Öl, Kupplung, Schaltung

Wieder ein verregneter Sonntag! Wie gut, dass ich gestern etliche sehr schöne Kilometer abgerissen habe. Da fällt es leicht, ein paar Dinge in der Werkstatt zu erledigen.

Die graue Bullet

Auch an Kleinigkeiten kann ich mich erfreuen: Ein exakt passendes Distanzstück zur Befestigung des Zündschlosses, entstanden auf der Drehbank des Meisters.

Die graue Bullet

Das sind die Ablaßschrauben der Bullet, eine im Öltank, die andere im Kurbelgehäuse. Beide Dichtungen, obwohl neu, haben geleckt. Jetzt kommen Dowty-Ringe mit Dichtlippe an diese Stellen. Dazu muss ich natürlich das Öl ablassen. Und obwohl ich gern mal einen Ölwechsel zu früh mache, ist mir diesmal das Öl zu schade. Ist ja erst 150 km drin und so lasse ichs ab und fülls wieder ein. Jetzt scheints dicht zu sein.

Die graue Bullet

An der Schaltmimik will ich fetten, bei Bedarf ausdistanzieren und die Deckelverstärkung von Hitchcoks einbauen, hier schon in der Mitte des Deckels zu sehen. Ausserdem kommt heute ein neuer Kupplungszug hinein.

Die graue Bullet

Alles eigentlich keine eirklich schwierigen Arbeiten, aber der indische Hund schlägt heut wieder zu: Mit der Deckelverstärkung passt der Leerlauffinder nicht mehr an seinen Platz. Grund: Die zentrale Schraube ist ca. 3 mm aus dem Maß. Ohne Verstärkung fällt das nicht auf, aber ich will ja die Verstärkung haben. Also nicht nur die Bohrung auf 7 mm aufbohren, wie Hitchcocks es vorschreibt, sondern zusätzlich noch die Bohrung in eine Richtung auffeilen. An einem japanischen oder deutschen Motorrad undenkbar, aber bei Enfield irgendwie „normal“.

Für die Bucklige Welt

…… dieser Landstrich zwischen Steiermark, Oberösterreich und dem Burgenland soll ja das Ziel einer Rollerfahrt werden. Und weil ich nur noch einen Roller habe, nämlich die kleine GTS 125, muss ich an der Vespa noch einiges für unsere Reise vorbereiten. Eines davon erledige ich schnell an diesem Samstag Morgen: Der leicht überzogene TÜV-Termin wird heute gemacht. Dafür muss ich Rentner-untypisch verdammt früh aus den Federn, nämlich um 6:00. Aber dafür verläuft die Abnahme auch gewohnt unproblematisch.

Vespa GTS125

Um 7:30 ist bereits alles erledigt, die Vespa hat einen neuen TÜV-Stempel, das Wetter ist fantastisch und ich drehe noch eine Runde um den Laubacher Wald, der an manchen Stellen der Buckligen Welt recht ähnlich ist.

Weil das Wetter im Laufe des Tages immer besser wird, nutze ich diese Chance und gehe gegen 15:00 noch auf eine 150 Kilometer-Tour mit der Bullet ES.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Kurzer Check, ob das Seehotel Michaela auch brav besucht wird – und es wird. Schätze, darum brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Also weiter.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Nun zieht es mich in die Schwalm, wo ich bei Holzburg kurz raste und einen schönen Blick auf das Knüllgebirge genieße.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Überhaupt ist das hier ein schöner Ort zum Verweilen. Er liegt herrlich versteckt zwischen Fischbach und Holzburg und ist quasi verkehrsfrei.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Die Enfield rennt brav ohne jedes Problem und macht derart viel Spaß, dass ich meine sonst üblichen Pausen heute sträflich vernachlässige. Aber man möge es mir nachsehen, denn bereits morgen soll das Wetter wieder kippen – natürlich ins kalte und regnerische. Deshalb carpe diem.

Irgendwo zwischen Köddingen und Oberbreidenbach muss ich auf Reserve schalten, und zwar nach 230 Kilometern. Nun ist die nächste Tankstelle erst wieder in Alsfeld und ich habe Zweifel, ob die Reserve so weit langt. Eine winzige Tankstelle in Oberbreidenbach mit nur einer Säule ist rein privat und da ist nichts für mich zu holen.

Aber zum Glück komme ich locker bis auf die Pfefferhöhe bei Alsfeld und selbst da passen lediglich 10 Liter in den Tank. Habe also absolut ausreichend Reserve nach dem Umschalten, das beruhigt.

 

Nichts gegen Werkstatttage

Nein, wirklich nichts gegen Werkstatttage! Bei miesem Wetter können die fast so schön wie eine Tour mit einem Einzylinder sein. Aber was zu viel ist, ist zu viel – und in den letzten Wochen gab es einfach zu viel schlechtes Wetter. Dummerweise ist auch heute wieder so ein Tag und den verbringe ich natürlich in der Werkstatt.

95er Bullet 500

Als erstes demontiere ich noch einmal die Auspuffanlage. Gründe dafür: Die etwas zu langen Stehbolzen im Krümmeradapter sollen gekürzt werden und das Gesamtsystem soll völlig spannungsfrei verschraubt werden. Klappt beides.

95er Bullet 500

Der Vergaser erhält ein komplett neues Choke-System und der konische S&B Luftfilter weicht einer Pancake-Ausführung.

95er Bullet 500

Das Zündschloß wird noch einmal geringfügig versetzt, um Platz für den Pancake-Filter zu schaffen.

95er Bullet 500

Das Kennzeichen bekommt zwei zusätzliche Schrauben, um jegliches Klappern zu eliminieren.

Zu mehr langt meine Motivation heute nicht. Die Probefahrt wird durch einen erneut einsetzenden Schauer leider verhindert.

Dafür kommt die bei ebay ersteigerte apple-tv Box an und die nehme ich direkt in Betrieb. Das Fernsehprogramm erscheint mir seit Monaten dermaßen schlecht, dass ich beinahe vermute, dass wir, das Publikum, jetzt verstärkt zum Pay-TV gedrängt werden sollen. Vielleicht rettet ja apple-tv meinen Fernsehabend.