Das Horex-Treffen in Burgholzhausen

Mecki und Dominik haben abgesagt, aber ich werde hinfahren! Das Wetter soll am Sonntag auch besser werden und ich werde die Fahrt durch die Wetterau in Kauf nehmen, ich werde früh aufstehen und ich werde es besuchen:  Das Horex-Treffen in Burgholzhausen.

Jedes Jahr das gleiche: Für die Fahrt nach Burgholzhausen suche ich eine schöne Route durch die Wetterau – und finde nichts. So auch dieses Jahr. Also nehme ich wie meistens die Strecke über Hungen, Wölfersheim und Friedberg. Ist eine Bundesstrasse, zwar mit wenig Verkehr am frühen Sonntag morgen, aber ansonsten an Langeweile kaum zu überbieten. Und es soll sich noch zeigen, dass das dieses Jahr die schlechteste Wahl war. Aber dazu später.
Richtig früh los komme ich auch nicht, erst um 8:00 bin ich soweit. Im Vogelsberg ist es um diese Zeit klar und verdammt kühl – also eigentlich eher kalt. Die Thermounterhose und das Futter in der AJS-Jacke sind äusserst sinnvoll.

Nach dem klaren und kühlen Vogelsberg komme ich in die ebenso kalte, aber stark nebelige Wetterau. Schlechte Sicht, der Helm beschlägt, aber ich sehe die langweilige Gegend um die Bundesstrasse herum nicht. Bis Friedberg komme ich sehr flott voran.

Aber dann ist hörts auf! Riesenbaustellen mit Umleitungen in und um Friedberg. Folge zunächst den Umleitungsschildern, aber irgendwann verliere ich in den geschachtelten Umleitungen die Übersicht und lande plötzlich im Kurviertel von Bad Nauheim. Dann geht auch noch der Motor aus! Sprit kanns nicht sein, habe doch erst 95 km gefahren. Aber es ist der Sprit: Tank leer. Bin zum Glück direkt an einer Tanke und es passen fast 10 l hinein. Dann frage ich einen Mittanker nach dem Weg und der erklärts mir sehr gut. Und dann erzählt er mir noch, dass in den nächsten Tagen neue Modellbahn-Anhänger auf den Markt kommen: Mit MZ-Zeichen! Also Nachbauten von MZ-Transporten. Interessante Querverbindungen gibt es manchmal.

Nach dem Tanken läuft der Rotax wieder einwandfrei! Da muss also was mit meinem elektronischen Tacho von Nova-MMB nicht stimmen. Werde ich zuhause überprüfen. Jedenfalls bin ich wieder auf der richtigen Route nach Burgholzhausen und halte nur noch einmal unterwegs an einer der typischen Wetterauer Obstwiesen an.

Da ich von der "falschen" Seite nach Burgholzhausen hinein komme, finde ich den Ort des Treffens nicht gleich. Aber dann erkenne ich alles wieder und bin jetzt am Ort des Geschehens. Hmmh, ist nicht viel los, obwohl es schon halb elf ist. Habe durch mein Umherirren viel Zeit verloren.

Ein lokaler Enfieldhändler stellt drei seiner Maschinen aus, darunter ein sehr schickes Gespann.

Der Herr im roten Shirt spricht mich an, ob ich eine Original-Reparaturanleitung für den Rotax brauche. Er hat früher eine 500er MZ gegfahren und die Anleitung liegt noch herum. Wir tauschen Telefonnummern aus. Derweil betrachte ich die silberne Enfield - würde gut zu meinen Silverstars passen.

Auf dem Platz und auch im Gemeinschaftszelt ist auffällig wenig los. Das schlechte Wetter des bisherigen Wochenendes dürfte daran schuld sein.

Auch heute noch ein wunderbarer Cafe Racer ist diese umgebaute Imperator mit interessanten Details.

Hochschulterfelgen, Doppelduplexbremse - könnte Borriani sein.

Sehr hübsch auch das kleine Abziehbild auf der Halbschalenverkleidung.

Vorkriegs-Horex in unglaublich schönem Zustand.

Faszinierende Mechanik mit Hurth-Getriebe, Magnetzünder, offenem Vergasertrichter und den vielen Ölleitungen.

Auch der Campingplatz wirkt seltsam leer. Und die wenigen Besucher packen um diese Zeit natürlich schon wieder.

Diesen Herrn aus Schwaben dürfte Mecki gut kennen. Seine 400er Regina, von denen er 3 Stück hat, ist startklar und in wenigen Minuten gehts zurück ins Schwabenland.

Ready to go! Ach ja: Der Horexfahrer berichtet von seiner Ankunft am Freitag, als ein gewaltiger Sturm mit Regen losbrach und beinahe das grosse Zelt weggerissen hätte. Mit dem Wetter hatten die Horexianer diesmal wirklich kein Glück.

Zwei Mitglieder aus dem W650-Forum: Martin aus dem Ebsdorfergrund und The Green Machine aus Giessen. Martin berichtet, dass er 4 MZ-Motoren zu machen hätte - ein Fall für den Schamanen. Werde den Kontakt herstellen.

Nochmal zurück zu den Enfields und dabei ein Blick über die schöne Vorderfront von Maschine und dem Indy-Seitenwagen. Der Name sagts: Das Boot ist ebenfalls aus Indien.

Und ordentlich zusammen gebaut wurde das ganze von Gespannbau-Bülter im Taunus. Schätze, der sehr leichte und etwas windig wirkende Indy wurde von Vitus ganz gut verstärkt.

Wenn auch nur wenige Besucher gekommen sind, so sind doch einige besonders interessante Maschinen dabei, diese Einzylinder-AJS etwa.

Hier hat jemand offensichtlich einen Jugendtraum realisiert: Die kleine 125er Honda ist zum Cafe Racer par excelance geworden. Schönes Projekt!

Nach einem letzten Blick auf die Besucherreihen verlasse ich das Treffen wieder. Trotz lausiger Anfahrt und weniger Besuchern als sonst fand ichs ganz nett. Und ob ihrs glaubt oder nicht: Jetzt nehme ich tatsächlich die nächste Autobahnauffahrt Friedrichsdorf und treibe den Rotax bis Butzbach über die Autobahn. Seit ich den Entlüftungsschlauch aus dem Luftfilter entfernt habe, läuft der Motor bei höheren Drehzahlen wirklich besser. Aber dafür spinnt jetzt der Tacho immer mehr: 160 km/h bei 5500 Umdrehungen im Fünften ist völliger Blödsinn.

Obwohl ich heute ein wenig Gefallen an der Autobahn finde, bin ich ab Butzbach wieder auf den Landstrassen unterwegs. Kurze Rast am Gut Hofgüll, dann weiter nach Mücke. Ist noch ein halbes Stündchen von hier. Und weil es noch so früh ist, werde ich einen (fast) fliegenden Wechsel machen, mir die TS250/1 schnappen und auf die Schlepper- und Oldtimerausstellung nach Dannenrod fahren. Doch dazu mehr unter Kathy's Blog.

 

Das MZ-Markentreffen 2009 am Motorrad-Museum Wirzenborn

Mittlerweile ein Muss für mich und seit ich davon weiss, habe ich noch keins verpasst. Wovon ich hier rede? Klare Sache, ich meine  das MZ-Markentreffen am Motorrad-Museum Wirzenborn.

Zusammen mit Egon wollte ich am Samstag morgen nach Montabaur zum MZ-Markentreffen fahren, und Jürgen wollte mit seiner FUN dann mittags nachkommen. Aber dann muss Jürgen auf eine Fortbildung und Egon reisst sich beim Reparieren von Jürgens ES150 den Zehennagel radikal ab. Also muss ich alleine fahren, und etwas eher weg muss ich auch noch aus Montabaur. Sonst hätte ich Egon in den Seitenwagen gepackt. Aber so schnapp ich mir die Solo-Silverstar und beginne um 7:00 die Fahrt in den Westerwald. Ich nehme die Route über Gladenbach, Herborn und Rennerod, also die B255. Ist zwar eigentlich nicht die ideale Strecke für mich, aber ein guter Kompromiss zwischen flott ankommen und schöner Strecke. Naja, doch eher eine Ankomm-Strecke …..

Fahre nonstop bis Herborn und erst da muss ein Päuschen sein. Es ist verdammt kalt um diese Zeit und ich fröstele auch durch die gefütterte Jacke. Und gerade, als ich anhalte, kommt auch noch ein Regenschauer runter - aber nur für ein Viertelstündchen. Also keine langen Pausen und weiter.

Der Regen hört bald auf, aber im Westerwald wird es jetzt richtig kalt - deutlich unter 10 Grad. Bin eindeutig zu dünn angezogen. Spüre, wie durch die Kälte die Konzentration ein wenig nachlässt. Aber OK, von hier bei Ailertchen, sind es nur noch rund 40 km bis Montabaur.

Schnell durch Montabaur hindurch und dann die restlichen 5 km nach Wirzenborn im Gelbachtal. Das Restaurant mit Museum wirkt noch merkwürdig ruhig - aber klar: ich bin zu früh, es ist jetzt gerade mal 9:15. Und die Veranstaltung beginnt um 10:00.

Tatsache: Noch kein Besucher da ausser mir. Die BMW R75/5 im Hintergrund gehört dem Wirt der "Wirzenborner Liesl".

Wenn noch niemand da ist, schaue ich mir ein wenig die Umgebung des Museums an. Etwas weiter, an der Kapelle, beginnt ein Wanderweg ins Gelbachtal.

Interessanter Wanderweg, dem ich jetzt ein paar Meter folge. Aber nicht zu weit, denn es geht gut bergauf. Da beginne ich in den Motorradklamotten schnell zu schwitzen. Aber zumindest fröstele ich jetzt nicht mehr. Also zurück zum Museum und erst mal 2 grosse heisse Beche Kaffee verputzt.

Und da kommt auch schon ein Besucher: Höre den Rotax mit Egu-Auspuff schon von weitem heranbollern. Ah ja, das Gespann aus Neuwied kenn ich, den Fahrer auch und wir plaudern recht intensiv über Rotax-Gespanne.

Und auch diesen Herrn mit dem wunderschönen BK-Gespann treffe ich jedes Jahr an diesem Ort. Gleichzeitig erscheint ein TS-Gespann (wieder aus Neuwied), dass mit vielen kleinen Besonderheiten aufwartet.

Die BK 350 mit dem 2-Takt-Boxer hat mir schon immer gefallen und diese hier im schmucken weinrot sagt mir besonders zu.

Herrliche Antriebseinheit. Ich denke aber, dass das BK-Konzept für mich eine Nummer zu komplex ist.

Zum ersten mal sehe ich eine 175er CZ in Wirzenborn - natürlich auch aus Neuwied. Mit Willi, dem Besitzer, rede ich längere Zeit und erfahre, dass er noch Fragmente einer 125er CZ hat. Das könnte doch eine gute Basis für ein Geschenk für Bruder Jürgen sein. Wir werden handelseinig!

Fast schlagartig ist der Platz dann gegen 11:00 richtig voll. Das Wetter ist auch besser geworden, die Sonne kommt hervor und wärmt sogar ein wenig. Im Hintergrund der rot-weiss-karierte Egon, der mit dem FIAT angereist ist.

Schöne ES 250/1 als Solomaschine. Der Fahrer ist ein älterer Herr (also noch älter als ich) und bewegt die MZ wie einst im Mai.

Zusammen mit der ES ist diese Horex Regina eingelaufen. Der Motor hat einen Wahnsinnsklang - bollert fast wie eine völlig ungedämpfte Junak.

Drei rote MZ - aber keine Farbe ist wie die andere.

Frosch mit seiner originalen und unrestaurierten ES250.

Mit dem roten Klaus diskutiere ich über das Schieberuckeln und mögliche Ursachen. Seine Theorie ist, dass es vornehmlich über einen ausgeklapperten oder riefigen Gasschieber kommt. Klingt plausibel.

Warum er der rote Klaus genannt wird, kann man sich leicht vorstellen.

Die gute alte Vorkriegs-BMW R42 wird für die Ausfahrt um 14:00 vorbereitet. Aber da ist nicht viel vorzubereiten: Der SV-Boxer springt anstandslos an und läuft wunderbar ruhig und leise - und das quasi ohne Schalldämpfer.

Die Wirtsleute haben das berühmte Wirzenborner-Büfet freigegeben. Schon das ist Grund genug, hier anzureisen. Sieh an, jetzt sind auch Sammy und Hermann angekommen und haben doch tatsächlich Richard aus Bremen mitgebracht. Hermann ist doch wahrhaftig einfach so mit der Rotax liegen geblieben. Scheinbar ohne Grund, denn kurz danach springt der Motor wieder an. Mhhhm .....

Das kommt nicht allzu oft vor: Gleich 2 BK-Gespanne. Diese schwarze BK ist ebenfalls wunderschön restauriert, allerdings klingt die Maschine völlig anders als die weinrote. Sind vielleicht Nachbau-Schalldämpfer angebaut?

Hermanns rote Zora hat schon deutlich bessere Tage gesehen: Vorderrad-Schutzblech passt nicht mehr über den 120/80er Reifen, der Motor ölt leicht und geputzt wurde sie auch schon länger nicht. Und mir hält der Bursche meine leicht angeschmuddelte Silverstar vor!!!

Sogar ein paar Öltropfen finden sich unter dem Motor ein. Eindeutig: Die rote Zora braucht mal ein Wochenende in der Werkstatt.

Sammy ist mit der "mökerschen ETZ" im TS-Look gekommen.

Ein Motorradklassiker wie aus dem Bilderbuch: DKW RT175/2.

Und noch eine Rotax aus Neuwied. Jott-Punkt ist aber mittlerweile bekannt und im MZ500-Forum aktiv. Hat übrigens auch noch eine BK350.

Auch so kann ein Rotax-Motor aussehen! Interessant der VA-Krümmer, der mittels Distanzstücken etwas nach vorn verlegt wurde, um Platz um die Rahmenrohre und die SW-Anschlüsse zu schaffen.

Schweren Schrittes stapfen die beiden Rotaxtreiber bergan.

Die Ausfahrt beginnt und die nette alte Dame fährt mit grossen Vergnügen im ETZ-Gespann mit.

Der Fahrer der kleinen 100er Adler kommt in stilgerechter Bekleidung. Hier passt alles, bis auf die Jeans.

Hermann beschliesst eine kleine private Ausfahrt durchs schöne Gelbachtal und SvenB wird sich anschliessen.

Aber Sven wird nicht seine BMW nehmen, sondern die "Mökersche" von Sammy. Das passt besser zu den beiden Rotax-Gespannen. Ich muss jetzt auch wieder los in Richtung Heimat.

Noch ein letzter kleiner Smalltalk und dann heissts Bye bye sagen. Aber womöglich sehe ich einige der MZler bereits beim Vogelsberger Gespanntreffen in Windhausen wieder. Schön wär's. Aber jetzt los!

Unglaublich: Bis in den Ebsdorfergrund fahre ich von Montabaur aus nonstop durch. Habe keinen so richtig guten Tag und will einfach nur die Strecke hinter mich bringen. Aber ein wenig Fahrspass kommt trotzdem auf, zumindest im Kurvengeschlägenl zwischen Herborn und Gladenbach.

Etwas wärmer ist auf auf der Rückfahrt auch, aber das Wetter wechselt häufig zwischen Sonne und kurzen Schauern. Und es ist gewaltig stürmisch, besonders im Westerwald. Noch knapp 20 km, und ich habe es geschafft!

 

 

Sommertreffen des MZ-Forums in Heiligenstadt

Endlich, es ist so weit: Heute wird gestartet, alles ist vorbereitet, das Silverstar-Gespann gecheckt, die Kette noch mal gefettet – alles klar also. Fränkische Schweiz, ich komme, und zwar zum  Sommertreffen des MZ-Forums nach Heiligenstadt.

Nachdem bei mir schon das Forumstreffen in Sosa 2009 ausfallen musste, habe ich alles, wirklich alles, daran gesetzt, das Sommertreffen in Heiligenstadt in der fränkischen Schweiz zu besuchen. Nachbar Egon hat dann nach mehrfachem Hin und Her doch abgesagt, sonst fuhr auch niemand aus der näheren Umgebung, und so lief alles auf eine einsame Anreise hinaus.

Die erste Planung sah noch so aus, dass ich am Mittwoch Mittag fahren wollte, aber da war die Hitze derart mörderisch, dass ich umdisponierte. Also am Donnerstag los, am besten um 4:00 Morgens, um dann in der Hitze bereits am Ziel zu sein. Die Messlatte hing also hoch, aber ein ganz klein wenig anders ist es dann doch wieder gekommen. Meine Planungen werden immer dubioser!

Aber lest selbst:

Anreise und der erste Tag: Der Donnerstag

Der Platz füllt sich: Der Freitag

Der Höhepunkt des Treffens:Der Samstag

Und schon wieder vorbei: Der Sonntag und die Abreise

Erwischt: Fotografiert von Dritten

Und dann noch etwas ganz Besonderes: Ein Geschenk aus Franken.

Oldtimer Grand Prix 2009 in Schotten

Schraubertreffen hin oder her und egal, ob ich eigentlich weiter an Kathy schrauben müsste: An diesem Wochenende muss ich mich mindestens für 4-5 Stunden ausklinken, denn es ist mal wieder so weit – es geht zum  Oldtimer Grand Prix in Schotten.

Nach Tagen des Schraubens und insbesondere nach dem stundenlangen Schwabelgefriemel ist auch Hermann reif für eine kleine Pause und so schliesst sich der Schamane meiner Fahrt nach Schotten an. Ich nehme die Solo-Silverstar und führe Hermann über Altenhain und Götzen nach Schotten und zeige ihm ein wenig von den herrlichen Strassen im Vogelsberg. Ich glaube, nach dem Besuch in Schotten gehts uns beiden besser.

Angekommen in Schotten suchen wir für unsere Rotaxe ein freies Plätzchen auf dem gewaltigen Motorradparkplatz. Es ist jetzt Mittags und unglaublich heiss - wie fast jedes Jahr in Schotten. Und ich weiss natürlich, dass es dort nur sehr wenige schattige Plätzchen gibt, Wir werden also die nächsten Stunden stark transpirieren und das beginnt genau jetzt.

Das Rennen interessiert uns beide eigentlich nicht, die Motorräder der Besucher dafür umso mehr. Als erste gerät mir diese Moto Guzzi Nuevo Falcone vor die Linse.

 

Yamahas Rüttelplatte, die klassische XS 650. Scheinen mir jedes Jahr mehr Maschinen dieses Typs in Schotten zu sein. So gut erhalten wie diese ist aber kaum ein Exemplar. Könnte gerade aus dem Showroom geschoben sein.

Viel schöner kann ein Motorrad-Motor kaum sein. Die Briten hatten und haben heute wieder einfach ein besonderes Gefühl für Stil - so wie auch die Italiener.

Interessanter Seitenwagen an der Moto Guzzi. Habe das Gefühl, dieses Boot irgendwoher zu kennen, aber woher?

BMW K1200 Gespanne als eineiige Zwillinge. Interessante und gute Maschinen, wenngleich optisch nicht ganz mein Fall.

Zum ersten mal sehe ich live eine Voxan V2 - ein Motorrad von besonderer Schönheit. Äusserst bedauerlich, dass aus diesem wunderbaren Konzept nichts geworden ist - zumindest wirtschaftlich nicht.

Alles an der Voxan wirkt edel und wertig. Eines der schönsten neuzeitlichen Motorräder, die ich je gesehen habe.

Nochmal der japanische Klassiker XS650 - in schwarz-gold ausgesprochen ansehnlich.

Moto Guzzi schafft es immer wieder, besondere und faszinierende Motorräder auf den Markt zu bringen.

Enfield India Doublette aus Wuppertal.

NSU Max mit Steib S250 - kann garnicht oft genug betonen, wie sehr ich die Mäxe mag.

Wenn schon ein Scrambler, dann so eine 450er Ducati Desmo.

Das ist Arno Deukers MZ-TS-Gespann mit Dieselantrieb. Mit diesem Gespann wird Arno zu einer Konferenz nach Agadir fahren und alles an dieser Fahrt wird einen alternativen und ökologischen Aspekt haben. Ein tolles Projekt!

Moto Guzzi Gespann mit handgeschaltetem Getriebe und ultrabreitem Seitenwagen.

AJS, Triumph und MZ - unterschiedliche Maschinen, von denen jede ihren besoderen Reiz hat.

Dieses rot-silberne Rotax-Gespann aus Neuwied sehe ich schon seit ein paar Jahren in Schotten.

Und noch ein Rotax-Gespann aus Neuwied - da muss doch ein Nest sein. Dieses silberne Gespann hat etliche interessante Besonderheiten, z.B. einen 5-Punktanschluss .....

.... oder die Suzuki-Scheibenbremse am Bootsrad. Saubere Arbeit!

Da hat Hermann 10 Jahre lang mit seinem Rotax-Gespann in Neuwied gelebt und muss erst nach Schotten kommen, um 2 weitere Rotaxe aus seiner direkten Nachbarschaft zu sehen.

Feinster englischer Maschinenbau.

Russische Motorräder sind in Schotten traditionell eher schwach vertreten.

Sehr gelungener Yamaha SR500-Umbau - wesentlich schöner als das Original, und auch das ist schon nicht schlecht.

Laverda 750 Twin mit dem unnachahmlichen Sound.

Doppelpack: Die Mutter aller Enduros, die Begründerin der ersten grossen Endurowelle: Yamaha XT 500.

Ist das jetzt eine alte Vespa oder ein Retro-Roller? Ich weiss es wirklich nicht.

Die 500er Morini mit dem V-Twin ist ein unglaublich kleines Motorrad. Und hatte schon damals den Zahnriemen zur Nockenwelle.

Und nochmal ein V-Motor: Hätte diese Ducati noch den runden Motor, wäre sie aus meiner Sicht perfekt.

Die wenigen Emmen, die ich heute in Schotten sehe, werden sämtlich auf die Linse gebannt. Also auch das Kölner ETZ-Gespann.

Damals haben mir die /5 BMW mit dem kleinen Chromtank nicht gefallen, aber heute finde ich sie wunderschön.

Aus dieser alten Honda CB 500T hat ein begnadeter Bastler einen Klassiker von zeitloser Schönheit geschaffen.

Der Funktionär erzählt meinem alten Arbeitskollegen Otto von einer unglaublichen NSU Max, die quasi gerade den Parkplatz verlassen hat.

Von der Existenz dieser Maschine habe ich bis dahin nichts gewusst: Beta Jonathan - ein durchaus interessantes Konzept mit Einzylinder-Hondamotor.

Der Verkehr in der Schottener Innenstadt ist zu Zeiten des GP wirklich enorm - ist direkt schwierig, die Strasse zu überqueren.

Honda Clubman - für mich das schönste, was Honda je gebaut hat.

Eine ganze Truppe gestandener Fahrensmänner aus Hildesheim - aus Hermanns Heimat also. Da ist ein Smalltalk geradezu Pflicht.

Das Traummotorrad meiner jungen Jahre: BMW R25/3. Hat mir damals viel besser gefallen als die Schwingenmodelle R26 oder R27.

Ein paar Minuten schauen wir auch dem Renngeschehen zu, aber auf der Tribüne knallt die Sonne derart, dass wir es nicht lange aushalten.

Andere hingegen geniessen die Sonne und nutzen den GP zu einem ausgiebigen Sonnenbad. Durchaus reizvoll, auch für den Betrachter.

Sehr gelungen: Triumph-Gespann in schwarz vom Gespannbauer Ott.

Kurz vor dem Verlassen der Veranstaltung treffen wir noch Klaus vom MZ-Club Deutschland - da gibt es natürlich noch einen Augenblick was zu bereden.

 

 

Messerschmitt-Treffen in Oberschmitten

Zufällig stosse ich am Freitag abend im W650-Forum (in dem ich schon öfter gute Hinweise erhalten habe) auf die Ankündigung des Messerschmitt-Treffens in Nidda. Das ist ja nur 40 km entfernt und so ein Heimspiel kann ich mir unmöglich entgehen lassen. Und daher heisst die Devise für den Samstag:  Nach Oberschmitten zu den Messerschmitten.

Oberschmitten ist ein Ortsteil von Nidda und der Messerschmitt-Club Deutschland hat diesen Ort offensichtlich wegen seines Namens gewählt: Die Affinität zum Namen Messerschmitt ist unverkennbar. Für dieses Wochenende war der Ortsname quasi umbenannt in Messerschmitten.
Die Anfahrt nach Nidda ist ja nun keine Herausforderung, obwohl ich mit der Route durchs Horlofftal schon einen Umweg gewählt habe. Aber ein paar Zusatzkilometer werde ich auf der Rückfahrt machen. Jetzt erstmal zu den Messerschmitt Kabinenrollern, in Fachkreisen auch Karos genannt.

Im Vergleich zu Gestern ist es deutlich wärmer, fast schon zu warm für meinen Geschmack. Durchs Horlofftal mit seinen dichten Wäldern ist das kein Problem, aber jetzt geht die Landschaft so langsam in den Wetteraukreis über, und da sind Waldstücke eher rar.

Kurz vor Ulfa sehe ich linker Hand den Ort Stornfels, hoch auf einer der letzten Bergkuppen des Vogelsberges gelegen. Sehr malerisch! Auf der Rückfahrt werde ich den Ort mal wieder anfahren und die Aussicht geniessen.

In Harb mache ich den Tank des Gespann noch einmal voll, um anschliessend die letzten 5 km bis Oberschmitten unter die 3 Räder zu nehmen. Im Ort angekommen folge ich einem blassblauen Karo, der mich direkt zum Platz des Treffens in der Nähe des Dorfgemeinschaftshauses führt. Erwartungsgemäss sind die meistem Karos unterwegs auf einer gemeinsamen Ausfahrt. Auffällig die hohe Zahl nobler Wohnmobile, mit denen viele der Karo-Eigner angereist sind. Die exklusiven Messerschmitten sind offensichtlich nur mit viel Geld zu bekommen und am Leben zu erhalten.

Als erstes fällt mir diese wunderbare Adler MB250 Sport mit den hochgelegten Schalldämpfern auf. Perfekt (zu perfekt?) restauriert, besser als damals aus dem Laden. Der Besitzer hat noch einen Messerschmitt, der im gleichen Farbton wie die Adler gehalten ist. Der ist allerdings gerade unterwegs auf dem alten Schottenring, wo heute das Training für das morgige Bergrennen stattfindet. Eventuell ein Ereignis, dass ich morgen mal besuchen könnte.

Drei Lastenmopeds aus Harsewinkel in Niedersachsen, die doch tatsächlich auf eigenen Rädern angereist sind. Das ist eine echte Leistung, denn mehr als 40-50 km/h dürfte mit den Dreirädern nichtmöglich sein. Respekt! Das blaue Moped war übrigens zu verkaufen: VB 2500 €.

Ein Teilehändler packt aus und neben jeder Menge Messerschmitteile holt er diesen PAV40 aus seinem LKW. Klar, sowas passt gut zu einem Messerschmitt Karo, aber natürlich noch besser zu einem Ostbock mit Seitenwagen. Überlege kurz, ob ich in Verhandlungen eintreten soll, aber dann lass ichs doch bleiben.

Jetzt komme ich zum ersten Karo, der vermutlich wegen leerer Batterie nicht an der Ausfahrt teilnimmt. Sind schon schnuckelige Kisten, aber eben sehr rar und teuer. Angeblich werden für restaurierungsbedürftige Kabinenroller schon um die 20.000 € hingelegt, für die vierrädrigen 500er Tiger sogar das doppelte. Das ist nicht meine Welt!

Für ein Kind der 50er Jahre ist so ein Karo innwendig gar nicht mal so spartanisch. Neben dem Tacho ist immerhin eine Uhr vorhanden und jede Menge Kontrolllämpchen. Das Lenkrad zeigt deutlich, wo der Karo herkommt: Aus dem Flugzeugbau.

Ein weiterer knallroter Messerschmitt aus Essen, dessen Besitzer im Schatten ihres Wohnmobils sitzen und sich bereits ein kühles Bierchen schmecken lassen.

Jetzt auf den Zeltplatz. Da stehen immerhin noch ein paar Karos herum. Insgesamt sind zu diesem Treffen 138 Messerschmitten angereist, eine stolze Zahl. Darunter übrigens 4 Tiger. Von denen sind aber alle unterwegs.

Plötzlich höre ich meinen Namen rufen und was sehe ich: Mein Schützenbruder Michael nebst Gattin Simone sind auf dem Platz. Die beiden habe ich lange nicht gesehen und so plaudern wir erst mal ein Stündchen. Dass Michael und Simone in Oberschmitten wohnen, wusste ich gar nicht. Nette Überraschung.

Ein besonders schön restaurierter Karo in eleganter Farbgebung und mit jeder Menge zeitgenössischen Utensilien ausgestattet: Spritzlappen, Gepäckträger, Nebelschlussleuchte .........

...... Fuchsschwanz, Doppelspiegel und Lampenschirmchen (Schlafaugen). Schöner kann ein Kabinenroller nicht aussehen. Am frühen Nachmittag verlasse ich den Platz wieder und werde noch ein paar Zusatzkilometer abeissen. Auf die Rückkehr der anderen 130 Karos will ich nicht warten, obwohl so eine Riesenherde sicher imposant daher kommt.

Am Ortsausgang von Oberschmitten steht diese NSU Maxi in einem Vorgarten und soll verkauft werden. 4500 € ist der Preis, was zwar viel Geld ist, aber angesichts des Zustandes seine Berechtigung hat. Aber nix für mich, ich ringe gerade wegen eines Awo-Sortiments mit mir.

Fahre zunächst eine Nebenstrecke zurück nach Ulfa und von dort aus suche ich einen Weg nach Stornfels. Tatsächlich gibt es einen sehr schönen direkten Weg und so schraube ich das Rotax-Gespann höher und höher bis in den Ort hinein.

Mit meinem Eisenschwein, dem ES 250/1-Gespann war ich schon ein paar mal hier oben und der kleine Zweitakter hat sich ordentlich dabei quälen müssen. Der Rotax hingegen nimmt die doch erhebliche Steigung kaum wahr.

Von Stornfels fahre ich durch den Wald abwärts nach Einartshausen, dass am Fusse des Berges liegt. Vor Ortbeginn gibts diesen Panoramablick und den geniesse ich einen Augenblick lang.

Stornfels und Einartshausen sind für mich die am schönsten gelegenen Orte des Vogelsberges. Insbesondere das hoch gelegen Stornfels hat einen besonderen Reiz für mich, kommt mir vor wie ein gut geschützter Adlerhorst.

Der Panoramablick hats wirklich in sich, was dieses Foto nicht so recht rüber bringt. Man sieht förmlich die Gletscher der Urzeit, die sich ihren Weg hier gebahnt und dabei dieses Tal erzeugt haben. Aber jetzt gehts weiter über Schotten zum alten Schottenring. Mal sehen, wo morgen das Bergrennen stattfindet.

Die Strecke ist aber schon abgesperrt und so zirkle ich ab in Richtung Altenhain. Fahre noch kurz in das Tal mit dem Petershainer Hof (bekannt für seine gewaltige Ziegenherde) und dem Jugendfreizeitheim. Dann noch 30 km planlos über Ullrichstein und das Feldatal gefahren und das war's für heute. Let's call it a day.