Wer mich kennt, weiss um meine mässige Campingerfahrung – und das Equipment ist auch eher am unteren Ende der Skala einzuordnen. Dennoch klappt alles und die Nacht zum Freitag ist angenehm und erholsam. Die Temperatur ist bereits am Abend ziemlich gefallen, so dass es im Zelt ausgesprochen erträglich ist. Und der morgige Tag soll auch deutlich kühler werden als die letzten Tage. Sehr gut, die Hitze macht mich malade – es kann also nur noch besser werden.
Mitten in der Nacht glaube ich doch tatsächlich, ein Waschbär schleicht um Zelt und Motorrad und räumt alles mögliche aus dem Boot heraus. War natürlich nix!
Die erholsame Nacht endet für mich bereits um 5:30 und ich begebe mich zum ersten praktischen Test der sanitären Anlagen. Hier auf der linken Seite bin ich aber falsch.
Ab auf die rechte Seite und dann unter die Dusche. Nach kurzer Zeit fliesst wunderbar warmes Wasser aus der Leitung. So soll es sein und so muss ein Tag für mich beginnen.
Nach erfolgreicher und erfreulicher Morgentoilette gehts auf einen Bummel über den noch dunkelen und recht leeren Platz. Schauen wir mal, was gestern abend noch so alles angekommen ist: Hier der Schwertransporter von Peter aus Enepetal. Wer genau hinsieht, erkennt die kleine TS im SEAT.
Und TS Jens aus Erxleben ist mit der gelben TS angekommen. Hab ich nicht mehr mitbekommen gestern abend.
Wie aus dem Laden: Eine rote ETZ hat sich in unmittelberer Nähe niedergelassen. Ein schönes Motorrad von Cbronson.
Es wird heller, die Sonne geht auf. Kein schlechtes Schauspiel! Mal sehen, wie die Frühstücksvorbereitungen verlaufen.
Sehr schön, die Küche ist geöffnet und hinter der Theke nicht nur Mantafahrerein Renate (Vorsicht, diese Namensinfo kommt von Shadow-Witch Gabi), sondern auch unsere Hexe. Und Kaffee ist auch schon fertig, lange vor den offiziellen 8:00. Trinken wir also erst mal 1-2 Tässchen.
Auch Schraubi ist bereits wieder da - unermüdlicher Einsatz im Dienste des Treffens und der Gäste. Seine Rotax mit dem Honda-Tank und der stufigen Sitzbank ist ihm übrigens ausgesprochen gut geraten.
Bevor das Frühstücksbüffet kommt, gehts noch mal kurz an die Aussichtsplattform. Beim Blick auf Heiligenstadt entdecke ich einen Fussweg dorthin ......
..... aber dieser steile Pfad ist nix für mich. Zwar sehr malerisch, aber viel zu steil für einen alten Motorradfahrer.
Das grüne Lastengespann von Matthew mit Kennzeichen WB. Auf meine (vielleicht etwas blöde) Frage, was das Kennzeichen bedeutet, erfahre ich es: West-Berlin. Hmmh, ja, ne. OK, ist also Wittenberg.
Mittlerweile ist es aufgebaut, das fränkische Frühstücksbüffet. Frische Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade, ja, selbst Kuchen wird aufgefahren. Unglaublich. Ich vergebe 4 Sterne!
Unsere Hexe Gabi, auch als Shadow-Witch bekannt, geniesst das Frühstück mit Mueboe. Was Gabi allerdings überhaupt nicht drauf hat, sind Namen! Ich heisse bei ihr Hanni und die Information, dass die einheimische Mantafahrererin Renate heissen soll, dürfte auch mit Vorsicht zu geniessen sein. Habt ihr eigentlich gewusst, dass Mueboe in der Lage ist, das Geräusch jeder fallenden Emme täuschend echt zu immitieren? Skorpion stürzt auf feuchtem Gras, TS250 fällt in trockenen Sand oder ETZ schrappt auf dem Asphalt - kann er alles.
Wolfgang ist nur kurz nach mir aufgestanden und geniesst ebenso wie ich das liebevolle Frühstück. Vom Nachbartisch dringen gerade die mueboeschen Sturzimmitationen herüber, was aber nur kurz irritiert.
Achim taucht am Frühstücksbüffet auf - allerdings wesentlich schweigsamer als ich ihn sonst kenne. Und richtig früh ist das jetzt auch nicht mehr. Da frage ich mich, wie Achim im Forum immer wieder vordere Plätze im Frühaufsteher-Thread erzielt. Ich behaupte, ein umgebauter Daimler-Roboter schreibt die Beiträge für Achim und der ist in Wahrheit ein Langschläfer.
Magsd beim Zelebrieren des "French Breakfast". Eindeutig: Wir haben es hier mit einem zwar jungen, aber dennoch erfahrenen und weltgewandten Manne zu tun.
Unglaublich: Verräterische Gestalten haben die fränkische Fahne auf den Kopf gehängt. Wer ist für diese verruchte Tat verantwortlich: Bayrische Besatzer, schwäbische Neider oder sächsische Fahnenhasser? Werden wir es je erfahren?
Peter hat mit Andreas Hilfe den Schwertransporter ausgeräumt und die kleine TS zusammengebaut. Es wird jedoch nicht das letzte mal sein, dass diese MZ Werkzeug spürt.
Nach dem offiziellen Frühstück lädt Wolfgang nahtlos zum 2. Frühstück. Nicht schlecht, das verspricht, ein richtig fauler, äh, ruhiger Tag zu werden. Setzen wir uns also und beobachten das Treiben auf dem Platz. Denn heute dürften etliche Besucher anreisen. Könnte sein, dass wir ein wenig wie Waldorf und Stadler aus der Muppet-Show rüberkommen.
Und wir bekommen etwas geboten: Das DPD-Fahrzeug kommt rückwärts auf den Platz geschossen, der Fahrer öffnet die Hecktür. Aber statt eines Paketes fliegt ein fertig zusammengebautes Zelt auf die Wiese. Dann kommt noch eine MZ Skorpion in Sonderlackierung dazu und Fahrer und Fahrzeug verschwinden wieder. Nach Feierabend taucht der Kollege wieder auf und nimmt ab da am Treffen teil. Starker Auftritt!
Wieder ein frischer Besucher, der mir aber irgendwie bekannt vorkommt. Aha, aus Bad Hersfeld, ehemaliger Russentreiber und Besucher des Vogelsberger Gespanntreffens. Alles klar: Grüss dich, MZ500HEF.
Mit der Rotax ist MZ500HEF unter Garantie besser bedient als mit einem Russenboxer. Höchstens eine 350er Izh könnte eine Alternative sein.
Wie angekündigt schlägt das Wetter noch am Vormittag um, es wird kühler, grauer, und es beginnt zu regnen. Das Rotkreuz-Zelt wird kurzzeitig zum begehrten Unterschlupf - sowohl für Motorräder als auch für Menschen.
Schäfer Matthew aus Wittenberg auf der Suche nach seinen Schafen?
Immer ein Anziehungspunkt: Der Besen auf dem Shadow-Gespann von Gabi. Angeblich sogar TÜV-eingetragen: Ziffer 0.8.15 Wahlweise mit Reisigbesenbetrieb.
Bei dem Anblick werde ich ob meines lächerlichen Velorex-Bootes neidisch: Einfach alles, was dir in den Sinn kommt reinschmeissen und dann den Deckel zumachen.
Der kleine Rutscher von Colossos10 mit der Skorpion hat unschöne Folgen: Blinker, Spiegel, sogar die Verkleidung hats erwischt. Ärgerlich!
Clemens "Bausenbeck" hat das Treffen zu jedem Zeitpunkt fest im Griff - was er mit seiner Crew da hingezaubert hat, ist grossartig.
Wie kann ein Emmenmotor mit Bing-Vergaser derart sauber und öl- und benzinfrei sein?
"Nörgelmod" Norbert erscheint mit einem Hänger und bringt 3 Mofas für Schraubi mit. Schreckliche Fahrzeuge, wie ich finde, diese Herkules-Drecksdinger hab ich schon als Jugendlicher gehasst. Was mag Schraubi damit vorhaben? Schrottexport nach Shanghai?
Diesen Aufkleber finde ich genial!
Jetzt beginnt eine der spektakulärsten Episoden des Treffens - zumindest aus meiner Sicht: Ckone Christian ist mit seiner 200ccm Tula angekommen. Start heute morgen um 3:45, Ankunft genau 10 Stunden später. Aber das russische Baustellenfahrzeug hat durchgehalten!
Einziger Schaden: Bruch des Kupplungshebels, konnte von einem Fahrradschlosser mit Fahrradteilen repariert werden. Ganz ehrlich: Wer hat geglaubt, dass die Fuhre überhaupt ankommt? Und Christian sieht nicht mal geschafft, sondern recht relaxt aus.
Kaum jemand kann sich dem sozialistischen Charme der kleinen blauen Tula entziehen. Bis zum Ende des Treffens wird nahezu jeder Teilnehmer eine Probefahrt damit gemacht haben.
Gebläsegekühlter Motor mit Dynastart-Anlasser, Vergaser mit Rechteckschieber auf Mikunibasis. Angeblich ist die Basis des Motors ein deutscher Rollermotor aus den 50er Jahren: Der vom Goggo-Roller. Könnte sein.
Die riesige Werkzeugschale ist komplett gefüllt. Damit kannst Du die Tula wahrscheinlich vollständig zerlegen. Das wichtigste aber sieht man hier nicht: Die ADAC-Plus-Karte. Das Abenteuer mit der Tula bestärkt mich darin, mir eine Izh Planeta zuzulegen. Ist zwar nicht so exotisch wie die Tula, aber mir reichts.
Knut und Martina, die Schirmherren der Tombo ..., nein, der Schenkola. Auf Treffen des MZ-Forums wird nämlich nichts verlost, im Leben nicht.
Lothar ist mit der kleinen ES aus Dresden angereist, zusammen mit Mareafahrer und Herb. Lothar wird noch eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Forumsemme spielen, während Mareafahrer Thoralf sich auf andere Weise in Szene setzt.
Christian und Tula sind derart munter und fit, dass das Absteigen von der Maschine wie eine sportliche Übung wirkt. Das Gepäck wird dem Team von neugewonnenen Tula-Fans ehrfürchtig nachgetragen.
Knut drängelt sich zwischen die Zelte von Wolfgang und mir und überlässt den Aufbau generös seiner Martina. Für einen guten Ratschlag reicht die Zeit aber immer.
Der Lada von Knut und Martina ist bis unters Dach vollgestopft mit Schenkola-Preisen. Die beiden dürften heilfroh sein, dass die Utensilien endlich aus dem Häuschen verschwinden - nach vielen Monaten der Zwischenlagerung gibts wieder Platz.
Nachdem Martina das Zelt aufgebaut hat, braucht sie nur noch die samtige Luftmatratze aufzupumpen. Die dazu hilfreiche Pumpe hat aber Knut besorgt - dass nenne ich perfektes Teamwork.
Eichy und Sohn bauen mithilfe von Stegro ihr Zelt auf. Eine Anfrage vor dem Treffen hat ergeben, dass die Anreise mit einer Goldwing erlaubt ist - wenn sie denn von Stahmer gebaut wurde.
Die Anfahrt über die Autobahn hat Eichy mit Links erledigt. Dafür ist so ein Reisedampfer schon das richtige.
So wollen seine Fans Ckone sehen: Jeanskutte, Hochsicherheitshelm und Zigarre.
Schon in Sosa bemerkt. Hier fährt die ganze Familie konsequent Ostböcke.
Dieter aus Dortmund, diesmal ohne Töchterchen. Leider ereilt ihn auf der Heimfahrt ein Motorschaden.
Die ES von Herb mit TS250/1-Motor und MZ-B Anlage. Ähnlich rattig wie mein eigenes ES-Gespann - das deutet auf rauhen Betrieb auch im Winter hin.
Mitten in ein Gespräch voller sanft dahinplätschernder Harmonie erscheint eine grössere Truppe Südwestler.
Dabei auch Fränky mit dem schönen silbernen TS-Gespann mit den Zarges-Boxen als Boot. Diese Werkstatteinrichtung wird sich noch als sehr nützlich erweisen.
Eike Käfer im lässigen Bohemian-Outfit plant, den Kupplungsseitigen Simmerring der TS am Samstag mit fachkundiger Hilfe zu wechseln. Im Gespräch als Helfer sind Knut und Lorchen.
Ronny Koponny doch wieder mit einer Emme. Nachdem es eine zeitlang so schien, als wäre das für Ronny selbstverständlich, hat er durch leichtsinnige Bemerkungen im Vorfeld des Treffen dafür gesorgt, dass wieder Zweifel daran aufkamen. Ungerechtfertigt, wie wir jetzt wissen.
Mit einem solchen Navi könnte selbst ich mich anfreunden.
Denke, die Südwesttruppe ist jetzt ziemlich komplett. Sind bereits jetzt mehr als sieben Schwaben.
Bilde mir ein, diese Emme schon mal irgendwo gesehen zu haben. Mist, ich werde alt und vergesse alles.
Panne bei Peters TS: Bremsabstützung gelöst und dadurch den Bremszug bis zur Unbrauchbarkeit gelängt. Müsste sich morgen mit Teilen von Güsi wieder reparieren lassen.
Aus seinem recht umfangreichen Fuhrpark bringt Clemens "Bausenbeck" das schöne BK-Gespann zum Treffen, als Beifahrer seine Sprösslinge. Die werden morgen Abend hier oben ihren 15. Geburtstag feiern und hoffentlich etwas jugendlichen Esprit in die (meist) ollen MZ-Köppe bringen.
Jetzt ist der Südwesten erst richtig vollzählig: Mecki und Sohn Dominik. Georg konnte aufgrund beruflicher Gegebenheiten leider nicht mitkommen.
Ideale Last für einen leichten Velorex-Seitenwagen: Nein, natürlich nicht die Flasche Bier, sondern der schwere Fuss für Baustellenschilder. Bringt mehr als 20 kg und ist praktischer als Katzenstreu.
Die Taunuskäfer-Familie mit Nofretete und Waldi kommt mit PKW und Hänger, auf dem sich ein frisch restaurierter Roller befindet. Und auf der Rückfahrt werden noch ein paar BK-Teile abgeholt. Die Zeit läuft, denn die beiden wollen ihre BK innerhalb von 12 Wochen fertig haben - und eine Woche ist schon um.
Lorchen ist ja bekannt dafür, auf Treffen alle möglichen Fahrzeuge Probe zu fahren. Heute ist der Roller fällig. Zusammen mit Pit nächtigt Lorchen übrigens in einer Pension in Heiligenstadt. Die Gerüchte, dass in der gleichen Pension eine Therapeutin für Lymphdrainage eingezogen ist, wollen einfach nicht verstummen. Beobachter wollen die Therapeutin auf einem silbernen ETZ-Gespann gesehen haben.
Die Gesichter von Nofretete und Waldi wirken angespannt und keineswegs relaxt. Kein Vertrauen in Lorchen Fahrkünste? Nana!
Dennis, ein in der Szene bekannter Eskort- und Behörden-MZ-Sammler kommt am Abend und .....
..... bringt keine seiner Eskorten mit. Diese hier gehört nämlich Clemens (Bausenbeck). Sogar die Schwinge ist verchromt! Ob das korrekt und original ist, weiss ich aber nicht. Wer kanns sagen?
Am Abend dann dieses schöne schwarze TS-Gespann von Arni aus Hameln. Das sind ein paar Meilen Anfahrt.
Und dann der Spezialgast: Robert Mederer, zusammen mit einer seiner Traumfrauen. Robert ist der Verfasser des Kultbuches "Rache für 1866", ein Werk voller Motorrad- und MZ-Geschichten. Er liest ein paar Kapitel vor, und das ist noch schöner als selber lesen! Eine klasse Idee von Knut, umgesetzt dann von Martin H. Jede Menge handsignierter Bücher gehen über den Tisch.
Später, auf dem Weg ins Zelt, mache ich einen kleinen Boxenstop bei Mueboe und Magsd. Die beiden, zusammen mit einem weiteren Kollegen (Namen vergessen), werfen ein Simson Moped durch Drehen des Hinterrades an. OK, aber an einer TS 250 scheitern die Burschen. Von Mueboe bekomme ich übrigens ein Bundeswehr-T-Shirt passend zu meiner Camoflage-Hose quasi geschenkt. Nochmal besten Dank, Marco.
Aha, der DPD-Zeltabwerfer ist jetzt mit Zelt, Motorrad und Dienstfahrzeug komplett. Praktische Sache!