Kleine Frühlingsfahrt ohne Tachometer

Am frühen Nachmittag diesen Freitages wurde klar, dass noch ein Einkauf notwendig ist. Eine gute Gelegenheit, mal wieder nach dem Eisenschwein zu sehen. Man bedenke: Das gute ES-Gespann wird seit diesem Winter in Egons Scheune geparkt. Aber wie gewohnt springt die MZ nach 3-maligem Vorkicken sofort an. Was aber sofort auffällt, ist das dunkele Display des Sigma-Fahrradtachos. Da ist eine neue Batterie fällig. Auch die werde ich unterwegs besorgen aber zunächst wird das eine kleine Frühlingsfahrt ohne Tachometer.

Die kleine Batterie für den Sigma bekomme ich in der Drogerie Hohl: Typ A76. Dann muss ich die Gesamtkilometer wieder eingeben, die ich natürlich vom analogen Tacho ablese: 19978 km. Da bin ich also seit 2006 12.000 km mit dem ES 250/1-Gespann gefahren – das ist nicht wirklich viel. Dabei fährt sich die Gute immer wieder schön – so auch heute wieder. Und der Motor läuft und läuft und läuft.

Zum Einkauf im Penny-Markt nehme ich heute schöne Wirtschaftswege ohne jeglichen Freitag-Abend-Verkehr.

Und danach nach längerer Pause mal wieder ein Besuch an Nieder-Ohmens grösster Ruine: Der Senioren-Residenz Falkenhorst. Ein Pleite-Projekt gewaltigen Ausmasses.

Zu Hause gebe ich dann die Gesamtkilometer und vor allem die Wegdrehzahl WS neu ein. Die Zahl lautet 1758 und damit passt der Sigma zum 16" Vorderrad des Gespanns.

 

Auf Umwegen heim nach Mücke

Nachdem Kathy gestern sehr schnell Lebenszeichen von sich gab, war klar: Am Ostermontag kommt sie heim aus der Überwinterung in die Mücker Werkstatt. Schliesslich soll das gute Stück ordentlich gefahren werden. Verabrede also mit Nachbar Egon, dass er mich am Ostermontag um 10:00 in den Ebsdorfergrund zu meiner TS250/1 bringt. Und dann will ich erst mal fahren, und zwar ins Gladenbacher Bergland. Und so machen wir das: Ich bringe Kathy auf Umwegen heim nach Mücke.
Pünktlich um 10:00 bin ich am Ostermontag gestiefelt und gespornt bei Nachbar Egon – und auch der ist fertig. Also flugs in den Ebsdorfergrund. Egon schaut in der Scheune noch nach ein paar Details an Hermanns ETZ – das braucht er für die Wiederbelebung von Lemmies MZ. Ohne Choke springt meine Kathy sofort an und noch vor 10:30 bin ich abfahrbereit. Habe mir eine Route ins Gladenbacher Bergland zurecht gelegt, denn der Wetterbericht für diese Gegend ist richtig gut. Und ich kann euch sagen: Er ist auch genauso eingetroffen. Deshalb wird aus meiner Rückholaktion eine Ausfahrt mit 200 km und zum Mittagessen  bin ich auch nicht pünktlich zurück. Aber das ist wurscht!

 

Nach dem gestrigen Versuch weiss ich wieder, wie Kathy am besten kalt anspringt: 5 mal ohne Zündung vorkicken, dann ohne Choke mit etwas Gas gestartet. So klappts auch heute und noch vor 10:30 starten wir in Richtung Gladenbacher Bergland. Kathy läuft, als hätte sie nie pausiert oder überwintern müssen.

Jetzt erstmal knappe 50 km nonstop - schliesslich muss ich mich wieder an Kathy gewöhnen. Immer wieder beeindruckend, wie handlich und spritzig so eine TS 250/1 ist - natürlich muss das in Relation zu Hubraum und Leistung gesehen werden. Hier am Ortsausgang von Gladenbach war vor vielen, vielen Jahren mal eine Zweiradwerkstatt mit Verkauf von Heinkel-Ersatzteilen. Jetzt ist dort ein Laden für Tierarztbedarf: Nützlich, aber langweilig.

Jetzt zirkele ich kreuz und quer durchs Gladenbacher Bergland: Bergauf, bergab, durch Serpentinen, dichte Wälder und sanfte Wiesen. Eine wirklich hübsche Ecke. Wenn ich jetzt noch ein wenig weiter westlich fahre, bin ich im Dietzhölztal bei den MZ-Freunden Mandeln. Aber da warte ich ab bis Mai zum Tagestreffen.

Typisch für das Gladenbacher Bergland sind die runden Bergkuppen mit starker Bewaldung. Später nehme ich die grobe Richtung auf Giessen durch die vielen Orte der Grossgemeinde Lohra.

In Sichtweite des Dünsberges. Hier gibt es eine schöne Rekonstruktion eines Keltendorfes, dass ich heute aber links liegen lasse: Zu viele Autowagen auf dem Parkplatz sagen mir, dass hier der Teufel los ist. Also weiter nach Krofdorf-Gleiberg.

In Krofdorf-Gleiberg schraube ich mich auf den höchsten Punkt des Städtchen, wo die Burg steht. Vorn siehst Du bereits die nächste Burg (Burg Vetzberg) und im Hintergrund den Dünsberg, von dem ich gerade gekommen bin.

Im Burghof ist erfreulich wenig los und ich parke bei einer schwarzen Speed Triple im Streetfighter Look. Schönes Motorrad, aber ehrlich: Nix mehr für mich. Da sind mir meine Ostböcke lieber.

Von Krofdorf nach Salzböden über die 15 km lange Nebenstrecke, die durch keinen Ort führt, an der kein Haus steht und auf der fast kein Verkehr herrscht. Das ist wie Fahren im Jahre 1969.

Erst kurz vor Salzböden liegt mitten im Wald die Schmelz-Mühle, ein wunderbares Ausflugslokal. Die ersten Besucher sitzen schon draussen und geniessen die Sonnenstrahlen. Beim nächsten mal werde ich mir hier ein leckeres Mitagessen gönnen.

Die Schmelz-Mühle bezieht ihre Energie aus der Salzböde, die dem Ort und der Gegend ihren Namen gab. In Salzböden gibt es eine weitere Mühle, die Schönemühle, die ich aber nicht entdecke. Ist ein Cafe und als Besonderheit gibts hier eine Menge Katzen.

Blick auf Salzböden, einen wirklich hübschen Ort. Die Salzböde fließt nur ein paar km weiter in die Lahn, fast direkt hinter dem Ort.

Über den Rand der Rabenau komme ich nun zum Wasserwerk bei Altenbuseck. Sehr schön gelegen mit Blick auf Buseck und die Rabenau.

Wer genau hinschaut, erkennt die beiden furchtbaren Hochhäuser von Grossenbuseck: Bausünden der 80er Jahre. Ach ja. Das kleine Windschild meiner TS ist das einzige, was mich ein wenig nervt: Zwar hübsch anzusehen, aber das Teil verursacht starke Windgeräusche. Mal abwarten, wie lange ich es noch an der Maschine belasse.

Der Motorradwanderer geniesst die Gegend und die Ruhe. Fast direkt über mir klopft ein Specht und über den Feldweg laufen immer wieder kleine Wiesel oder Frettchen. Leider gelingt mir kein Foto der kleinen Nager, obwohl sie ganz schön nahe sind.

Beim Betrachten der Landschaft kommt zunächst ein Simson SR51 in perfektem Zustand vorbei und später zwei ältere Damen - also genau genommen zwei Damen in meinem Alter. Wir diskutieren ein wenig über die Burgen am Horizont und koordinieren die Ortschaften dazu.

Zurück in der Rabenau fahre ich die lange Sackgasse zur Kompost-Deponie. Hier war früher ein geheimes Lager der Amerikaner und das Gerücht besagte, dass dort Atomsprengköpfe gelagert waren. Heute nur noch Grünzeug - ist mir wesentlich lieber so.

Ich verlängere die Fahrt noch ein wenig in den Homberger Raum. An dieser Feldscheune habe ich bereits zwei meiner Ostböcke fotografiert, und die TS 250/1 wird heute die dritte. Ich stelle mir dabei immer vor, hier eine grosse Werkstatt mit winzigem Wohnraum einzurichten. Aber das wird wohl nix mehr in diesem Leben.

Und jetzt noch ein Blick vom Rondinchen ins Amöneburger Becken: Weites Land. Dann gehts heim nach Mücke, vor allem, weil hier am Rondinchen ein schräger Vogel in seinem Auto sitzt und nervig laute Musik hört: Volksmusik von HR4. Das ist nichts für mich, also weg hier.

So habe ich gestern die Route grob geplant und das sollten etwa 140 km sein. Habe dann zum Schluss aber etwas improvisiert und so wurden daraus 200 km, von denen ich keinen Meter bereue. War eine herrliche Fahrt bei kühlem, aber weitgehend trockenem Wetter und schon fast angenehmen Temperaturen. Kathy, meine TS 250/1, ist gelaufen wie am Schnürchen und hat nicht ein einziges mal gezickt - etwas ungewohnt nach den letzten Fahrten mit der russischen Planeta. Jetzt habe ich Kathy jedenfalls wieder zuhause - einerseits schön, andererseits ist die Werkstatt nun absolut voll gestellt. Aber das nehme ich gern in Kauf.

In die falsche Richtung: Nach Westen

Heute sollte es eine schöne Fahrt mit zwei Langhubern in den Knüll und dann ins Oldtimer Cafe werden: Andreas aus dem Kahlen Grunde mit seiner 500er Enfield und ich mit der Planeta. Zwischendurch mal ein Maschinentausch – so war es geplant. Aber es kam mal wieder völlig anders und erst recht spät habe ich die Möglichkeit, wenigstens noch eine kleine Fahrt zu machen. Bei kühlem, regerischen und stürmischen Wetter reichts nur für 70 km in die falsche Richtung: Nach Westen.

Nicht einmal ins Oldtimer Cafe auf die Herrchenhainer Höhe schaffe ich es noch, aber ganz ohne Motorrad möchte ich dennoch nicht sein. Ausserdem muss die gestern neu angebaute linke Schaltereinheit auf Praxistauglichkeit überprüft werden. Zwar sollte ich eigentlich die Kupplung der Planeta neu machen, aber ich denke, eine letzte Fahrt wird sie noch überstehen. Der Blick aufs Wetter zeigt, dass es im Westen etwas freundlicher aussieht. Und tatsächlich bekomme ich nur ein paar Tropfen ab.

Diese linke Schaltereinheit von Polo habe ich gestern angebaut und angeschlossen. Der originale russische Schalter neigte zu Fehlschaltungen und sogar Kurzschlüssen und liess sich auch ganz furchtbar bedienen.

Jetzt habe ich also links und rechts moderne Schalter an der Planeta. Als nächstes kommt noch das Zündschloss dran, dass zickt nämlich auch schon mal rum. Ersatz, wiederum von Polo, liegt bereits in der Werkstatt.

Immer Richtung Westen durchquere ich den Ebsdorfergrund komplett und bin hier bereits hinter Hachborn. Der Sturm bläst in schneller Folge mal helle, mal dunkele Wolken über den Himmel. Bisher fallen aber keine Tropfen. Der neue Schalter bewährt sich wunderbar - endlich ist vernünftige Blinkerbetätigung möglich.

Von Ilschhausen nehme ich die kleine Waldstrasse in Richtung Rabenau - das sind die richtigen Planetastrassen. Hier fängt jetzt die Kupplung an, Probleme zu machen und ich muss ihr jedes Spiel nehmen, damit die Gänge wieder vernünftig halten. Da muss ich jetzt aber wirklich bei.

In östlicher Richtung kommen bereits die ersten dicken Regenschauer herunter. Also weiter nach Westen.

Und wieder Planeta-Strassen! Noch über den Berg und durch den dichten Wald und dann empfängt mich die helle Rabenau.

Immer wieder gern genommen: Schlösser und Burgen als Hintergrund für ein Motorrad aus einem Arbeiter- und Bauernstaat. Hier ist es Schloss Londorf.

Weiter gehts in Richtung Vogelsberg. Der Blick zurück nach Westen zeigt dort den blauen Himmel und die hellen Wolken.

Im Vogelsberg dagegen sieht es gar nicht behaglich aus und die ersten Tropfen fallen auch vom Himmel. Und die Kupplung gefällt mir überhaupt nicht. Also heim, 70 km Fahrspass sind ja auch schon was. Der Schalter hat sich bewährt, die provisorische Verkabelung hat gehalten. Brave Planeta!

 

 

Kathy wird zum Leben erweckt

Heute mussten ein paar Jawateile in den Ebsdorfergrund gebracht werden – akuter Platzmangel in der heimischen Werkstatt. Hab mir gedacht, ich stecke mal Kathys Zündschlüssel ein und schaue, ob die TS anspringt. Denn heute oder morgen will ich die blaue MZ wieder nach Mücke holen – schliesslich muss eine zugelassene MZ auch bewegt werden. Also keine Motorradfahrt, aber immerhin: Kathy wird zum Leben erweckt.
So eine Wagenladung Jawateile schafft durchaus spürbar Platz in meiner Werkstatt – so gesehen war meine kleine Aktion erfolgreich. Und auch Kathy bekomme ich relativ schnell ans Laufen – wenngleich das Motorrad schlechter als erwartet anspringt. Aber die leichten Probleme mit dem Anspringen bei kaltem Motor hatte ich ja schon im letzten Jahr. Hab nur noch nicht herausgefunden, warum das so ist. Sobald Kathy in der Mücker Werkstatt steht, werde ich als erstes die Powerdynamo-Anlage überprüfen. Gut möglich, dass ich die Anlage nicht direkt von der Batterie versorge sondern über das Zündschloss. Obwohl – kann das die Ursache sein?

 

Scheunenvermieter Dieter schaut herein und wir bauen als erstes den Aufbockständer zusammen, den er sich gestern bei Polo geholt hat. Aber wozu braucht Dieter diesen Ständer? Seine 125er Sachs mit dem Yamaha V-Motor hat doch einen Hauptständer.

Und das ist der Grund für den Montageständer: Dieter hat sich eine weitere 125er Sachs geholt, und zwar diese XTC. Mit ihrem Gitterrohrrahmen sieht sie aus wie eine kleine Ducati.

Wir rollen die XTC nach draussen und lassen sie laufen. Der Flitzer hat wahrhaftig einen Elektrostarter - unglaublich. 120 kg, Superbremsen, ein sportlich-hartes Fahrwerk, Sachs-Mono-Federbein, eine unerhört dicke Gabel - das Teil dürfte enormen Fahrspass bieten.

SItzprobe für einen alten Herrn - so ganz habe ich meine Freude an sportlichen Motorrädern noch nicht verloren. Die angebotene Probefahrt lehne ich ab- für heute. Habe nämlich keine Motorradklamotten dabei. Aber ehrlich: So einen kleinen Flitzer für den schnellen Sonntag Morgen Trip - das könnte ich mir schon vorstellen.

Jetzt aber zu meiner TS 250/1. Anspringen will sie erst, nachdem ich auf den Choke verzichte und dafür etwas Gas gebe. Dann läuft sie aber sofort schön rund.

Sofort habe ich wieder Spass an meiner Kathy - spätestens morgen muss ich die Abholung organisieren. Die 350er Junak im Hintergrund dagegen muss weiter auf ihre Erweckung warten.

150 km-Fahrt an einem kalten Karfreitag

Die Wetterprognose für Ostern ist durchwachsen. Eigentlich soll es nur am heutigen Karfreitag nicht völlig verregnet und bitterkalt werden. Um 8:00 ist ea allerdings noch dermassen kalt, dass ich erstmal einen Spaziergang mache. Es sind garantiert Minusgrade und die Pfützen haben wieder eine Eisschicht. Aber die Sonne scheint und gegen 10:00 ist der Vogelsberg auf ca. 3 Grad erwärmt. Das reicht mir und ich starte mit der Planeta zu einer 150 km-Fahrt an einem kalten Karfreitag.

Das Masseproblem, dass auf der letzten Fahrt für einen Totalausfall der Elektrik gesorgt hat, ist behoben – alles funktioniert wieder. Am Vortag habe ich noch die Kupplung neu eingestellt. Habe zwar das Gefühl, dass die Kupplung eigentlich einer Grundüberholung bedarf, aber mit dem Einstellen gehts zunächst mal wieder.
Ich möchte ein wenig den Altkreis Alsfeld durchstreifen und auch die Grenze zum Schwalm-Eder-Kreis überschreiten. Keine Riesenreise also, aber 150 km kommen doch zusammen.

Nach wenigen km gehts wieder los mit der Elektrik. Glaube erst an einen erneuten Totalausfall, aber heute fällt nur die Blinkkontrollleuchte aus. Bin wohl doch etwas übersensibel seit der letzten Fahrt. Auch wenn also die Planeta-Elektrik nicht völlig marode ist: Ich werde die Verkabelung erneuern. Nicht dass sonst eines Tages doch noch alles zusammen bricht - wie die Schutzhütte im Hintergrund.

Fahre natürlich trotz der ausgefallenen Kontrolleuchte weiter - Peanuts. Etliche km verläuft die Landesstrasse dicht an der Schwalm, die sich hier wunderschön durch die Wiesen schlängelt. Die Planeta läuft prima, aber es ist doch empfindlich kalt. Hätte mich natürlich auch dicker anziehen können.

Im Schwalmtal zwischen Brauerschwend und Rainrod gehts kurz rechts ran in den Steinbruch. Dabei fahre ich über die LKW-Waage, die auch unser Gewicht anzeigt: 0,5 t. Naja, weniger kann die Waage wohl nicht anzeigen. Obwohl der Steinbruch heute nicht besetzt ist, plärrt jetzt eine laute Hupe los, die den Wiegemeister herbeirufen soll. Ich mach mich ob der lauten Töne vom Acker.

Nun gehts ein wenig durch den Altkreis Alsfeld. Hier bei Berfa bin ich ganz dicht an der Autobahn, der A5. Dort herrscht übler Stop-and-Go-Verkehr, aber das ist an Ostern leider normal. Im Moment wirkt der Verkehr zwar nicht sooo schlimm, aber das ist nur eine winzige Unterbrechung des zähen Flusses.

Kurz darauf verlasse ich den Vogelsbergkreis und bin bei Ottrau im Schwalm-Eder-Kreis. In Immichenhain fahre ich mal wieder zur alten Klosterkirche, die auf dem Gelände eines grossen Hofgutes liegt.

Die Klosterkirche wird nicht renoviert, aber im jetzigen Zustand erhalten. Das hat durchaus seinen Reiz.

Angelockt durch das Motorengeräusch der Planeta erscheint der Pächter des Hofgutes und wir plaudern eine geschlagene Stunde lang über Gott und die Welt. Ich erfahre, dass das Hofgut eine Staatsdomäne ist, die er seit fast 25 Jahren gepachtet hat. Seine vorzügliche Idee, in der alten Klosterkirche eine Weinstube einzurichten, hat der Staat als Besitzer leider abgelehnt.

Zurück im Vogelsberg, genauer in Heidelbach, schaue ich mir mal wieder den Motorradladen an. Hier gibts aber nur noch Aprilias, Hyosungs und alle Sorten von Rollern. Und Quads, die ich überhaupt nicht mag. Also schnell weiter.

Der Rückweg führt mich über das Antrifttal, wo der Stausee heute sehr stark frequentiert ist: Alles voller Autowagen. Deshalb nur ein Foto und weiter gehts.

Im Kirtorfer Wald wärme ich mich ein wenig bei der kleinen Schutzhütte auf. Es ist wirklich saukalt beim Fahren und nur, wenn ich direkt in der Sonne stehe, kommt ein Gefühl von Wärme auf.

Den letzten Stop für Heute mache ich in Gross-Eichen am ehemaligen Sparkassengebäude. Ist jetzt nicht mehr zu verkaufen, sondern zu vermieten. Aber obwohl das Rot der Fenster gut zur Farbe meiner Russin passt, ist dieses Haus keine Option für uns. Jetzt reichts mir auch mir der Kälte und es geht zurück in die Heimat. Waren trotz der Temperaturen nette 150 km. In der Werkstatt wechsele ich noch eben die Blinkerkontrollleuchte aus und beschliesse, morgen den russischen Lichtschalter auszutauschen.