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Und schon ist der Mini-Urlaub wieder vorbei! Fünf Tage sind aber auch wirklich nichts und es wäre viel besser gewesen, hier bis zum Montag zu bleiben. Aber das geht jetzt natürlich nicht mehr und außerdem muss Suse ja schon wieder an die Arbeit. Genießen wir also noch so gut es geht die Rückreise und freuen wir uns auf die nächste Motorradreise, die uns in die Vogesen, nach Niederösterreich oder in die Grafschaft Kent führen soll.
Zum letzten mal genießen wir Clärchens legendäres Frühstück…….
….. packen die letzten Gepäckstücke auf unsere Engländerinnen und sagen Clärchen Bye-Bye. Und dann haben wir wieder den Asphalt der Strasse unter den Reifen.
Die Rückfahrt nehmen wir über Geismar und Faulungen mit grober Richtung Mühlhausen. Hier sind wir bisher noch gar nicht gewesen, was durchaus ein Fehler war, denn die Gegend ist traumhaft schön.
Eine Landschaft zum Verlieben: Green, green gras of home.
Wir lassen Mühlhausen links liegen und biegen ab in Richtung des Naturparks Hainich und des Thüringer Waldes. Dabei passieren wir den Nationalpark Thiemsburg im Hainich, wo es wieder freilebende Wildkatzen gibt. Für einen längeren Aufenthalt fehlt uns leider die Muße.
Weiter geht es über den Hörselberg, Walthershausen und Tabarz. Bisher hat unser heutiger Scout Suse uns perfekt durch den Thüringer Wald geführt.
Bis Schmalkalden fahren wir direkt durch den Thüringer Wald mit seinen dichten Wäldern, starken Steigungen und endlosen Kurven – eine wunderbare Fahrt.
In Schmalkalden wollen wir in der Innenstadt eine Kaffeepause einlegen, aber das misslingt. Suse ist stark genervt durch das kniffelige Stadtgewusel und hat große Schwierigkeiten, aus dem Baustellen- und Schildermoloch wieder heraus zu kommen. Gerade ich habe dafür grösstes Verständnis, denn ich weiß, wie gerade ostdeutsche Städte es schaffen, den fremden Kraftfahrer durch ihre baulichen Maßnahmen komplett zu verwirren. So ist es mir vor längerer Zeit in Bad Langensalza ergangen – aber immerhin habe ich dadurch ein Stückchen des Hainich kennen gelernt.
Nach der Schmalkalden-Nerverei improvisieren wir ein wenig und halten auf Dermbach zu. Jetzt kenne ich mich auch schon wieder ein wenig aus und kann übernehmen.
Nur wenige Kilometer vor Dermbach wird es plötzlich dunkel und wir fahren direkt auf eine schwarze Wolke zu. Und wahrhaftig erwischt uns jetzt und hier der einzige Regenschauer des gesamten Urlaubs. Er dauert nur 10 Minuten und bis wir eine geeignete Stelle zum Umziehen finden, ist der Spuk schon wieder vorbei. Die durchnässte Jeans von Suse wird nach kurzer Fahrt schon wieder trocken sein.
Aufgrund der ausgefallenen Kaffeepause in Schmalkalden macht sich bei uns langsam beißender Hunger breit. Deshalb wird in Dermbach die erst-mögliche Gastronomie angefahren, und das ist die „Klause“ direkt an der Hauptstrasse.
So unscheinbar die Klause von außen wirkt, umso angenehmer ist es innen und umso besser das Essen – und das ist schließlich das Wichtigste. Während unseres Aufenthaltes hier fahren draußen gewaltige Mengen von Motorrädern vorbei – ungewöhnliche viele. Irgend etwas muß in der Region los sein.
Die ungeduldige Suse muß sich ein wenig in Geduld üben und wird dabei durch weise Wandsprüche unterstützt. Nach einem leichten und sehr gutem Essen machen wir uns wieder auf den Weg, um die letzten 100 km abzureissen.
Während wir uns wieder startklar machen, rauschen auf der Main Street immer noch jede Menge Motorräder vorbei. Was ist hier los?
In der Nähe von Dermbach liegt die Dermbach-Hütte, die einen vorzüglichen Blick in Rhön und Thüringer Wald bietet. Hier fand ein paar Jahre lang einmal im Monat an einem Sonntag Morgen ein Ostbocktreffen, initiiert von Paul, statt. Und hier fällt es mir wie Schuppen von den Augen: An diesem Wochenende findet in Oechsen bei Geisa ein Motorradtreffen mit Live-Musik und vielen Attraktionen statt. Das erklärt die Menge an Motorrädern. Wir fahren ganz nah, nur 1 km entfernt, an Oechsen vorbei. Später zuhause erfahren wir, dass Nachbar Peter sowie Hubert und Diana das Event besucht haben. Hätten wir vielleicht doch mal kurz reinschauen sollen.
Geisa, Nüsttal, Hünfeld, Schlitz, Lauterbach, Schwalmtal, Feldatal – und schon sind wir wieder im heimischen Vogelsberg – der kleine Urlaub ist jetzt endgültig vorbei. Das Eichsfeld habe ich persönlich jetzt noch mehr schätzen gelernt und der nächste Besuch im Herbst ist bereits angedacht. Unsere drei leicht übergewichtigen Engländerinnen haben sich prima geschlagen und auch auf den kleinen und teils rustikalen Strassen des Eichsfeldes eine gute Figur gemacht.
Mein Resume: Eichsfeld – ich komme wieder.
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