eine 125er ist - ist es aber. Sieht aus wie eine Grosse. Jetzt noch nach Grünberg zum Schneider Skotidas. Die Schneiderin macht auf der Stelle einen neuen Druckknopf rein und damit ist meine Jacke wieder in Ordnung - prima. Macht 2 Euro.

Und nun noch 110 km durch den Vogelsberg gedüst. Sobald die Sonne durchkommt, ist es sofort ekelhaft schwül und heiss. Zum Glück kommt noch ein kurzer abkühlender Regen, dadurch wirds angenehmer. Hier ist ein Stop bei Bobenhausen II angesagt, weil vor mir ein Riesen-Trecker aus Aurich rumschraddelt, und dank ständigem Gegenverkehr ist es nix mit Überholen. Da hab ich lieber einen Blick auf den Vogelsberg.

Ein weisser Fleck: Der letzte Winkel Hessens

Aller guten Dingen sind 3, und so mache ich heute den 3. Fahrtag dieses Wochenendes voll. Ausnahmsweise nicht mit dem Gespann, sondern mit der Solo Silverstar. Gestern abend hab ich mir als Ziel Nentershausen in Nordhessen vorgenommen. Da oben kenn ich mich sehr schlecht aus, in manchen Ecken bin ich noch nie gewesen. Das wird sich heute ändern. Ein weisser Fleck: Der letzte Winkel Hessens.

Schon der Weg nach Nentershausen ist nicht ganz einfach. Will über das Antrifttal, die Schwalm, kurz den Knüll streifen und dann irgendwie ohne Bundesstrassen über Rotenburg/Fulda und Bebra hinkommen. Das gelingt auch halbwegs, aber immer wieder muss ich stoppen und die Karte zu Rate ziehen. Hinter Bebra wirds dafür zum Ausgleich landschaftlich richtig schön. Das Wetter ist so, wie ich es mag: Morgens um 8:00 reichlich kühl und bewölkt und ganz langsam wirds wärmer, die Wolken bleiben aber fast ständig present. Sehr schön, kein Schwitzen beim Fahren.

Am frühen Morgen im Antriftal: Kühle, Nebelschleier, völlig leere Strassen. Es zieht empfindlich durch Jacke und Handschuhe, so langsam ist wieder Funktionsunterwäsche angesagt.

Hotelparkplatz bei Neuenstein-Aua. Hier brauche ich erstmalig die Karte. Wie komme ich nach Rotenburg, ohne Bad Hersfeld durchfahren zu müssen und ohne die B27? Aha, kurz Richtung Homberg/Efze und dann die Ludwigsauer Kante genommen. Passt!

Bei Atzelrode an diesem Teich überprüfe ich nochmal, ob die Luftregulierschraube des Bing-Vergasers richtig eingestellt ist. Im 5. Gang gibt es nämlich einen Bereich, das fährt der Rotax gegen Gummi. Ist aber erst, seit ich den K&N Filter eingebaut habe. Allerdings ändert die Einstellung nichts daran, werde wohl noch mal mit der Leerlaufdüse experimentieren müssen. Dann weiter urch ordentliches Kurvengeschlängel. Bin wohl heute als Blümchnpflücker unterwegs, denn plötzlich überholt mich eine dicke BMW dermassen, dass ich glaube, ich parke. Hmmm....

Bebra möchte ich nicht umfahren, kenne die Stadt recht gut aus meinen AMP-Zeiten. Hatte da einige Kunden, z.B. die Deutsche Bahn. Bebra hat nach wie vor ein riesiges Schienennetz, ist wohl ein Güterumschlagbahnhof. Nicht schön, aber interessant. Dann weiter, ab hier ist Nentershausen beschildert.

Die Gegend ist mir jetzt völlig fremd, ich glaube, hier bin ich wirklich noch nie gewesen, obwohl das unwahrscheinlich ist. In Nentershausen finde ich dieses Bergbaumuseum, dass aber um diese Zeit noch geschlossen ist. Gegenüber ist ein unglaublich schönes, altes Haus, das einen seltsam verwunschenen Eindruck macht. Jetzt will ich grob über Obersuhl, Schenklengsfeld und Eiterfeld wieder in bekannte Gefilde zurück fahren.

Bei Eiterfeld stoppe ich mal wieder auf Burg Fürsteneck. Unter der beeindruckenden alten Eiche (achtet mal darauf, wie dick der Stamm ist) hab ich einen guten Blick auf die schöne Burg. Treffe dort ein Ehepaar aus Lauterbach mit einer Yamaha 1200. Mit diesem Boliden haben die beiden Reisen nach Griechenland, ins Baltikum, nach Ungarn, Jugoslawien und Rumänien unternommen. Ein Reisedampfer, aber nicht mein Fall: Viel zu schwer.

Ein Blick in den Hof von Burg Fürsteneck. Sieht nach einem Restaurant aus, aber ist wohl ein Seminarhotel und nur für Teilnehmer. Schade, hätte gern im Burghof was gefuttert. Also weiter, jetzt ins Haunetal.

Das Haunetal ist unglaublich! Ein so kleines Stückchen Gegend, und voller Serpentinen. Das sind wirklich keine normalen Kurven, sondern alpine Spitzkehren. Genuss pur! Von hier gehts ins Schlitzerland und dann via Schwalmtal nach Mücke zurück. Mittlerweile ist es 16:00, ich hab über 300 km hinter mir, ohne was zu futtern. Getrübt wurde der Tag nur durch lästige Kopfschmerzen, die nie ganz verschwunden sind. Aber beim Fahren hab ich sie oft genug vergessen.