Unglaublich: Ich habe einen Lenkungsdämpfer

Ausgelöst durch die Aktion von Matthieu während des Forumstreffens in Heiligenstadt habe ich mit von dort ebenfalls von Güsi eine Reibscheibe für die Flatterbremse mitgebracht. Und gestern abend hab ich das Teil noch schnell eingebaut. Und glaubt es oder lasst es bleiben: Ich habe den gleichen Effekt wie Matthieu! Unglaublich: Ich habe einen Lenkungsdämpfer.

Eingebaut war die Reibscheibe ja recht flott, aber zu einer Probefahrt komme ich erst am heutigen Montag morgen. Und was mir damals beim Aufbau des ES-Gespannes überhaupt nicht aufgefallen ist, merke ich jetzt schon: Die eingebaute „Reibscheibe“ ist ein Stück Gummi, vermutlich eine Tankdeckeldichtung. Gedämpft hat diese Konstruktion ja noch nie und jetzt ist mir auch klar, warum nicht. Heute, am Montag, merke ich sofort auf den ersten Metern, dass die Flatterbremse jetzt das tut, was sie soll: Dämpfen! Und anknallen, um überhaupt einen Hauch von Wirkung zu erzeugen, ist auch nicht mehr nötig. Wie bereits Matthieu in Heiligenstadt habe ich auch 3 Jahre gebraucht, um das festzustellen. Kein Ruhemsblatt!

Zuerst ein wenig arbeiten: Altglas muss zur Sammelstelle gebracht werden, das Boot ist rappelvoll damit. Als das Glas entleert ist, kommt in der ersten Rechtskurve das Boot hoch. Oooops!

Dann in den Ebsdorfergrund in die Scheune, will dort für die TS die Kunststoffspritzlappen holen und montieren. Aber später merke ich, dass die überhaupt nicht an die TS passen! Egal, schnell noch ein Bild vor dem Haus, dass ich nicht kaufen konnte und dann weiter, tief in den Ebsdorfergrund.

In Heskem ein Stop am Backhaus: Dieses Häuschen ist noch kleiner als unseres. Aber niedlich ist es auch.

Dann quer rüber in die Homberger Ecke mit kurzer Rast im kühlen Wald. Vor lauter Probefahren habe ich ein wenig die Zeit vergessen, bin immerhin knapp 80 km gefahren. Dabei muss ich eigentlich in die Werkstatt: Die Jawa-Räder warten auf neue Lager.

 

Mit der TS zu alten Schleppern, Autos und Motorrädern nach Zell

Auch wenn ich gestern von der Fahrerei ein wenig die Schnauze voll hatte, war das heute morgen schon wieder vergessen. Meine liebe Gattin hat herausgefunden, dass in Romrod-Zell eine Oldtimer-Ausstellung stattfindet. Das sind ja nur lausige 30 km dahin und so sattele ich die TS250/1 und das Ziel sind alte Schlepper, Motorräder und Autos in Zell.

Natürlich soll die kleine Fahrt auch wieder ein Test meiner Kathy, der TS250/1, sein. Und die MZ verhält sich mustergültig und macht keinerlei Zicken. So ganz allmählich baut sich eine Art Vertrauen zwischen Kathy und mir auf. Fahre heute insgesamt fast 80 km und tanke zum ersten mal richtig, dass heisst, ich kippe nicht nur 5 Liter aus dem Kanister in den Tank. Nach wie vor ist der Spasseffekt mit Kathy enorm, daran können auch der wieder sehr starke Wind und die furchtbar lauten Windgeräusche unter dem Schuberth-Klapphelm nichts ändern. Und gelohnt hat sich die Fahrt nach Zell ausserdem, es gab erstaunlich viel zu sehen.

Nach Zell fahre ich durch den Kirtorfer Wald und laufe auch mit Kathy einmal den kleinen Waldsee an. Hier ist bisher noch jedes meiner Motorräder fotografiert worden.

Angekommen in Zell, bekomme ich noch ein wenig von den Aufbauarbeiten für die Oldtimer-Ausstellung mit.

Ich werden "zu den Motorrädern" gewunken, aber da steht bisher nur eine Zündapp Bergsteiger. Das wird nicht so bleiben.

etzt zum ersten Rundgang. Auf der Wiese steht schon eine ganze Armada verschiedener Schlepper. Sehr niedlich der winzige "Wohnwagen".

Die Organisatoren in Zell haben eine beeindruckende Reihe Schlepper zusammen bekommen.

Die Lanz Bulldogs bestechen mit ihrer grauen Schlichtheit.

24 PS Lanz und ein kleiner Kramer in Pastellfarbe.

Beinahe wie ein Auto kommt der Hanomag daher.

Ein "runder" Unimog aus dem Jahre 1959.

Manche Schlepper sind restauriert, ander kommen direkt von der Feldarbeit. Diese Mischung macht einen besonderen Reiz aus.

Die rote Armada beginnt mit einem Porsche Diesel.

Lanz im Doppelpack, allerdings mit unterschiedlicher Motorisierung.

Dieser Name hat eine ganze Gattung geprägt: Wer heute Bulldog sagt, meint oft ganz allgemein Schlepper.

Goldoni - das italiensiche Pendant zum Unimog? Nie was von gehört!

Das berühmte Fendt Dieselross - legendärer Schlepper.

Ferguson in RAL 7032.

Zum Vergleich wurden diese beiden modernen Schlepper dazu gestellt. Die wirken gegen die meisten der Oldies wie gigantische Dinosaurier.

Für mich völlig unbekannte Marken konntest Du hier sehen.

Die Oldtimerfreunde Schwalmtal sind stark vertreten und stellen etliche der Exponate bei. Hab ja mal im Schwalmtal gewohnt, aber damals gabs diesen Verein wohl noch nicht.

Zurück zu den Motorrädern. Eine unglaublich schöne NSU Max aus Alsfeld wurde von ihrem 77jährigen Besitzer auf eigener Achse hergefahren.

Träume meiner Jugend: Maico MD50 und Hercules K50RL. Diese beiden Maschinen werden am 12.9.2009 einen "Kampf der Giganten" auf der mörderischen Bergstrecke in Heimersthausen austragen. Das muss ich mir ansehen.

Die Logistik in Zell ist mittlerweile perfekt und ich gönne mir eine leckere Bratwurst. Habe inzwischen auch Ruth und Egon angerufen und über Zell informiert. Die beiden laufen gerade mit Gast Richard aus Bremen ein.

Kein Ausstellungsstück! Diese gelbe Isetta mit dem älteren Ehepaar kam als Besucher. Und nein: Das Fahrzeug gehört nicht Egon.

Da erwachen Träume: Mit einem 6 km/h Schlepper und einem solchen Holzanhänger müsste man Deutschland erkunden. Die Entdeckung der Langsamkeit kommt dabei automatisch.

Hinten eine Veranda, darauf könnte man ein Zweirad (MZ) mitführen. Richard ist begeistert und sieht sich bereits durch Deutschland tuckern.

Ein Iseki-Minischlepper. Den Besitzer kenne ich aus früheren Zeiten, da hat Dieter sich noch mit Adler-Motorrädern befasst. Ist über 30 Jahre her.

Der grösste aus der Lanz-Familie mit 10 Liter Hubraum. Ein Fahrzeug von besonderer Schönheit! Tolle Farben, Holzausstattung - das war seinerzeit sicher ein Nobelschlepper.

Dagegen wirkt der grüne Laubfrosch wie ein Spielzeug.

Ursus, die polnische Variante des Lanz. In den Motorgehäusen meiner Junak ist ebenfalls "Ursus" eingegossen, der Schlepper kommt also aus der gleichen Stettiner Fabrik. Im Moment wird Ursus gerade vorgeglüht, gleich wird gestartet.

Lenkrad abgezogen, auf die Schwungscheibe gesteckt und herzhaft gekurbelt. Beim dritten Dreher springt der gewaltige Motor an.

Ein Jaguar E-Type, das Auto von G-Man Jerry Cotton.

Und wenn ich als junger Mensch ein Traumauto hatte, dann war es dieser Opel GT.

Die Motorrad-Fraktion ist weiter angewachsen. Als Besucher konntest Du dein Fahrzeug übrigens mit ausstellen: Einfach anmelden, dann gabs einen Infozettel zum Fahrzeug und Du hast noch Kaffee und Kuchen kostenlos bekommen.

BSA B31, noch nicht ganz fertig restauriert, wie man am fehlenden hinteren Kotflügel sieht. Aber läuft und sieht trotzdem sehr schön aus.

Mittlerweile ist der Zeller Sportplatz richtig voll und es herrscht angenehme Volksfest-Atmosphäre.

Speziell für Hermman: Ein NSU TT mit allen Ralley-Attributen der damaligen Zeit.

Zweifellos das spektakulärste Ausstellungsstück: Ein ganz seltener Panda mit Autogasanlage und in exklusivem Gelb.

Dem Charme alter amerikanischer Strassenkreuzer konnte ich mich noch nie entziehen.

Mittags verlasse ich die nette Ausstellung in Zell wieder und kurve noch etliche Kilometer durch den Kreis Alsfeld. Erst wird in der Kreisstadt mal richtig getankt, dann gehts ins Feldatal bei Ehringshausen.

Kurze Rast im Schatten direkt an der Felda.

Dann zum Homberger Segelflugplatz und ein Blick über die Äcker der Anlage Neu-Ullrichstein. War ein guter Tag heute, und auch Kathy ist sehr schön gelaufen. Aber jetzt gehts heim.

Das MZ-Markentreffen 2009 am Motorrad-Museum Wirzenborn

Mittlerweile ein Muss für mich und seit ich davon weiss, habe ich noch keins verpasst. Wovon ich hier rede? Klare Sache, ich meine  das MZ-Markentreffen am Motorrad-Museum Wirzenborn.

Zusammen mit Egon wollte ich am Samstag morgen nach Montabaur zum MZ-Markentreffen fahren, und Jürgen wollte mit seiner FUN dann mittags nachkommen. Aber dann muss Jürgen auf eine Fortbildung und Egon reisst sich beim Reparieren von Jürgens ES150 den Zehennagel radikal ab. Also muss ich alleine fahren, und etwas eher weg muss ich auch noch aus Montabaur. Sonst hätte ich Egon in den Seitenwagen gepackt. Aber so schnapp ich mir die Solo-Silverstar und beginne um 7:00 die Fahrt in den Westerwald. Ich nehme die Route über Gladenbach, Herborn und Rennerod, also die B255. Ist zwar eigentlich nicht die ideale Strecke für mich, aber ein guter Kompromiss zwischen flott ankommen und schöner Strecke. Naja, doch eher eine Ankomm-Strecke …..

Fahre nonstop bis Herborn und erst da muss ein Päuschen sein. Es ist verdammt kalt um diese Zeit und ich fröstele auch durch die gefütterte Jacke. Und gerade, als ich anhalte, kommt auch noch ein Regenschauer runter - aber nur für ein Viertelstündchen. Also keine langen Pausen und weiter.

Der Regen hört bald auf, aber im Westerwald wird es jetzt richtig kalt - deutlich unter 10 Grad. Bin eindeutig zu dünn angezogen. Spüre, wie durch die Kälte die Konzentration ein wenig nachlässt. Aber OK, von hier bei Ailertchen, sind es nur noch rund 40 km bis Montabaur.

Schnell durch Montabaur hindurch und dann die restlichen 5 km nach Wirzenborn im Gelbachtal. Das Restaurant mit Museum wirkt noch merkwürdig ruhig - aber klar: ich bin zu früh, es ist jetzt gerade mal 9:15. Und die Veranstaltung beginnt um 10:00.

Tatsache: Noch kein Besucher da ausser mir. Die BMW R75/5 im Hintergrund gehört dem Wirt der "Wirzenborner Liesl".

Wenn noch niemand da ist, schaue ich mir ein wenig die Umgebung des Museums an. Etwas weiter, an der Kapelle, beginnt ein Wanderweg ins Gelbachtal.

Interessanter Wanderweg, dem ich jetzt ein paar Meter folge. Aber nicht zu weit, denn es geht gut bergauf. Da beginne ich in den Motorradklamotten schnell zu schwitzen. Aber zumindest fröstele ich jetzt nicht mehr. Also zurück zum Museum und erst mal 2 grosse heisse Beche Kaffee verputzt.

Und da kommt auch schon ein Besucher: Höre den Rotax mit Egu-Auspuff schon von weitem heranbollern. Ah ja, das Gespann aus Neuwied kenn ich, den Fahrer auch und wir plaudern recht intensiv über Rotax-Gespanne.

Und auch diesen Herrn mit dem wunderschönen BK-Gespann treffe ich jedes Jahr an diesem Ort. Gleichzeitig erscheint ein TS-Gespann (wieder aus Neuwied), dass mit vielen kleinen Besonderheiten aufwartet.

Die BK 350 mit dem 2-Takt-Boxer hat mir schon immer gefallen und diese hier im schmucken weinrot sagt mir besonders zu.

Herrliche Antriebseinheit. Ich denke aber, dass das BK-Konzept für mich eine Nummer zu komplex ist.

Zum ersten mal sehe ich eine 175er CZ in Wirzenborn - natürlich auch aus Neuwied. Mit Willi, dem Besitzer, rede ich längere Zeit und erfahre, dass er noch Fragmente einer 125er CZ hat. Das könnte doch eine gute Basis für ein Geschenk für Bruder Jürgen sein. Wir werden handelseinig!

Fast schlagartig ist der Platz dann gegen 11:00 richtig voll. Das Wetter ist auch besser geworden, die Sonne kommt hervor und wärmt sogar ein wenig. Im Hintergrund der rot-weiss-karierte Egon, der mit dem FIAT angereist ist.

Schöne ES 250/1 als Solomaschine. Der Fahrer ist ein älterer Herr (also noch älter als ich) und bewegt die MZ wie einst im Mai.

Zusammen mit der ES ist diese Horex Regina eingelaufen. Der Motor hat einen Wahnsinnsklang - bollert fast wie eine völlig ungedämpfte Junak.

Drei rote MZ - aber keine Farbe ist wie die andere.

Frosch mit seiner originalen und unrestaurierten ES250.

Mit dem roten Klaus diskutiere ich über das Schieberuckeln und mögliche Ursachen. Seine Theorie ist, dass es vornehmlich über einen ausgeklapperten oder riefigen Gasschieber kommt. Klingt plausibel.

Warum er der rote Klaus genannt wird, kann man sich leicht vorstellen.

Die gute alte Vorkriegs-BMW R42 wird für die Ausfahrt um 14:00 vorbereitet. Aber da ist nicht viel vorzubereiten: Der SV-Boxer springt anstandslos an und läuft wunderbar ruhig und leise - und das quasi ohne Schalldämpfer.

Die Wirtsleute haben das berühmte Wirzenborner-Büfet freigegeben. Schon das ist Grund genug, hier anzureisen. Sieh an, jetzt sind auch Sammy und Hermann angekommen und haben doch tatsächlich Richard aus Bremen mitgebracht. Hermann ist doch wahrhaftig einfach so mit der Rotax liegen geblieben. Scheinbar ohne Grund, denn kurz danach springt der Motor wieder an. Mhhhm .....

Das kommt nicht allzu oft vor: Gleich 2 BK-Gespanne. Diese schwarze BK ist ebenfalls wunderschön restauriert, allerdings klingt die Maschine völlig anders als die weinrote. Sind vielleicht Nachbau-Schalldämpfer angebaut?

Hermanns rote Zora hat schon deutlich bessere Tage gesehen: Vorderrad-Schutzblech passt nicht mehr über den 120/80er Reifen, der Motor ölt leicht und geputzt wurde sie auch schon länger nicht. Und mir hält der Bursche meine leicht angeschmuddelte Silverstar vor!!!

Sogar ein paar Öltropfen finden sich unter dem Motor ein. Eindeutig: Die rote Zora braucht mal ein Wochenende in der Werkstatt.

Sammy ist mit der "mökerschen ETZ" im TS-Look gekommen.

Ein Motorradklassiker wie aus dem Bilderbuch: DKW RT175/2.

Und noch eine Rotax aus Neuwied. Jott-Punkt ist aber mittlerweile bekannt und im MZ500-Forum aktiv. Hat übrigens auch noch eine BK350.

Auch so kann ein Rotax-Motor aussehen! Interessant der VA-Krümmer, der mittels Distanzstücken etwas nach vorn verlegt wurde, um Platz um die Rahmenrohre und die SW-Anschlüsse zu schaffen.

Schweren Schrittes stapfen die beiden Rotaxtreiber bergan.

Die Ausfahrt beginnt und die nette alte Dame fährt mit grossen Vergnügen im ETZ-Gespann mit.

Der Fahrer der kleinen 100er Adler kommt in stilgerechter Bekleidung. Hier passt alles, bis auf die Jeans.

Hermann beschliesst eine kleine private Ausfahrt durchs schöne Gelbachtal und SvenB wird sich anschliessen.

Aber Sven wird nicht seine BMW nehmen, sondern die "Mökersche" von Sammy. Das passt besser zu den beiden Rotax-Gespannen. Ich muss jetzt auch wieder los in Richtung Heimat.

Noch ein letzter kleiner Smalltalk und dann heissts Bye bye sagen. Aber womöglich sehe ich einige der MZler bereits beim Vogelsberger Gespanntreffen in Windhausen wieder. Schön wär's. Aber jetzt los!

Unglaublich: Bis in den Ebsdorfergrund fahre ich von Montabaur aus nonstop durch. Habe keinen so richtig guten Tag und will einfach nur die Strecke hinter mich bringen. Aber ein wenig Fahrspass kommt trotzdem auf, zumindest im Kurvengeschlägenl zwischen Herborn und Gladenbach.

Etwas wärmer ist auf auf der Rückfahrt auch, aber das Wetter wechselt häufig zwischen Sonne und kurzen Schauern. Und es ist gewaltig stürmisch, besonders im Westerwald. Noch knapp 20 km, und ich habe es geschafft!

 

 

10 Tage später noch einen Krankenbesuch

Jaja, so ein Oberschenkelhalsbruch bei einer älteren Dame ist nicht ganz unkompliziert. Aber die Mama macht Fortschritte und ist bereits in der Reha-Abteilung des Krankenhauses. Verabrede mich für heute mit Bruder Jürgen und so gibt es 10 Tage später noch einen Krankenbesuch.

Um halb 10 gehts los, Baustellen und Umleitungen bewirken, dass ich gerade so um 11:00 in Asel bei Jürgen bin. Wir beschliessen, ein paar Umwege in der Lichtenfelser Gegend zu machen und auch mal wieder ans alte Kloster Schaaken zu fahren. Und gegen 13:00 passt dann der Krankenbesuch besser – wegen dem Mittagessen.
Die Gegend um Lichtenfels und dann weiter ins nordrheinwestfälische ist ausgesprochen schön und für mich ein ziemlich weisser Fleck. Werde mir in Korbach eine Karte besorgen und im Herbst ein paar Toure dort planen.

Fahre tatsächlich nonstop von Mücke bis kurz vor Haina Kloster, erst dort fordert der Frühstückskaffee seinen Tribut. Aber das ist für mich eine stramme Leistung.

In Asel bei Bruder Jürgen wird der Touareg-Tankrucksack abgeliefert und von Jürgen direkt montiert. Scheint nicht ganz einfach zu sein, diese Technik mit Riemen, Magneten, Haken und Ösen zu durchschauen.

Die alte Klosterkirche am Hofgut Schaaken ist immer einen Besuch wert. Die Anlage liegt auf einer Art Hochplateau und da bläst heute ein gewaltiger Wind. Das wird im Laufe des Tages noch mehr zunehmen.

Sieh an, der ruppige Einzylinder hat mit der Kraft aus 125 ccm die Nadel des Tachometers abgeschüttelt. Bin gespannt, wie teuer Hyosung-Ersatzteile sind, Jürgen wird berichten.

Auf dem kleine Friedhof des alten Klosters steht dieser ungewöhnliche Baum: Sind eigentlich 2 unterschiedliche Bäume, die dazu noch von Misteln durchwachsen sind.

Zwei Brüder und dennoch unterschiedliche Generationen: Jürgen und ich vor dem ungewöhnlichen Baum.

Nach Schaaken gehts nach Goddelsheim und in Winnies Imbiss gönnen wir uns eine schöne fette und ungesunde Currywurst bzw. ein gewaltiges Schnitzel.

Jetzt aber auf zum Krankenbesuch. Um halb drei verlassen wir das Stadtkrankenhaus Korbach wieder und trennen uns in Goddelsheim. Über Sachsenberg, Frankenberg und Rosenthal düse ich dann wieder heim in den Vogelsberg.

 

 

75 Vogelsberg-km mit der TS 250

Jetzt habe ich seit heute einen Rucksack und kann den mit Werkzeugen und Ersatzteilen füllen. Das muss getestet werden und um 17:00 schraube ich erst noch eine neue B8HS Kerze in den Zylinderdeckel. Gestern hatte ich noch die Tankdeckelbelüftung von Elsterglanz-Schmodder befreit – mal sehen, ob die TS heute immer noch zickt. Mach mich auf für 75 Vogelsberg-Kilometer mit Kathy.

Wie anfangs mit dem ES-Gespann und auch mit den Rotaxen muss ich auch zu Kathy erst noch Vertrauen aufbauen – vor allem, weil sie auf allen Fahrten bisher rumgezickt hat (sprich einfach mal ausgegangen ist). Jetzt habe ich die von Hermann empfohlene Bedüsung (135 / 45) drin, der Spritfilter ist entfernt, die Tankdeckelbelüftung ist gereinigt und eine neue Kerze ist auch drin. Dennoch hatte ich aber schon gestern das Gefühl, dass der Motor etwas zu heiss wird. Und ein bisschen Schieberuckeln hat Kathy auch noch. Muss ich damit leben oder soll ich die LLD noch ein wenig grösser wählen? Ich weiss es nicht, da fehlt mir die MZ-Erfahrung. Heeermann!!!

 

Aber vor dem Test mit der TS gehts noch mal rüber zu Egon. Und sieh an: Jürgen ist auch da. Er hat seine Rotax und auch die kleine ES150 mitgebracht und im Moment versuchen die beiden, die kleine Schwingenmaschine vernünftig zum Laufen zu bekommen.

DIe beiden haben bereits den Benzinhahn ausgewechselt. Dann wurden die Düsen gereinigt und jetzt gehts an die Zündung. Kondensator wird getauscht und der Zündzeitpunkt auf ungefähr 3 mm vor OT eingestellt. Man beachte Egons Getränk: Malzbier! Soll die Leistung steigern und die Power erhöhen - naja.

Aber alles ist vergeblich! Die ES springt ganz schlecht an, geht ohne Choke sofort aus und mit Choke ersäuft sie recht schnell. Sieht für mich immer noch wie eine Vergasersache aus.

Bevor ich verschwinde, lasse ich den beiden noch eine richtige Kerze für die ES da: Isolator. Ach ja: Trotz Malzbier-Powergetränk haben die beiden Schrauber mehrere Sachen verlegt und partout nicht wieder gefunden. Auch im Kühlschrank taucht z.B. der fehlende Wassersack für den Benzinhahn nicht auf.

Jetzt gilts: Den neuen Rucksack geschnappt, mit ein paar wichtigen Utensilien gefüllt und dann mit Kathy los. Erst mal zur Schutzhütte in den Kirtorfer Wald - da war ich bisher mit allen meinen Krädern. Nettes Fleckchen!

Kathy läuft nicht schlecht, aber der Ton kommt mir heute etwas rauher vor. Rumgezickt hat sie bisher aber noch nicht. Und sagt selber: Ist Kathy nicht wunderschön?

So sind wir heute durch den Vogelsberg gereist: Wie Motorradwanderer. Aber ehrlich gesagt: Wandern gelingt mir mit Kathy nicht! Motor und Fahrwerk sind derart agil, dass ich immer das Gefühl habe, ich muss schnell fahren. Und das macht auch noch Spass. Aber eigentlich wollte ich doch ein Motorrad zum Wandern. Muss das also doch meine kleine Jawa 175 werden.

Wenn ich jetzt noch 30 Jahre jünger wäre, könnte das ein Bild aus dem Jahre 1979 sein.

Die herrliche Waldstrecke nach Otterbach ist gesperrt, aber ich fahre trotzdem hinein und habe die gesamte Strasse für die Fotosession für mich.

Kathy, der Rucksack und ich. Bis wir wieder im heimischen Stall sind, haben wir 75 km zurückgelegt und die TS 250/1 ist heute nicht ein einziges mal ausgegangen: Glücksache, Zufall oder habe ich die Ursache wirklich beseitigt? Um das herauszufinden, werden wir noch ein paar kleine Touren zusammen machen müssen. Aber für heute ist Schluss.