Film-Experiment

Natürlich bin ich heute nicht mit der Silverstar unterwegs gewesen – Schnee, Nässe und Salz mute ich der Schönen nun wirklich nicht zu. Vor lauter Winterlangeweile habe ich ein kleines Filmchen zusammen gebastelt, dass die Silverstar im Jahre 2010 im Brachtal zeigt. Seht euch das Film-Experiment mal an.

 

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub

Der Urlaub ist vorbei, die Silverstar hat mich brav und pannenfrei wieder in den Vogelsberg gebracht. Ein bisschen was zu machen ist aber nach den 2100 Urlaubs-km schon: Kette spannen und ölen, mal nach den Ventilen schauen und vielleicht mach ich sogar einen Ölwechsel. Ein paar Schrauben dürften sich auch gelockert haben und so sind ein paar Werkstattstunden gesichert. Und fahren möchte ich ja auch bald wieder, denn nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

Eine ordentliche Reinungung hat meine Silverstar bereits gestern bekommen, jetzt kontrolliere ich alle Speichen und muss tatsächlich einige nachziehen. Die Aktionen mit Kette und dem Öl verschiebe ich erstmal – hab noch keine rechte Lust zum Schrauben. Lieber träume ich noch ein wenig vom Urlaub und plane die nächsten Fahrten.

Frisch geputzt steht die Silverstar im Kreise ihrer silbernen Gefährtinnen. Im Moment befinden sich lediglich drei silberne 500 ccm Einzylinder-Viertakter in meiner Werkstatt und ich überlege ernsthaft, ob das nicht so bleiben sollte.

Eine gewisse Reduzierung würde auch meine Ersatzteilhaltung wesentlich erleichtern. Ich muss ernsthaft darüber nachdenken. Aber gerade die IZH würde mir schon sehr fehlen und dann ist da noch das Projekt Junak .....

 

 

Altherrentour mit zwei Rotax-MZ in die Steiermark

Dies ist unser Reisebericht nach und durch Österreich. Er beschreibt eine Altherrentour mit zwei Rotax-MZ in die Steiermark.

Meine letzte grosse Motorradreise liegt lange, sehr lange, zurück: Das war im Jahre 1982 und es handelte sich um eine 6000 km lange Skandinavienfahrt mit einer Honda CB 750 K2. Durch jahrelange Motorradabstinenz habe ich leider viele Jahre verpasst, in denen schöne Reisen möglich gewesen wären. Jetzt, in meinem zweiten Motorradleben, das 2006 begann, habe ich zwar viele Fahrten gemacht, aber richtige Reisen waren das nicht. Das soll mit dieser Österreichreise wieder anders werden.

Österreich, wenngleich vor unserer Haustür und vergleichsweise nah, ist mir nicht wirklich bekannt. Die paar mal, in denen ich das Land besucht habe, waren dienstliche Anlässe und die waren entsprechend kurz und knapp. Durch Jürgen jedoch und vielleicht noch mehr durch die (bisher) virtuelle Bekanntschaft mit Gerhard aus der Steiermark sehe ich das Land anders und so haben wir diese Reise geplant. Jürgen hat durch frühere Aufenthalte eine ganz andere Beziehung zu Österreich und er ist in diesem Fall als die treibende Kraft zu sehen.

Leider haben wir nicht allzu viel Zeit und deshalb packen wir unsere Rotax-MZ zunächst auf den Hänger und fahren bis Passau. Diese langweilige und zeitraubende Anfahrt können wir uns in einem 10-Tage-Urlaub nicht leisten. 500 km An- und Abfahrt würden mit unseren Rotaxen jeweils 2 Tage dauern, wenn wir autobahnfreie Routen wählen würden. Und so viel Autobahn mit dem Rotax – das ist vollkommen gegen unsere Philosophie. Da erscheint die Hängervariante doch als das kleinere Übel.
In Passau werden wir Auto und Hänger irgendwo abstellen und dann gehts auf 2 Rädern weiter. Starten werden wir am 18. August ganz früh am Morgen – um 3:00.

LogoUnd so sieht unsere Grobplanung aus: Von Passau aus fahren wir die Donau entlang bis Linz, dann über die Wachau und Niederösterreich. Irgendwo biegen wir in Richtung Süden, also in Richtung Steiermark, ab und kommen dann zu unserem festen Quartier beim Statteggerwirt am Rande von Graz. Dort bleiben wir 10 Tage, um dann über das Eisenerz und das Salzkammergut zurück nach Passau zu fahren. Dort werden die Rotaxe wieder auf den Hänger geladen und dann gehts ab nach Norden – ins heimische Hessen. In etwa so sollen Hin- und Rückreise ablaufen, aber natürlich sind wir flexibel und können die Planung jederzeit ändern.

Tag 1  – 18. August 2010: Die Anreise, die Donau, Linz und Niederösterreich

Tag 2  – 19. August 2010: Wallfahrtsorte, Höllentäler und die Steiermark

Tag 3  – 20. August 2010: Schraubereien, Engländer und andere Oldtimer

Tag 4  – 21. August 2010: Pässe, Almen und der Schöckl

Tag 5  – 22. August 2010: Ein Radrennen, der Kaiser-Josefs-Platz, im Puch-Museum und die Oststeiermark

Tag 6  – 23. August 2010: Eine Reise in die Vergangenheit und ein richtig fauler Tag

Tag 7  – 24. August 2010: Die Weinebene, der grosse Regen und viel Kultur in Graz

Tag 8  – 25. August 2010: Über die Südsteiermark nach Slowenien

Tag 9  – 26. August 2010: Eisenerz und das Salzkammergut

Tag 10  – 27. August 2010: Rücksturz zur Erde – Servus Österreich

 

Am Ende der kleinen Reise haben unsere Maschinen 2100 km mehr auf dem Tacho, Jürgens Emme sogar noch 300 km mehr. Das ist natürlich keine Weltreise, aber etwas mehr als meine üblichen Wochenendtrips ist das schon. Die Emmen mit ihren Rotax-Motoren haben uns nicht im Stich gelassen, wir sind niemals liegen geblieben. Und die notwendigen kleinen Schraubereien hätten wir auch nicht missen wollen. Zu den 2100 km kommen dann noch 1000 km Anfahrt und Rückfahrt mit PKW und Hänger.
Für die 2100 km hat mein Rotax 87 Liter Super gebraucht, was einem Verbrauch von 4,1 l/100km entspricht. Das liegt unterhalb dessen, was ich im Vogelsberg brauche und ist sicher die Konsequenz der geringeren Geschwindigkeiten und natürlich meiner Blümchenpflückermentalität.

Überrascht hat uns die Ersatzteilsituation für unsere Rotaxmotoren in Österreich. Es ist quasi so gut wie nichts für den Rotax 504 oder den 506 zu bekommen. Österreichische Kenner haben uns mehrfach auf Deutschland verwiesen, dort sei die Situation besser. Sehr sonderbar! Ich hab tatsächlich geglaubt, dass beim Stützpunkthändler für KTM noch nagelneue Motoren unter der Theke stünden.

Und eines ist klar: Unser Rotaxmotor ist für Österreich eigentlich völlig ungeeignet. Die Geschwindigkeitsbeschränkungen, verbunden mit der Gebirgslandschaft, führen dazu, dass Du so gut wie immer im falschen Gang fährst. Eine ewige Schalterei ist die Folge. Hier wäre ein Motor angebracht, der durch längeren Hub oder grössere Schwungmassen sowie ein passend abgestuftes Getriebe grössere Elastizität bietet. Gut, unser Rotax mit seinem Ursprung als Wettbewerbsmotor hatte andere Ziele, aber die Wahl von MZ für den 504 war wirklich nicht optimal. Und dennoch mag ich diesen Motor!

 

Beginn der Reise in die Steiermark

Die Vorbereitungen für unsere Steiermark-Fahrt laufen auf Hochtourchen – Jürgen und ich reden nur noch von Österreich, wir hören Volksmusik aus der Steiermark und aus Kärtnen, wir üben den Dialekt und wir träumen sogar schon von dem schönen Alpenland. Und eigentlich ist dieser Sonntag Morgen unser wirklicher Beginn der Reise in die Steiermark.

Der Sonntag Morgen ist trüb und grau, die Temperaturen liegen unter 15 Grad, aber um 8:00 regnet es zumindest (noch) nicht. Eigentlich gar nicht so schlecht für den Beginn einer relativ langen Reise – extreme Hitze wäre ein Albtraum für mich, und Dauerregen sowieso.Aber so passt es schon. Auf geht’s, Buam.

Schwer beladen ächzt meine Silverstar und dem gewaltigen Tankrucksack Oxford Lifetime Luggage. Der tourentaugliche 12-Litertank der MZ ist bis zum Rand gefüllt, das Öl gewechselt. Die Reise ans Ende der bekannten Welt kann beginnen.

Zunächt gehts auf die Autobahn - etwas, was ich sonst tunlichst vermeide. Aber heute müssen Kilometer gemacht werden. Und um 8:00 ist auch auf der A5 noch nix los. Überraschend: Als ich auf dem Standstreifen kurz stoppe um das Foto zu machen, hält Sekunden später ein junges Pärchen im PKW und fragt, ob alles OK ist. Donnerwetter!

Stunden später der Stopp in den österreichischen Bergen. Der Kenner sieht sofort, dass wir uns nicht mehr in Deutschland befinden sondern im wilden Alpenland.

Klar, bis hierhin war alles nur ein Spässchen! In Wahrheit bringe ich die Silverstar lediglich zu Jürgen und wir wollen dann die beiden MZ bereits auf dem Hänger verzurren. Denn bis Passau werden wir in Dose und Hänger fahren. Und weil ich Lust habe, ein wenig zu fahren, nehme ich nicht den direkten Weg zu Jürgen, sondern mache eine 120 km Tour aus der Aktion. Erster Stop beim Yamaha-Händler in Fernwald.

Mit dieser Textiljacke werde ich die Österreichfahrt machen. Wenns kalt wird, mit Futter, ansonsten ohne. Und vielleicht komme ich ja in Linz noch zu einer Lederjacke. Da läuft was!

Ein bereits herbstlich anmutendes Feld mit diversen Blümchen an der Kaserne der Bereitschaftspolizei in Lich zwingt mich förmlich zum Anhalten.

Das Clubhaus des Winneröder Golfclubs. Diese Anlage hat den Golf im Kreis Giessen und im Vogelsbergkreis so richtig populär gemacht - aber nicht für mich.

Die Gegend um den Golfplatz hingegen schau ich mir immer wieder gern mal an. Und ausserdem ist das eine schöne kleine Kurvenstrecke.

Jetzt bei Jürgen in Lindenstruth. Zum ersten mal sehe ich auf dem Grundstück diese Chinesischen Laufenten. Angeblich halten sie den Garten frei von Schnecken.

Recht flott haben wir die beiden Rotaxe auf dem kleinen Hänger verzurrt und die Fuhre wirkt durchaus vertauenerweckend. So bleiben die Maschinen die letzten 1,5 Tage hier stehen und dann wirds Dienstag nacht um 3:00 losgehen.

Dann bringt Jürgen mich nach Hause, wo ich noch ein wenig Reisevorbereitungen mache. Und anschliessend hole ich meine Enfield in die Werkstatt und baue schnell das Rücklicht um. So muss ein Enfield-Rücklicht aussehen und das moderne Teil hat mich irgendwie verrückt gemacht. Jetzt kann ich beruhigt in Urlaub fahren.

 

Zur TÜV-Untersuchung und ein wenig Vorbereitung auf die Steiermark

Freitag der 13. – und ich habe heute noch einiges vor. Die Urlaubsfahrt in die Steiermark steht jetzt kurz bevor und es muss noch etliches erledigt werden. Deshalb gibts heute keinen faulen Freitag-nachmittag, sondern es gibt die fällige zur TÜV-Untersuchung und ein wenig Vorbereitung auf die Steiermark.

Kaum von der Arbeit zu Hause und eine Kleinigkeit gefuttert, gehts schon wieder auf die Strasse. Und das an einem Freitag und auch noch an einem 13. Der Verkehr ist überall grausig – scheinbar ist die Autobahn wieder dicht und alles quält sich über die kleinen Landstrassen. So ein zu dicht besiedeltes Land wie Deutschland kann schon nerven! Hilft aber alles nix, ich starte die Silverstar und zunächst mal gehts auf nach Grünberg.

Auch wenn das heute keine Blümchenpflückertour ist - ein Blümchenbild kommt doch dabei heraus. Soviel Zeit muss sein.

Die TÜV-Untersuchung verläuft unproblematisch - meine Silverstar ist aber auch wirklich in Ordnung. Auch die AU klappt prima, der Rotax läuft mager genug. Nach mir kommt noch eine 125er Vespa mit einer schicken Lady und wir geraten ein wenig ins Plaudern.

Die Lady erzählt, dass sie auch noch ein "richtiges" Motorrad fährt - mit der Vespa würde sie ja niemand grüssen. Und wisst ihr, was sie noch zu Hause stehen hat? Eine Yamaha SR500, ein echtes Männermotorrad. Da bin ich doch platt.

Nach der TÜV-Prüfung zirkle ich die Silverstar noch 60 km durch die Homberger und Kirtorfer Ortsteile. Das Wetter ist ein wenig seltsam, arg schwül, aber auch stellenweise frisch. Und ich bin heute nicht der allerruhigste. Dann zu Hause mache ich noch ein paar Vorbereitungen für die Fahrt in die Steiermark in 3 Tagen: Kette spannen und schmieren, Vergaser prüfen, Luftdruck korrigieren usw.