Weiter am W-Gespann

Der neue Vorderreifen, ein Heidenau K34, ist aufgezogen, und das Vorderrad kann wieder montiert werden. Wie bereits beim Ausbau ist auch die Montage ein wenig kniffelig und eine Hand mehr könnte helfen. Geht aber auch so, und natürlich werden alle Achsen, Bolzen und Schrauben jetzt gut gefettet. Das Schutzblech versetze ich ein paar Millimeter nach hinten, damit der 3.50er Reifen etwas mehr Luft hat – das sollte dem TÜV-Ingenieur am Samstag gefallen.

Das Vorderradschutzblech habe ich von unten mit Rostumwandler behandelt und am Hilfsrahmen ein paar Lackschäden ausgebessert. Hoffe sehr, dass ich nach dem TÜV-Termin am Samstag das Gespann endlich anmelden kann - aber halt, vorher muss ja noch die unsägliche Bündelungsbehörde in Marburg eingebunden werden. Das bedeutet weitere Verzögerungen und natürlich auch saftige Zusatzgebühren.

Es wird ernst: Silverstar Verkauf

Nachdem ich mich für eine Umstrukturierung meines Fuhrparks entschieden habe, war klar, dass die MZ-Phase sich ihrem Ende zuneigt. Noch vor kurzem wäre es undenkbar gewesen, die Silverstars abzugeben, aber jetzt naht wohl doch die Stunde der Wahrheit. Zum Motorradsammler tauge ich sicher nicht und daher siegt doch die Vernunft und ich entschließe mich zum Verkauf.

Verkaufsaktivitäten gab es zwar noch nicht, aber im Bekanntenkreis hab ich es schon verlauten lassen. Und als erster Interessent ist nun Thomas auf den Plan getreten: Er kann sich vorstellen, die Solo-Silverstar in seinen Fuhrpark zu übernehmen. Heute findet das erste Verkaufsgespräch statt.

Optisch passen Thomas und Sylvie schon mal gut zusammen - auch das Größenverhältnis zwischen den beiden ist OK, was ich nicht unbedingt so erwartet habe.

Dann geht Thomas auf eine 20 km Probefahrt – und als er zurück kommt, ist die Sache klar und wir beschließen, den Deal zu machen.

Thomas meint, dass die Instrumente der MZ stark wackeln würden – ich meinte, das wäre normal, aber dann sehen wir, dass die Instrumentenbrücke einen fetten Vibrationsriss hat. Hab ich doch tatsächlich nicht gemerkt, so war ich an die Rotax-Vibrationen gewöhnt.

Zwar schiebe ich die Silverstar dann in ihre Unterkunft zurück, aber die Sache ist klar: Die MZ 500 Silverstar ist die längste Zeit Mitglied meines Fuhrparks gewesen. In nicht allzu ferner Zeit wird Thomas die Maschine abholen und dann wird sie sich an ein neues Zuhause mit einer MZ TS250/1 namens Kathy, einer Simson Schwalbe namens Eleonore und einer Honda XL500 gewöhnen müssen. Aber da ist Sylvie garantiert auch in sehr guter Gesellschaft.

Post aus Neuseeland

Für die geplante Sommertour mit den Enduros entlang des Grünen Bandes fehlt mir bisher noch ein Gepäckträger für die DR400. Zwar wollen wir mit leichtem Gepäck reisen, aber ein bisschen was müssen wir schon mitnehmen.

Hab mich also auf die Suche nach einem einfachen Gepäckträger für die DR gemacht, aber wer bietet schon für einen 80er Jahre Japaner so etwas an? Nach längerem Suchen bin ich dann auf Ventura gestoßen: Diese neuseeländische Firma bietet Gepäcksysteme für Fahrräder und Motorräder an und tatsächlich sogar etwas für die alte Suzuki DR400.

So ein System hab ich mir also in Neuseeland bestellt. Es wurde gleich eine Lieferzeit von einigen Wochen genannt, die aber wurde exakt eingehalten und vor ein paar Tagen ist das System wahrhaftig angekommen. Und das allerbeste, was ich eigentlich nicht wirklich geglaubt habe: Es passt!!!

Herrlich einfach, dieses Ventura-System. Es werden lediglich vier vorhandene Befestigungsstellen benutzt, alles passt prima. Auf das Grundsystem kann ich entweder den kleinen Gepäckträger im Bild aufsetzen oder einen einfachen Haltebügel. Angeboten wird ein weiterer und wesentlich grösserer Träger, den ich aber nicht mitbestellt habe. Will ja keine Reise-Enduro aus der kleinen DR400 machen.

Riesenlasten werde ich auf dem Träger sicher nicht befestigen können, aber für eine kleine Gepäckrolle oder eine Tasche reicht das allemal. Die nächste Probefahrt mache ich jedenfalls mit Gepäck.

Motek-Schwinge und Dünnachser

Nächsten Samstag soll das W-Gespann noch einmal beim TÜV vorgeführt werden, und zwar ausschließlich, um zu sehen, ob der 3.50×19 Vorderreifen auch nirgendwo schleift. Der momentan eingebaute Avon Gespannreifen in dieser Größe hat nämlich sichtbar schon Kontakt zum Schutzblech  gehabt. Ich werde einen Heidenau K34 aufziehen lassen und dafür baue ich heute das Vorderrad aus. Das war aber tatsächlich ein bisschen kniffeliger als ich mir das Vorgestellt habe.

Die Gespann-W ist ja Baujahr 1999, also aus der ersten Serie und damit ist sie ein Dünnachser – später bekamen die W irgendwann eine stärkere Vorderachse. Die dünne Achse ist mittels zweier Alubuchsen in die Motek-Schwinge eingepasst und da hätte vielleicht ein wenig Kupferpaste an diversen Gleitstellen den Ausbau vereinfacht.

Die Achse ist draußen und sogar ohne wirkliche Gewalt - eher mit Geduld und Caramba. Es ging aber tatsächlich nur, indem ich die Achse von der Beiwagenseite her nach außen herausgeschlagen habe. Die Kupferpaste für den Wiedereinbau liegt schon bereit - vielleicht krieg ich's ja morgen bereits hin.

So müssen die Distanzstücke wieder eingebaut werden. Auf der rechten Achsseite steckt noch eine der beiden Reduzierbuchsen für den Dünnachser.

Eine professionelle technische Zeichnung soll mich daran erinnern, die Distanzscheibe zwischen dem Halter der Bremssattels und der Schwinge nicht zu vergessen.

Bei den Stressern

Ein Treffen der Stresser – da war ich noch nie dabei. Sicher, ich kenne die stress press International, die Motorrad-Untergrund-Zeitung – und jetzt hab ich die Gelegenheit, mal dabei zu sein: Das Treffen findet quasi vor meiner Haustür statt: In Laubach-Münster.

Um 11:00 starte ich zusammen mit Reinhard auf den langen Weg nach Münster. Da wir beide mit Enduros unterwegs sind, wählen wir die dazu passende Wegstrecke aus. Dadurch fahren wir etliche Kilometer unbefestigte Wege und verdreifachen die mörderische Entfernung von 15 km zu den Stressern – beides Faktoren, die den Fahrspass deutlich steigern. Dazu das unglaubliche Frühlingswetter – heute passt alles.

Bin gespannt, was mich bei den Stressern erwartet – hätte ich allerdings die ganze Wahrheit vorher gewusst – wer weiss, ob ich den Besuch in Münster tatsächlich durchgezogen hätte. 🙂