Der letzte Tag, das schöne Treffen ist beinahe wieder vorbei. Als Resüme für mich kann ich sagen, dass sich Heiligenstadt nahtlos einreiht in die Liste der „Grossen Treffen“ Elbe, Glesien, Sosa und Edersee. Ein Vergleich zwischen all diesen gelungenen Veranstaltungen verbietet sich, jedes Treffen hat seine Besonderheiten und speziellen Merkmale. So wird auch Heiligenstadt in die ruhmreiche Ahnengalerie der legendären MZ-Veranstaltungen aufgenommen.
Wie immer müssen viele Parameter stimmen, um ein Treffen gelingen zu lassen: Wetter, Ort, Organisatoren und Besucher. In Franken hat erneut alles gestimmt und so konnte dieses exzellente Treffen daraus entstehen. Die Organisatoren Clemens (Bausenbeck), Jens (Schraubi), Martin H. und Matthieu nebst allen Helfern und Helfershelfern haben alles gegeben und diese Anstrengungen waren zu jeder Zeit fühlbar. Daher nehmt meinen Dank für eure enorme Arbeit und seid gewiss: Die Teilnehmer haben das zu schätzen gewusst.
Zu kleinen Kritiken an einigen Details komme ich weiter unten im Text. Wir wollen die Organisatoren ja nicht über den grünen Klee loben und womöglich Grössenwahn damit hervorrufen.
Sonntag morgen 5:30 auf einer Waldwiese in Franken. Ein ausgeschlafener Vogelsberger beginnt, seine Sachen zu packen und sich auf den Rückstoss zur Erde vorzubereiten.
Als die Sonne ganz allmählich aufgeht, sind alle Utensilien verpackt, das Zelt ist abgebaut, alles auf der Rotax verstaut und ich mache mich auf den Weg in die Dusche.
Und wen treffe ich auf dem Weg dorthin: Wolfgang (Paule56)! Fertig geduscht, rasiert und geföhnt. Unfassbar, der Typ ist eher fertig als ich. Und sein diabolisches Grinsen verrät mir: Er weiss, dass er an diesem Tag gewonnen hat. Oh Schmach!
Kommen wir zum ersten Kritikpunkt des Treffens: Das Toilettenpersonal! Am ersten Tag war es Kankra, die Spinne, heute ist es dieser unbekannte Käfer. Beide Klofrauen waren aber gleichermassen aufdringlich und sind mir tief in die keramischen Räumlichkeiten gefolgt. Meine Bitte: Achtet auf etwas dezenteres Toilettenpersonal!
Und wenn ich schon mal dabei bin, hier gleich die zweite mörderische Kritik: Dreilagiges Toilettenpapier! Ein Skandal, hier muss beim nächsten mal vierlagiges Samtpapier hin. Wie konnte den Organisatoren dieser gravierende Fehler passieren? Das kostet glatt einen Stern.
Genug der Kritik, ich hoffe, sie wird gebührend ernst genommen. Nach der Dusche gehts noch einen Augenblick ans Feuer zu Sven Witzel und Wolfgang zum Smalltalk.
Gaaanz langsam wirft sich Wolfgang in die motorradgerechte Bekleidung und ich folge dem Beispiel. Knut als Dosenfahrer kann sich das schenken.
Überall entstehen kleine Gruppen, die die Zeit bis zum Frühstück nutzen, noch ein paar nette Gespräche zu führen.
Das chaotische Heerlager der Südwestler ist noch völlig menschenleer. Aber nicht mehr lange.
Sonnenaufgang im Waldstück hinter den Zelten. Mittlerweile kann ich am Stand der Sonne die Uhrzeit lesen und mache mich auf den Weg in Richtung Frühstück.
Unterwegs treffe ich auf Ckone Christian, der auch bereits beim Beladen von Tula ist. Inzwischen ist fast jeder davon überzeugt, dass die beiden auch die Rückfahrt pannenfrei überstehen. Und dann ist da ja noch die ADAC-Plus-Karte. Aber ich kann euch sagen: Sie wurde nicht benötigt.
Der erste Südwestler dieses Morgens ist Fränky. Bye bye, so Gott will, sehen wir uns im nächsten Jahr wieder - wo auch immer.
Cheffe Andreas noch leicht fröstelnd und ein bisschen unausgeschlafen.
Auch Martin H. wäre gern noch liegen geblieben, aber die Pflicht ruft: Dienst in der Küche.
Eine der längsten Anfahrten dürfte S-Maik haben: Bis nach Rostock. Aber dafür hat er auch die schnellste Emme des Treffens. Manchmal wünsche ich mir ja auch so einen Boliden .......
Matthieu aus dem Orgateam dürfte heilfroh sein, dass das Treffen vorbei ist: Endlich wieder ein normaler Tagesablauf. Aber auch für ihn hatte das Treffen etwas Besonderes zu bieten: Jetzt befindet sich an seinem ETZ-Gespann ein Reibungsdämpfer, der auch wirklich dämpft. Eine kleine Reibscheibe anstelle von Nichts kann manchmal Wunder wirken.
Das letzte Frühstück des Treffens findet wieder unter einer ordentlich wehenden Fahne statt.
Schraubi und Heinz haben nicht nur das Treffen mitgestaltet, sondern waren auch aktiv beim Aufbau der Forumsemme. Dabei hat Heinz den herrlich ovalen Kolben entdeckt.
Adieu Mantalady, pflege deine weisse Schönheit ganz besonders. Aber dass muss Renate niemand sagen. Und ihr wisst ja: Wenn sie nicht Renate heisst, ist Shadow-Witch schuld.
Foto mit eingeblendeter Regieanweisung von Lothar: Damit soll ich mir das Motiv dieser Aufnahme merken können. Es hat was mit Frühstück zu tun. Danke Lothar.
Auch am letzten Tag ist Clemens nicht anzusehen, wie geschafft er ist. Ein fränkisches Energiebündel. Leider haben wir diesmal viel zu wenig über Oldtimer plaudern können - keine Zeit.
Hier wird ein dunkeles Geheimnis der fränkischen Kultur gelüftet: Nicht das Bierbrauen, nicht die Nürnberger Rostbratwurst, nicht Schäufele oder Kloss mit Soss sind die fränkischen Errungenschaften, sondern Marmelade. Fränkische Marmelade hat diesen Volksstamm gross gemacht.
Hasta la vista, Hombre. In den letzten Tagen habe ich gelernt, dass Charles Bronson gar nicht so schrecklich ist, wie ihn die Filmindustrie immer darstellt.
Machs gut Ringo. Vielleicht treffen wir uns ja mal in Giessen oder Wetzlar. Dein Gespann erkenne ich jedenfalls ab jetzt.
Heiko bietet an, dass wir einen Grossteil der Strecke gemeinsam fahren. Schliesslich ist er ja auch schon so gut wie fertig. Nur noch eben frühstücken, abbauen und los. Aber diese 3 Stunden will ich nicht warten, ich fahre lieber allein. Und dann zusammen mit einer unzuverlässigen Kuh - ach ne.
Diese Dame frage ich nach ihrem Forumsnamen und die Antwort lautet: ETS oder ES oder ETSES oder so ähnlich. Kurz: Sie weiss es nicht! Auf die letzte grosse Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Universum und allem weiss sie aber schon die korrekte Antwort: 42 ist natürlich richtig.
Zwei ausgeschlafene Typen, diese BMW- bzw. Yamahafahrer.
Glücksfee Lara überhört die Rufe von Daddy nach Unterstützung beim Zeltabbau geflissentlich. An ihren Feen-Fähigkeiten muss aber noch gearbeitet werden: Für mich gabs nur lila Enten, bunte Kulis und ein Skatspiel.
In bester Laune und leise summend packt Dominik sein Equipment zusammen, in Gedanke womöglich noch bei der blonden Lady vom gestrigen Lagerfeuer. Vielleicht sehen wir uns schon in 4 Wochen wieder: Beim Horextreffen in Burgholzhausen. Wäre nett.
Mecki wird aber mit höchster Wahrscheinlichkeit in Burgholzhausen sein. Dann sehe ich vermutlich den instandgesetzten Rahmen der Dieselemme.
OK, der letzte Rundgang ist beendet, der Rotax bepackt, ich starte jetzt, um 8:30.
Die ersten 40 km nehme ich die gleichen Nebenstrecken wie auf der Hinfahrt und erst ab Breitengüssbach fahre ich auf die B279, die mich bis kurz vor Fulda bringen soll.
Die Fahrt verläuft gut, der Verkehr ist noch mässig und so bin ich ruckzuck im Unterfränkischen Grabfeld. Bei der kleinen Rast hier donnern eine BMW R4 und eine NSU OSL an mir vorbei.
Ich bin ganz gut drauf und fahre besser und flotter als auf der Hinfahrt - das Treffen in Heiligenstadt hat mich offensichtlich beflügelt.
Zwischen Bad Königshofen und Gersfeld finde ich diese gute Information über die Rhön. Nicht allzuweit von hier ist auch der Kreuzberg mit den Mönchen und dem guten Essen und Trinken, aber das hatte ich in Franken auch. Also weiter.
Bei Döllbach verlasse ich die B279 und bin heilfroh darüber. Zum Schluss ist der Verkehr doch recht stark geworden und darunter hat der Fahrspass massiv gelitten. Die letzten 80 km gehts über Strassen nach meinem Geschmack, so wie hier bei Büchenberg. Im Hintergrund grüsst bereits die Halde vom Kaliwerk Giesel. Ich bin in Hessen angekommen.
Wo ich schon mal hier bin, schaue ich kurz beim Enfield-Händler in Kalbach vorbei. Gibt aber nix neues zu sehen.
Bei Blankenau eine letzte Rast, jetzt nur noch über die Kuppe und ich bin im Vogelsberg. Den muss ich jetzt nur noch komplett durchqueren.
Die letzten 40 km gehen mir noch etliche Ereignisse des Heiligenstädter Treffens durch den Kopf. Machts gut, Foristi, bis zum nächsten Treffen. Mein Rotax hat übrigens alles klaglos mitgemacht - so soll eine Emme laufen.