….. will ich heute noch einmal in die Wetterau, allerdings mit dem V-Twin aus Milwaukee. Das Wetter sieht heut noch besser aus als gestern und alle Straßen scheinen trocken zu sein, auch die in den tiefsten und dunkelsten Wäldern des Vogelsberges. Um 11:30 scheint mir der Planet genügend angewärmt zu sein und ich starte meine Sportster – mittlerweile mein liebstes Motorrad.
Schotten, Nidda, Bad Salzhausen – und hier ein erster Mini-Stop inmitten des Kurortes. Habe das Gefühl, dass der Schlag des V-Twins so manchen Kurgast aus seiner Sonntag-Mittag-Schläfrigkeit gerissen hat.
Tanken auf der Harb und dann über Echzell richtig hinein in die Wetterau. In Bingenheim halte ich am hübschen Schloß, was mich auf die Idee bringt, heute mal ein paar Schlösser in der Wetterau anzufahren. Das Bingenheimer Schloß wird heute von einer Lebenshilfe-Organisation genutzt, ist also noch richtig „in Betrieb“.
Schloß Asenburg in Staaden dagegen hat seine neue Bestimmung als Hotel gefunden – auch nicht schlecht.
Im Zentrum der Wetterau, in Friedberg, fahre ich direkt in den Schloßhof hinein. Das Friedberger Schloß wird mannigfaltig genutzt: Hier finden sich ein Gymnasium, Kanzleien, Büros und Wohnungen.
Natürlich besteht die Wetterau nicht nur aus schnuckeligen Orten und Schlösser, vielmehr überwiegt hier die Landwirtschaft. Die Rüben-Kampagne dürfte jetzt auch so allmählich zu Ende gehen, aber noch liegen lange Mieten an den Rübenfeldern.
Irgendwo zwischen Wölfersheim und Wohnbach liegt dieses kleine Tal, das für die Wetterau eher untypisch ist.
Viel häufiger siehst Du große landwirtschaftlich genutzte Flächen und ein dichtes Straßennetz mit Autobahnen und Bundesstraßen. Aber zum Glück gibt es auch noch die hübschen kleinen Strässchen zwischen den Orten.
Hier haben wir so eine Landstraße, die beinahe Alleen-artigen Charakter hat. In den Herbstfarben ist das äußerst ansprechend.
Und noch ne Burg: Münzenberg, das Tintenfaß, fahre ich aber heute nicht direkt an, da reicht mir der Fernblick.
Das letzte Schloß für heute ich Schloß Hungen, dass von außen etwas unscheinbar wirkt, aber …..
….. bei genauem Hinsehen ausgesprochen schön ist.
In Laubach könnte ich noch das Schloß anfahren, aber in der Stadt findet irgend ein gewaltiges Ereignis statt. Dadurch ist die Stadt verkehrstechnisch quasi zusammen gebrochen und so schlängele ich mich schnell durch den Ort. Jetzt ist es auch schon wieder 16:00 und es wird langsam frischer. Auf den heutigen 110 Meilen habe ich bisher nicht einmal gefröstelt, und das soll auch so bleiben. Also geht’s jetzt heim und ich sage Bye-bye vom Rande des Vogelsberges.