75 Vogelsberg-km mit der TS 250

Jetzt habe ich seit heute einen Rucksack und kann den mit Werkzeugen und Ersatzteilen füllen. Das muss getestet werden und um 17:00 schraube ich erst noch eine neue B8HS Kerze in den Zylinderdeckel. Gestern hatte ich noch die Tankdeckelbelüftung von Elsterglanz-Schmodder befreit – mal sehen, ob die TS heute immer noch zickt. Mach mich auf für 75 Vogelsberg-Kilometer mit Kathy.

Wie anfangs mit dem ES-Gespann und auch mit den Rotaxen muss ich auch zu Kathy erst noch Vertrauen aufbauen – vor allem, weil sie auf allen Fahrten bisher rumgezickt hat (sprich einfach mal ausgegangen ist). Jetzt habe ich die von Hermann empfohlene Bedüsung (135 / 45) drin, der Spritfilter ist entfernt, die Tankdeckelbelüftung ist gereinigt und eine neue Kerze ist auch drin. Dennoch hatte ich aber schon gestern das Gefühl, dass der Motor etwas zu heiss wird. Und ein bisschen Schieberuckeln hat Kathy auch noch. Muss ich damit leben oder soll ich die LLD noch ein wenig grösser wählen? Ich weiss es nicht, da fehlt mir die MZ-Erfahrung. Heeermann!!!

 

Aber vor dem Test mit der TS gehts noch mal rüber zu Egon. Und sieh an: Jürgen ist auch da. Er hat seine Rotax und auch die kleine ES150 mitgebracht und im Moment versuchen die beiden, die kleine Schwingenmaschine vernünftig zum Laufen zu bekommen.

DIe beiden haben bereits den Benzinhahn ausgewechselt. Dann wurden die Düsen gereinigt und jetzt gehts an die Zündung. Kondensator wird getauscht und der Zündzeitpunkt auf ungefähr 3 mm vor OT eingestellt. Man beachte Egons Getränk: Malzbier! Soll die Leistung steigern und die Power erhöhen - naja.

Aber alles ist vergeblich! Die ES springt ganz schlecht an, geht ohne Choke sofort aus und mit Choke ersäuft sie recht schnell. Sieht für mich immer noch wie eine Vergasersache aus.

Bevor ich verschwinde, lasse ich den beiden noch eine richtige Kerze für die ES da: Isolator. Ach ja: Trotz Malzbier-Powergetränk haben die beiden Schrauber mehrere Sachen verlegt und partout nicht wieder gefunden. Auch im Kühlschrank taucht z.B. der fehlende Wassersack für den Benzinhahn nicht auf.

Jetzt gilts: Den neuen Rucksack geschnappt, mit ein paar wichtigen Utensilien gefüllt und dann mit Kathy los. Erst mal zur Schutzhütte in den Kirtorfer Wald - da war ich bisher mit allen meinen Krädern. Nettes Fleckchen!

Kathy läuft nicht schlecht, aber der Ton kommt mir heute etwas rauher vor. Rumgezickt hat sie bisher aber noch nicht. Und sagt selber: Ist Kathy nicht wunderschön?

So sind wir heute durch den Vogelsberg gereist: Wie Motorradwanderer. Aber ehrlich gesagt: Wandern gelingt mir mit Kathy nicht! Motor und Fahrwerk sind derart agil, dass ich immer das Gefühl habe, ich muss schnell fahren. Und das macht auch noch Spass. Aber eigentlich wollte ich doch ein Motorrad zum Wandern. Muss das also doch meine kleine Jawa 175 werden.

Wenn ich jetzt noch 30 Jahre jünger wäre, könnte das ein Bild aus dem Jahre 1979 sein.

Die herrliche Waldstrecke nach Otterbach ist gesperrt, aber ich fahre trotzdem hinein und habe die gesamte Strasse für die Fotosession für mich.

Kathy, der Rucksack und ich. Bis wir wieder im heimischen Stall sind, haben wir 75 km zurückgelegt und die TS 250/1 ist heute nicht ein einziges mal ausgegangen: Glücksache, Zufall oder habe ich die Ursache wirklich beseitigt? Um das herauszufinden, werden wir noch ein paar kleine Touren zusammen machen müssen. Aber für heute ist Schluss.

Ein Rucksack von Tante Luise

Aufgrund der Transportprobleme, die ich mit Kathy, der TS250/1 habe, werde ich mir einen Rucksack zulegen – das habe ich in den letzten Tagen beschlossen. Und ein paar Ersatzkerzen braucht Kathy auch. Was bedeutet das? Ganz einfach: Ich schnapp mir gegen 9:00 mein Silverstar-Gespann und fahre  wegen Kathy zu Tante Luise nach Fulda.

Die ersten 40-50 km nach Fulda lassen sich wunderbar fahren, aber dann wirds nervig. Extrem gut ausgebaute Strassen, auf denen viel und schnell gefahren wird, dazu gehts da teilweise sehr ordentlich bergauf und bergab. Hilft aber nix, einen besseren Weg kenne ich leider nicht. Aber vielleicht sollte ich einfach mal intensiv suchen. Das muss doch auch anders gehen. Beim nächsten mal.

Angekommen in Fulda in der Louis-Filliale. Auf der SItzbank liegt schon der neu gekaufte und todschicke Rucksack. Dazu etliche Zündkerzen (B8HS), Zweitaköl, eine Gepäckrolle, einen Kerzenschlüssel und einen Messbecher gekauft. Das Personal war hier aber auch schon mal besser .......

Beim Versuch, einen angenehmeren Weg aus Fulda heraus zu finden, verfahre ich mich ein wenig und komme letztendlich doch wieder auf die alte Strecke über Kleinenlüder. Hier habe ich das schlimmste aber schon hinter mir.

Wenngleich diese Ecke für kleine, langsame Motorräder nicht ideal ist, so ist es dennoch eine landschaftlich schöne Gegend.

Jetzt bin ich bereits wieder auf dem schönen Teil der Strecke, und zwar zwischen Dirlammen und Meiches auf der Anhöhe.

Beim Blick über die Vogelsberglandschaft überlege ich, welchen Umweg ich noch fahren könnte....

... und entscheide mich für die sehr einsame Strecke über Stumpertenrod und Ober-Seibertenrod.