Schnee-Phobie und Winterblues

Die globale Erderwärmung hat im Vogelsberg gnadenlos zugeschlagen: Seit über vier Wochen Dauerschnee und Temperaturen bis fast -20°. Die letzte Motorradfahrt erscheint mir unglaublich weit weg und ewig lange her. So ein richtiges Wintermotorrad hab ich auch nicht und das fehlt mir jetzt. Eines ist klar: Ich leide stark unter einer Schnee-Phobie und dem Winterblues.

Vielleicht ginge es mir wirklich besser, wenn ich mit dem richtigen Wintermotorrad durch den verschneiten Vogelsberg düsen könnte. Da gab es in den letzten Wochen genug Möglichkeiten zu: Geschlossene Schneedecke und kein Match und Pökelsalz. Das Salz geht nämlich den meisten Gemeinden hier langsam aus und es wird nicht mehr ganz so unmäßig gestreut wie in den letzten Jahren. Mein „Wintergespann“, die ES 250/1, ist aufgrund der Strassenbereifung auf Schnee- und Eisglatten Strassen ein glatter Ausfall, das Rotax-Gespann geht im Winter überhaupt nicht und ein Planeta-Gespann will erst noch aufgebaut werden. Klar, am einfachsten wäe es, die MZ mit vernünftigen Reifen aufzupeppen. Aber irgendwie komm ich zu nix und in meiner kleinen Werkstatt kann ich sowieso nicht an einem Gespann schrauben. Die gesamte Situation ist irgendwie unbefriedigend ……..

Ein Blick aus dem Fenster des kleinen Backhauses zeigt: Es schneit schon wieder. Also raus und nochmal Schnee schippen.

Aber unbestritten: Hübsch anzusehen ist der Winter schon. Selbst unsere eher langweilige Untergasse wirkt jetzt ein wenig reizvoll. Aber jetzt raus und schippen!

Nach der Schipperei noch ein wenig in die Werkstatt. Gestern kam dieser neue Gel-Akku. Der ist für die Planeta. Denn in 1-2 Wochen soll die angepasste Lichtmaschine von Powerdynamo kommen, und da will ich auch gleich den wartungsarmen Gel-Akku einbauen. Mit dieser Kombination hab ich bei meiner TS 250/1 sehr gute Erfahrungen gemacht. Morgen wird der Akku erstmal geladen.

Jetzt noch das verchromte Vorderradschutzblech der litauischen Planeta entrostet und mit Rostumwandler behandelt. Aber viel lieber würde ich schon am Gespannaufbau der litauischen Teile arbeiten.

AMP-Superseal-Stecker! Habe ich in 2- und 4-poliger Version bereits für das Planeta-Gespann bestellt. Gute Technik und gute Preise - ein Tipp aus dem MZ-Forum, bestellt im Kalishop.

Und aus lauter Langeweile und Winterfrust baue ich noch schnell die Steckdose von Polo an das Rotax-Gespann. Will ich zum Laden des Handys unterwegs und für das Navi benutzen. Habe nämlich tatsächlich vor, in diesem Jahr das Navi zu benutzen. Nicht, um irgend ein Ziel zu finden - aber um neue Nebenstrecken zu entdecken. Wir sind also bereit, nur das Wetter noch nicht.

 

Der Sputnik für die Planeta

Nach dem erfolgreichen Experiment mit dem Eigenimport meiner zweiten Planeta wollte ich die Sache eigentlich wiederholen und mir den passenden Sputnik-Seitenwagen aus Litauen beschaffen. Hab auch einen bei autogidas.lt gefunden und wollte schon die Logistik in Bewegung setzen. Aber ein Gespräch mit Waldemar ließ mich meine Meinung ändern: Waldemar arrangiert seine nächste Litauen-Tour und wird meinen Seitenwagen mitbringen. An diesem Samstag, spät am Abend, wird er mir vor die Haustür gebracht: Der Sputnik für die Planeta.

Waldemar bringt neben meinem Sputnik-Seitenwagen noch eine Kiste Kleinteile sowie einen Seitenwagenrahmen für Roger und Andreas. Bei der Anlieferung ist es bereits dunkel und so gelingt nur ein einziges halbwegs brauchbares Bild. Aber es ist eindeutig mein Seitenwagen aus autogidas.lt. Klar ist, dass der Sputnik schnellstens in die Scheune im Ebsdorfergrund muss, aber das klappt frühestens am Montag oder Dienstag.

Mehr und mehr ähnelt der kleine Garten meines Natursteinhauses einem litauischen Schrottplatz. An der Wand lehnt der Rahmen für Roger, vorn steht mein Sputnik. Das fehlende Rad ist natürlich vorhanden, aus irgendeinem Grunde aber demontiert. Noch schnell die Plane provisorisch über die Einstiegsöffnung gelegt, damit das Boot nicht allzu voll schneit.

Erst am Montag, also 2 Tage später, kann ich mich etwas um den Sputnik kümmern. Mittlerweile ist wieder reichlich Schnee gefallen und hat den armen Seitenwagen unter sich begraben.

Dieser Schriftzug bedeutet Sputnik - glaube ich. Würde ich gern erhalten, aber ich befürchte, dass alles neu lackiert werden muss.

Die beiden Hauben vorn und hinten funktionieren noch - kein Wunder, denn das ist herrlich einfache Technik.

Rost hält sich wohl stark in Grenzen, der Sitz muss neu bezogen werden, das umlaufende Gummi ist hin und muss erneuert werden. Die Beleuchtungskörper fehlen teilweise. Sieht nach einer lösbaren Aufgabe aus.

Immerhin ein Vierpunktanschluss. Den Sitz könnte ich mir ebenso rot vorstellen, wie den gesamten Seitenwagen und das Motorrad dazu. Ein "Roter Oktober" als Zweitakter!

Das Rad wird nur lose aufgesteckt, richtig rollen tut die Fuhre mit dem platten Reifen und ohne Schlauch sowieso nicht. Die Achse hat 17 mm Durchmesser, da passt also kein MZ-Rad. Aber vielleicht kann ich das für 20 mm Achsen umgebaute TS-Rad mit anderen Lagern passend machen .....

Eine Kiste mit Kleinteilen hat der gute Waldemar noch dazu gepackt. Lauter nützliche Sachen.

Auch der bisher fehlende Anschluß für die Planeta liegt jetzt bei. Hatte eigentlich Bedenken, einen Seitenwagenanschluß an der Fußraste zu befestigen, aber andererseits: Im Ostblock werden tausende IZH so herumfahren, und was dort hält, sollte auch bei uns halten. Das bleibt also so.

Etliche Neuteile: Lenkkopflager, Unterbrecher, Kondensatoren, Kolbenringe und Radlager. Das beruhigt mein Jäger- und Sammler-Herz.

Was ist los in Russland? 2RS-Lager von einem russischen Hersteller mit ISO9001-Zertifikation. Diese Lager werde ich verbauen, und wenn die halten, dann muss ich mein Weltbild ändern. Nichts ist mehr so, wie es war .....

 

Meine Planeta direkt aus Litauen

Jetzt kann ich sagen: Das Experiment ist geglückt! Durchaus überraschend und auch früher als angekündigt wird sie an diesem verschneiten Sonntag angeliefert: Meine Planeta direkt aus Litauen.

Nachdem die ersten Angebote aus den Speditionsbörsen deutlich zu hoch lagen, meldet sich eine Spedition aus Bremen und legt sich bei der Suche nach einem günstigen Transport ordentlich ins Zeug. Als der Preis meinen Vorstellungen entspricht, sage ich zu, überweise dem Motorradverkäufer Tada Murolis den Kaufpreis – und warte ab. Nach wenigen Tagen wird mir der 11. oder 12. Januar als Liefertermin angekündigt. Durchaus flott.
Aber dann kommt es wieder anders! Am heutigen Sonntag Vormittag, gerade nach meinem morgendlichen Spaziergang, ruft meine libe Gattin durchs Haus: „Das Motorrad ist da!“ Und tatsächlich: Ohne telefonische Ankündigung ist ein litauischer Fahrer mit einem Sprinter aufgetaucht, in dem meine Planeta verstaut ist. Seinen dicken 40-Tonner hat er am Autohof stehen gelassen – klar, wegen des Wochenend-Fahrverbots. Im LKW hat er aber noch einen Sprinter, mit dem er diverse Kleinaufträge durchzieht – so auch meine Planetaauslieferung. Naja. kann nicht sagen, dass ich über das unerwartete Auftauchen böse bin – im Gegenteil.

Was hier nach dem Kennzeichen Erzgebirge aussieht, ist in Wahrheit ein litauischer Kleintransporter, der aus dem Bauch eines 40-Tonners geschlüpft ist und überraschend meine Planeta aus Kupiskis anliefert - an diesem heiligen Sonntag Vormittag. Der Fahrer ist sichtlich froh, das Ziel in Mücke gefunden zu haben.

Eher notdürftig gesichert hat die Planeta die Reise dennoch gut überstanden. Schnell ausgeladen und dann einen Kaffee mit dem Fahrer getrunken. Die Konversation ist nicht ganz einfach - er spricht (fast) kein Deutsch oder Englisch, ich überhaupt kein Litauisch oder Russisch. Geht trotzdem.

Da ist sie, meine zweite Planeta. Exakt wie beschrieben mit abgebautem Hinterradkotflügel, ohne SItzbebezug und ohne Tacho. Das allerdings fast alle Züge und elektrischen Leitungen nicht angeschlossen sind, wusste ich nicht. Naja, ist nicht wirklich schlimm.

Hinteres Schutzblech, Heckleuchte und ein schönes kleines litauisches Kennzeichen. Ob ich hier ein ähnlich kleines Kennzeichen bekomme, bezweifele ich aber.

Mein heißgeliebter Planeta-Motor mit dem langen Hub und den Deckeln auf den Überströmkanälen - ein Bild von einem Motor.

Seitenwagenanschluß unter der Sitzbank vorhanden - sehr gut, denn diese Planeta soll zusammen mit einem russischen Sputnik-Seitenwagen zum Gespann umgebaut werden.

Auch der SW-Anschluss an der vorderen Motorhalterung ist vorhanden - den habe ich immer als etwa abenteuerlich empfunden. Scheint aber zu halten.

Und oben am Rahmenrohr ist der Anschluß ebenfalls vorhanden - direkt am Rahmen verschweißßt. Seltsam, hat meine Planeta nicht. Jetzt fehlt nur noch der vierte Anschluß an der hinteren Fußraste, aber da hab ich schon was in Aussicht.

Vorübergehend muss die Planeta mal bei Nachbar Egon untergestellt werden. Möchte mein geliebtes Motorrad keinesfalls bei Schneetreiben draussen stehen lassen. Dazu ist der Gesamtzustand doch zu gut. Später muss sie dann in den Ebsdorfergrund gebracht werden.

Litauische Papiere sind dabei. Die Planeta ist Baujahr 1989, im Dokument steht "Motocikla su priekaba" - das bedeutet "Motorrad mit Beiwagen". Hoffe, dass mir das Dokument die Zulassung hier erleichtert. Aber so weit ist es leider noch nicht. Und selbst die Farbe ist eingetragen: Raudona, das ist Rot.

 

 

Oldtema in Erfurt 2010

Die Oldtema im letzten Jahr hat den Teilnehmern aus Mücke und Umgebung sehr gut gefallen, und deshalb fällt der Entschluß leicht, in diesem Jahr wieder hinzufahren. Um Punkt 8:00 starten Egon, Jürgen und ich mit dem kleinen LPG-FIAT von Egon und machen uns auf den Weg nach Erfurt. In diesem Jahr wird mein Schwerpunkt dort erstmalig auf den russischen IZH-Maschinen liegen. Bin gespannt, ob die Oldtema auch dafür etwas bieten kann.

An der gleichen Stelle wie 2009 machen wir bei Wandersleben die erste Rast für einen Cappuccino. Das grosse Erotik-Center wird diesmal nicht beachtet – das kennen wir schliesslich schon.

Pünktlich um 10:00 zur Eröffnung der Messe laufen wir ein. Bereits auf dem Gang zu den Hallen ein Highlight: Der kleine BMW Dixi gefällt meinen Mitreisenden ausgesprochen gut.

In der ersten Halle empfängt uns das typische Oldtimer-Markt-Flair mit Kisten, Kästen, Gewusel und leichtem Chaos.

Die kleine ES erscheint in dieser ungewohnten Farbgebung leicht überrestauriert und unangemessen aufgedonnert. Finde, dass steht der Kleinen nicht.

Sieh an, ein czechischer Tatran 125 Roller. Zufällig habe ich einen solchen Bausatz in der gleichen Farbe von einem Bekannten so gut wie gekauft. Ja, ich habe jetzt fast einen Roller.

Herrje, was ist diese kleine Barkas-Pritsche schön!

Opel hat einen kleinen Stand auf der Oldtema und zeigt neben einigen PKW dieses unglaublich schöne Opel-Neander Gespann.

Angemessene Preise für die beiden schwarz-roten MZ.

Die automatische Wendevorrichtung dreht den eingespannten Tank und verteilt die Kreem-Tankversiegelung schön gleichmäßig auf der Innenfläche.

Nachbau des czechischen PAV-Einspuranhängers. Jetzt, wo ich fast einen czechischen Roller habe, interessiert mich der Nachläufer besonders. Preis: 800 Euro.

Jürgen hat schon Geschmack – das beweist sein Gesicht beim Anblick der herrlichen EMW.

Diese Helme bringen Jürgen beinahe dazu, seinen Schuberth J1 Helm unverzüglich wieder abzubestellen und auf die Halbschalen umzuschwenken. Fast …..

Egon legt sein sauer verdientes Erspartes in VA-Inbusschrauben an.

NSU Quick und Egon – diese beiden Antipoden werden wohl in diesem Leben nicht mehr zusammen kommen.

Im Freigelände ist es nur kalt – und ausser der leckeren Krakauer im Brötchen interessiert uns nur noch dieses schöne Trabi-Gespann. For sale!

Wow, zwei gelungene Restaurationen, wobei ich heute etwas mehr zum SR1 tendiere als zur ES/0.

Güsi mit einem ordentlich grossen Stand bietet etliches aus seinem Programm an – nur das Kederband für die Vergaserabdeckung für Jürgen, das hat er nicht dabei.

An dieser Stelle ist Egon in unmittelbarer Gefahr, 650 Euro für den Hühnerschreck locker zu machen.

Ein ES 250/2 Gespann steht Jürgen sehr gut zu Gesicht. Und die Farbgebung passt exakt zu seiner kleinen ES. Aber Jürgen bleibt heute vernünftig.

Troll mit PAV und schicker Lackierung.

Aber in Sachen Roller bin ich erst mal festgelegt – so könnte mein Tatran auch irgendwann aussehen. Obwohl ich ja eigentlich einen russischen Tula-Roller in schwarz haben wollte. Naja, man kann nicht alles haben.

Das war’s auf dieser Oldtema. Auf dem Gang noch ein Blick auf das SR2 und dann ab in Richtung Heimat. Ach ja: An IZH-Teilen war absolut nichts zu bekommen.

Genug gelaufen für Heute. Wir verlassen das Congresszentrum in Erfurt wieder und lassen den gelben LPG-Boliden die Meilen fressen. Am Autohof bei den Drei Gleichen noch eine leckere Mahlzeit und schon ist die Oldtema 2010 wieder Geschichte.

Ausfahrt im Schnee

Geplant ist eine Fahrt zum Oldtimer Cafe für heute mittag. Dort will ich mich mit dem Kahlgründigen und mit Roger treffen. Das hätte fast zum bisher grössten deutschen IZH-Treffen führen können, aber Rogers Jupiter-Gespann liegt mit Kurbelwellenschaden in der Werft und ich will keinesfalls mit der Solomaschine fahren. Denn es schneit, ordentlich sogar. Und deshalb gibt es nur eine Alternative für mich: Das ES 250/1 Gespann wird seiner grundsätzlichen Bestimmung zugeführt, nämlich einer Ausfahrt im Schnee.

Die gute MZ springt wie gewohnt auch nach längerem Stehen und bei sehr kaltem Wetter sofort an. Der Gasschieber ist auch nicht festgefroren, ich bin warm angezogen, also los. Es hat die ganze Nacht geschneit und auch jetzt kommt immer neuer Schnee herunter. Keine Riesenmengen mehr, aber es reicht, dass die Strassen weiss sind – und nicht matschig grau.
Aber jetzt zeigt sich erneut, dass ich kein professioneller Winterfahrer bin: Bereits beim ersten etwas steileren Berg komme ich auf dem schneeglatten Belag in Schwierigkeiten. Das Hinterrad rutscht und der Antrieb fehlt völlig. Tja, da habe ich die Erfahrungen des letzten Winters erneut vergessen und keinen groben Geländereifen aufgezogen. Bedingt dadurch entschliesse ich mich, auf die Fahrt zum Oldtimer Cafe zu verzichten, denn da gibt es etliche richtige Anhöhen zu bezwingen. Wenn ich da bloss an die Herrchenhainer Höhe denke – niemals wäre ich da hinauf gekommen. Und runter sicher auch nicht so, wie ich mir das vorstelle.
Und so kommt es nur zu einer kleinen 1,5-stündigen Ausfahrt durch Schnee und Eis. Hat aber auch Spass gemacht, aber den Geländereifen muss ich jetzt wirklich im Auge behalten.

Crossroads: Relativ viel Verkehr auf der Strecke nach Königsaasen, fast kein Verkehr auf dem Weg Richtung Windhain. Was meint ihr, welche Route ich genommen habe?

Keine Frage, ich biege links ab und befahre eine zeitlang jungfräulichen Boden. Auch dieser kleine Rastplatz hat heute noch keine Besucher gesehen. Ich aber drifte mit einem Powerslide von der Strasse herunter auf den Rastplatz.

Für mich immer wieder erstaunlich, wie gut heutige Motorrad-Bekleidung ist. Auch heute bei ca. -6 Grad friere ich kein bisschen. Nur an der etwas eingeschränkten Bewegungsfreiheit durch die vielen Schichten unter der Jacke spüre ich den Nachteil der Winterkleidung. Und das soll noch besser werden, denn Nachbar Egon und ich wollen uns Thermobekleidung von Art-For-Function aus Arolsen kaufen.

Auf Wegen und Strassen wie hier ist das Fahren natürlich völlig unproblematisch und macht einen Riesenspass. An diesem Ort will ich prüfen, ob mein Gespann zwei oder drei Spuren im Schnee hinterlässt. Habe nämlich das Gefühl, dass durch jahrelangen SW-Betrieb Rahmen und Schwinge nicht mehr gerade sind und die Fuhre deshalb eher dreispurig läuft. Aber der Schnee zeigt: Das ist nicht der Fall. Fast unglaublich!

Kaum komme ich in die Nähe bewohnter Gebiete, sind die Strassen aber geräumt oder dick mit Salz gepökelt. Das ist ekelhaft und deshalb versuche ich, solche Strassen heute zu vermeiden. Gelingt ganz gut.

Eine Gegend wie in der russischen Taiga: Graslandschaften und ab und zu kleinere Birkenwäldchen.

Später komme ich von hinten doch noch nach Königsaasen und vergesse, dass ich einen ziemlich steilen Berg bezwingen muss, um aus dem Tal herauszukommen. Habe grosse Bedenken, dass mein Gespann das schafft und sehe mich schon am Haken eines Schleppers. Aber oh Wunder: Ich komme den steilen und glatten Berg hinauf. Zwar permanent im 1. Gang und mit immer wieder mal verlorenem Grip am Hinterrad, aber es klappt. Natürlich auch, weil ich zwischendurch nicht anhalten muss. Das wäre das Aus gewesen. Puh, Schwein gehabt. Jetzt wird mir so langsam die Leistung der Fahrer bei der Bezwingung des Gamssteins klar. Daran würde ich heute scheitern - mangelnde Erfahrung und schlechte Ausrüstung. Nach anderthalb Stunden bin ich wieder zu Hause. Jetzt erst mal das Gespann trocknen lassen und später noch mal gegen Salzfrass behandeln.