Vom Wachsen einer Leerlaufdüse

Am heutigen Sonntag Morgen fallen sämtliche Aktivitäten aus: Hundespaziergang, Motorradfahrt, E-Bike-Test: Es regnet wie aus Kübeln. Aber eigentlich bin ich darüber gar nicht so unglücklich, denn es gibt einiges in der Werkstatt zu tun.

Das wichtigste ist die Reinigung der Gestern total verdreckten Thunderbird. Das gehe ich als erstes an. Als die T-Bird wieder in altem Glanz erstrahlt, mache ich mich an das E-Bike. Und danach nehme ich mir die DR400 vor. Ich muss doch dem Motorstottern endlich auf die Spur kommen.

Diesmal gehe ich die Sache noch einmal Vergaser-seitig an. Schwimmerkammer ab, Haup- und Nadeldüse raus und gründlich gereinigt und dann an die Leerlaufdüse. Die ist ein bisschen zu und mit Druckluft wird die Bohrung schon größer – aber sie ist seltsamerweise nicht kreisrund. Deshalb bearbeite ich die Düse nun mit einer passenden Reibahle – aber sehr, sehr vorsichtig. Tatsächlich kommen jetzt nach und nach feste, grünliche Bröckchen aus der Düse und irgendwann ist die Bohrung schön sauber rund. Die Leerlaufdüse ist regelrecht von innen zugewachsen, vermutlich durch dubiose Zusätze im Benzin. Jetzt alles noch einmal gründlich ausgeblasen und wieder zusammen gebaut.

Anspringen tut die Suzi sofort – aber das hat nichts zu bedeuten, denn das hat sie vorher auch gemacht. Wichtig ist, dass der Motor jetzt auch über 4000 Umdrehungen ausdreht. Das kann ich aber noch nicht testen, denn es regnet immer noch sehr stark.

Gegen 15:00 aber hört das auf und ich ziehe mich an zur Probefahrt. Könnte ich doch mit einem Kaffee am Falltorhaus verbinden und vorher noch Reinhard abholen. Und so geschieht es.

Suzuki DR400

Auf dem Weg nach Ilsdorf über Umwege kann ich das Verhalten der Suzi schon testen: Sie dreht wieder hoch wie in alten Tagen. Ich meine sogar, sie läuft noch besser als je zuvor. Vielleicht habe ich die Düse ein paar µm größer gerieben und der Motor mag das so. Und schon mag ich meine alte Suzi wieder.

Suzuki DR400

Nun geht es mit den beiden ungleichen Maschinen in einer großen Schleife nach Schotten zum Falltorhaus. Zur Erinnerung: Das ist ein Motorradtreff, aber ausser uns beiden ist hier kein Motorrad zu sehen. Dabei ist das Wetter doch gar nicht mehr so schlecht. Egal, Kaffee und Kuchen gibt’s trotzdem.

Suzuki DR400

Nach einem letzten Kaffee in Ilsdorf betreibe ich noch ein wenig Endurowanderei. Zuerst fahre ich etliche Kilometer am Ufer der Ohm entlang,…..

Suzuki DR400

…… dann finde ich einen sehr schönen Weg durch die Ohm-Auen, …..

Suzuki DR400

….. und zum Schluß geht es noch etliche Kilometer durch die knallgelben Rapsfelder. Um 19:00 bin ich wieder zuhause und habe dann doch wieder 100 km zurück gelegt. Und die Suzi ist bis zur letzten Minute prima gelaufen. Habe jetzt die berechtigte Hoffnung, den Fehler gefunden und beseitigt zu haben – endlich.

Abenteuer eines Heidschnucken-Scouts

Beim morgendlichen Hunde-Spaziergang: Kein Regen. Beim Mittagessen: Kein Regen. Bei leichter Arbeit nach dem Mittagessen: Kein Regen. Sollten sich die Metereologen doch erneut irren? Gut möglich, ich jedenfalls wage es am frühen Nachmittag und werfe die Thunderbird an. Da kann ich gleich den Erfolg meiner letzten Brems-Entlüftungsaktion überprüfen.

Mit einem leichten Umweg fahre ich erst einmal nach Ilsdorf. Vielleicht ist Reinhard ja schon von der Hollandreise zurück und hat ebenfalls Appetit auf leckeres Heidschnuckenfleisch. Und tatsächlich ist Reinhard von der Reise zurück. Wir trinken zunächst ein paar Kaffee und ich erfahre einiges über die Thunderbird-Tour in die Niederlande. Nach einiger Zeit rufen wir noch Hubert an und locken ihn mit der Heidschnuckenmahlzeit nach Ilsdorf – erfolgreich. Dann verdunkelt sich der Himmel und gewaltige Regenmassen kommen herunter, was dazu führt, dass wir unsere Fahrt ausfallen lassen.

Ein Stündchen später ist es wieder trocken, aber nur, um kurz darauf wieder zu regnen. Aber gegen 17:00 wird es schön und schöner, so schön, dass ich mir eine erneute Eintrübung nur schwer vorstellen kann. Ich beschliesse, jetzt doch loszufahren und zumindest zu erkunden, wann, wie und wo es die leckeren Heidschnuckengerichte gibt. Zur Erinnerung: Die Information darüber habe ich gestern während einer Gespannfahrt von einem netten Friedberger bekommen.

OK, also starte ich allein und mach für die Kollegen den Heidschnucken-Scout. Dafür muss ich den Vogelsberg durchqueren und in Nieder-Moos nahe der Teiche die entsprechende Restauration finden.

Yellow

Ein Bild von heute morgen: Schönes Wetter und ein gelber Hund vor gelbem Raps.

Thunderbird 900

Kurz nach 17:00: Ich bin zu meiner Tour an die Nieder-Mooser Teiche gestartet und schraube mich gerade hoch in Richtung Hoher Vogelsberg. Das Wetter ist traumhaft. Kaum zu glauben, dass heute bereits mehrere Unwetter niedergegangen sind. Das Leben ist schön!

Thunderbird 900

Jetzt schon fast am Rande des Vogelsberges. Die Sonne lacht und die Temperatur ist überaus angenehm. Die Thunderbird läuft wie eine Eins und die frisch gemachte Bremse hat einen Druckpunkt, der seinesgleichen sucht.

Thunderbird 900

Das traumhafte Wetter verleitet zu einem kleinen Umweg und so komme ich quasi von hinten über den Ober-Mooser Teich in Richtung Nieder-Moos.

Nieder-Moos

Natürlich habe ich gestern bei der Beschreibung des Friedbergers nicht ordentlich zugehört und kann mich nur daran erinnern, dass die Lokalität mit den Heidschnuck-Gerichten am Ortsausgang sein muss. Hier auf der linken Seite finde ich auf der Speisekarte kein Wort über Heidschnucken.

Thunderbird 900

Dann versuche ich es schräg gegenüber …….

Heidschnucken in Nieder-Moos

….. und hier bin ich richtig: Die Speisekarte ist eindeutig und erwähnt die leckeren Heidschnucken-Gerichte mehrfach. Und die netten Tierchen sind wohl ständiger Bestandteil der Karte. Schön, das hätten wir also.

Thunderbird 900

Nur wenige Kilometer hinter Nieder-Moos wird der Himmel schlagartig wieder dunkel: Eine weitere Regenfront schiebt sich heran. Da heisst es, der Thunderbird die Sporen zu geben und zu versuchen, dem Regen davon zu fahren. Denn der Himmel ist nicht überall dunkel, im Westen zeigen sich noch helle Stellen.

Thunderbird 900

Bis Breungeshain komme ich noch trockenen Fusses, aber dann erwischt mich der Regen mit Wucht. Innerhalb weniger Minuten sind Stiefel und Handschuhe durchnass, durch das Visier sehe ich kaum noch etwas und entsprechend schleiche ich bis Schotten. An der Ampel in Schotten steht plötzlich ein wunderschönes Motorrad neben mir: Eine moderne Triumph Bonneville, ebenso schön wie meine Thunderbird. Wir recken beide unsere Daumen hoch und zollen damit unseren bildschönen Britbikes Tribut. Bis zum Falltorhaus folge ich der Bonnie, dann biege ich auf den Hof des Motorradtreffs.

Aber nur, um sofort wieder weiter zu fahren. Auf dem Parkplatz stehen nur zwei Maschinen. Und nass bin ich sowieso, jetzt brauche ich mich nicht mehr unterzustellen. Außerdem ist dies eine der wenigen Regenfahrten, die mir regelrecht Vergnügen bereiten – und das kommt nicht oft vor. Einmal war das eine Fahrt mit der Silverstar nach Mandeln, dann eine Tour durch den Harz mit der DR400 und eben heute mit der T-Bird. Also weiter.

Thunderbird 900

Bereits kurz hinter dem Falltorhaus zeigen sich schon wieder helle Flecken am Himmel und künden vom baldigen Ende dieses Gusses.

Thunderbird 900

Und wirklich hört der Regen noch vor der Abzweigung nach Freienssen wieder auf. Die Sonne scheint wieder und es weht ein gar heftiger Wind. Würde ich jetzt noch ein Stündchen fahren, wären wohl all meine Klamotten wieder trocken – oder noch nasser durch den nächsten Regenschauer. Ich lasse es nicht darauf ankommen und fahre heim. Wenn die nasse und schmutzige T-Bird nicht wäre, würde mir niemand glauben, dass ich gerade noch durch Starkregen gefahren bin. Morgen früh wird auf jeden Fall erst einmal die Triumph gereinigt, dass bin ich der treuen T-Bird schuldig.

Neue Wege – Regenfrei

Gestern Abend noch schnell den Wetterbericht studiert: Regen, aber am Vormittag so gut wie nichts. Klingt nicht soo übel und so werfe ich heute um kurz nach neun das Kawasaki-Gespann an. Die gestrige Postwurfsendung von Louis hat mein Ziel quasi vorgegeben: Den Louis-Shop in Fulda. Denn es gibt mal wieder mein Lieblingsöl zum Sonderpreis: Castrol GP 10W-40. Zum Normalpreis kauf ich das grundsätzlich nicht, aber bei Preisen zwischen 35 und 39 € kann ich nicht nein sagen.

Ja, neue Wege – die möchte ich heute für den Weg nach Fulda finden. Aber das verschiebe ich auf die Rückfahrt, zunächst werde ich den Einkauf erledigen.

Beim Start ist das Wetter sehr schön: Ein wenig kühl vielleicht, windig, aber somnnig und trocken – das ist mein Lieblingswetter. Aber bleibt es auch so? Ich werde sehen.

Kawasaki W650 Gespann

Ein wenig variiere ich dann den Hinweg doch schon: Statt den schönen, aber weiteren Weg über Dirlammen nehme ich die schnellere und kürzere Route über Ulrichstein. Und hier ist die Landschaft in Verbindung mit dem faszinierenden Spiel der Wolken so schön, dass ich ständig anhalten möchte – aber ich tu’s nicht. Erst hier nahe Stockhausen mache ich den ersten Stopp und erkenne jetzt klar und deutlich, wie ich zu der versteckten Waldkapelle kommen könnte – mit einer Enduro.

Kawasaki W650 Gespann

Der zweite Stopp: Kurz hinter der Grenze zum Landkreis Fulda steht dieses Materl an einem sehr schönen und hohen Punkt. Dummerweise war ich an diesem Ort noch nie allein, und so ist es auch heute. Ich halte dennoch und genieße die Sicht.

Kawasaki W650 Gespann

Heute steht hier bereits das Wohnmobil aus Osnabrück. Aber die sehr nette Lady mit Hund stört überhaupt nicht.

Kawasaki W650 Gespann

Grandioser Ausblick tief hinunter ins Tal – das Foto vermag es nur unzureichend wieder zu geben.

Kawasaki W650 Gespann

Die letzten 25 km bis Fulda sind schnell gemacht und schon bin ich im Rosengarten am Louis-Shop. Hier ist bereits gut Betrieb und es sind sogar mehrere Motorradfahrer aus Berlin zugegen.

Ich kaufe mehrere Kanister Castrol-Öl, ein paar Handschuhe und eine Sommerjacke samt Protektoren. Und, ganz wichtig: Ein paar Multifunktionstücher mit Louis-75-Emblem.

Jetzt suche ich mir aber auf der Karte wirklich einen neuen Weg zurück, und zwar keinen direkten. Ich werde in Hainbach nach Sickels abbiegen und von dort nach Hosenfeld fahren. Alles weitere wird sich ergeben.

Kawasaki W650 Gespann

Und tatsächlich: Kaum habe ich Fulda und seine Vororte hinter mir gelassen, tauche ich ein in eine wunderschöne Vor-Rhön-Landschaft. Die Landstrasse ist prima ausgebaut und der Verkehr ist gering. Marterln am Strassenrand lassen das Gefühl einer bayrischen Landschaft aufkommen. Es macht grossen Spass, hier mit 80-90 km/h entlang zu touren.

Rabental

Wind, Wolken und vielfältige Farben der Flora vermitteln beeindruckende Bilder. Aber natürlich weiß ich, dass das schöne Gelb der Rapsfelder und Löwenzahnwiesen auch Zeichen einer sehr ungesunden Monokultur sind.

Kawasaki W650 Gespann

Im schönen Rabental pausiert der Kradist ein wenig und dabei fliegt ein recht großer Raubvogel extrem nah über meinen Kopf. Eine surealistische Szene, die mich an den vorzüglichen Roman „Der dunkle Fünfuhrtee der Seele“ von Douglas Adams erinnert. Dort fliegen in einem London der Endzeit große Raubvögel durch die Häuserschluchten. Aber das Gefühl von Endzeit und Apokalypse kommt hier im Rabental natürlich nicht auf – im Gegenteil.

Kawasaki W650 Gespann

Über Giesel, Hosenfeld und einige Freiensteinauer Orte bin ich nun wieder im Vogelsberg, und zwar am Obermooser Teich.

Kawasaki W650 Gespann

Während ich mir den Teich aus der Ferne betrachte, hält ein älterer BMW mit Friedberger Kennzeichen und ein netter Herr steigt aus. Er fragt, ob er mich mit dem Gespann fotografieren soll und tut es dann auch. Wir plaudern ein wenig und ich bekomme noch einen prima Tipp für ein Lokal, wo es heute Mahlzeiten mit Heidschnuckenfleisch, also Lammfleisch, gibt. Ich überlege kurz, aber der Ort liegt nicht in meiner Planung. Und ab Mittag soll es ja auch überall im Vogelsberg kräftig regnen.

Kawasaki W650 Gespann

Ich passiere das Oldtimer Cafe, an dem kein, wirklich überhaupt kein Motorrad zu sehen ist. Das ist nicht gut, ich befürchte den Abstieg des OTC. Ein paar Kilometer weiter in Richtung Schotten halte ich am großen Freigehege mit etlichen Lamas oder Alpakas.

Kawasaki W650 Gespann

Lamas oder Alpakas – das ist die Frage. Ich kann sie nicht beantworten, aber es sind hübsche und elegante Tiere. Und spucken tun sie auch nicht.

Kawasaki W650 Gespann

Über Schotten steuere ich nun das Falltorhaus an und hier herrscht ein enormer Betrieb. So viele motorradfahrende Gäste an einem Freitag Mittag habe ich nicht erwartet. Dieser Laden brummt – ganz im Gegensatz zum OTC. Ich halte und nehme einen guten Kaffee zu mir.

Kawasaki W650 Gespann

Meinen Parkplatz nehme ich direkt neben dem dreirädrigen CanAm mit Rotax-Motor.

Kawasaki W650 Gespann

Die heutigen Besucher des Falltorhauses kommen aus der gesamten Republik: Magdeburg, Leipzig, Wuppertal, Soest, Hamburg, Aschaffenburg – alles ist vertreten. Beeindruckend, aber der Betreiber des Lokals gibt sich auch viel Mühe.

Kawasaki W650 Gespann

Zunächst glaube ich, ein Triumph Rocket Gespann vor mir zu haben, aber es iist eine dicke Honda Valkyrie. Als Gespannmaschinen sagen mir solche Brocken durchaus zu.

Kawasaki W650 Gespann

Weiter geht die Fahrt. Bei Einartshausen entsteht eine Großbaustelle, bisher noch ohne Info, was hier gebaut wird. Ich schätze, das gibt den nächsten Windpark im Vogelsberg.

Kawasaki W650 Gespann

Nun bin ich zwar schon fast zuhause, aber meine kleine Reise ist noch nicht ganz beendet. Ich fahre einen ziemlichen Schlenker über das Horlofftal und die Hungener Seenplatte, um dann in Grünberg noch einen Einkauf beim IT-Händler zu erledigen. Unterwegs fallen erneut diese gewaltigen Monokulturen auf, deren Ursache garantiert in irgend einer bescheuerten EU-Förderrichtlinie liegen. Beim Grünberger IT-Händler plaudern wir noch über alte Zeiten und unsere RD’s und XT’s der 70er Jahre. Dann geht es aber endgültig heim. Die heutigen 220 Kilometer haben mir äußerst gut gefallen, das Gespann fahren hat erneut sehr viel Spaß gemacht. Später, gegen 18:00, hole ich noch das E-Bike aus dem Schuppen und radele noch mal eben nach Ilsdorf und zurück – nur so. Ach ja: Regen gab es bis jetzt, also bis 20:00, immer noch keinen. Im Gegenteil war heute tolles Wetter und die Wetterfrösche haben sich mal wieder so richtig geirrt.

Verregneter Feiertag

Diesen Feiertag (nicht Vatertag) hab ich mir so schön vorgestellt: Eine ordentliche Fahrt mit der Thunderbird sollte es geben. Aber schon kurz nach dem Hundespaziergang gibt es immer wieder dicke Regenschauer und sogar Gewitter. So wurde es letztendlich zum Großteil ein Schraubertag, und nicht mal das war erfolgreich.

Yellow

Zu unserer aller Erbauung geht es heute wieder mit beiden Hunden hinaus in die Botanik. Die weißen Kerle machen sich sehr gut im grünen Gras und vor den gelben Pusteblumen.

Yellow

Immer wenn Yellow so schaut wie hier, heckt er irgend etwas aus – heute passiert aber nichts dramatisches.

Yellow

Yellow und auch Laurent neigen dazu, sich zu weit von mir weg zu bewegen. Also zurück mit euch, Brut!

Yellow

Es kann nicht schaden, immer mal wieder kleine Übungen für Yellow einzustreuen. Sitz und bleib …..

Yellow

….. und auch das „Komm her!“ klappen bestens. Er hats einfach drauf.

Yelloow

Und wenn es mal sein muss, können die beiden auch ganz schnell da sein.

Yellow

Die Gehorsamsübung über den Dächern von Nieder-Ohmen klappt ebenfalls. Beim kleinen Laurent versuche ich solche Übungen erst gar nicht – der ist so ein Sturkopf.

Weiße Ziegen

Bei den beiden weißen Ziegen ist Yellow sehr vorsichtig und zurückhaltend. Im letzten Jahr hat er mal einen Ziegenbock bös angegangen und der hat ihm daraufhin richtig eins mit dem Kopf verpasst. Seit diesem Kopfstoß geht er Ziegen aus dem Weg. Ein lernfähiger Hund!

Vespa

Nachdem ich mich ein Stündchen mit Yellow und Laurent vergnügt habe, gehts mit Gianna noch hoch in den Vogelsberg. Gerade ist das Wetter mal günstig und das nutze ich aus.

Vespa

Wir besteigen den 750 m hohen Hoherodskopf, wo um diese Zeit noch nicht viel los ist.

Hoherodskopf

Die Landschaft ist bei dem wechselhaften Wetter sehr hübsch anzusehen: Grün, grau, gelb, blau, schwarz.

Hoherodskopf

Auch der Blick von Doros Büdchen hinunter in Richtung Schotten ist durchaus sehenswert.

Honda

„I can hear your heart beat …“ – das schallt plötzlich lautstark herüber. Habe einen prolligen Golf in Verdacht, aber es ist diese Honda Goldwing. Das fahrende Wohnzimmer sieht nicht nur schlecht aus, es betreibt auch noch akustische Umweltverschmutzung. Das ist nun wirklich nix für mich. Und das Dickschiff tritt auch noch im Doppelpack auf.

Vespa

Fluchtartig verlasse iich den Hoherodskopf und ziehe durch die Breungeshainer Heide Richtung Schotten.

Breungeshainer Heide

Die hübsche Heide, sprudelnde Bäche, grünes Gras – für ganz kurze Zeit bessert sich meine Laune, aber das wird nicht lange so bleiben.

Zu Hause gibts nur einen kleinen Snack und dann hole ich die Suzuki DR400 aus dem Schuppen: Ich möchte ein wenig Enduro wandern. Aber nach 15 Kilometern fängt es an, wie aus Eimern zu giessen. Und dazu kommt, dass die Suzi noch immer nicht richtig läuft: Ab 4500 Umdrehungen magert sie ab, spotzt und knallt aus dem Auspuff. Ich drehe um und beschliesse, den Rest des Tages in der Werkstatt zu verbringen.

Suzuki DR400

Die Suzi wird leicht gestript und ich gehe auf Fehlersuche. Vergaser oder Elektrik, beides könnte diese Sympthome hervorbringen. Düsen reinigen, Steckverbinder überprüfen, Killschalter checken, Ventilspiel messen – all das mache ich heute und alles ist vergeblich, wie die kurze Probefahrt in einer Regenpause zeigt. Gegen 18:00 gebe ich für Heute auf und verschiebe das Problem auf den nächsten Regentag.

Abendrunde

Wieder eine kurze Woche – aber länger hätte ich es auch nur schwer ausgehalten. Nun soll dieses verlängerte Wochenende aber ziemlich verregnet werden, meine geplante Reise zum W650-Treffen in Rüthen musste ich aus Termingründen absagen – das sind alles keine guten Voraussetzungen für ein nettes, fahraktives Wochenende.

Als ich so gegen 17:00 nach Hause komme, nutze ich das überraschend gute Wetter zu einer Vogelsberg-Tour in den beginnenden Abend hinein. So komme ich zu sehr entspannten und ruhigen 100 Gespann-Kilometern. Immerhin etwas.

Kawasaki W650 Gespann

Zunächst ziehen wir langsam die 750 m hoch auf den Hoherodskopf. Ein paar Spaziergänger und drei Motorradfahrer hängen an Doros Büdchen ab, Doro selbst ist gerade dabei, das Büdchen zu schließen. Ich schaue ein wenig in den Abend hinein und dann geht es auch schon weiter.

Kawasaki W650 Gespann

Herunter vom Hoherodskopf, Ulrichstein wird links liegen gelassen und dann biege ich ab zu den Windmühlen bei Helpershain. Mittlerweile ist so gut wie kein Verkehr mehr auf den Nebenstrecken – sehr gut.

Kawasaki W650 Gespann

Kurz durch Helpershain und dann hoch in Richtung Meiches, wo ich mal wieder abbiege, um zum Totenköppel zu gelangen. Hier herrscht jetzt die totale Ruhe, kein von Menschen verursachtes Geräusch dringt hier her. Frieden!

Kawasaki W650 Gespann

Neben dem Friedhof, der Kapelle und der umgebenden Landschaft interessiert mich heute besonders die relativ neue Aussichtsplattform, …..

Kawasaki W650 Gespann

….. von der aus Du weit ins Land schauen kannst und die interessante Hinweise auf geografische Punkte und Bauwerke gibt.

Totenköppel

Ich picke mir ein paar der Punkte heraus, die ich noch nicht kenne. Sind alles potentielle Anfahrziele.

Speziell die folgenden Punkte werde ich mir in nächster Zeit ansehen:

  • Hessisches Kegelspiel: Eine Anordnung kegelförmiger Vulkanberge im nordwestlichen Teil der Rhön. Gut zu sehen von den Orten Eiterfeld und Schenklengsfeld aus. Der Sage nach betrieben Riesen hier eine Kegelbahn und der Stoppelsberg stellte die Kugel dar.
  • Thorkuppe: Ein Hügel nahe den Bienenwiesen bei Almenrod.
  • Sender Rimberg: Auf dem Rimberg im waldreichen Knüll zwischen Alsfeld und Bad Hersfeld. Liegt oberhalb des Rasthofes Rimberg an der A5.
  • Bechtelsberg: Erhöhung nahe der Rumpelskuppe bei Berfa. Viele Sagen um Hexen und Dämonen ranken sich um den Bechtelsberg.
  • Büraburg: Eine ehemalige fränkische Höhenburg auf dem Büraberg oberhalb des Fritzlarer Ortsteils Ungedanken im Schwalm-Eder-Kreis.
  • Getürms: Alte Kirche nahe Billertshausen.
Kawasaki W650 Gespann

Von Meiches geht es vorbei an der Schwalmquelle nach Köddingen und weiter nach Stumpertenrod. An der Volkssternwarte hat sich eine erkleckliche Zahl Camper einquartiert, da muss also irgend was astronomisches los sein. Ich aber geniesse das wunderbare Strässchen, das uns nach Unterseibertenrod führt.

Kawasaki W650 Gespann

Je später der Abend, umso schöner wird die Fahrt. Mich ergreift eine tiefe innere Ruhe, was nach den letzten Bürotagen richtig gut tut. Der Kopf wird frei.

Kawasaki W650 Gespann

Gegen 20:00 bin ich am Zeilbacher Windpark und dort an der allerletzten Windmühle. Hier ist das einzige Geräusch das leise Zischen der Windräder. Als störend empfinde ich das überhaupt nicht.

Ein Versuch, die Ruhe eines frühen Abends per Video einzufangen.

Kawasaki W650 Gespann

Und damit ich vor lauter Ruhe niicht auf dem Gespann einschlafe, beende ich die abendliche Tour mit einer urbanen Einlage in Grünberg. Jetzt noch 10 Kilometer durch den Weickartshainer Wald und die kleine Reise ist zu Ende.