Das MZ-Markentreffen 2009 am Motorrad-Museum Wirzenborn

Mittlerweile ein Muss für mich und seit ich davon weiss, habe ich noch keins verpasst. Wovon ich hier rede? Klare Sache, ich meine  das MZ-Markentreffen am Motorrad-Museum Wirzenborn.

Zusammen mit Egon wollte ich am Samstag morgen nach Montabaur zum MZ-Markentreffen fahren, und Jürgen wollte mit seiner FUN dann mittags nachkommen. Aber dann muss Jürgen auf eine Fortbildung und Egon reisst sich beim Reparieren von Jürgens ES150 den Zehennagel radikal ab. Also muss ich alleine fahren, und etwas eher weg muss ich auch noch aus Montabaur. Sonst hätte ich Egon in den Seitenwagen gepackt. Aber so schnapp ich mir die Solo-Silverstar und beginne um 7:00 die Fahrt in den Westerwald. Ich nehme die Route über Gladenbach, Herborn und Rennerod, also die B255. Ist zwar eigentlich nicht die ideale Strecke für mich, aber ein guter Kompromiss zwischen flott ankommen und schöner Strecke. Naja, doch eher eine Ankomm-Strecke …..

Fahre nonstop bis Herborn und erst da muss ein Päuschen sein. Es ist verdammt kalt um diese Zeit und ich fröstele auch durch die gefütterte Jacke. Und gerade, als ich anhalte, kommt auch noch ein Regenschauer runter - aber nur für ein Viertelstündchen. Also keine langen Pausen und weiter.

Der Regen hört bald auf, aber im Westerwald wird es jetzt richtig kalt - deutlich unter 10 Grad. Bin eindeutig zu dünn angezogen. Spüre, wie durch die Kälte die Konzentration ein wenig nachlässt. Aber OK, von hier bei Ailertchen, sind es nur noch rund 40 km bis Montabaur.

Schnell durch Montabaur hindurch und dann die restlichen 5 km nach Wirzenborn im Gelbachtal. Das Restaurant mit Museum wirkt noch merkwürdig ruhig - aber klar: ich bin zu früh, es ist jetzt gerade mal 9:15. Und die Veranstaltung beginnt um 10:00.

Tatsache: Noch kein Besucher da ausser mir. Die BMW R75/5 im Hintergrund gehört dem Wirt der "Wirzenborner Liesl".

Wenn noch niemand da ist, schaue ich mir ein wenig die Umgebung des Museums an. Etwas weiter, an der Kapelle, beginnt ein Wanderweg ins Gelbachtal.

Interessanter Wanderweg, dem ich jetzt ein paar Meter folge. Aber nicht zu weit, denn es geht gut bergauf. Da beginne ich in den Motorradklamotten schnell zu schwitzen. Aber zumindest fröstele ich jetzt nicht mehr. Also zurück zum Museum und erst mal 2 grosse heisse Beche Kaffee verputzt.

Und da kommt auch schon ein Besucher: Höre den Rotax mit Egu-Auspuff schon von weitem heranbollern. Ah ja, das Gespann aus Neuwied kenn ich, den Fahrer auch und wir plaudern recht intensiv über Rotax-Gespanne.

Und auch diesen Herrn mit dem wunderschönen BK-Gespann treffe ich jedes Jahr an diesem Ort. Gleichzeitig erscheint ein TS-Gespann (wieder aus Neuwied), dass mit vielen kleinen Besonderheiten aufwartet.

Die BK 350 mit dem 2-Takt-Boxer hat mir schon immer gefallen und diese hier im schmucken weinrot sagt mir besonders zu.

Herrliche Antriebseinheit. Ich denke aber, dass das BK-Konzept für mich eine Nummer zu komplex ist.

Zum ersten mal sehe ich eine 175er CZ in Wirzenborn - natürlich auch aus Neuwied. Mit Willi, dem Besitzer, rede ich längere Zeit und erfahre, dass er noch Fragmente einer 125er CZ hat. Das könnte doch eine gute Basis für ein Geschenk für Bruder Jürgen sein. Wir werden handelseinig!

Fast schlagartig ist der Platz dann gegen 11:00 richtig voll. Das Wetter ist auch besser geworden, die Sonne kommt hervor und wärmt sogar ein wenig. Im Hintergrund der rot-weiss-karierte Egon, der mit dem FIAT angereist ist.

Schöne ES 250/1 als Solomaschine. Der Fahrer ist ein älterer Herr (also noch älter als ich) und bewegt die MZ wie einst im Mai.

Zusammen mit der ES ist diese Horex Regina eingelaufen. Der Motor hat einen Wahnsinnsklang - bollert fast wie eine völlig ungedämpfte Junak.

Drei rote MZ - aber keine Farbe ist wie die andere.

Frosch mit seiner originalen und unrestaurierten ES250.

Mit dem roten Klaus diskutiere ich über das Schieberuckeln und mögliche Ursachen. Seine Theorie ist, dass es vornehmlich über einen ausgeklapperten oder riefigen Gasschieber kommt. Klingt plausibel.

Warum er der rote Klaus genannt wird, kann man sich leicht vorstellen.

Die gute alte Vorkriegs-BMW R42 wird für die Ausfahrt um 14:00 vorbereitet. Aber da ist nicht viel vorzubereiten: Der SV-Boxer springt anstandslos an und läuft wunderbar ruhig und leise - und das quasi ohne Schalldämpfer.

Die Wirtsleute haben das berühmte Wirzenborner-Büfet freigegeben. Schon das ist Grund genug, hier anzureisen. Sieh an, jetzt sind auch Sammy und Hermann angekommen und haben doch tatsächlich Richard aus Bremen mitgebracht. Hermann ist doch wahrhaftig einfach so mit der Rotax liegen geblieben. Scheinbar ohne Grund, denn kurz danach springt der Motor wieder an. Mhhhm .....

Das kommt nicht allzu oft vor: Gleich 2 BK-Gespanne. Diese schwarze BK ist ebenfalls wunderschön restauriert, allerdings klingt die Maschine völlig anders als die weinrote. Sind vielleicht Nachbau-Schalldämpfer angebaut?

Hermanns rote Zora hat schon deutlich bessere Tage gesehen: Vorderrad-Schutzblech passt nicht mehr über den 120/80er Reifen, der Motor ölt leicht und geputzt wurde sie auch schon länger nicht. Und mir hält der Bursche meine leicht angeschmuddelte Silverstar vor!!!

Sogar ein paar Öltropfen finden sich unter dem Motor ein. Eindeutig: Die rote Zora braucht mal ein Wochenende in der Werkstatt.

Sammy ist mit der "mökerschen ETZ" im TS-Look gekommen.

Ein Motorradklassiker wie aus dem Bilderbuch: DKW RT175/2.

Und noch eine Rotax aus Neuwied. Jott-Punkt ist aber mittlerweile bekannt und im MZ500-Forum aktiv. Hat übrigens auch noch eine BK350.

Auch so kann ein Rotax-Motor aussehen! Interessant der VA-Krümmer, der mittels Distanzstücken etwas nach vorn verlegt wurde, um Platz um die Rahmenrohre und die SW-Anschlüsse zu schaffen.

Schweren Schrittes stapfen die beiden Rotaxtreiber bergan.

Die Ausfahrt beginnt und die nette alte Dame fährt mit grossen Vergnügen im ETZ-Gespann mit.

Der Fahrer der kleinen 100er Adler kommt in stilgerechter Bekleidung. Hier passt alles, bis auf die Jeans.

Hermann beschliesst eine kleine private Ausfahrt durchs schöne Gelbachtal und SvenB wird sich anschliessen.

Aber Sven wird nicht seine BMW nehmen, sondern die "Mökersche" von Sammy. Das passt besser zu den beiden Rotax-Gespannen. Ich muss jetzt auch wieder los in Richtung Heimat.

Noch ein letzter kleiner Smalltalk und dann heissts Bye bye sagen. Aber womöglich sehe ich einige der MZler bereits beim Vogelsberger Gespanntreffen in Windhausen wieder. Schön wär's. Aber jetzt los!

Unglaublich: Bis in den Ebsdorfergrund fahre ich von Montabaur aus nonstop durch. Habe keinen so richtig guten Tag und will einfach nur die Strecke hinter mich bringen. Aber ein wenig Fahrspass kommt trotzdem auf, zumindest im Kurvengeschlägenl zwischen Herborn und Gladenbach.

Etwas wärmer ist auf auf der Rückfahrt auch, aber das Wetter wechselt häufig zwischen Sonne und kurzen Schauern. Und es ist gewaltig stürmisch, besonders im Westerwald. Noch knapp 20 km, und ich habe es geschafft!