Im Fahrerlager

August, Sommer, Hitze ….. und Motoren. Das ist meine Assoziation dazu, denn im August ist mit schöner Regelmäßigkeiit der Oldtimer Grand Prix in Schotten, mmittlerweile ein Motorrad Event der Superlative.

Freitags ist das Fahrerlager für Besucher offen und ich habe mir angewöhnt, da jedesmal einen kleinen Bummel zu machen. Und am Samstag oder Sonntag werde ich mir die Heerscharen von Besuchermotorrädern auf den Parkplätzen anschauen.

Oldtimer GP Schotten 2013

Auf nach Schootten mit zwei BritBikes. Nur Sekunden später gesellt sich noch Peter mit der Hayabusa dazu. Von hier aus werden wir das Fahrerlager erkunden.

Oldtimer GP Schotten 2013

Wir parken auf dem Gelände von Kawasaki-Dealer Dirk, wo bereits eine Ducati abgestellt ist.

Oldtimer GP Schotten 2013

Aussteller bieten Shirts, Stickers, Pins, Trödel und Ersatzteile an.

Oldtimer GP Schotten 2013

Altes Triumph-Tankemblem.

Oldtimer GP Schotten 2013

Alte Schilder.

Oldtimer GP Schotten 2013

NSU Mäxe

Oldtimer GP Schotten 2013

Englische Rudge mit stolzem Besitzer

Oldtimer GP Schotten 2013

Filigrane Kreidler Van Veen Rennmaschine

Oldtimer GP Schotten 2013

Eintöpfe: Gilera und Matchless

Oldtimer GP Schotten 2013

Renngespann auf Triumph Twin Basis

Oldtimer GP Schotten 2013

Seriennahe Honda-Rennmaschine

Oldtimer GP Schotten 2013

Traumhaft schöne Norton

Oldtimer GP Schotten 2013

Im Alltagseinsatz: BMW R51/3

Oldtimer GP Schotten 2013

Träume meiner Jugend von Kreidler und Zündapp

Oldtimer GP Schotten 2013

Warten auf die Vorstellung der Fahrer

Oldtimer GP Schotten 2013

Vespa Schaltroller

Oldtimer GP Schotten 2013

Genug für heute. Reinhard und Peter fahren nach Mücke und ich drehe noch eine 80 km Runde.

Oldtimer GP Schotten 2013

Ein traumhafter Abend

Oldtimer GP Schotten 2013

Leichte Kleidung reicht an diesem Tag.

Oldtimer GP Schotten 2013

Je später der Abend …..

Oldtimer GP Schotten 2013

….. desto schöner die Farben.

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Fünf Tage im Eichsfeld

Wappen_Landkreis_EichsfeldMeine erste Begegnung mit dem Eichsfeld ist sehr, sehr lange her und literarischer Natur: In einem grausigen Roman über den Dreißigjährigen Krieg wurde immer wieder diese Landschaft erwähnt, die unter dem Krieg böse gelitten hat. Viele Jahre später – inzwischen ist Deutschland nicht mehr zweigeteilt – lese ich ab und zu Reiseberichte aus dem Eichsfeld. Aber mit der wirklichen Begegnung muß ich bis ins Jahr 2012 warten. Bei der Befahrung diverser Kolonnenwegen, also alter Grenzpfade, geraten meine Gefährten und ich auch ins Eichsfeld – und sind von der Landschaft als auch von den Menschen hier positiv beeindruckt. Wir nehmen uns alle vor, diesen zauberhaften Microkosmos zwischen Werragebirge und Thüringer Wald noch einmal zu bereisen.

In leicht veränderter Besetzung findet unsere zweite Reise in das Eichsfeld im August 2013 statt. Meine Reisegefährten sind diesmal Suse und Reinhard und als Reisefahrzeuge haben wir nicht die Enduros, sondern drei englische Motorräder gewählt. Ob die leicht übergewichtigen dreizylindrigen Thunderbird 900 eine gute Wahl sind, wird sich schnell heraus stellen.

Die Testfahrten mit den Donnervögeln verliefen allesamt sehr ordentlich und wir sind guten Mutes, die richtige Wahl getroffen zu haben. Am Dienstag, den 6. August 2013 um 8:30 beginnt unsere Reise in das Eichsfeld mit einem letzten Vogelsberger Frühstück in Ilsdorf bei Reinhard.

Die Wetterprognosen sind leider nicht besonders gut, und wir rechnen damit, noch trocken das Eichsfeld zu erreichen, dann zwei Tage mit Starkregen und Hagel zu verbringen um die Heimfahrt dann wieder trockenen Fusses zu bewältigen. Klingt nicht toll, aber wir müssen es nehmen, wie es kommt. Und es kommt völlig anders. Doch dazu später.

Unsere Reisekonstellation mit einer jungen Lady und zwei alten Männern mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen – uns jedoch kommt das total normal vor. So what!

6. August 2013: Aufbruch und Ankunft im Eichsfeld

7. August 2013: Die drei Metropolen des Eichsfeldes

8. August 2013: Der Kyffhäuser

9. August 2013: Chaos im Harz

10. August 2013: Eichsfeld Adieu

 

Und falls jemand tatsächlich noch nicht weiß, wo sich das schöne Eichsfeld befindet: Hier ist die Karte dazu.

eichsfeld

Durch das Rheintal

Das Rheintal, Rheinhessen, Hessen, Hunsrück, Soonwald – alles Begriffe, die ich zwar kenne, aber bisher nicht so richtig zusammen bringen kann. Das soll durch eine kleine Motorradfahrt durch das Rheintal anders werden, und gleichzeitig ist diese Fahrt ein letzter Test für den Besuch im Eichsfeld in der kommenden Woche. Schließlich müssen wir doch vorab klären, ob Suse, Reinhard und ich auch fahrtechnisch harmonieren.

Heute treffen wir uns um 8:30 zum zweiten Frühstück in Ilsdorf und spätestens um 9:00 soll es losgehen – dass es dann doch 9:30 wird, hat aber nachvolllziehbare Ursachen.

Vor dem zweiten Frühstück fahre ich noch schnell in den Nieder-Ohmener Netto-Markt  und kaufe einen 7″ Tablet-PC, den es ab heute dort für 79 € gibt. Darauf wollen wir die heutige Route als Bilddatei packen und das Tablet dann unterwegs als Kartenersatz nutzen. Ist auch erst einmal ein Test.

Um 9:00 ist es noch angenehm warm, aber es soll ja heute ein höllenheisser Tag werden. Wie recht die Wetterfrösche damit haben, werden wir schon bald spüren. Aber die ersten Kilometer sind prima.

Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Rheintal beschränken sich auf einen Besuch in Rüdesheim vor vielen Jahren, wobei ich den kitschigen Weintourismus damals eher abschreckend fand – allerdings habe ich die Landschaft dabei nicht berücksichtigt.

Britbikes

Nur leicht verspätet starten wir die britischen Quarterhorses, die frisch geölt und betankt schon mit den Hufen scharren.

Britbikes

Wie angekündigt fordert der Kaffee des zweiten Frühstücks seinen Tribut durch mehrfache Pinkelpausen. Und weil wir ständig irgendwelche Flüssigkeiten nachkippen, bleiben uns diese Pausen auch den gesamten Tag erhalten. Diese erste Pause ist noch im Taunus notwendig und hier fallen auch die ersten Bekleidungsteile. Es wird wärmer!

Britbikes

Habe ich schon erwähnt, dass die Pinkelpausen-Intervalle heute recht häufig sind? Hier haben wir eine am Südrand des Taunus und gleichzeitig haben wir ein wenig den Überblick im Bereich von Schlangenbad und Bad Schwallbach verloren – aber nur ganz kurz.

rheintour

Wir sind wieder auf Kurs.

Britbikes

Endlich haben wir bei Eltville den Rhein erreicht und nehmen bereits bei Rüdesheim die Fähre, um auf der anderen Seite des Rheins weiter zu fahren. Die Überfahrten mit der Fähre, so kurz sie auch sind, bereiten mir von jeher großes Vergnügen. Ach ja: Die Strecke zwischen Eltville und Rüdesheim am Rhein entlang war schon recht nett. Nur den versprochen Mäuseturm bekomme ich dann doch nicht geboten.

Britbikes

In Rüdesheim ist quasi jeder Vorgarten ein kleiner Weinberg und die Hänge sind fest in der Hand der Weinbauern.

Britbikes

Das gesamte Rheintal ist ausgesprochen geschichtsträchtig, wovon überall Burgen, Schlösser, Klöster, Kirchen oder Mautstationen künden. Alles ist voller Fotomotive und ich komme mit dem Fotografieren nicht mehr nach.

Britbikes

Auch meine beiden Reisebegleiter erfreuen sich an der kurzen Rheinüberquerung.

Britbikes

Noch auf dem Schiff bekomme ich von Suse einen Crashkurs in Sachen Bandana – die erste Unterweisung vor etlichen Wochen hat nicht gereicht. Aber jetzt sitzt das!

Britbikes

Nun folgt eine längere Fahrt auf der anderen Rheinseite – sehr schön zu fahren und voll gepackt mit feinsten Motiven. Nur gibt es ganz wenig Orte, wo Du vernünftig anhalten kannst. Irgendwo vor St. Goar laufen wir quasi in letzter Sekunde ein Restaurant mit Rheinterassen an, dass noch eine halbe Stunde geöffnet hat.

Beim Parken der Britbikes hält ein PKW und ein Mann spricht uns wegen der drei Thunderbirds an. Er hat das gleiche Motorrad in der Garage stehen und freut sich, mal drei davon zusammen zu sehen – kommt ja auch nicht allzu oft vor. Wir sind uns einig, dass die Thunderbird „ein einwandfreies Motorrad“ ist. Nett!

Rheinterassen

Das Warten auf unsere Mahlzeit vergeht wie im Fluge mit der Betrachtung der beiden Seiten des Rheintals und mit Reinhards Erläuterungen dazu. Schön, wenn man auf einen native scout zurückgreifen kann.

Salate auf den Rheinterassen

Ohne jede Absprache wählen wir alle drei den frischen Salat und nehmen dazu reichlich Getränke zu uns. Lecker! Und ja, mittlerweile ist es nicht mehr warm, sondern glühend heiß. Die afrikanische Hitze strömt in großen Mengen ungehindert nach Deutschland, und wir kriegen sie voll ab.

Britbikes

Es geht weiter durch das Rheintal und immer schön am Wasser entlang. Normalerweise hätte ich hier im Minutentakt anhalten können, aber die Möglichkeiten dazu sind nicht gut. Das schlimmste aber ist die Tatsache, dass ich an der Loreley vorbei brettere. Unverzeihlich, und die einzige Entschuldigung ist, dass ich ein Denkmal mit einer riesigen Frauenstatue mit langem, blondem Haar erwartet habe. Dafür halte ich an diesem Fleckchen, wo es auch einiges zu sehen gibt: Eine Schiefertafel, eine Burg, …..

Britbikes

…. eine Zollstation im Rhein, Weinberge auf der anderen Rheinseite, …..

Britbikes

und karge und weinlose Hänge am Hunsrückseitigen Ufer.

Britbikes

In St. Goar besteigen wir erneut die Fähre und lassen uns wieder auf die andere Seiten schippern.

Britbikes

Auch bei dieser kurzen Fahrt kommt die Kamera nicht zur Ruhe – überall springen mich die Fotomotive an.

Britbikes

So viele Schlösser und Burgen auf engem Raum dürfte es nicht oft geben.

Kurz nach dem Verlassen der Fähre ist der Rhein ruckzuck verschwunden und wir tauchen ins Binnenland ein. Anfangs ist die Route noch durch schattige Wälder recht angenehm, aber bald fahren wir durchs offene Land und, noch schlimmer, durch endlose Ortsdurchfahrten.

Britbikes

Geleitet von einer inneren Stimme führt uns Reinhard nun zur Hollermühle, einem idyllischen Plätzchen tief im Wald und abseits der Strasse. Hier fühlen wir uns auf Anhieb wohl.

Britbikes

Traumhaft schön, versteckt und ein absoluter Geheimtip ist diese Hollermühle. Schätze, hier waren wir nicht zum letzten mal.

rheintour2

Unterwegs irgendwo im Rhein-Lahn-Kreis, einer mir fremden Gegend zwischen Rheingau, Taunus und Westerwald.

Jetzt wird die Fahrt ein wenig unerfreulich: Endlose Ortsdurchfahrten bei Höllenglut sind nicht wirklich spaßig. Den Rest gibt uns die Fahrt mitten durch Limburg , was eigentlich so nicht geplant war und von der wir uns den ganzen Tag nicht mehr erholen. Puh!

Britbikes

Bei Braunfels sehen wir zwar die Feste hoch oben über der Stadt, aber wir wissen nicht recht, wie die Route weiter verlaufen soll. Der Entschluß, dann nach Ehringshausen weiter zu fahren, ist aber nicht so übel.

Dummerweise verheddern wir uns in Ehringshausen noch einmal, bis Suse die kleine Route in Richtung Hohensolms auf der Karte entdeckt. So fahren wir dann eine wirklich schöne Strecke über Oberlemp und Bermoll nach Frankenbach. Nur sind wir aber inzwischen dermaßen platt, dass wir weder Fahrt noch Landschaft genießen können. Statt dessen eiern wir wie ausgedörrte Zombies durch die Gegend und schaffen es mit letzter Kraft in die Flensunger Eisdiele.

Hier bringen uns Stratiatella-Becher, After-Eight-Becher, diverse Kaffesorten und große Wassergläser die Lebensgeister zurück. Die Kilometer im Rheintal und auch die Anfahrt durch den Taunus waren richtig klasse. Die Rückfahrten im Dunstkreis der Moloche Gießen und Wetzlar allerdings sind nervig, und das war bisher noch bei jeder Reise in dieser Gegend so. Da müssen wir ernsthaft nach Alternativen suchen.

Ins Thüringische …

… soll die heutige Fahrt gehen. Zuerst denke ich an Kaffee und Kuchen im Restaurant der Creuzburg, dann schwenke ich um zu Mohnkuchen in einem Cafe in Ruhla und letzten Endes lasse ich mich einfach ein wenig durch die Thüringische Rhön und den Thüringer Wald treiben.

Abfahrt

7:45 ist keine rekordverdächtige Abfahrtszeit, aber eingedenk der Hitze und der Tatsache, dass es Sonntag ist, gehts noch so gerade,

Thunderbird 900

Ulrichstein, Lautertal, Lauterbach, Schlitz – die Orte rasen an mir vorbei und erst bei Michelsrombach zwingt mich die Pennälerblase zu einem ganz kurzen Stop. Immer noch bin ich überrascht, wie schnell mit die T-Bird voran bringt – und das liegt sicher nicht an der moderaten Leistung von 70 PS. Für mich stimmt einfach das Gesamtpaket. Im Hintergrund ist übrigens die gewaltige ICE-Brücke zu sehen.

Thunderbird 900

Kurz vor Hünfeld biege ich ab in das schöne Nüsttal. Aus vergangenen Fahrten habe ich den Eindruck konserviert, dass dies eine schier endlose kurvige Strecke ist, aber der Donnervogel reduziert auch das auf Normalmaß. Ich halte auf Tann zu und will dort abbiegen auf Nebenstrecken. Im Nüsttal kommen mir zwei Fahrer auf perfekt restaurierten NSU Quickly TT in rot entgegen – ein schöner Anblick. Nur zum Foto hat es nicht mehr gereicht.

Thunderbird 900

In Tann gibt es nur ein schnelles Foto auf dem Marktplatz und dann fahre ich 1 km zurück uund begebe mich auf die Nebenstrecke zu den kalten Orten mit Namen wie Kaltennordheim, Kaltensundheim, Kaltenwestheim und Kaltenlengsfeld.

Thunderbird 900

Hier befinde ich mich auf der Ostseite eines Höhenzuges, der offensichtlich eine Grenze zur Rhön bildet. Auf dieser Seite …..

Thunderbird 900

….. nur noch ganz sanftes Hügelland, während auf der anderen Seite des Berges …..

Thunderbird 900

….. die Kuppen der Rhön zu sehen sind. In dem Ort mit dem schönen Namen Rosa begegnet mir ein älterer Herr – also fast so alt wie ich – auf einem unglaublich schönen Berliner Roller. Und wieder habe ich die Kamera nicht zur Hand.

Thunderbird 900

Es geht weiter über Stadtlengsfeld und Vacha, wo ich auf die B85 abbiege, die mich durch den Thüringer Wald nach Eisenach bringen soll. Hier verläuft ein Teil des Rennsteigs und die Strecke ist, obwohl eine Bundesstrasse, wunderbar zu fahren, waldreich und unvorstellbar kurvig.

Thunderbird 900

Trotz des Sonntages und des extrem guten Wetters ist die B85 nicht sehr stark befahren und ich beschließe, nach dem Abstecher nach Eisenach die gleiche Route bis nach Marksuhl zurück zu fahren – so schön ist diese Strecke.

Thunderbird 900

Auch in Eisenach fahre ich auf den abgesperrten Marktplatz, trinke ein wenig und knabbere einen Energieriegel. Da säuselt eine dicke Goldwing heran und gesellt sich zu mir.

Thunderbird 900

Ich komme mit dem Fahrer ins Gespräch, er ist aus Fritzlar und kommt gerade vom Goldwing-Treffen iin Weimar wieder, wo sich 530 dieser Dickschiffe getroffen haben. Muss beeindruckend gewesen sein.

Thunderbird 900

Nun fahre ich wie geplant die Rennsteig-Route bis Marksuhl zurück und biege dort ab in Richtung Berka. Das ist dann wieder eine herrlich kleine Nebenstrecke mit vielen Kurven und schönen Ortsdurchfahrten wie hier. Gerade kommt eine Jawa 175 in Grün durch das Stadttor gefahren und diesmal ist die Kamera bereit. Das nächste mal aber fahre ich die Parallelstrecke von Dorndorf nach Berka, die scheint noch besser zu sein.

Thunderbird 900

Von Berka aus halte ich mich Richtung Heringen und verlasse dann auch bald das schöne Thüringen. Die großen Kalihalden in Heringen und Philipstal weisen hier schon die korrekte Richtung nach Westen.

Thunderbird 900

Schnell verlasse ich die Hauptrouten und fahre die Landesstrassen nach Schenklengsfeld und …..

Thunderbird 900

…. Eiterfeld, wo ich dann ins Haunetal abtauche. Hier bei Unterstoppel halte ich den letzten Rhönblick des Tages fest. Via Rothekirchen und Langenschwarz fahre ich weiter nach Kirchheim, um bald darauf in Richtung Knüllgebirge zu fahren.

Thunderbird 900

Allerdings betrete ich den Knüll heute nicht, sondern fahre viele Kilometer an seinem Rand entlag, was äusserst reizvoll ist. Erst bei Schrecksbach verliere ich den Knüll aus den Augen. Jetzt noch eben das Schwalmtal durchquert und dann über Ulrichstein nach Schotten, wo ich …..

Thunderbird 900

….. mit einem Besuch am Falltorhaus die heutige Tour abschliesse. Das waren immerhin 400 km und ab Mittag wurde es sehr, sehr warm. Jetzt noch einen Kaffee, ein Stück Apfelkuchen und ein paar Gespräche, das ist ein prima Tagesabschluß.

Falltorhaus

Zwei schicke Mäxe von NSU – und das hat nichts mit der rechten Gruppierung gleichen Namens zu tun.

Falltorhaus

An dieser Harley hier stimmt einfach alles.

Falltorhaus

Yes Sir, we have no bananas. Hab keine Ahnung, was die Bananenkiste auf der BMW soll. Vielleicht ein Topcase?

Falltorhaus

Eine unglaublich schöne CB750 fährt vor und ich komme mit dem Besitzer ins Gespräch. Hatte schliesslich in den 80ern genau dieses Motorrad, sogar im gleichen rot. Hätte ich das gute Stück nur behalten.


Jetzt kommt noch Peter aus Ilsdorf mit seiner Hayabusa vorgefahren und wir beide begleiten die Abfahrt der Honda mit fachkundigen und philosophischen Bemerkungen. Anschließend taucht noch Arbeitskollege Jens auf der Yamaha-Enduro auf und so komme ich zu genügend Smalltalk.

Falltorhaus

Kurz vor meiner Abfahrt taucht noch diese klassische BSA auf, die ich doch tatsächlich zuerst für eine Kawasaki W1 halte. Jetzt aber auf nach Hause, die letzten 20 km sind nur noch ein Klacks.

Ein Gebirge ist nicht genug

Das Laufen klappt wieder – jetzt, wo der Nagel gefallen ist. Dann spricht auch nichts mehr dagegen, die regelmäßigen Spaziergänge mit Yellow wieder aufzunehmen. Danach werde ich mit der Thunderbird in Richtung Kellerwald düsen – mehr als diesen groben Plan habe ich nicht. Werde wohl heute allein unterwegs sein: Reinhards Fuß zickt rum und Hubert feiert seinen eigenen Abschied. Das gibt dann mal wieder eine poor lonesome rider Tour.

Yellow

Meinen Kumpel Yellow hole ich heute sehr früh ab – da ist es noch richtig kühl und Yellow ist dabei wesentlich lebendiger als in der mittäglichen Gluthitze. So können wir unseren Gang etwas weiter ausdehnen.

Yellow

Schwierigste Übungen werden mit Bravour erledigt.

Yellow

Auch eine urbane Einlage darf nicht fehlen.

Vespa

Auf der Rückfahrt fahre ich die kleine Vespa noch mal richtig warm – 25 km reichen dafür. Und dann schnapp ich mir die Thunderbird, prüfe Öl, schmiere die Kette und auf gehts. Es ist jetzt 10:00 und immer noch angenehm kühl.

Thunderbird 900

Mein erster Halt ist unfreiwillig. In Kirtorf muß ich tanken und starre dabei in eine leere Geldbörse. Aber der Automat hilft.

Thunderbird 900

Nach knapp 60 km bin ich dann im Kellerwald, wo mich der alte Fernsehturm auf dem Hohen Lohr begrüßt. Hier ist beinahe schlagartig der Verkehr verschwunden – ich bin fast allein auf der Strasse.

Thunderbird 900

Der 5-fach Zoom der kleinen Lumix holt das Hohe Lohr ganz nah heran.

Thunderbird 900

In Battenhausen bin ich der zweithöchsten Erhebung des Kellerwaldes ganz nah. Ich weiß, dass von hier aus ein Aufstieg auf den Gipfel möglich ist – aber das werde ich nur mit der Enduro testen, wenn sie denn jemals wieder läuft.

Thunderbird 900

Bei Haddenberg komme ich dem höchsten Berg des Kellerwaldes nahe, dem Wüstegarten. Den Weg dahinauf habe ich aber noch nicht entdeckt.

Wüstegarten

Hier nahe Haddenberg gibt es einen äußerst interessanten Wanderweg mit vielen Naturschönheiten und etlichen keltischen Funden.

Die Thunderbird trägt mich heute wieder wie der Wind und unglaublich schnell habe ich den Kellerwald durchfahren. Das war mein erstes Mittelgebirge für heute.

Thunderbird 900

Ich verlasse den Kellerwald in Richtung Bergfreiheit, das als das Schneewittchendorf gilt. Von dort aus nehme ich die kleine Strasse nach Oberurff. Hier schlängelt sich der Bach, die Urff, entlang der Strasse, es gibt immer wieder Teiche und kleine Seen und die Fahrt geht mitten durch den dunklen Tann – traumhaft.

Urff

Die Urff begleitet mich fast 5 km weit.

Thunderbird 900

Auf dieser Strecke und auch während der kleinen Pause passiere ich nicht ein einziges Fahrzeug – nicht mal Radfahrer sind hier unterwegs.

Ich lasse die Löwensteiner Berge rechts liegen und mache mich auf den Weg nach Neuental, denn in Bischhausen möchte ich nach langer Pause mal wieder beim Honda-Händler Völker reinschauen.

Thunderbird 900

Aber was muss ich in Bischhausen sehen: Die Motorräder sind aus dem Schaufenster verschwunden, und statt dessen …..

Keeway

… werden jetzt hier chinesische Keeway-Roller verkauft. Ich erfahre, dass Völker aufgehört hat und so hat sich ein Rollerverkäufer hier nieder gelassen. Es werden aber auch Honda-Motorräder gewartet.

Thunderbird 900

Über die Frielendorfer Gegend schwenke ich nun auf das Knüllgebirge zu. Die Gegend hier habe ich eigentlich als etwas öde in Erinnerung, aber heute finde ich es ganz reizvoll. Zwar keine Berge, aber viele Kurven und recht gute Strassen. Und die Thunderbird bringt mich blitzschnell hier durch und schon ….

Thunderbird 900

….. bin ich am Rande des Knülls.

Thunderbird 900

Im Knüll selbst plane ich heute nichts und so lasse ich die Knülljause und den Eisenberg links liegen, durcheile die Gemeinden Knüllwald und Ludwigsau und bin ruckzuck …..

Thunderbird 900

….. in Rothenburg/Fulda. Mit dem Knüll habe ich dann das zweite Gebirge für heute durchfahren.

Rothenburg

In Rothenburg parke ich auf dem alten Marktplatz, schaue mir die Altstadt ein wenig an und norde mich mithilfe der Karte neu ein.

Thunderbird 900

Über Wüstefeld halte ich mich dann weitläufig wieder in Richtung Knüll, streife aber mit dem Hessischen Waldland das dritte Gebirge für heute. Weit ausserhalb jeder menschlichen Ansiedlung stoße ich auf einen großen Solarpark.

Thunderbird 900

Zwischen Hessischem Waldland und Knüllgebirge zirkele ich dann durch die Gegend um Homberg/Efze. Einem Hinweisschild auf den Ort Wallenstein folge ich, denn hier muss es auch die Burgruine Wallenstein geben. Natürlich werde ich fündig.

Burg Wallenstein

Hier ist sie: Burg Wallenstein im 5-fach Zoom der Lumix. Den Aufstieg dahin lasse ich aber mit der schwergewichtigen Britin lieber sein.

Thunderbird 900

Homberg/Efze umfahre ich lieber und komme über Nebenstrecken in das Umland von Borken. In einem der Borkener Vororte – ich glaube, es war Lendorf – sehe ich diesen gewaltigen Gutshof, der überhaupt nicht genutzt wird – ausser für die Solarmodule auf dem Dach. Welch ein Frevel!

Thunderbird 900

Im Borkener Industriegebiet in der Nähe des alten Kraftwerks habe ich schön öfter diesen Kawasaki-Händler gesehen, aber nie angefahren. Heute jedoch tue ich es und sehe, dass hier neben Kawa auch Moto Guzzi vertrieben wird.

Thunderbird 900

Und so komme ich zu meinem ersten direkten Kontakt zu den unglaublich schönen Retro-Guzzis der V7-Familie: Racer, Special und Stone. Von beinahe überirdischer Schönheit ist diese Racer hier.

Thunderbird 900

Von Borken aus nehme ich zum zweiten mal an diesem Tag Richtung auf Frielendorf und von dort aus nach Ober- und Niedergrenzebach. Diesen allten Turm habe ich vor ein paar Jahren schon einmal besucht und weils so schön war, raste ich erneut hier.

Der Spieß

Ich frische meine Kenntnisse über den Spieß auf …..

Thunderbird 900

….. und kehre dann zurück zu meinem treuen Roß. Jetzt gilt es, die letzten 50 km unter die Heidenau-Reifen zu nehmen. Ach ja, Heidenau Reifen: Heute komme ich mit den K65 noch besser klar und als letzter Kritikpunkt ist nur eine leichte Unwucht bei etwa 110 km/h geblieben.

Thunderbird 900

Der allerletzte Stop des heutigen Tages ist dann an der Schutzhütte im Kirtorfer Wald.

Thunderbird 900

Mittlerweile ist es 17:30, ich bin etwa 350 Kilometer gefahren und habe dabei drei Mittelgebirge durchfahren. Die Thunderbird hat erneut sehr viel Vergnügen bereitet und es war ein rundum schöner Motorradtag. Und morgen könnte ich mir Thüringen als Ziel vorstellen.